Think small – Das deutsche Stromnetz als Hindernis für die Energiewende
ZusammenfassungDurch die Liberalisierung der europäischen Strommärkte sowie die deutsche Energiewende steigen die Anforderungen an das deutsche Stromnetz. Es wird gezeigt, dass das deutsche Stromnetz diesen Anforderungen aufgrund seiner Eigenschaft als Common-Pool-Resource (CPR) und daraus hervorgehenden Übernutzungsproblemen nicht nachkommen kann. Es zeigt sich eine Schwächung des Wandels hin zu erneuerbaren Energien und dadurch eine Verlangsamung der Energiewende. Als ein idealtypischer Lösungsansatz von CPR-Problemen wird eine Regulierung hin zu selbstorganisierten lokalen CPR zur Energieerzeugung und -bereitstellung beleuchtet. Lokale CPR können gegenüber zentralen Infrastrukturen bessere Kontrollmöglichkeiten und eine geringere Verantwortungsdiffusion unter den Nutzern, eine schnellere und effizientere Entscheidungsfindung sowie stärkere Innovationskraft aufweisen. Vor allem aber kann gezeigt werden, dass die Übernutzungsproblematik des Stromnetzes durch einen Closed Access-Ansatz in Form von lokalen CPR überwunden werden kann und eine Selbstregulierung anhand der vorgestellten Design Principles zur nachhaltigen Bewirtschaftung lokaler CPR nach Ostrom ohne dauerhafte ordnungspolitische Eingriffe möglich ist.