Diagnostik und Therapie fetaler Rhythmusstörungen

2005 ◽  
Vol 62 (1) ◽  
pp. 43-51 ◽  
Author(s):  
Abele ◽  
Meyer-Wittkopf

Die Anzahl diagnostizierter fetaler Arrhythmien hat in den letzten Jahren stetig zugenommen. Nur wenige bedürfen einer medikamentösen Therapie. Von den meisten Arbeitsgruppen wird eine oral-maternale transplanzentare medikamentöse Therapie des Feten bevorzugt. In Ausnahmefällen kann eine direkte intravaskuläre medikamentöse Therapie des Feten notwendig sein. Bei der medikamentösen Behandlung fetaler Tachyarrhythmien kommen, je nach Institution und präferiertem Medikationsschema, neben Digoxin auch Flecainid, Amiodaron, Verapamil und Soltalol zur Anwendung. Der kongenitale AV-Block, insbesondere mit Nachweis von SS-A/B Antikörpern, wird im Rahmen internationaler Studienprotokolle mit Dexamethason und zum Teil mit Salbutamol behandelt.

Pneumologie ◽  
2018 ◽  
Vol 72 (05) ◽  
pp. 347-392 ◽  
Author(s):  
C. Schwarz ◽  
B. Schulte-Hubbert ◽  
J. Bend ◽  
M. Abele-Horn ◽  
I. Baumann ◽  
...  

ZusammenfassungMukoviszidose (Cystic Fibrosis, CF) ist die häufigste, autosomal-rezessiv vererbte Multisystemerkrankung. In Deutschland sind ca. 8000 Menschen betroffen. Die Erkrankung wird durch Mutationen im Cystic Fibrosis Transmembrane Conductance Regulator (CFTR-) Gen verursacht; diese führen zu einer Fehlfunktion des Chloridkanals CFTR. Dadurch kommt es in den Atemwegen zu einer unzureichenden Hydrierung des epithelialen Flüssigkeitsfilms und somit zu einer chronischen Inflammation. Rezidivierende Infektionen der Atemwege sowie pulmonale Exazerbationen der Lunge führen im Verlauf zu zunehmender Inflammation, pulmonaler Fibrose und fortschreitender Lungendestruktion bis hin zur respiratorischen Globalinsuffizienz, die für über 90 % der Mortalität verantwortlich ist. Das Ziel der medikamentösen Therapie ist die pulmonale Inflammation und v. a. die Infektion der Atemwege zu reduzieren. Der Kolonisation und chronischen Infektion mit Pseudomonas aeruginosa (Pa) kommt die größte Bedeutung zu. Diese führt zu weiterem Verlust an Lungenfunktion. Für die medikamentöse Therapie der chronischen Pa-Infektion stehen viele unterschiedliche Therapieoptionen zur Verfügung.Mit dieser S3-Leitlinie wird eine einheitliche Definition für die chronische Pa-Infektion implementiert sowie eine evidenzbasierte Diagnostik und Therapie dargelegt, um eine Orientierung bei der individuellen Therapieentscheidung zu geben.


2001 ◽  
Vol 12 (4) ◽  
pp. 314-323
Author(s):  
Kerstin Konrad ◽  
Siegfried Gauggel

Zusammenfassung: In diesem Beitrag wird eine Übersicht über Störungen der Stimmung und des Antriebs bei Kindern und Jugendlichen mit erworbenen Hirnschädigungen unterschiedlicher Ätiologie (Hirntumoren, Schädel-Hirn-Trauma) gegeben. Obwohl es in den letzten Jahren immense Fortschritte im Bereich der Diagnostik und Therapie von kindlichen Depressionen gegeben hat, stellen die depressiven Symptome nach Hirnschädigungen im Kindesalter ein noch weitgehend unerforschtes Gebiet dar. Ausgehend von den bislang vorhandenen empirischen Studien werden Vorschläge für Diagnostik und Therapie von organisch bedingten Stimmungs- und Antriebsstörungen im Kindesalter gemacht.


