Antibiotische Therapie von Leberabszessen: Enterokokken sind eine häufige Ursache für ein Therapieversagen

2020 ◽  
Author(s):  
D Ohm ◽  
J Rödel ◽  
U Will ◽  
A Stallmach ◽  
T Bruns ◽  
...  
2002 ◽  
Vol 59 (9) ◽  
pp. 475-479 ◽  
Author(s):  
Navratil

Vulvitis und Vulvovaginitis sind das häufigste gynäkologische Problem bei präpuberalen Mädchen. Es gibt verschiedene Riskofaktoren in dieser Altersgruppe wie mangelnde anogenital Hygiene, anatomische und physiologische Besonderheiten, die die Häufigkeit der Vulvovaginitis erklären. Die Symptome sind meistens Pruritus, Genitalschmerzen, Brennen und Fluor vaginalis. Eine genaue Anamnese und eine Allgemeinuntersuchung sind immer notwendig, dann folgt die gynäkologische Untersuchung, die vor allem in einer Genitalinspektion besteht. Zeit, Geduld und Kompetenz sind unentbehrlich. Der kleinen Patientin wird der Untersuchungsgang erklärt, es gilt vor allem Ängste und Unsicherheiten abzubauen. Befunde können Vulvaerythem, Excoriationen, Fluor sein. Eine makroskopische, mikroskopische und mikrobiologische Fluoruntersuchung ist für die Diagnosestellung unentbehrlich. Unspezifische Mischinfektionen sind am häufigsten in dieser Altersgruppe. Spezifische Erreger, vor allem aus dem HNO oder gastrointestinalen Bereich können aber auch gefunden werden, Pilzinfektionen hingegen sind eine Rarität. Therapeutische Maßnahmen bestehen in Meiden von chemischen oder mechanischen Ursachen, Lokalmaßnahmen wie Gebrauch von nicht irritierenden Hautwaschemulsionen, Sitzbäder mit verschiedenen geeigneten Zusätzen. Eine antibiotische Therapie wird nur bei entsprechendem mikrobiologischem Befund durchgeführt. Antimykotika sind obsolet. Wichtig, um therapeutische Misserfolge und Traumatisierungen der kleinen Patientin zu vermeiden, ist die Kenntnis der Besonderheiten dieser Altersgruppe, das Beherrschen der entsprechenden Untersuchungstechnik und der sinnvollen weiteren diagnostischen und therapeutischen Interventionen. Ein Gespräch über Präventivmaßnahmen sollte immer durchgeführt werden.


2020 ◽  
Vol 13 (3) ◽  
pp. 124-129
Author(s):  
Christian Trummer ◽  
Verena Theiler-Schwetz ◽  
Stefan Pilz

Zusammenfassung Die subakute Thyreoiditis (SAT) und die akute suppurative Thyreoiditis (AST) sind Schilddrüsenerkrankungen, bei welchen es durch Zerstörung von Schilddrüsengewebe zum Auftreten einer Hyperthyreose kommen kann. Die SAT ist vermutlich (post-)viraler Genese. Typischerweise folgt einer initial hyperthyreoten Phase oft eine zumeist transiente Hypothyreose, klinisch sind Halsschmerzen, Fieber oder Abgeschlagenheit charakteristisch. Laborchemisch werden oft erhöhte Entzündungsparameter gefunden, hilfreich für die Diagnosestellung sind außerdem ein erhöhtes Thyreoglobulin sowie hohe Leberparameter. Sonographisch zeigen sich häufig fokale, schlecht abgrenzbare hypoechogene Areale bei verminderter Schilddrüsendurchblutung, in szintigraphischen Untersuchungen ist der Tracer-Uptake reduziert. Therapeutisch kommen Betablocker zur Linderung hyperthyreoter Beschwerden zum Einsatz, zur analgetischen Therapie werden nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) und Glukokortikoide eingesetzt. In schweren Fällen kann auch eine Thyreoidektomie notwendig sein, bei unklaren Fällen sollte die Indikation zu einer Feinnadelpunktion großzügig gestellt werden, um eine Abgrenzung zu malignen Prozessen oder einer AST zu ermöglichen. Im Gegensatz zur SAT handelt es sich bei der AST um eine bakterielle Infektion der Schilddrüse, die oft auf dem Boden von anatomisch-strukturellen Veränderungen entsteht. Typische Symptome umfassten eine Schwellung des Halses verbunden mit Schmerzen, Fieber, Heiserkeit, Dysphagie sowie einem lokalen Erythem. Laborchemisch zeigen sich auch hier erhöhte Entzündungsparameter, während eine Hyperthyreose seltener ist. In der akuten Entzündungsphase kann eine Abszessformation und ihre Ausdehnung mittels Ultraschall oder CT dargestellt werden. Hinsichtlich der Therapie sind eine rasche antibiotische Therapie und eine Drainage des Abszesses von großer Bedeutung, teilweise kann auch eine operative Entfernung von Schilddrüsengewebe notwendig werden.


