Überprüfung eines Familien-Assessment-Instruments auf der Grundlage der Theorie des systemischen Gleichgewichts
In diesem Beitrag wird die Überprüfung des Assessment-Instruments zur Einschätzung der Wirksamkeit familiärer Strategien (ASF-E) für die Anwendung in Deutschland und der deutschsprachigen Schweiz beschrieben. Das ASF-E ist ein Screening-Instrument für Familiengesundheit, wie sie in der Theorie des systemischen Gleichgewichts definiert ist (Friedemann, 1991). Zunächst wurde das Instrument in den frühen 1990er Jahren in der Schweiz unter Berücksichtigung kultureller Unterschiede ins Deutsche übersetzt. Die vorliegende Testung war die erste in Deutschland und die zweite in der Schweiz. Das Instrument hatte ursprünglich 26 Items, wobei jedes drei Aussagen beinhaltet, die Familienstrategien ausdrücken und von denen die Probanden dasjenige auswählen sollten, das am ehesten auf ihre Familiensituation zutrifft. Die Aussagen sind von 1 bis 3 gestaffelt, wobei der Wert 3 für optimale, zufrieden stellende Gesundheit steht. In Deutschland wurde das Instrument von 343 und in der Schweiz von 209 Befragten aus der Gemeinde ausgefüllt, die sowohl unterschiedlichen Alters als auch unterschiedlicher ökonomischer Herkunft waren. Eine Principal Component Analysis mit Varimax Rotation brachte vier Faktoren mit einem Eigenwert > 1 hervor. Acht Items mussten herausgenommen werden, da sie eine unzureichende Verteilung oder zu schwache Faktorladungen aufwiesen. Das endgültige Assessment-Instrument hat 18 Items mit einem akzeptablen Wert für Reliabilität (Cronbach Alpha). Das ASF-E kann in Deutschland und in der Schweiz genutzt werden, um Forschung mit Familien zu begleiten und Familiengesundheit in Verbindung mit Pflegeinterventionen einzuschätzen.