2019 ◽  
Vol 19 (02) ◽  
pp. 80-90
Author(s):  
J. Hoppmann ◽  
I. Vasilakis ◽  
M. Vogel ◽  
S. Stoll ◽  
J. Gesing ◽  
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Zusammenfassung Einleitung Die primäre angeborene Hypothyreose ist die häufigste angeborene endokrine Erkrankung. Ziel unserer Studie war es, zu untersuchen, wie hoch die Qualität der medizinischen Behandlung von Kindern mit primärer angeborener Hypothyreose in Deutschland ist und inwiefern die kürzlich veröffentlichten Empfehlungen der Europäischen Gesellschaft für Kinderendokrinologie (European Society for Paediatric Endocrinology [ESPE]) in der Diagnostik und Therapie der Kinder mit einer primären angeborenen Hypothyreose bereits in der Vergangenheit von den behandelnden Ärzten in der alltäglichen Praxis umgesetzt worden sind. Methoden Hierzu wurden retrospektiv die Daten aller Patienten, die von 1998 bis 2008 ein positives Testergebnis für eine primäre angeborene Hypothyreose im Neugeborenscreening (NGS) im Screeningzentrum Leipzig aufwiesen, analysiert. Ergebnisse Das NGS wurde mehrheitlich im empfohlenen Zeitraum durchgeführt. Eine ätiologische Zuordnung der angeborenen Hypothyreose gelang in 71 % der Fälle. Die medikamentöse Therapie mit L-Thyroxin (LT4) wurde durchschnittlich mit 8,5 Lebenstagen begonnen. Eine Normalisierung der Schilddrüsenhormone wurde durchschnittlich innerhalb von 11,4 Tagen nach Behandlungsbeginn erreicht. Eine formale audiologische und neurokognitive Testung im Verlauf wurde zwar lediglich in 25 % und 5 % durchgeführt und dokumentiert. Betroffene Kinder erhielten dennoch die notwendigen Fördermaßnahmen auf Grundlage der klinischen Einschätzung der behandelnden Ärzte. Diskussion Unsere Studie zeigt, dass die Empfehlungen der kinderendokrinologischen Fachgesellschaft bereits mehrheitlich umgesetzt wurden. Die Diagnostik zur ätiologischen Zuordnung der primären angeborenen Hypothyreose, die Durchführung von audiologischen Untersuchungen sowie die Dokumentation und Nachverfolgung der Patienten bedürfen Verbesserung.


2016 ◽  
Vol 25 (03) ◽  
pp. 193-197
Author(s):  
B. Aubry-Rozier ◽  
M.-A. Krieg ◽  
O. Lamy ◽  
C. Schizas ◽  
J. Duff ◽  
...  

ZusammenfassungDie Wirbelkörperfraktur (WKF) stellt eine Herausforderung für das öffentliche Gesundheitswesen dar. Die Interventionsmethoden an der Wirbelsäule wie Vertebroplastie und Kyphoplastie sind interessante, komplementäre Beiträge zur Behandlung der frakturierenden Osteoporose. Die Erarbeitung eines Konsensus der hauptsächlich Beteiligten an diesen Techniken ist notwendig geworden. Der Vorschlag eines solchen Konsensus der verschiedenen an der Betreuung von Patienten mit WKF Beteiligten ist unumgänglich. Im Hinblick auf die bereits vorliegende Literatur halten wir die Indikation für Vertebroplastie oder Kyphoplastie bei allen Patienten mit schmerzhafter WKF aufrecht. Falls der Patient bereits vor der WKF eine Kyphose aufwies oder falls die aktuelle WKF eine wesentliche lokale Kyphose bewirkt, ist eine Kyphoplastie indiziert. Falls der Patient eine bereits ältere WKF aufweist, deren konservative Behandlung jedoch zu keiner Schmerzlinderung führte, ist eine Vertebroplastie indiziert. In jedem Fall wird eine systematische Bilanz und eine medikamentöse Therapie der Osteoporose vorgeschlagen.


Author(s):  
Anna Aulitzky ◽  
Beata Seeber

ZusammenfassungDie primäre und sekundäre Amenorrhö sind häufige Symptome, die sich in ihrer Ätiologie beträchtlich unterscheiden können. Amenorrhö wird als Abwesenheit oder zeitliche Verzögerung der Menstruation definiert. Die Ursachen sind hierbei vielfältig und stellenweise sehr komplex. Auch Diagnostik und Therapie unterscheiden sich mitunter deutlich. Endokrinologische, anatomische, allgemein-internistische, neurologische, genetische, hypothalamische und ovarielle Ätiologien können hierbei eine Rolle spielen und sollten unterschieden werden. Die Diagnostik sollte daher nach einem systematischen Vorgehen erfolgen, um korrekte Diagnosen abzuleiten und Therapieoptionen zeitnah einleiten zu können. Auf den Hintergrund und die Gesamtkonstellation sowie die Wünsche der Patientinnen ist dabei unbedingt Rücksicht zu nehmen. Ein eventuell bestehender Kinderwunsch sollte früh thematisiert werden. In diesem Artikel wird eine Übersicht über die Ätiologie, Diagnostik und Therapie der primären und sekundären Amenorrhö dargelegt.


