Consequences of obesity

2000 ◽  
Vol 57 (8) ◽  
pp. 493-497 ◽  
Author(s):  
Simon-Vermot ◽  
Keller

Die Adipositas führt zu einem erhöhten Risiko für metabolische Komplikationen, wie Diabetes mellitus Typ II, Dyslipidämie, arterielle Hypertonie und kardiovaskuläre Erkrankungen (bei gleichzeitigem Vorkommen als metabolisches Syndrom bezeichnet); diese sind hauptverantwortlich für den Anstieg der Mortalität. Bei Adipositas steigt zudem das Risiko für Cholelithiasis, Lebersteatose und Polyzystisches Ovarsyndrom. Neben dem Body Mass Index ist die Fettverteilung von Bedeutung: Stammbetontes Fett ist gefährlicher als hüftbetontes. Die Adipositas verursacht auch statische Komplikationen. So ist das Risiko für das Adipositas-Hypoventilationssyndrom und das obstruktive Schlaf-Apnoe-Syndrom, für Gon- und Coxarthrosen sowie für Thrombosen und Lungenembolien erhöht. Nicht zu unterschätzen sind die psychosozialen Folgen, wie Depression, Diskriminierung, Isolation und Vereinsamung.

Author(s):  
S. Koch ◽  
L. Werdecker ◽  
T. Esch

Zusammenfassung Hintergrund Für Polizeibeamte besteht durch gleichzeitiges Auftreten von beruflichem Stress, wie etwa dem Schicht- und Wechseldienst, dem Bewältigungserfordernis dynamisch-komplexer Einsatzlagen sowie einer erhöhten Risiko- und Gefährdungsstufe und gesundheitsschädlichen Lebensgewohnheiten ein erhöhtes Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen. Der Fokus bisheriger Studien lag auf älteren Polizeibeamten, während zur Situation bei jüngeren Rekruten nur wenig bekannt ist. Ziel der Arbeit Die Prävalenz und Ausprägung individueller Risikofaktoren sollten in einem Kollektiv von jungen Polizeirekruten untersucht werden. Methodik Alle Thüringer Polizeibeamten des Ausbildungsjahres 2017/2018 (n = 199, 151 männlich) wurden untersucht. Das Durchschnittsalter lag bei 24,3 ± 4,3 Jahren (Männer) bzw. 23,4 ± 3,8 Jahren (Frauen). Ruhepuls, Blutdruck, Body-Mass-Index (BMI) und Bauchumfang wurden als körperliche Indikatoren kardiovaskulärer Risikofaktoren gemessen, Lebensstil-Parameter wurden anhand selbst auszufüllender Fragebögen (soziodemografische Daten, Aktivitäten des täglichen Lebens etc.) erfasst. Ergebnisse Wesentliche Risikofaktoren kardiovaskulärer Erkrankungen wie Übergewicht, vergrößerter Bauchumfang und Nikotinabusus traten bei Männern und Frauen in 37 % und 9 % (Übergewicht), 11 % und 23 % (Bauchumfang) bzw. 34 % und 47 % (Nikotinabusus) auf. Rekruten mit Übergewicht rauchten signifikant häufiger (p = 0,008). Bei zwei Studienteilnehmern lag eine arterielle Hypertonie vor, bei 19 % war der Blutdruck akut erhöht. Schlussfolgerung Bei Polizeirekruten besteht eine erhöhte Prävalenz von kardiovaskulären Risikofaktoren wie Übergewicht, großer Bauchumfang oder Nikotinabusus. Da insbesondere übergewichtige Polizeianwärter verstärkt zu Nikotin- und Alkoholkonsum neigen, stellen diese ein besonders gefährdetes Risikokollektiv dar. Maßnahmen zur Prävention und Förderung der Gesundheitskompetenz sollten die Rekruten bei der Risikominimierung unterstützen.


