Genital infections in prepubertal girls

2002 ◽  
Vol 59 (9) ◽  
pp. 475-479 ◽  
Author(s):  
Navratil

Vulvitis und Vulvovaginitis sind das häufigste gynäkologische Problem bei präpuberalen Mädchen. Es gibt verschiedene Riskofaktoren in dieser Altersgruppe wie mangelnde anogenital Hygiene, anatomische und physiologische Besonderheiten, die die Häufigkeit der Vulvovaginitis erklären. Die Symptome sind meistens Pruritus, Genitalschmerzen, Brennen und Fluor vaginalis. Eine genaue Anamnese und eine Allgemeinuntersuchung sind immer notwendig, dann folgt die gynäkologische Untersuchung, die vor allem in einer Genitalinspektion besteht. Zeit, Geduld und Kompetenz sind unentbehrlich. Der kleinen Patientin wird der Untersuchungsgang erklärt, es gilt vor allem Ängste und Unsicherheiten abzubauen. Befunde können Vulvaerythem, Excoriationen, Fluor sein. Eine makroskopische, mikroskopische und mikrobiologische Fluoruntersuchung ist für die Diagnosestellung unentbehrlich. Unspezifische Mischinfektionen sind am häufigsten in dieser Altersgruppe. Spezifische Erreger, vor allem aus dem HNO oder gastrointestinalen Bereich können aber auch gefunden werden, Pilzinfektionen hingegen sind eine Rarität. Therapeutische Maßnahmen bestehen in Meiden von chemischen oder mechanischen Ursachen, Lokalmaßnahmen wie Gebrauch von nicht irritierenden Hautwaschemulsionen, Sitzbäder mit verschiedenen geeigneten Zusätzen. Eine antibiotische Therapie wird nur bei entsprechendem mikrobiologischem Befund durchgeführt. Antimykotika sind obsolet. Wichtig, um therapeutische Misserfolge und Traumatisierungen der kleinen Patientin zu vermeiden, ist die Kenntnis der Besonderheiten dieser Altersgruppe, das Beherrschen der entsprechenden Untersuchungstechnik und der sinnvollen weiteren diagnostischen und therapeutischen Interventionen. Ein Gespräch über Präventivmaßnahmen sollte immer durchgeführt werden.

2020 ◽  
Author(s):  
D Ohm ◽  
J Rödel ◽  
U Will ◽  
A Stallmach ◽  
T Bruns ◽  
...  

2019 ◽  
Vol 26 (01) ◽  
pp. 18-24
Author(s):  
Andreas Nitsche ◽  
Livia Schrick ◽  
Lars Schaade

ZUSAMMENFASSUNGDie Affenpocken wurden das erste Mal im Jahr 1958 bei Makaken in Gefangenschaft beobachtet; beim Menschen sind sie seit 1970 bekannt durch die Infektion eines 9 Monate alten Jungen in der Demokratischen Republik Kongo. Affenpocken sind eine seltene, vesikulär-pustulöse Erkrankung, die vor allem in Zentral- und Westafrika in tropischen Regenwäldern auftritt. Die Krankheit ähnelt den echten Pocken, die durch das Variola-Virus verursacht werden, verläuft jedoch in der Regel milder. Trotzdem können gerade bei Kindern bis zu 10 % der Infizierten versterben. Mensch-zu-Mensch-Übertragungen beobachtet man mit Infektionsketten bis zu maximal 6 Personen; zahlreiche Infektionen finden aber auch durch direkten Kontakt zu infizierten wildlebenden Tieren statt. Es gibt keine spezifische Impfung oder Therapie für Affenpocken, jedoch sind präventive und therapeutische Maßnahmen gegen die echten Pocken auch wirksam gegen Affenpocken. Die Importe von Affenpocken in die USA im Jahr 2003 und nach Großbritannien im Jahr 2018 zeigen, dass auch in Deutschland eine erhöhte Aufmerksamkeit und eine sichere schnelle Diagnostik nötig sind.


2020 ◽  
Vol 13 (3) ◽  
pp. 124-129
Author(s):  
Christian Trummer ◽  
Verena Theiler-Schwetz ◽  
Stefan Pilz

