Demenzen: pathogenetische Grundlagen, biochemische Diagnostik sowie reversible Demenzsyndrome

e-Neuroforum ◽  
2007 ◽  
Vol 13 (2) ◽  
Author(s):  
Uta Heinemann ◽  
Inga Zerr

ZusammenfassungDemenz ist ein zunehmend häufiges Krankheitsbild, das mit kognitiven Defiziten einhergeht. Die Ursachen einer Demenz können vielfältig sein. Die häufigste zugrunde liegende Erkrankung ist die Alzheimer-Demenz mit einem Anteil von etwa 60%. Ursächlich werden die Ablagerung seniler Plaques (vorwiegend aus β-Amyloid1-42) und die Bildung neurofibrillärer Bündel aus hyperphosphoryliertem Tau-Protein angenommen. Eine weitere häufige Ursache einer Demenz sind vaskuläre Läsionen in Form von strategischen Schlaganfällen oder einer Mikroangiopathie. Weitere neurodegenerative Erkrankungen, die mit einer Demenz einhergehen, sind die Demenz mit Lewy-Körperchen (eosinophile Einschlußkörperchen) und frontotemporale Demenz (Tauopathie). Daneben sind aber auch reversible Erkrankungen in bis zu 30% innerhalb der rasch progredienten Demenzen bekannt, die eine Demenz verursachen können. Dazu zählen neben anderen autoimmune Erkrankungen (cerebrale Vaskulitis, Hashimoto-Encephalopathie) und Liquorzirkulationsstörungen, die in einem Normaldruckhydrocephalus resultieren.Ein wichtiger Aspekt zum pathogenetischen Verständnis, aber auch der Diagnostik dieser verschiedenen Krankheitsbilder bildet die Liquordiagnostik. Etablierte Demenzmarker sind β-Amyloid, Tau-Protein, 14-3-3, S100B und die neuronenspezifische Enolase. Einige dieser Marker spiegeln pathogenetische Prozesse wider. Trotzdem ist die Wertigkeit dieser Marker in der Diagnostik bislang begrenzt. Die Entwicklung neuer Marker basierend auf dem besseren Verständnis molekularer Vorgänge bei diesen Erkrankungen ist deswegen ein wichtiges Ziel. Potentielle neue Biomarker könnten aus der Gruppe der Transthyretine, Neurofilamente oder Laminine generiert werden. Dieser Artikel fasst das aktuelle Wissen wichtiger dementieller Krankheitsbilder zusammen und gibt einen Ausblick auf neue diagnostische und therapeutische Ansätze.

2003 ◽  
Vol 278 (34) ◽  
pp. 31547-31553 ◽  
Author(s):  
Hoau-Yan Wang ◽  
Weiwei Li ◽  
Nancy J. Benedetti ◽  
Daniel H. S. Lee

2021 ◽  
Vol Publish Ahead of Print ◽  
Author(s):  
Hyung-Ji Kim ◽  
Sungyang Jo ◽  
Sunju Lee ◽  
Minyoung Oh ◽  
Jae-Hong Lee

2009 ◽  
Vol 66 (6) ◽  
pp. 432-440
Author(s):  
Franz Müller-Spahn ◽  
Daniel Sollberger ◽  
Axel Wollmer