2021 ◽  
Vol 10 (05) ◽  
pp. 454-458
Author(s):  
Maarja Maser ◽  
Robert Matthias Radke

ZusammenfassungErwachsene Patienten mit angeborenen Herzfehlern (EMAH) sind eine größer werdende Patientengruppe, die eine lebenslange Begleitung und Behandlung benötigt. Eine der wichtigsten Komplikationen bei EMAH-Patienten ist die infektiöse Endokarditis.Die Echokardiografie hat sowohl bei der Diagnosesicherung als auch beim Erkennen von Komplikationen und im Follow-up eine ganz zentrale Bedeutung. Computer- und Positronenemissionstomografie werden zur Beurteilung von implantierten Fremdmaterial zunehmend eingesetzt. Eine antibiotische Therapie erfolgt zunächst empirisch und später auf den individuellen Erreger zugeschnitten. Zurzeit wird die Antibiotikaprophylaxe nur den Patienten mit deutlich erhöhtem Endokarditisrisiko vor den zahnärztlichen Eingriffen mit dem höchsten Risiko empfohlen.


2007 ◽  
Vol 64 (7) ◽  
pp. 365-368 ◽  
Author(s):  
Hoof

Das Spektrum der entzündlichen Erkrankungen im kleinen Becken des weiblichen Genitale umfasst jegliche Kombinationen von entzündlichen Veränderungen des oberen weiblichen Genitaltraktes: Endometritis, Salpingitis, Tuboovarialabzess und Peritonitis im kleinen Becken. Es handelt sich meist um aszendierende Infektionen mit virulenten Keimen, eine Mitbeteiligung von Chlamydien und Gonokokken ist häufig und tendenziell zunehmend. Das klinische Beschwerdebild dieser Erkrankungen ist vielfältig, asymptomatische Verläufe bis hin zu schwersten septischen Krankheitsbildern kommen vor. Die antibiotische Therapie sollte möglichst früh begonnen werden und ein breites Spektrum abdecken. Eine operative Therapie ist bei Therapieversagern sowie bei Beschwerdepersistenz nach der akuten Entzündungsphase notwendig. Als Folgeprobleme können tubare Sterilität, Extrauteringravidität und chronische Unterbauchschmerzen auftreten.


2005 ◽  
Vol 62 (4) ◽  
pp. 230-237 ◽  
Author(s):  
Renteria

Epidemiologische Studien zeigen eine Prävalenz von Missbrauchserfahrungen bei Mädchen zwischen 14 und 33%. Indizien für einen Missbrauch sind zwar im Einzelnen unspezifisch, bei gleichzeitigem Auftreten jedoch bedeutungsvoll: Somatische Indizien sind sexuell übertragbare Erkrankungen, Schwangerschaft, unerklärbare Blutungen, rezidivierende genitale Beschwerden. Psychosoziale nichtsexuelle Indikatoren sind neu aufgetretene Verhaltensschwierigkeiten, Ausreissen, Esstörungen etc; Psychosexuelle Indikatoren sind eine Hypersexualisation der Sprache und des Verhalten, ein gestörtes Körpergefühl und gestörte Geschlechstidentität. Als indirekt beweisende Befunde gelten neben alten Genital oder/und Analläsionen Einrisse des Hymens bis auf den Insertionssaum, die sich an tpyischer Stellle im hinteren Bereich der Kommissur finden. Die Abklärung und Betreuung von Kindern, bei denen Verdachtsmomente, aber keine sicheren Indizien bestehen, setzt eine hohe Kompetenz und eine multdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Kindergynäkologen, Kinderpsychiatern, Kinderschutzgruppen und eventuell weiteren beteiligten Fachleuten voraus, um einerseits nicht ungerechtfertigt Familienstrukturen schwer zu belasten und damit den Kindern zu schaden, um andererseits aber auch sicherzustellen, dass die Opfer eine umfassende akute und langfristige medizinische und psychosoziale Betreuung erfahren.


