„Rückkehr an den Arbeitsplatz“ für an Schizophrenie erkrankte Menschen

2021 ◽  
Vol 40 (06) ◽  
pp. 453-459
Author(s):  
Dorothea Jäckel ◽  
Frank Pieper ◽  
Wolfgang Janetzky ◽  
Jens Kuhn ◽  
Karolina Leopold ◽  
...  

ZUSAMMENFASSUNGPatienten mit Schizophrenie sind durch Positiv- und Negativsymptomatik, aber auch durch kognitive Störungen in ihrer Lebensqualität und Alltagsfunktionalität beeinträchtigt. Nach dem Abklingen der psychotischen Akutsymptomatik können persistierende kognitive und funktionelle Defizite ein eigenständiges Leben und den Weg zurück an den Arbeitsplatz erschweren, der ein wichtiges Ziel einer modernen, auf „Recovery“ ausgerichteten Therapie ist. Die reguläre Beschäftigung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt hat einen hohen psychosozialen Stellenwert und ist für viele Patienten wesentlicher Bestandteil ihrer individuellen „Recovery“. Diese Übersicht fasst aktuelle Erkenntnisse zur Bedeutung der kognitiven und psychosozialen Funktionen für die berufliche Reintegration von Patienten mit schizophrenen Störungen zusammen. Sie zeigt Versorgungslücken auf und stellt Lösungsstrategien für die Bewältigung der vielfältigen Hürden auf dem Weg einer erfolgreichen beruflichen Reintegration vor.

2003 ◽  
Vol 60 (9) ◽  
pp. 535-540 ◽  
Author(s):  
B. Norrving

Lakunäre Infarkte, kleine tief liegende Hirninfarkte als Folge eines Verschlusses einer perforierenden Arteriole, machen zahlenmäßig etwa einen Viertel aller ischämischen Hirninfarkte aus. Die Meinung, dass es sich um eine gutartige und harmlose vaskuläre Affektion handelt, hat sich in den letzten Jahren gewandelt. Die Prognose in den ersten Jahren nach dem Ereignis ist besser als bei Hirninfarkten anderer Ätiologie, möglicherweise wegen der geringen Größe der Läsion, längerfristig steigt jedoch das Risiko zu sterben, Rezidivinfarkte zu erleiden und kognitive Störungen zu entwickeln überdurchschnittlich. Schlaganfallrezidive sind langfristig etwa gleich häufig wie bei den meisten anderen Schlaganfalltypen. Außerdem sind die Patienten gefährdet, kognitive Einschränkungen zu erleiden und schließlich dement zu werden. Fortschreitendes Alter, vaskuläre Risikofaktoren und hoher nächtlicher Blutdruck haben prognostisch entscheidende Bedeutung. Lakunäre Infarkte und eine vaskuläre Leukenzephalopathie, die zwei Haupttypen der Mikroangiopathie, kommen oft gleichzeitig vor. In diesem Fall wirken sie synergistisch auf einen kognitiven Abbau hin. Die wichstige Sekundärprophylaxe nach einem lakunären Infarkt besteht in der Gabe von Thrombozytenaggregationshemmern und der Modifikation der vaskulären Risikofaktoren.


2017 ◽  
Vol 74 (9) ◽  
pp. 503-509
Author(s):  
Klemens Gutbrod ◽  
Dörthe Heinemann ◽  
René Müri

Zusammenfassung. Eine erworbene Hirnschädigung ist die häufigste Ursache für eine chronische Behinderung im Erwachsenenalter. Trotz neurologischer Erholung können neuropsychologische Störungen persistieren und die Lebensqualität des Patienten einschränken. Aus diesem Grund ist die kognitive Rehabilitation eine wichtige Komponente der Neurorehabilitation. Kognitive Störungen nach einer Hirnschädigung finden sich am häufigsten in den Bereichen Gedächtnis, Aufmerksamkeit, exekutive Funktionen und Neglect. Für jeden dieser Bereiche werden in dieser Überblicksarbeit die verschiedenen Therapiemöglichkeiten beschrieben. Für alle diese kognitiven Domänen existieren evidenzbasierte Studien zur spezifischen Therapiewirksamkeit, welche eine Empfehlung eines Standards für die klinische Praxis erlauben.


