Therapieresistente Fusarienkeratitis mit intraokularer Beteiligung – potenzielle Quellen für eine persistierende Infektion

2018 ◽  
Vol 235 (07) ◽  
pp. 797-800
Author(s):  
Karin Löffler ◽  
Frank Holz ◽  
Martina Herwig-Carl

Zusammenfassung Hintergrund Die Pilz-Keratitis zeigt ein klinisch sehr variables Erscheinungsbild und wird nicht zuletzt auch deshalb oft erst spät diagnostiziert. Pilze sind generell sehr resistente Keime, und die Therapie gestaltet sich aufgrund der wenigen und speziell anzufertigenden Medikamente zusätzlich schwierig. Material und Methoden/Ergebnisse Es wird der besonders ungünstige Verlauf bei einer jungen Patientin mit Fusarien-Keratitis dargestellt, bei der das Auge zuletzt trotz maximaler medikamentöser und auch chirurgischer Therapie entfernt werden musste. Die histologische Aufarbeitung zeigte massive (post-)entzündliche Veränderungen im gesamten vorderen Augenabschnitt, persistierende Pilzelemente aber lediglich in der nach Katarakt-Operation verblieben Linsenkapsel und der peripheren Descemet-Membran. Schlussfolgerung Pilze als Verursacher einer therapierefraktären Keratitis sollten möglichst rasch in die Differentialdiagnose miteinbezogen werden. Falls chirurgische Maßnahmen notwendig werden, sollte die Keratoplastik so groß wie möglich gewählt und bei einer Katarkat-Operation die Kapsel mitentfernt werden, um potentielle Keimreservoire zu beseitigen.

2010 ◽  
Vol 67 (7) ◽  
pp. 359-366
Author(s):  
Nicole Bürki

Immer mehr Frauen erkranken bereits in jungen Jahren an einem Mamma- oder Ovarialkarzinom. Die GynäkologInnen und HausärztInnen sehen sich somit zunehmend mit der Frage konfrontiert, ob bei einer ihrer PatientInnen eine genetische Prädisposition dafür vorliegt oder nicht. Sie stellen die Weichen für eine genetische Beratung und tragen wesentlich zur Erfassung und Betreuung von HochrisikopatientInnen bei. In dieser Review wird die molekulare Basis des hereditären Mamma- und Ovarialkarzinoms mit Mutationen vorzugsweise im BRCA1 und BRCA2-Gen beschrieben und dabei die Problematik der unterschiedlich hohen Penetranz aufgezeigt. Es wird dargelegt, welche Aspekte der persönlichen Anamnese und der Familienanamnese in die Risikoeinschätzung für das Vorliegen einer Genmutation einfließen und wie diese erfolgt. Kriterien, nach denen eine Zuweisung zur genetischen Beratung indiziert ist, werden präsentiert. Zudem werden Themen aufgezeigt, die in der genetischen Beratung vor und nach einer Gentestung diskutiert werden sollten. Schlussendlich wird darauf eingegangen, welche Maßnahmen einer Frau mit nachgewiesener BRCA1 oder BRCA2-Mutation zur Reduktion ihres Karzinomrisikos angeboten werden können, nämlich: Früherkennung, Chemoprävention und prophylaktisch chirurgische Maßnahmen. Kurz wird auch auf die empfohlenen Screeningmaßnahmen bei einem Mann mit einer nachgewiesenen Mutation eingegangen.