Author(s):  
Wolfgang Serles

ZusammenfassungMehr als ein Drittel der neu diagnostizierten Epilepsien bei Patienten über 60 Jahren haben einen abgelaufenen Schlaganfall als Ursache. Bei epileptischen Anfällen nach Schlaganfall müssen akut symptomatische Anfälle innerhalb 1 Woche nach Schlaganfall von unprovozierten epileptischen Anfällen ab 1 Woche nach Schlaganfall unterschieden werden. Erstere haben ein niedriges Rezidivrisiko, Zweitere hingegen führen in 70 % zu einem neuerlichen Anfall. Gemäß der Internationalen Liga gegen Epilepsie (ILAE) erfüllt letztere Konstellation bereits die Kriterien einer beginnenden Epilepsie, wofür nach früheren Definitionen zumindest 2 unprovozierte Anfälle notwendig waren. Akut symptomatische Anfälle stellen allerdings sowohl im Kindesalter als auch beim Erwachsenen einen Risikofaktor für die Entwicklung einer Epilepsie dar. Weitere Risikofaktoren sind die Größe des Infarktes und eine Lokalisation im Bereich der Hirnrinde. Die Studienlage zeigt weder ausreichende Evidenz für eine prophylaktische Gabe der Anfallsmedikation nach Schlaganfall noch für eine Therapie nach akut symptomatischem Anfall, obwohl dies häufig klinische Praxis ist. Daher sollte die medikamentöse Therapie nach der Akutphase des Schlaganfalls beendet werden. Bei Schlaganfallpatienten nach einem unprovozierten Anfall beim Erwachsenen wird eine lebenslange Therapie empfohlen. In der Regel stellt sich durch die Gabe eines Medikamentes ein zufriedenstellender Therapieerfolg ein. Bevorzugt werden sollten neuere Anfallsmedikamente, die besser verträglich sind und ein geringeres Interaktionspotenzial im Rahmen der Polypharmazie bei älteren Patienten haben.


2019 ◽  
Vol 50 (04) ◽  
pp. 424-440 ◽  
Author(s):  
Andreas Wiedemann ◽  
Klaus Becher ◽  
Barbara Bojack ◽  
Sigrid Ege ◽  
Silke von der Heide ◽  
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Zusammenfassung Einleitung 1/2019 wurde ein update der seit 2005 in AWMF eingestellten und fortlaufend aktualisierten Leitlinie „Harninkontinenz bei geriatrischen Patienten – Diagnostik und Therapie“ durch die interdisziplinäre Arbeitsgruppe „Harninkontinenz“ der Deutschen Gesellschaft für Geriatrie (DGG) publiziert. Aus dieser Leitlinie, die als offizielle Leitlinie DGG akkreditiert ist, stellt der vorliegende Artikel das Kapitel „Medikamentöse Therapie“ dar. Methodik In einem strukturierten Bewertungsprozess identifizierte eine Literaturrecherche zunächst die vorhandene Literatur im Kontext des „geriatrischen Patienten“, wie er als zumeist über 70jährig und multimorbid oder über 80jährig durch die Fachgesellschaften definiert ist. Primäre Berücksichtigung fanden randomisierte, doppelblinde, plazebokontrollierte Studien sowie bereits vorhandene Leitlinien zum Thema. Wo keine solchen Untersuchungen vorlagen oder aus methodischen Gründen prinzipiell nicht durchführbar sind, wurden auch Publikationen anderen Designs (nicht randomisierte Untersuchungen, Fallkontrollstudien) zur Leitlinienerstellung herangezogen. Die daraus resultierenden Leitlinienempfehlungen wurden in einem strukturierten Abstimmungsprozess unterzogen; das Ergebnis ist in Prozent der zustimmenden Gruppenmitgliedern angegeben. Ergebnisse Die medikamentöse Therapie der Überaktiven Blase, der Belastungsharninkontinenz und der Überlaufinkontinenz sowie die unspezifische medikamentöse Therapie mit Antidiuretika wurde vor dem besonderen Hintergrund des vulnerablen, potentiell kognitiv eingeschränkten und im Rahmen der Multimorbidität und Multimedikation durch Medikamenteninteraktionen besonders gefährdeten Patienten betrachtet. Dabei fand das relevante Nebenwirkungsprofil der eingesetzten Substanzen besondere Berücksichtigung. Schlussfolgerungen Eine medikamentöse Therapie der Harninkontinenz bedarf bei den besonders vulnerablen, häufig multimedizierten Patienten eine besonders sorgfältige Indikationsstellung und Überwachung in Kenntnis des spezifischen Risiko- und Nebenwirkungsprofils der eingesetzten Substanzen.


