<p class="western">An zwei deutschen Flugh&#228;fen werden vom Deutschen Wetterdienst seit 2018 Mikro-Regen-Radare (MRR) betrieben, um zu erproben, welcher Nutzen daraus f&#252;r die meteorologische Sicherung des Luftverkehrs gezogen werden kann. Ein wichtiger Parameter ist die automatische Detektion und H&#246;henbestimmung der Schmelzschicht, die zum Beispiel f&#252;r die Erkennung und Bewertung von Vereisungssituationen genutzt werden kann. Zus&#228;tzlich kann die Kenntnis der Schmelzschichth&#246;he helfen, die Qualit&#228;t der Niederschlagsmessungen mit Wetterradaren zu verbessern.</p>
<p class="western">Das MRR ist ein vertikal blickendes Doppler-Radar. Es liefert damit zwar nur eine lokale Messung der Schmelzschichth&#246;he, diese aber mit gro&#223;er Zuverl&#228;ssigkeit, da die Messbedingungen bei vertikaler Strahlrichtung besonders g&#252;nstig sind. Auch komplexe Strukturen, wie doppelte Schmelzschichten, k&#246;nnen so erkannt werden. Sie kommen zwar nur selten vor, sind aber Indikatoren f&#252;r besonders gef&#228;hrliche Vereisungssituationen. In dem erprobten Verfahren werden zus&#228;tzlich zur Reflektivit&#228;t, die in der Schmelzschicht das bekannte Maximum aufweist, auch die Dopplergeschwindigkeit und die Breite des Dopplerspektrums zur Detektion herangezogen. Diese Variablen werden bei vertikaler Strahlrichtung ma&#223;geblich durch die Fallgeschwindigkeit beziehungsweise die Fallgeschwindigkeitsverteilung der Hydrometeore bestimmt, und weisen beim &#220;bergang von der festen zur fl&#252;ssigen Phasen charakteristische Signaturen auf. Damit ist eine zuverl&#228;ssige Schmelzschichterkennung auch in Regenereignissen m&#246;glich, in denen das Reflexionsmaximum durch die allgemeine Variabilit&#228;t des Reflexionsprofils maskiert wird.</p>
<p class="western">Hier wird ein einj&#228;hriger Datensatz mit Radiosonden-Aufstiegen verglichen, um die Zuverl&#228;ssigkeit des im MRR implementierten automatischen Detektionsalgorithmus zu analysieren.</p>