Die Behandlung von Demenzkranken umfasst verschiedene Therapiekomponenten. Dazu zählen im Wesentlichen die Besserung der Hirnleistungsstörungen, die Besserung der Alltagskompetenz sowie die Verminderung der Verhaltensauffälligkeiten. Die Therapieziele ändern sich in Abhängigkeit vom Schweregrad der Erkrankung. Häufig dominieren Verhaltensauffälligkeiten, die die kognitive Leistungsfähigkeit zusätzlich beeinträchtigen. Eine kausale Therapie der Alzheimer-Demenz steht uns heute nicht zur Verfügung. Aus den Erkenntnissen der molekularen Biologie ergeben sich jedoch hoffnungsvolle, neue Therapieansätze, die sich im Wesentlichen auf den Amyloid- und Tau-Protein-Stoffwechsel konzentrieren. Therapeutische Angriffspunkte zielen auf die Hemmung der Amyloid-Bildung, den Abbau von Plaques, die Hemmung der Amyloid-induzierten Neurotoxizität, die Hemmung der Neurofibrillenbildung sowie die Förderung des Nervenzellwachstums ab. Am Erfolg versprechendsten dürfte die Immunisierung gegen Aβ als Antigen oder die Gabe von monoklonalen Antikörpern zukünftig sein.Die Wirksamkeit von Acetylcholinesterase-Hemmern wurde für die leichte bis mittelgradig ausgeprägte Alzheimer-Demenz in vielen klinischen Studien belegt. Sie bewirken eine zeitlich begrenzte Verzögerung der Symptomprogression und gelten heute als Mittel der ersten Wahl. Die Wirksamkeit von Memantin wurde für die Behandlung der mittelschweren und schweren Alzheimer-Demenz nachgewiesen.Dagegen ist die wissenschaftliche Datenlage zur Behandlung der vaskulären Demenz deutlich schwächer. Kontrollierte Studien mit positiven Effekten liegen für alle derzeit verfügbaren Cholinesterase-Hemmer sowie für Memantin vor. Nicht medikamentöse Therapieverfahren sind unverzichtbare Behandlungsbausteine und orientieren sich im Wesentlich an dem jeweiligen Krankheitsstadium. Die wissenschaftliche Datenlage zur Wirksamkeit und Verträglichkeit von Neuroleptika bei Demenzkranken ist ungeachtet der enormen Verordnungszahlen insgesamt unzureichend. Deshalb wird nach wie vor eine strenge individuelle Nutzen-Risiko-Abwägung vor allem unter Berücksichtigung kardio-vaskulärer Besonderheiten und des substanzspezifischen Nebenwirkungspotenzials empfohlen.


Vaccines ◽  
2020 ◽  
Vol 8 (1) ◽  
pp. 127
Author(s):  
Juan García-Arriaza ◽  
María Q. Marín ◽  
Jesús Merchán-Rubira ◽  
Sara M. Mascaraque ◽  
Miguel Medina ◽  
...  

Alzheimer’s disease (AD) is a neurodegenerative disorder characterized by a progressive memory loss and cognitive decline that has been associated with an accumulation in the brain of intracellular neurofibrillary tangles (NFTs) formed by hyperphosphorylated tau protein, and extracellular senile plaques formed by β-amyloid peptides. Currently, there is no cure for AD and after the failure of anti β-amyloid therapies, active and passive tau immunotherapeutic approaches have been developed in order to prevent, reduce or ideally reverse the disease. Vaccination is one of the most effective approaches to prevent diseases and poxviruses, particularly modified vaccinia virus Ankara (MVA), are one of the most promising viral vectors used as vaccines against several human diseases. Thus, we present here the generation and characterization of the first MVA vectors expressing human tau genes; the full-length 4R2N tau protein or a 3RC tau fragment containing 3 tubulin-binding motifs and the C-terminal region (termed MVA-Tau4R2N and MVA-Tau3RC, respectively). Both MVA-Tau recombinant viruses efficiently expressed the human tau 4R2N or 3RC proteins in cultured cells, being detected in the cytoplasm of infected cells and co-localized with tubulin. These MVA-Tau vaccines impacted the innate immune responses with a differential recruitment of innate immune cells to the peritoneal cavity of infected mice. However, no tau-specific T cell or humoral immune responses were detected in vaccinated mice. Immunization of transgenic P301S mice, a mouse model for tauopathies, with a DNA-Tau prime/MVA-Tau boost approach showed no significant differences in the hyperphosphorylation of tau, motor capacity and survival rate, when compared to non-vaccinated mice. These findings showed that a well-established and potent protocol of T and B cell activation based on DNA/MVA prime/boost regimens using DNA and MVA vectors expressing tau full-length 4R2N or 3RC proteins is not sufficient to trigger tau-specific T and B cell immune responses and to induce a protective effect against tauopathy in this P301S murine model. In the pursuit of AD vaccines, our results highlight the need for novel optimized tau immunogens and additional modes of presentation of tau protein to the immune system.


2005 ◽  
Vol 84 (3) ◽  
pp. 253-258 ◽  
Author(s):  
Giuseppe Esposito ◽  
Daniele De Filippis ◽  
Rosa Carnuccio ◽  
Angelo A. Izzo ◽  
Teresa Iuvone
Keyword(s):  

2000 ◽  
Vol 68 (10) ◽  
pp. 439-446 ◽  
Author(s):  
P Schönknecht ◽  
J Pantel ◽  
E Werle ◽  
T Hartmann ◽  
M Essig ◽  
...  
Keyword(s):  

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