2008 ◽  
Vol 02 (01) ◽  
pp. 31-35
Author(s):  
J. Erhard ◽  
E. Purucker ◽  
M. Schlensak

ZusammenfassungDie hohe epidemiologische Evidenz bestätigt einen direkten Zusammenhang zwischen der Übergewichtszunahme und dem Risiko, einen Diabetes mellitus Typ 2 zu entwickeln. Adipositaschirurgische Therapiekonzepte haben sich als sehr effektive und nachhaltige Behandlungsmethoden der morbiden Adipositas erwiesen. Dabei geht das Konzept der Adipositaschirugie weit über den reinen Gewichtsabbau hinaus. Neben einer Verbesserung der Lebensqualität ist eine Verminderung der lebensbedrohlichen Komorbidität das Ziel der Therapie. Insbesondere Patienten mit metabolischen Komplikationen der Adipositas wie dem Diabetes mellitus Typ2 profitieren nachhaltig von chirurgischen Maßnahmen. Daneben werden auch arterielle Hypertonie, die nicht alkoholische Fettleberhepatose, Fettstoffwechselstörungen und das obstruktive Schlafapnoe-Sydrom bzw. das Adipositas-Hypoventilationssyndrom, die allesamt mit einer erhöhten Mortalität assoziiert sind, nachweislich positiv beeinflusst. Diese signifikante Verbesserung der metabolischen Komorbidität lässt sich auch bei Patienten mit einem Body-Mass-Index unter 35 kg/m2 erzielen. Metabolische Chirurgie, wie sie in den USA bereits flächendeckend umgesetzt ist, wird auch in Europa zunehmend Verbreitung finden müssen.


Praxis ◽  
2006 ◽  
Vol 95 (13) ◽  
pp. 493-500
Author(s):  
Janner ◽  
Mullis ◽  
Flück

Übergewicht und Adipositas im Kindes- und Jugendalter sind weltweit epidemieartig am zunehmen. Parallel dazu steigt die Anzahl der Kinder und Jugendlichen, die ein Metabolisches Syndrom zeigen und daher ein erhöhtes Risiko für zukünftige kardiovaskuläre Erkrankungen haben. Adipositas verursacht eine Insulinresistenz, die im Verlauf zu Störungen im Glukosehaushalt und schliesslich zu einem Typ 2 Diabetes mellitus führen kann. Die Insulinresistenz kann auch eine Dyslipidämie bedingen, die sich beim adipösen Patienten charakteristischerweise als Hypertriglyzeridämie und in einem erniedrigten HDL-Cholesterin zeigt. Eine arterielle Hypertonie ist eventuell bereits im Kindesalter im Rahmen des Metabolischen Syndroms vorhanden. In dieser Fallbesprechung diskutieren wir die einzelnen Elemente des Metabolischen Syndroms des Kindesalters im Detail und verweisen auf pathophysiologische Zusammenhänge und mögliche therapeutische Ansätze.


2019 ◽  
Vol 76 (3) ◽  
pp. 111-116 ◽  
Author(s):  
Bettina Karin Wölnerhanssen ◽  
Anne Christin Meyer-Gerspach

Zusammenfassung. Übermässiger Zuckerkonsum erweist sich als gesundheitsschädigend für diverse Organsysteme und ist mitverantwortlich für Karies, Übergewicht, metabolisches Syndrom mit beeinträchtigter Glukosetoleranz bis zum Diabetes mellitus, Blutfettstörungen, arterielle Hypertonie, Hepatosteatose und kardiovaskuläre Morbidität und Mortalität. Der Konsum von Zucker sollte dringend reduziert werden. Zu einem gewissen Grad können Surrogate hilfreich sein. Künstliche Süssstoffe sind allerdings nicht inert und der chronische Konsum erweist sich zunehmend als ungünstig für den Stoffwechsel und die Darmflora. Natürliche Süssungsmittel wie Xylitol, Erythritol und seltene Zucker versprechen ein günstigeres Profil, müssen aber noch vertieft untersucht werden.


