scholarly journals Nicht-medikamentöse Maßnahmen bei Ein- und Durchschlafproblemen von älteren Patienten im Krankenhaus – Qualitative Interviews mit Pflegenden

Pflege ◽  
2018 ◽  
Vol 31 (6) ◽  
pp. 291-300
Author(s):  
Lea Kauffmann ◽  
Stephanie Heinemann ◽  
Wolfgang Himmel ◽  
Olaf Hußmann ◽  
Thilo Schlott ◽  
...  

Zusammenfassung. Hintergrund: Ältere Patienten leiden im Krankenhaus häufig unter Ein- und Durchschlafproblemen. Nicht selten erhalten diese Patienten trotz der bekannten Risiken ein Schlaf- oder Beruhigungsmittel, obwohl auch nicht-medikamentöse Maßnahmen zur Verfügung stehen. Ziel: Die Studie untersucht Erfahrungen und Wahrnehmungen von Pflegenden im Umgang mit nicht-medikamentösen Maßnahmen bei Schlafproblemen älterer Patienten im Krankenhaus. Methode: Es wurden semistrukturierte Interviews mit 13 examinierten Gesundheits- und Krankenpflegern / -pflegerinnen aus einem Krankenhaus geführt und inhaltsanalytisch ausgewertet. Ergebnisse: Folgende nicht-medikamentöse Maßnahmen werden bei Schlafproblemen älterer Patienten eingesetzt: (1) strukturelle Maßnahmen (Regulierung von Temperatur und Licht), (2) organisatorische Maßnahmen (Zeit für abendliche Rundgänge), (3) pflegerische Maßnahmen (pflegerische Schlafanamnesen, beruhigende Ganzkörperpflegen) und (4) übliche Hausmittel. Die Anwendung dieser Maßnahmen erhöht die Patientenzufriedenheit und entspannt Abläufe im Nachtdienst. Barrieren ergeben sich durch knappe zeitliche und personelle Ressourcen, fehlende Standards, diskrepante Vorstellungen im Pflegeteam und dezidierte Patientenwünsche nach Medikamenten. Schlussfolgerung: Pflegende kennen eine Vielzahl nicht-medikamentöser Maßnahmen zur Förderung eines gesunden Schlafes. Das Fehlen eines Konsenses und mangelnde Ressourcen behindern den Einsatz dieser Maßnahmen. Wünschenswert wäre ein Klima, das den Einsatz von Medikamenten bei Schlafproblemen als letzte Möglichkeit vorsieht.

2017 ◽  
Vol 2 (11) ◽  
pp. 79-90
Author(s):  
Courtney G. Scott ◽  
Trina M. Becker ◽  
Kenneth O. Simpson

The use of computer monitors to provide technology-based written feedback during clinical sessions, referred to as “bug-in-the-eye” (BITi) feedback, recently emerged in the literature with preliminary evidence to support its effectiveness (Carmel, Villatte, Rosenthal, Chalker & Comtois, 2015; Weck et al., 2016). This investigation employed a single-subject, sequential A-B design with two participants to observe the effects of implementing BITi feedback using a smartwatch on the clinical behavior of student clinicians (SCs). Baseline and treatment data on the stimulus-response-consequence (S-R-C) contingency completion rates of SCs were collected using 10 minute segments of recorded therapy sessions. All participants were students enrolled in a clinical practicum experience in a communication disorders and sciences (CDS) program. A celeration line, descriptive statistics, and stability band were used to analyze the data by slope, trend, and variability. Results demonstrated a significant correlative relationship between BITi feedback with a smartwatch and an increase in positive clinical behaviors. Based on qualitative interviews and exit rating scales, SCs reported BITi feedback was noninvasive and minimally distracting. Preliminary evidence suggests BITi feedback with a smartwatch may be an effective tool for providing real-time clinical feedback.