Zusammenfassung Die subakute Thyreoiditis (SAT) und die akute suppurative Thyreoiditis (AST) sind Schilddrüsenerkrankungen, bei welchen es durch Zerstörung von Schilddrüsengewebe zum Auftreten einer Hyperthyreose kommen kann. Die SAT ist vermutlich (post-)viraler Genese. Typischerweise folgt einer initial hyperthyreoten Phase oft eine zumeist transiente Hypothyreose, klinisch sind Halsschmerzen, Fieber oder Abgeschlagenheit charakteristisch. Laborchemisch werden oft erhöhte Entzündungsparameter gefunden, hilfreich für die Diagnosestellung sind außerdem ein erhöhtes Thyreoglobulin sowie hohe Leberparameter. Sonographisch zeigen sich häufig fokale, schlecht abgrenzbare hypoechogene Areale bei verminderter Schilddrüsendurchblutung, in szintigraphischen Untersuchungen ist der Tracer-Uptake reduziert. Therapeutisch kommen Betablocker zur Linderung hyperthyreoter Beschwerden zum Einsatz, zur analgetischen Therapie werden nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) und Glukokortikoide eingesetzt. In schweren Fällen kann auch eine Thyreoidektomie notwendig sein, bei unklaren Fällen sollte die Indikation zu einer Feinnadelpunktion großzügig gestellt werden, um eine Abgrenzung zu malignen Prozessen oder einer AST zu ermöglichen. Im Gegensatz zur SAT handelt es sich bei der AST um eine bakterielle Infektion der Schilddrüse, die oft auf dem Boden von anatomisch-strukturellen Veränderungen entsteht. Typische Symptome umfassten eine Schwellung des Halses verbunden mit Schmerzen, Fieber, Heiserkeit, Dysphagie sowie einem lokalen Erythem. Laborchemisch zeigen sich auch hier erhöhte Entzündungsparameter, während eine Hyperthyreose seltener ist. In der akuten Entzündungsphase kann eine Abszessformation und ihre Ausdehnung mittels Ultraschall oder CT dargestellt werden. Hinsichtlich der Therapie sind eine rasche antibiotische Therapie und eine Drainage des Abszesses von großer Bedeutung, teilweise kann auch eine operative Entfernung von Schilddrüsengewebe notwendig werden.


2021 ◽  
Vol 10 (05) ◽  
pp. 454-458
Author(s):  
Maarja Maser ◽  
Robert Matthias Radke

ZusammenfassungErwachsene Patienten mit angeborenen Herzfehlern (EMAH) sind eine größer werdende Patientengruppe, die eine lebenslange Begleitung und Behandlung benötigt. Eine der wichtigsten Komplikationen bei EMAH-Patienten ist die infektiöse Endokarditis.Die Echokardiografie hat sowohl bei der Diagnosesicherung als auch beim Erkennen von Komplikationen und im Follow-up eine ganz zentrale Bedeutung. Computer- und Positronenemissionstomografie werden zur Beurteilung von implantierten Fremdmaterial zunehmend eingesetzt. Eine antibiotische Therapie erfolgt zunächst empirisch und später auf den individuellen Erreger zugeschnitten. Zurzeit wird die Antibiotikaprophylaxe nur den Patienten mit deutlich erhöhtem Endokarditisrisiko vor den zahnärztlichen Eingriffen mit dem höchsten Risiko empfohlen.


2002 ◽  
Vol 59 (8) ◽  
pp. 435-442 ◽  
Author(s):  
Schwegler ◽  
Böni ◽  
Furrer ◽  
Spinas ◽  
Lehmann

Die Prävention und korrekte Behandlung eines Fußulkus bei Patienten mit Diabetes mellitus haben eine wichtige sozioökonomische Bedeutung. Eine Einteilung in eine Risikostufe hilft, frühzeitig geeignete Maßnahmen zu ergreifen. Die Zuordnung in eine Risikostufe erfolgt mit gezielter Anamnese und korrekter klinischen Untersuchung. Ein Fußproblem bei Diabetes mellitus bedarf einer frühzeitigen interdisziplinären Zusammenarbeit. Fußdeformitäten und eine periphere Polyneuropathie sind Risikofaktoren, welche eine geeignete Schuhanpassung notwendig machen. Eine periphere arterielle Verschlusskrankheit sollte frühzeitig diagnostiziert und mit Hilfe weiterer angiologischer Abklärungen die geeignete Therapieform (Dilatation, Bypassoperation) gewählt werden. Ein weiterer wichtiger Faktor stellt die Behandlung kardiovaskulärer Risikofaktoren dar. Insbesondere eine gute Einstellung des Diabetes mellitus hilft, ein Fortschreiten der Hauptrisikofaktoren (PAVK, periphere Polyneuropathie) zu verhindern. Bei einem Ulkus muss klinisch und radiologisch unterschieden werden, ob eine Osteomyelitis vorliegt oder nicht. Je nach Ausdehnung eines Infektes sollte die geeignete antibiotische Therapie erfolgen. Besteht der Verdacht auf eine extremitätenbedrohende oder generalisierte Infektion, muss der Patient hospitalisiert werden, um geeignete therapeutische Maßnahmen (Antibiotikatherapie, adäquate Wundtherapie mit Debridément und allenfalls weitere orthopädisch-chirurgische Interventionen) durchführen zu können.