Praxis ◽  
2005 ◽  
Vol 94 (4) ◽  
pp. 105-112 ◽  
Author(s):  
Brunckhorst ◽  
Lemola ◽  
Holzmeister ◽  
Scharf ◽  
Altwegg ◽  
...  

Ziel: Ziel der vorliegenden Studie war, den diagnostischen Stellenwert des implantierbaren Loop-Recorders (ILR) bei der Abklärung der arrhythmogenen Synkope zu untersuchen. Methode: Im Universitätsspital Zürich wurde zwischen 1998 und 2002 bei 48 konsekutiven Patienten (25 Frauen und 23 Männer, mittleres Alter 42 ± 17) mit Synkopen unklarer Ätiologie nach nicht-invasiver Abklärung ein Loop-Recorder (Reveal Plus) implantiert. Resultate: Die durchschnittliche Registrierungszeit betrug 9 ± 6 Monate. In diesem Zeitraum trat bei 17 (35%) Patienten eine erneute Synkope auf. Eine mit dem synkopalen Ereignis korrelierende Arrhythmie war bei 15 (88%) dieser Patienten nachweisbar, hingegen konnte bei 2 (12%) Patienten eine arrhythmogene Ursache ausgeschlossen werden. Von diesen 15 Patienten mit arrhythmogener Synkopenursache hatten 5 (33%) Patienten einen höhergradigen AV-Block, 7 (47%) Patienten eine Sinusbradykardie bzw. Sinusarrest, die bei 4 (27%) Patienten auf ein Sick Sinus Syndrom und bei 3 (20%) auf eine neurokardiogene Ursache zurückzuführen waren und 3 (20%) Patienten eine hochfrequente atriale Tachykardie bzw. ein Vorhofflimmern mit einer supranormalen AV-Überleitung. Aufgrund der Befunde des ILR wurden 12 Schrittmacher implantiert, zwei Radiofrequenzablationen durchgeführt und eine medikamentöse Therapie eingeleitet.Konklusion: Unsere Studie unterstreicht, dass der ILR zur Synkopenabklärung für eine selektive Patientengruppe einen hohen Stellenwert besitzt. Das Gerät ist einfach und liefert zuverlässige Anfalls-EKGs.


2014 ◽  
Vol 14 (04) ◽  
pp. 213-216
Author(s):  
M. Hayde ◽  
D. Kasper ◽  
A. Pollak ◽  
A.-R. Prusa

ZusammenfassungDie konnatale Toxoplasmose kommt weltweit vor, trotzdem existiert kein einheitliches Management bezüglich Diagnostik und Therapie. In Österreich wird als Präventionsstrategie das serologische Screening in der Schwangerschaft seit vier Jahrzehnten erfolgreich praktiziert. Seit Einführung des Mutter-Kind-Pass-Programmes wird die serologische Bestimmung von Toxoplasma-spezifischen Antikörpern bei allen Schwangeren routinemäßig durchgeführt. Ziel dieses Präventionsprogrammes sind die Erfassung von akuten Toxoplasma-Infektionen in der Schwangerschaft, die antiparasitäre Therapie während der Schwangerschaft und im Falle einer konnatalen Infektion die Therapie des Kindes im ersten Lebensjahr. Nach Erkennung der gestationalen Infektion mittels serologischer Verfahren, steht die PCR als Pränataldiagnostik für die Identifikation der kindlichen Infektion zur Verfügung. Dadurch ist eine adäquate Therapie möglich. Im Vergleich zu historischen Daten vor Einführung des Screenings mit einer Inzidenz von sieben betroffenen Kindern pro 1 000 Lebendgeburten konnte die Zahl der konnatal infizierten Kinder effektiv gesenkt werden. Ebenso beeinflusst die medikamentöse Therapie positiv den klinischen Verlauf von betroffenen Kindern.


Die Hebamme ◽  
2019 ◽  
Vol 32 (01) ◽  
pp. 32-38
Author(s):  
Elisabeth Köhler

Sexuell übertragbare Infektionen (STI) sind doch absolut kein Thema für die Schwangerschaft – oder vielleicht doch? Leider doch. In den vergangenen Jahren wird eine deutliche Zunahme von bakteriellen STI verzeichnet, bei der Syphilis kann eine Verdopplung der Zahlen in den jüngsten zehn Jahren beobachtet werden. Die Autorin fasst die wichtigsten Hintergründe für STI-Beratung der aktuellen Leitlinie zur STI-Beratung, -Diagnostik und -Therapie zusammen.


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