2002 ◽  
Vol 59 (11) ◽  
pp. 571-576 ◽  
Author(s):  
Gratwohl

Die Transplantation hämatopoietischer Stammzellen umfasst heute Stammzellen aus Knochenmark, peripherem Blut oder Nabelschnurblut. Leukämien, Lymphoproliferative Erkrankungen, aplastische Anämie und schwere angeborene Erkrankungen des Knochenmarkes sind Hauptindikationen für allogene, lymphoproliferative Erkrankungen, Leukämien, solide Tumoren und schwere Autoimmunkrankheiten Hauptindikationen für autologe Transplantationen. Neue Verfahren wie reduzierte Konditionierung und selektive Gabe von Spenderlymphozyten eröffnen die Stammzelltransplantation auch für ältere Patienten und für solche mit vorbestehender Komorbidität. Wenn immer möglich, wird die Transplantation ab Diagnose in den Behandlungsplan integriert. Die Wahl des Verfahrens und des geeigneten Zeitpunktes wird nach individuellem Risikoprofil erstellt. Alter oder Diagnose sind nicht mehr alleinige Entscheidungskriterien. Als etablierte Therapieform dürfte die hämatopoietische Stammzelltransplantation als Modell dienen für Stammzelltransplantationen auch anderer Organe.


2010 ◽  
Vol 67 (5) ◽  
pp. 257-263 ◽  
Author(s):  
Monika Ebnöther

Eine Anämie, entsprechend einem Hämoglobin von unter 120 g/l für Frauen, respektive 130 g/l für Männer, ist eine häufige Folge von höchst unterschiedlichen Krankheiten bei älteren Menschen. Es handelt sich dabei einerseits um Mangelanämien, andererseits um Anämien bei chronischen Krankheiten und unerklärte Anämien, welche bis ein Drittel der Patienten umfassen. Auch ältere Patienten sollten abgeklärt werden mit Anamnese, klinischer Untersuchung und dem kompletten Blutbild mit Erythrozytenindizes und -morphologie sowie Retikulozytenzahl. Anhand des mittleren korpuskulären Volumens kann eine Vitamin B12- oder Folsäure-Mangel-Anämie identifiziert werden, mikrozytäre Anämien sprechen für einen Eisenmangel, während normozytäre Anämien bei chronischen Krankheiten, Niereninsuffizienz oder Entzündungen auftreten. Die Behandlung zielt auf die Korrektur des Grundproblems, wo möglich. Die rekombinanten Wachstumsfaktoren sind in der Therapie der renalen Anämie etabliert, konnten sich aus Kosten- und Sicherheitsgründen aber bei anderen Anämieformen nur bedingt durchsetzen. Bluttransfusionen können dort erforderlich sein.


2014 ◽  
Vol 71 (6) ◽  
pp. 366-373 ◽  
Author(s):  
Beate Wickop ◽  
Claudia Langebrake

Patienten ab einem Alter von 65 Jahren sind die bedeutendste Zielgruppe der Pharmakotherapie. Die im Alter häufig auftretende Multimorbidität bedingt oft eine Polymedikation. Eine leitliniengerechte Therapie aller Erkrankungen ist problematisch und selten in Studien an älteren Patienten geprüft. Zudem sind im Alter auftretende pharmakokinetische und pharmakodynamische Veränderungen zu beachten. Diese bedingen, dass bestimmte Medikamente für ältere Patienten potentiell inadäquat sind, weil sie ein hohes Risiko für unerwünschte Arzneimittelwirkungen bergen. Zur Identifikation von potentiell inadäquater Medikation wurden mehrere Negativlisten und Screening-Tools entwickelt. Im Artikel werden die START/STOPP-Kriterien, die PRISCUS-Liste, die Österreichische PIM-Liste sowie die FORTA-Einteilung näher erläutert. Der Einsatz dieser Tools kann die Qualität der medikamentösen Therapie im Alter verbessern. Zudem empfiehlt sich ein regelmäßiger Medikationsreview. Die Bestimmung der im Alter meist eingeschränkten Nierenfunktion und eine entsprechende Dosisanpassung der Medikation sowie die Wahl einer niedrigen Einstiegsdosis beim Ansetzen eines neuen Medikamentes bei älteren Patienten können ebenfalls einen Beitrag zur Arzneimitteltherapiesicherheit leisten.