2016 ◽  
Vol 73 (4) ◽  
pp. 183-188
Author(s):  
Paul Kessler

Zusammenfassung: Die Anamnese ist bei Patienten, die unter Schwindel und Gleichgewichtsproblemen leiden, weiterhin das wichtigste Instrument. Sie umfasst Art, Richtung, Dauer, Schwere und beeinflussende Faktoren des Schwindels sowie otologische und neurologische Begleitsymptome. Eine Einteilung in a)akuten anhaltenden Schwindel, b)episodischen Schwindel unter Einbezug der Positionsabhängigkeit und c)chronisch anhaltenden Schwindel erlaubt bereits eine erste diagnostische Unterteilung. Die klinische Untersuchung umfasst eine Hals-Nasen-Ohren- sowie eine neurologische Untersuchung. Spezielles Augenmerk ist hierbei auf Okulomotorik, Nystagmusprüfung, Kopfimpulstest, Koordinationsprüfung, Geh-/Stehversuche und die Lagerungsprüfung zu richten. An apparativen Untersuchungen sind Orthostasetestung, Tonaudiogramm, kalorische Prüfung, Video-Kopfimpulstest und bei speziellen Fragestellungen Video-Nystagmographie und die Ableitung vestibulär-evozierter Muskelpotentiale hilfreich. Oft muss trotz aller funktionellen Diagnostik eine Magnetresonanztomografie des Neurokraniums hinzugefügt werden. In manchen Fällen empfiehlt sich ein multidisziplinärer Abklärungsgang. Die Therapie kann physikalische Massnahmen wie Repositionsmanöver oder vestibuläres Training, Pharmaka oder chirurgische Massnahmen beinhalten, wobei die Evidenzsituation einiger gängiger Therapien zu wünschen übrig lässt.


2008 ◽  
Vol 02 (02) ◽  
pp. 59-66
Author(s):  
H. Hauner

ZusammenfassungAdipositas stellt eines der zentralen Gesundheitsprobleme dar. Der Phänotyp ist durch eine Vermehrung des Körperfetts charakterisiert, die mit einem erhöhten Morbiditätsund Mortalitätsrisiko einhergeht. Ab einem Body-Mass-Index (BMI) von 30 kg/m2 bzw. ab einem BMI von 25 kg/m2 bei gleichzeitigem Vorliegen von Begleiterkrankungen wie z. B. Typ-2-Diabetes mellitus ist daher eine gewichtssenkende Behandlung indiziert. Dafür steht ein breites Spektrum von evidenzbasierten Therapiemaßnahmen zur Verfügung, deren Einsatz auf die individuellen Bedürfnisse und Möglichkeiten des Patienten zugeschnitten werden muss. Die Primärbehandlung zielt auf eine langfristige Lebensstiländerung mit energieärmerer Kost und Steigerung der körperlichen Aktivität. Das Konzept der abgestuften Therapie beinhaltet auch sehr niedrig kalorische Diäten, gewichtssenkende Medikamente und, bei extremer therapieresistenter Adipositas, chirurgische Maßnahmen. Der Therapieerfolg hängt entscheidend von der Motivation des Patienten ab, die Eigenverantwortung für sein Gewichtsmanagement zu übernehmen. Bereits eine Senkung des Körpergewichts um fünf bis zehn Prozent führt zu einer signifikanten Besserung der Lebensqualität sowie zahlreicher Begleiterkrankungen. Eine wirksame Adipositastherapie ist im deutschen Gesundheitssystem bisher nicht möglich, da keine Kostenübernahme durch Krankenkassen stattfindet und deshalb auch viele strukturelle Voraussetzungen dafür fehlen. Daneben sind zusätzlich Aktivitäten zur Primärprävention der Adipositas auf gesamtgesellschaftlicher Ebene dringend erforderlich.


2014 ◽  
Vol 08 (03) ◽  
pp. 151-156
Author(s):  
K. Nimptsch ◽  
T. Pischon

ZusammenfassungWachsende wissenschaftliche Evidenz zeigt einen Zusammenhang von Übergewicht und Adipositas mit dem Krebsrisiko auf. Bisher besteht überzeugende Evidenz dafür, dass Adipositas das Risiko für kolorektale Karzinome, postmenopausale Mammakarzinome, Endometriumkarzinome, Nierenzellkarzinome, Adenokarzinome der Speiseröhre sowie Pankreaskarzinome erhöht. Dabei steigt das Erkrankungsrisiko pro Zunahme des Body-Mass-Index um 5 kg/m2 zwischen 12 % und 51 % an. Neben der allgemeinen übt die abdominelle Adipositas einen zusätzlichen risikoerhöhenden Effekt bei Adenokarzinomen des Ösophagus und kolorektalen Karzinomen aus. Adipositas ist auch mit einem höheren Risiko für Karzinome der Leber und des Ovars assoziiert, wenngleich die Datenlage hier weniger umfangreich ist. Die Mechanismen, die diese Zusammenhänge erklären könnten, sind nicht eindeutig geklärt und unterscheiden sich je nach Krebsentität. Zu den wichtigsten möglichen erklärenden Mechanismen gehören Komponenten des metabolischen Syndroms, insbesondere Insulinresistenz und die daraus folgende Hyperinsulinämie, chronisch entzündliche Veränderungen, Steroidhormone sowie vom Fettgewebe sezernierte Zytokine, wie Leptin und Adiponectin.