2008 ◽  
Vol 02 (02) ◽  
pp. 59-66
Author(s):  
H. Hauner

ZusammenfassungAdipositas stellt eines der zentralen Gesundheitsprobleme dar. Der Phänotyp ist durch eine Vermehrung des Körperfetts charakterisiert, die mit einem erhöhten Morbiditätsund Mortalitätsrisiko einhergeht. Ab einem Body-Mass-Index (BMI) von 30 kg/m2 bzw. ab einem BMI von 25 kg/m2 bei gleichzeitigem Vorliegen von Begleiterkrankungen wie z. B. Typ-2-Diabetes mellitus ist daher eine gewichtssenkende Behandlung indiziert. Dafür steht ein breites Spektrum von evidenzbasierten Therapiemaßnahmen zur Verfügung, deren Einsatz auf die individuellen Bedürfnisse und Möglichkeiten des Patienten zugeschnitten werden muss. Die Primärbehandlung zielt auf eine langfristige Lebensstiländerung mit energieärmerer Kost und Steigerung der körperlichen Aktivität. Das Konzept der abgestuften Therapie beinhaltet auch sehr niedrig kalorische Diäten, gewichtssenkende Medikamente und, bei extremer therapieresistenter Adipositas, chirurgische Maßnahmen. Der Therapieerfolg hängt entscheidend von der Motivation des Patienten ab, die Eigenverantwortung für sein Gewichtsmanagement zu übernehmen. Bereits eine Senkung des Körpergewichts um fünf bis zehn Prozent führt zu einer signifikanten Besserung der Lebensqualität sowie zahlreicher Begleiterkrankungen. Eine wirksame Adipositastherapie ist im deutschen Gesundheitssystem bisher nicht möglich, da keine Kostenübernahme durch Krankenkassen stattfindet und deshalb auch viele strukturelle Voraussetzungen dafür fehlen. Daneben sind zusätzlich Aktivitäten zur Primärprävention der Adipositas auf gesamtgesellschaftlicher Ebene dringend erforderlich.


2010 ◽  
Vol 04 (02) ◽  
pp. 79-83
Author(s):  
F. X. Felberbauer ◽  
A. Bohdjalian ◽  
F. Langer ◽  
S. Shakeri-Leidenmühler ◽  
B. Ludvik ◽  
...  

Zusammenfassung Diabetes mellitus Typ 2 stellt bereits heute in ökonomischer, medizinischer und sozialer Hinsicht ein globales Problem dar, dessen Bedeutung in den nächsten zwei Jahrzehnten noch massiv zunehmen wird. Bariatrische Chirurgie ist zweifelsohne die wirkungsvollste Behandlung von morbider Adipositas, führt zu substantiellem, anhaltendem Gewichtsverlust, Verbesserung von Begleiterkrankungen und Reduktion von Mortalität. Metabolische Chirurgie führt bei 56 bis 95 % der morbid adipösen Typ-2-Diabetiker zur Diabetesremission. Jüngste Ergebnisse zeigen für Patienten mit einem Body-Mass-Index zwischen 30 und 40 kg/m2 ebenfalls exzellente Ergebnisse. Die Verbesserung der diabetischen Stoffwechsellage ist auch auf eine kalorische Restriktion und Änderung der gastrointestinalen Hormonsekretion zurückzuführen. Die Etablierung von Diabeteschirurgie verlangt ein besseres pathophysiologisches Verständnis der Erkrankung und der Operationsmethoden – diese Arbeit beschreibt den Einfluss etablierter Operationsmethoden auf die diabetische Stoffwechsellage und die Hormonsekretion des Gastrointestinaltrakts. NASH (nichtalkoholische Steatohepatitis) betrifft rund ein Drittel der morbid adipösen Patienten. Es werden Prävalenz, Diagnosestellung und Beeinflussung der Erkrankung durch metabolische Chirurgie diskutiert. Der Goldstandard zur Diagnosestellung ist nach wie vor die Leberbiopsie. In mehreren Publikationen konnte die positive Beeinflussung der NASH durch metabolische Chirurgie gezeigt werden – für morbid adipöse Patienten stellt metabolische Chirurgie die effektivste Therapie der NASH dar.


2018 ◽  
Author(s):  
George Simeakis ◽  
Evangelia Vogiatzi ◽  
Panagiota Konstantakou ◽  
Evangelia Zapanti ◽  
Katerina Saltiki ◽  
...  

Diabetes ◽  
2020 ◽  
Vol 69 (Supplement 1) ◽  
pp. 449-P
Author(s):  
TAKESHI KOMATSU ◽  
KAZUYA FUJIHARA ◽  
MAYUKO H. YAMADA ◽  
TAKAAKI SATO ◽  
MASARU KITAZAWA ◽  
...  

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