Author(s):  
Tobias Hayer ◽  
Jens Kalke ◽  
Sven Buth ◽  
Gerhard Meyer

Einführung: Nach aktuellen rechtlichen Bestimmungen ist das Personal von Spielhallen in der Früherkennung problematischen Spielverhaltens zu schulen. Bisher werden von den Schulungsinstitutionen allerdings sehr heterogene und wissenschaftlich nicht überprüfte Checklisten eingesetzt. Zielsetzung: Das Forschungsprojekt verfolgte das Ziel, in einem systematischen Entwicklungsprozess ein empiriegestütztes Früherkennungsinstrument zu konzipieren, das einerseits die wichtigsten psychometrischen Gütekriterien erfüllt und gleichzeitig anwenderfreundlich sowie praxistauglich ist. Forschungsdesign: Das Instrument wurde in einem komplexen methodischen Prozess entwickelt, der im Kern folgende, aufeinander aufbauende Einzelschritte umfasst: Literaturrecherche, qualitative Interviews, Fokusgruppen-Gespräche, Befragung von Spielern und Spielstättenpersonal. Im Verlauf dieses Prozesses ließ sich der Item-Pool von 71 auf 18 Kriterien reduzieren. Ergebnis: Das Früherkennungsinstrument besteht aus insgesamt 18 Beobachtungsmerkmalen, die in erster Linie eine Kombination aus Kriterien der Verhaltensänderung, des aktuellen (Spiel‐)Verhaltens und des Umgangs mit Geld darstellen. Ausblick: Das Instrument müsste zukünftig in einem Praxistest mit einer angemessenen Stichprobengröße validiert werden. Zudem ist es erforderlich, die bisher in der Praxis angewendeten heterogenen Kriterienkataloge weiter zu vereinheitlichen.


Author(s):  
Michael Specka ◽  
Norbert Scherbaum

Fragestellung: Angesichts des hohen Ausmaßes an komorbiden psychischen Störungen bei Opiatabhängigen in Substitutionsbehandlung ist eine begleitende psychiatrisch-psychotherapeutische Behandlung in der Regel notwendig. Es ist allerdings zu fragen, ob entsprechende Strategien bei dieser speziellen Patientengruppe auch evaluiert wurden. Methodik: Literaturübersicht mit Fokus auf psychotherapeutische Interventionen mit dem Ziel der Linderung komorbider substanzbezogener Störungen. Ergebnisse: In randomisierten kontrollierten Prüfungen konnte die Wirksamkeit insbesondere einer kognitiven Verhaltenstherapie wie auch des Contingency Management zur Reduktion des Suchtmittelkonsums bei Substitutionspatienten belegt werden. Im Fokus der zumeist US-amerikanischen Untersuchungen stehen kokainbezogene Störungen. Schlussfolgerungen: Eine begleitende Psychotherapie bei Substitutionspatienten ist wirksam. Hindernisse für die Implementierung in der klinischen Versorgung sind mutmaßlich mangelnde Kenntnis der Datenlage bei einem verbreiteten therapeutischen Nihilismus in der Behandlung Drogenabhängiger, aber auch begrenzte finanzielle und personelle Ressourcen für eine begleitende Psychotherapie.


Praxis ◽  
2017 ◽  
Vol 106 (10) ◽  
pp. 519-526
Author(s):  
Deborah J. Hehli ◽  
Christoph Aebi ◽  
Rodo O. von Vigier

Zusammenfassung. Hintergrund: Die Wirksamkeit der peroralen antibiotischen Therapie bei Säuglingen und Kleinkindern mit akuter Pyelonephritis wurde unlängst gezeigt; systematische Daten über die Häufigkeit limitierender Faktoren dieser Therapieform sind nicht verfügbar. Ziel: Charakterisierung von Patienten mit erstmaliger Pyelonephritis unter dem Gesichtspunkt möglicher erfolgslimitierender Faktoren einer peroralen Therapie. Methoden: Retrospektive Analyse 108 stationär behandelter Patienten mit erstmaliger Pyelonephritis, unterteilt in zwei Altersgruppen (A: 2–6 Monate, B: 7–36 Monate). Resultate: Ältere Patienten (B) hatten vor Eintritt länger andauerndes und höheres Fieber (p <0,05), bei Aufnahme höhere CRP-Werte (p <0,01) und wurden später afebril (p <0,001). Mehrfaches Erbrechen fand sich bei 9 % (A = B), resistente Erreger bei 2 %, und persistierendes Fieber (Tag 3) bei 19 % (B >>A) der Patienten. Schlussfolgerungen: Persistierendes Erbrechen und Fieber nach Therapiebeginn können limitierende Faktoren der peroralen Therapie akuter Pyelonephritiden bei pädiatrischen Patienten darstellen.