2002 ◽  
Vol 41 (03) ◽  
pp. 135-142 ◽  
Author(s):  
M. Treitl ◽  
C. Krolak ◽  
C. Becker-Gaab ◽  
S. Dresel ◽  
M. Weiss ◽  
...  

ZusammenfassungZur Diagnostik initialer Veränderungen bei rheumatoider Arthritis (RA) werden neben der Projektionsradiographie (PR) im bilddiagnostischen Stufenkonzept die 3-Phasen- Skelettszintigraphie (3P-Sz) und die Magnetresonanz- Tomographie (MRT) eingesetzt. Ziel dieser Studie war es, die neu entwickelte Niederfeld-MRT mit den etablierten Verfahren (PR, 3P-Sz) in der Initialdiagnostik der RA an der Hand zu vergleichen. Methode: Bei 65 Patienten (47 w, 18 m; 20-86 Jahre) wurden an einem Tag 3P-Sz (550 MBq Tc-99m DPD), Niederfeld-MRT und PR der Hände durchgeführt. Alle Bilder wurden von zwei erfahrenen Nuklearmedizinern/Radiologen geblindet befundet und unterteilt in a) rheumatypische, b) entzündliche, nicht rheumatypische und c) nicht entzündliche Veränderungen sowie der 3P-Sz als Goldstandard gegenüber gestellt. Ergebnisse: Im Vergleich zur 3P-Sz zeigt die Niederfeld-MRT bei nahezu gleicher Sensitivität gegenüber rheumatypischen und entzündlichen Veränderungen nur eine gering niedrigere Spezifität. Bei der PR war sowohl bei rheumatypischen als auch bei entzündlichen Veränderungen die Sensitivität vermindert bei gleicher Spezifität wie die Niederfeld-MRT. Die quantitative Auswertung der 3P-Sz mittels ROI-Technik ergab signifikant höhere Werte bei rheumatypischen Veränderungen. Schlussfolgerung: Die Niederfeld-MRT stellt ein der 3PSz vergleichbar sensitives Verfahren in der Initialdiagnostik zum Nachweis rheumatypischer und entzündlicher Veränderungen im Bereich der Hände dar. Neben der Basisuntersuchung der PR empfiehlt sich die 3P-Sz durch Erhebung eines Ganzkörperstatus sowie quantitativer ROI-Technik für die weiterführende Diagnostik bei Verdacht auf RA.


Der Internist ◽  
2020 ◽  
Author(s):  
M. von Lucadou ◽  
C. Strahm ◽  
S. Potz ◽  
A. Toepfer ◽  
M. Weber ◽  
...  

2019 ◽  
Vol 45 (08/09) ◽  
pp. 373-376
Author(s):  
P. Elsner ◽  
J. Meyer

ZusammenfassungEin Patient wurde unter der Diagnose einer Paronychie und Onychomykose des Mittelfingers rechts ohne mykologischen Pilznachweis langfristig topisch und systemisch antimykotisch behandelt. Bei Therapieresistenz erfolgte nach Vorstellung bei einem anderen Hautarzt eine Hautbiopsie, die ein akrolentiginöses malignes Melanom ergab, das unter Teilamputation des Fingers operativ versorgt werden musste. Nach Facharztstandard war die Verzögerung der letztlich zielführenden Diagnostik als Behandlungsfehler zu bewerten. Unklare entzündliche Veränderungen oder Tumoren an den Akren sollten immer zur Differenzialdiagnose eines akrolentiginösen malignen Melanoms veranlassen, auch wenn prima vista viel häufigere Erkrankungen wie eine Onychomykose oder Verrucae vulgares wahrscheinlicher sind. Spätestens bei Nichtansprechen einer eingeleiteten Therapie sollte die Diagnose kritisch überprüft und ggf. eine dermatohistologische Befundsicherung durchgeführt werden.


rheuma plus ◽  
2021 ◽  
Author(s):  
M. von Lucadou ◽  
C. Strahm ◽  
S. Potz ◽  
A. Toepfer ◽  
M. Weber ◽  
...  

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