Therapieresistente Fusarienkeratitis mit intraokularer Beteiligung – potenzielle Quellen für eine persistierende Infektion
Zusammenfassung Hintergrund Die Pilz-Keratitis zeigt ein klinisch sehr variables Erscheinungsbild und wird nicht zuletzt auch deshalb oft erst spät diagnostiziert. Pilze sind generell sehr resistente Keime, und die Therapie gestaltet sich aufgrund der wenigen und speziell anzufertigenden Medikamente zusätzlich schwierig. Material und Methoden/Ergebnisse Es wird der besonders ungünstige Verlauf bei einer jungen Patientin mit Fusarien-Keratitis dargestellt, bei der das Auge zuletzt trotz maximaler medikamentöser und auch chirurgischer Therapie entfernt werden musste. Die histologische Aufarbeitung zeigte massive (post-)entzündliche Veränderungen im gesamten vorderen Augenabschnitt, persistierende Pilzelemente aber lediglich in der nach Katarakt-Operation verblieben Linsenkapsel und der peripheren Descemet-Membran. Schlussfolgerung Pilze als Verursacher einer therapierefraktären Keratitis sollten möglichst rasch in die Differentialdiagnose miteinbezogen werden. Falls chirurgische Maßnahmen notwendig werden, sollte die Keratoplastik so groß wie möglich gewählt und bei einer Katarkat-Operation die Kapsel mitentfernt werden, um potentielle Keimreservoire zu beseitigen.