Praxis ◽  
2019 ◽  
Vol 108 (7) ◽  
pp. 495-498 ◽  
Author(s):  
Markus Koster ◽  
Simon Ritter ◽  
Michael Brändle
Keyword(s):  

Zusammenfassung. Ältere Patienten mit vorbestehender Nierenfunktionseinschränkung und Einnahme von Nierenfunktions-hemmenden und Volumen-depletierenden Medikamenten samt gleichzeitiger Einnahme von Kalziumkarbonat weisen eine hohe Vulnerabilität bezüglich der Kalzium-Homöostase und somit ein erhöhtes Risiko für eine Hyperkalzämie auf. Die Inzidenz des Milch-Alkali-Syndroms hat in den letzten Jahren wegen der vermehrten Einnahme von Kalziumkarbonat-Präparaten zugenommen und gehört als dritthäufigste Ätiologie von Hyperkalzämien früh in die Differenzialdiagnose. Wie in diesem Fall gezeigt, können bei entsprechenden Risikofaktoren bereits relativ kleine Dosen von exogenem Kalzium zu einer Hyperkalzämie führen.


2018 ◽  
Vol 22 (04) ◽  
pp. 162-164
Author(s):  
Reinhard Brunkhorst

ZusammenfassungÄltere Patienten, auch Dialysepatienten, werden im Krankenhaus zunehmend in Abteilungen für Akutgeriatrie behandelt. Der Schwerpunkt akutgeriatrischer Behandlung chronisch kranker, über 70-jähriger, multimorbider Patienten liegt auf Maßnahmen der physikalischen Therapie (v. a. Physiotherapie, Ergotherapie) mit dem Ziel, die Patienten wieder in ihr soziales Umfeld einzugliedern. Viele Dialysepatienten erfüllen die Kriterien für eine solche sog. akutgeriatrische Komplexbehandlung, die den Krankenhäusern hohe Erlöse ermöglicht. Dialysepatienten benötigen jedoch häufig kurzfristig spezielle medizinische Maßnahmen, die am ehesten von einem erfahrenen Nephrologen erkannt und behandelt werden können. Es besteht die Gefahr, das schwerkranke Dialysepatienten mit akuten Erkrankungen, die einer raschen akutmedizinischen Therapie durch Spezialisten bedürfen (Infektionen, Koronarerkrankungen, periphere Gefäßerkrankungen u.v. a.), durch eine in erster Linie geriatrische Behandlungsführung Schaden nehmen.


2020 ◽  
Vol 9 (05) ◽  
pp. 424-430
Author(s):  
Britt Hofmann ◽  
Andreas Simm

ZusammenfassungÄltere Menschen stellen einen wachsenden Anteil unserer täglich medizinisch und chirurgisch zu versorgenden Patienten dar. Allerdings definiert das kalendarische Alter alleine den älteren Patienten nur unzureichend. Vielmehr scheint das biologische Alter oder das Maß an Gebrechlichkeit entscheidend für die Charakterisierung zu sein. Auch der Prozentsatz der Menschen, die gebrechlich sind, ist in den letzten Jahrzehnten stetig gestiegen. Gebrechlichkeit oder Frailty ist ein geriatrisches Syndrom, welches durch verringerte physische und psychische Reserven zur Kompensation gekennzeichnet ist. Die beiden am häufigsten genutzten Ansätze zur Definition von Gebrechlichkeit sind der phänotypische Ansatz und der Ansatz der Defizitakkumulation. Für ältere Patienten haben sich in diesem Zusammenhang 2 Interventionspunkte in der klinischen Praxis herauskristallisiert: 1. die präinterventionelle/operative Identifizierung von Hochrisikopatienten, um sowohl die Patientenerwartungen als auch die chirurgische Entscheidungsfindung zu steuern, und 2. periinterventionelle/operative Optimierungsstrategien für gebrechliche Patienten. Noch fehlt ein mit vertretbarem Zeitaufwand in der klinischen Praxis umsetzbarer, objektiver Goldstandard zur Analyse der Frailty.


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