2009 ◽  
Vol 66 (4) ◽  
pp. 231-240
Author(s):  
Heidi Abbuehl ◽  
Michael J. Zellweger ◽  
Andreas Hoffmann

Die Koronare Herzkrankheit kann sich akut oder chronisch-rezidivierend mit meist belastungsabhängigen pektanginösen Beschwerden oder Atemnot manifestieren. Die Unterscheidung zwischen stabiler und instabiler Verlaufsform ist prognostisch wichtig, instabile Patienten müssen wie ein akutes Koronarsyndrom stationär abgeklärt werden, bei stabiler Symptomatik kann die weitere Diagnostik mehrheitlich ambulant erfolgen. Differentialdiagnostisch kommen eine Vielzahl anderer kardialer und extrakardialer Ursachen für Thoraxbeschwerden in Frage. Wichtigste initiale diagnostische Schritte sind eine kardiovaskuläre Risikostratifizierung sowie der Nachweis einer Ischämie (bzw. Narbe, Nekrose) in Ruhe oder meist unter Belastung, allenfalls ergänzt durch eine bildgebende Methode. Die Beurteilung der Leistungsfähigkeit erfolgt anhand physiologischer Parameter (Watt, VO2max. bzw. MET, Distanz) mittels Ergometrie, Spiroergometrie oder 6-Minuten-Gehtest (z.B. bei Herzinsuffizienz). Für die Beurteilung der Arbeitsfähigkeit sind zusätzliche Faktoren ausschlaggebend.


2018 ◽  
Vol 75 (4) ◽  
pp. 199-207
Author(s):  
Raphaël Tamò ◽  
Marianne Rohrbach ◽  
Matthias Baumgartner ◽  
Felix Beuschlein ◽  
Albina Nowak

Zusammenfassung. Lysosomale Speicherkrankheiten (LSK) sind eine Gruppe von über 50 hereditären Erkrankungen, welche durch eine gestörte lysosomale Funktion charakterisiert sind. Das Lysosom fungiert als Recyclinganlage der Zelle. Der Grossteil der LSK wird durch einen Mangel an sauren Hydrolasen ausgelöst. Der gestörte Metabolismus führt dann zur Akkumulation komplexer Moleküle. Die klassische Einteilung der LSK orientiert sich an diesen Hauptspeichermolekülen und unterscheidet Sphingolipidosen (Glykosphingolipide), Mukopolysaccharidosen (Glykosaminoglykane) und Oligosaccharidosen (Oligosaccharide, Glykoproteine) (In Klammern jeweils das Hauptspeichermolekül). Die moderne Einteilung weitet den Begriff auf alle Erkrankungen aus, welche einen Defekt einer Komponente zeigen, die für die normale Funktion des Lysosoms nötig ist. Dies können lysosomale Membranproteine, Aktivatorproteine, Transportproteine oder nicht-lysosomale Proteine sein. Mit einer gemeinsamen Inzidenz von etwa 16 Fällen pro 100’000 Lebendgeburten sind die LSK insgesamt seltene Erkrankungen. Ergebnisse aus Screening-Untersuchungen deuten jedoch darauf hin, dass die Inzidenz unter Lebendgeburten unterschätzt wird. Die häufigsten LSK sind die beiden Sphingolipidosen Morbus Gaucher und Morbus Fabry. Die Gemeinsamkeiten der LSK bezüglich ihrer Symptomatik sind die systemischen Manifestationen und die häufige zerebrale Beteiligung. Die Ausprägung der Symptome ist innerhalb der Erkrankungen sehr unterschiedlich. Die pathophysiologischen Prozesse sind vielfältig und nicht durch blosse Überladung und konsekutiven Untergang der Zelle bedingt. Therapeutisch sind verschiedene Angriffspunkte vorhanden: die Substitution der Enzyme mittels Enzymersatztherapie, die Gentherapie oder hämatopoetischen Stammzelltransplantation, die Stabilisierung der defekten Enzyme durch pharmakologische Chaperone sowie die Verringerung der Substrate durch Substratreduktionstherapie.