2014 ◽  
Vol 25 (1) ◽  
pp. 17-30 ◽  
Author(s):  
Elke Kalbe ◽  
Annette Petrelli

Neuropsychologische Defizite bei Parkinsonpatienten sind häufig und umfassen typischerweise exekutive Störungen, Gedächtnis- (v. a. strategische Enkodier- und Abruf‐) Defizite, visuell-räumliche sowie Aufmerksamkeitsstörungen. Die Punktprävalenz der leichten kognitiven Störungen bei Parkinsonpatienten (Mild Cognitive Impairment in Parkinson′s Disease, PD-MCI), für die 2012 Forschungskriterien publiziert wurden, wird im Mittel auf 27 % geschätzt werden; die Punktprävalenz der Parkinson-Demenz (Parkinson′s Disease Dementia, PDD) wird mit etwa 30 % angegeben. Longitudinal entwickeln die meisten Parkinsonpatienten während ihrer Erkrankung eine kognitive Störung. Aufgrund ihrer Häufigkeit und Relevanz ist es wichtig, diese zu diagnostizieren. Für die Therapie der PDD ist der Acetylcholinesterasehemmer Rivastigmin zugelassen; andere zugelassene Behandlungsmöglichkeiten existieren derzeit nicht. Die Evidenzlage zu nicht-pharmakologischen Interventionsansätzen ist bislang unzureichend; erste Studien zur Wirksamkeit kognitiven Trainings sowie physischer Aktivität sind jedoch vielversprechend.


Praxis ◽  
2008 ◽  
Vol 97 (15) ◽  
pp. 809-809
Author(s):  
Stöhr ◽  
Bollag ◽  
Gyr

Praxis ◽  
2017 ◽  
Vol 106 (22) ◽  
pp. 1221-1223 ◽  
Author(s):  
Jean-Bernard Daeppen

Zusammenfassung. Erwachsene in der Schweiz trinken durchschnittlich zwei Gläser Wein pro Tag. Alkoholmissbrauch und kognitive Störungen sind eng verknüpft, vor allem bei älteren Personen. Die klinische Untersuchung muss nach Anzeichen von Unterernährung suchen und eine neuropsychologische Untersuchung einschliessen, wenn der Mini-Mental-Status pathologisch ist. Bei Anzeichen einer Gayet-Wernicke-Krankheit muss eine intravenöse B1-Vitamin-Therapie zur prophylaktischen oder therapeutischen Behandlung eingeleitet werden. Kognitive Beeinträchtigung ist eine schlechte Prognose für die Behandlung von Alkoholabhängigkeit, sollte aber nicht dazu führen, die Behandlungsbemühungen aufzugeben.


Praxis ◽  
2017 ◽  
Vol 106 (22) ◽  
pp. 1225-1228 ◽  
Author(s):  
Marie-Therese Clerc ◽  
Armin von Gunten

Zusammenfassung. Depressionen, leichte kognitive Störungen und Demenzen sind besonders bei älteren Menschen häufig assoziiert. Ähnliche neuropathologische Mechanismen scheinen diesen Zusammenhang und die gegenseitigen Einflüsse mindestens teilweise zu erklären. Wir schlagen hier eine Kurzreview der Rolle der Depression als Risikofaktor, Prodrom oder Folge der kognitiven Störungen vor und skizzieren kurz mögliche Behandlungsansätze.


2004 ◽  
Vol 23 (02) ◽  
pp. 94-98
Author(s):  
F. Weber

ZusammenfassungDepression, Fatigue und Kognitionsstörungen sind Symptome der Multiplen Sklerose (MS), die oft bereits zu Beginn der Erkrankung auftreten und die Lebensqualität der MS-Patienten erheblich beeinträchtigen können. Während die Pathogenese von Depression und Fatigue weiterhin ungeklärt ist, zeigen die Kognitionsstörungen eine gute Korrelation mit der zerebralen Atrophie. Mehrere Studien und die klinische Erfahrung belegen die Wirksamkeit von Antidepressiva bei MS-Patienten mit Depression sowie von Amantadin und Modafinil bei Fatigue. Die immunmodulatorische Therapie mit Interferon-ß (IFN-ß) kann die Progredienz der zerebralen Atrophie und der kognitiven Defizite verlangsamen. Weiterhin weist eine Studie darauf hin, dass auch Acetylcholinesterasehemmer wirksam sein könnten. Entsprechend ihrer Bedeutung für die Lebensqualität der Patienten sollten Depression, Fatigue und kognitive Störungen bei der Behandlung und Erforschung der MS stärkere Berücksichtigung finden.


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