2005 ◽  
Vol 36 (8) ◽  
pp. 40
Author(s):  
ELIZABETH MECHCATIE
Keyword(s):  

2007 ◽  
Vol 64 (7) ◽  
pp. 365-368 ◽  
Author(s):  
Hoof

Das Spektrum der entzündlichen Erkrankungen im kleinen Becken des weiblichen Genitale umfasst jegliche Kombinationen von entzündlichen Veränderungen des oberen weiblichen Genitaltraktes: Endometritis, Salpingitis, Tuboovarialabzess und Peritonitis im kleinen Becken. Es handelt sich meist um aszendierende Infektionen mit virulenten Keimen, eine Mitbeteiligung von Chlamydien und Gonokokken ist häufig und tendenziell zunehmend. Das klinische Beschwerdebild dieser Erkrankungen ist vielfältig, asymptomatische Verläufe bis hin zu schwersten septischen Krankheitsbildern kommen vor. Die antibiotische Therapie sollte möglichst früh begonnen werden und ein breites Spektrum abdecken. Eine operative Therapie ist bei Therapieversagern sowie bei Beschwerdepersistenz nach der akuten Entzündungsphase notwendig. Als Folgeprobleme können tubare Sterilität, Extrauteringravidität und chronische Unterbauchschmerzen auftreten.


2005 ◽  
Vol 62 (6) ◽  
pp. 405-411
Author(s):  
Kohler ◽  
Nohl

Intoxikationen kommen bei 5–10% der Patienten eines Notfallzentrums vor. Das Management dieser Patienten und Patientinnen ist nicht immer einfach. Oft handelt es sich glücklicherweise um leichte Intoxikationen nach Einnahme von relativ untoxischen Substanzen, was eine nur minimale medizinische Betreuung und Therapie erforderlich macht. Willentliche, d.h im Rahmen von Suizidversuchen eingenommene sehr toxische Substanzen, benötigen hingegen die Infrastruktur größerer Spitäler. Bei der Einlieferung sind die involvierten Wirkstoffe oft nicht bekannt, da der Patient nicht ansprechbar ist, oder die eingenommenen Substanzen nicht nennen will oder gar nicht kennt. In solchen Fällen ist die Fremdanamnese mit Angehörigen und Bekannten sehr wichtig und von zentraler Bedeutung, obschon diese Informationen oft nicht einfach einzuholen sind! Das Wissen um die involvierten Stoffe erlaubt dem behandelnden Arzt nach initialer Sicherung der vitalen Funktionen die Einleitung der entsprechenden diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen. In einzelnen Fällen treten äußerst seltene Vergiftungen auf, welche aber zu typischen klinischen Zustandsbildern führen (z.B. die Scromboid-Vergiftung und das Coprinus-Syndrom), welche spezielle diagnostische und/oder therapeutische Maßnahmen erforderlich machen und nicht zuletzt eine breite klinische Erfahrung voraussetzt. In fast allen Fällen ist der Kontakt mit einem toxikologischen Informationszentrum sehr zu empfehlen, um möglichst eine komplette Information über die Substanz und die therapeutischen Maßnahmen zu erhalten.


2005 ◽  
Vol 62 (4) ◽  
pp. 230-237 ◽  
Author(s):  
Renteria

Epidemiologische Studien zeigen eine Prävalenz von Missbrauchserfahrungen bei Mädchen zwischen 14 und 33%. Indizien für einen Missbrauch sind zwar im Einzelnen unspezifisch, bei gleichzeitigem Auftreten jedoch bedeutungsvoll: Somatische Indizien sind sexuell übertragbare Erkrankungen, Schwangerschaft, unerklärbare Blutungen, rezidivierende genitale Beschwerden. Psychosoziale nichtsexuelle Indikatoren sind neu aufgetretene Verhaltensschwierigkeiten, Ausreissen, Esstörungen etc; Psychosexuelle Indikatoren sind eine Hypersexualisation der Sprache und des Verhalten, ein gestörtes Körpergefühl und gestörte Geschlechstidentität. Als indirekt beweisende Befunde gelten neben alten Genital oder/und Analläsionen Einrisse des Hymens bis auf den Insertionssaum, die sich an tpyischer Stellle im hinteren Bereich der Kommissur finden. Die Abklärung und Betreuung von Kindern, bei denen Verdachtsmomente, aber keine sicheren Indizien bestehen, setzt eine hohe Kompetenz und eine multdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Kindergynäkologen, Kinderpsychiatern, Kinderschutzgruppen und eventuell weiteren beteiligten Fachleuten voraus, um einerseits nicht ungerechtfertigt Familienstrukturen schwer zu belasten und damit den Kindern zu schaden, um andererseits aber auch sicherzustellen, dass die Opfer eine umfassende akute und langfristige medizinische und psychosoziale Betreuung erfahren.


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