2012 ◽  
Vol 69 (3) ◽  
pp. 173-181 ◽  
Author(s):  
René Rizzoli
Keyword(s):  

Das primäre Ziel der Behandlung der postmenopausalen Osteoporose ist die Reduktion des Frakturrisikos. Bisphosphonate sind eine seit langem etablierte Therapie der ersten Wahl der Osteoporose, und einige dieser Moleküle haben den eindeutigen Beweis einer signifikanten Reduktion des Osteoporose-bedingten Frakturrisikos erbracht. Alendronat, Risedronat, Ibandronat und Zoledronat gewährleisten allesamt einen Schutz gegen Frakturen bei Patientinnen mit postmenopausaler Osteoporose. Diese vier Wirkstoffe haben alle bewiesen wirksam gegen vertebrale Frakturen zu schützen, wobei nur Zoledronat und Risedronat den Nachweis einer signifikanten Reduktion des Risikos für nicht-vertebrale Frakturen in Endpunktstudien erbracht haben. Zudem reduzieren Alendronat, Risedronat und Zoledronat erwiesenermaßen das Hüftfrakturrisiko. Ibandronat und Zoledronat haben die nachhaltigere Wirkung gegen Frakturen. Bisphosphonate wurde mit einer Reihe von Nebenwirkungen assoziiert, mit einem gut dokumentierten Einhergehen von gastrointestinalen Nebenwirkungen mit der oralen Einnahme und von Akute-Phase-Reaktionen mit der intravenösen Verabreichung.


2018 ◽  
Vol 75 (2) ◽  
pp. 112-116
Author(s):  
Friedemann Nauck

Zusammenfassung. Bei der Entscheidungsfindung am Lebensende sind die medizinische und ärztliche Indikation sowie der Wille des Patienten und seine Zustimmung zu einer Behandlung entscheidend. Darüber hinaus spielen die eigenen kulturellen und religiösen Überzeugungen der Ärztin / des Arztes eine Rolle, derer man sich als Behandler bewusst sein muss. In der Behandlung am Lebensende stellen palliativmedizinische Basiskenntnisse sowie die Einbeziehung palliativmedizinischer Experten eine sinnvolle Ergänzung dar. Dies gilt besonders in Behandlungssituationen, in denen eine Therapiezieländerung hin zum palliativmedizinischen Behandlungsziel erwogen wird oder bereits als notwendig erachtet wurde. Aber auch in Behandlungssituationen bei Patienten, die sich noch nicht in der letzten Lebensphase befinden, kann die Integration palliativmedizinischen Fachwissens, z. B. bei der Symptomkontrolle, Wundbehandlung, Kommunikation mit Angehörigen oder in Fragen der psychosozialen Begleitung, sinnvoll sein. Im Idealfall wird das Behandlungsziel auch für das Lebensende gemeinsam mit dem Kranken erarbeitet. Entscheidungen bedeuten immer auch Urteilsbildung, Respektierung individueller Werte, Begleitung und die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen – auch dafür, dass man im Einzelfall ggf. eine falsche Entscheidung getroffen hat. Patientenautonomie und zunehmende Patientenkompetenz sind eine Aufforderung an Ärzte, medizinische und ethische Entscheidungen am Lebensende kritisch zu reflektieren sowie sich mit empirischen und normativen Aspekten der Indikationsstellung auseinanderzusetzen.


2018 ◽  
Vol 75 (7) ◽  
pp. 420-424
Author(s):  
Smaila Mulic ◽  
Timo Kahles ◽  
Krassen Nedeltchev

Zusammenfassung. Der Schlaganfall gehört zu den häufigsten Erkrankungen und ist die häufigste Ursache von bleibenden Behinderungen im Erwachsenenalter. Grundzüge der Sekundärprophylaxe des Schlaganfalls sind eine medikamentöse Therapie, Optimierung der modifizierbaren Risikofaktoren, die Revaskularisation einer symptomatischen Karotisstenosen sowie der Verschluss eines Persistierenden Foramen Ovale (bei Patienten unter 60 Jahren mit kryptogenem Schlaganfall).


Sign in / Sign up

Export Citation Format

Share Document