Infektionen des Menschen mit Affenpocken
ZUSAMMENFASSUNGDie Affenpocken wurden das erste Mal im Jahr 1958 bei Makaken in Gefangenschaft beobachtet; beim Menschen sind sie seit 1970 bekannt durch die Infektion eines 9 Monate alten Jungen in der Demokratischen Republik Kongo. Affenpocken sind eine seltene, vesikulär-pustulöse Erkrankung, die vor allem in Zentral- und Westafrika in tropischen Regenwäldern auftritt. Die Krankheit ähnelt den echten Pocken, die durch das Variola-Virus verursacht werden, verläuft jedoch in der Regel milder. Trotzdem können gerade bei Kindern bis zu 10 % der Infizierten versterben. Mensch-zu-Mensch-Übertragungen beobachtet man mit Infektionsketten bis zu maximal 6 Personen; zahlreiche Infektionen finden aber auch durch direkten Kontakt zu infizierten wildlebenden Tieren statt. Es gibt keine spezifische Impfung oder Therapie für Affenpocken, jedoch sind präventive und therapeutische Maßnahmen gegen die echten Pocken auch wirksam gegen Affenpocken. Die Importe von Affenpocken in die USA im Jahr 2003 und nach Großbritannien im Jahr 2018 zeigen, dass auch in Deutschland eine erhöhte Aufmerksamkeit und eine sichere schnelle Diagnostik nötig sind.