Validität des Diagnostischen Interviews bei psychischen Störungen (DIPS für DSM-IV-TR)

2008 ◽  
Vol 37 (1) ◽  
pp. 33-42 ◽  
Author(s):  
Tina In-Albon ◽  
Andrea Suppiger ◽  
Barbara Schlup ◽  
Sascha Wendler ◽  
Jürgen Margraf ◽  
...  

Zusammenfassung. Theoretischer Hintergrund: Das “Diagnostische Interview bei psychischen Störungen“ (DIPS für DSM-IV-TR; Schneider & Margraf, 2006 ) ist ein strukturiertes Interview, welches erweitert und an die DSM-IV-TR Kriterien angepasst wurde. Fragestellung: Ziel dieser Studie ist die Validierung des DIPS für DSM-IV-TR. Methode: Die Validität der DIPS-Diagnosen wurde mit einer Fragebogenbatterie an einer Stichprobe von 194 Patienten aus unterschiedlichen klinischen Einrichtungen überprüft. Ergebnisse: Die Ergebnisse sprechen für eine gute Validität der Oberklassen Angststörungen, Affektive Störungen, Somatoforme Störungen, Essstörungen, Substanz- und Alkoholmissbrauch/-abhängigkeit sowie einzelner, überprüfbarer Störungskategorien und für den Ausschluss psychischer Störungen. Eine ungenügende Validität ergab sich für die Oberklasse Schlafstörungen und der Generalisierten Angststörung. Schlussfolgerungen: Das DIPS für DSM-IV-TR zeigt außer bei der Generalisierten Angststörung und den Schlafstörungen eine gute Validität bei Patienten ambulanter sowie stationärer psychiatrischer Einrichtungen.

2011 ◽  
Vol 30 (11) ◽  
pp. 902-907
Author(s):  
P. Schönknecht ◽  
A.-K. Allgaier ◽  
V. Henkel ◽  
U. Hegerl ◽  
R. Mergl
Keyword(s):  
Icd 10 ◽  

ZusammenfassungPatienten mit depressiven Syndromen bei starker Beeinträchtigung des psychosozialen Funktionsniveaus, die aber die nach ICD-10 oder DSM-IV-TR erforderlichen Kriterien einer depressiven Störung nur teilweise erfüllen, sind in nervenärztlichen Praxen häufig anzutreffen. Im Folgenden werden wichtige therapeutische Ansätze bei derartigen minoren Depressionen präsentiert und deren klinische Signifikanz diskutiert. Da die Evidenzbasis für eine spezifische Pharmakooder Psychotherapie unzureichend ist, kommen aktives Monitoring oder unspezifische Beratungsund Betreuungsangebote in Betracht. Spezifische Behandlungsangebote (Antidepressiva, Psychotherapie) müssen in Erwägung gezogen werden bei Suizidalität, Suizidversuchen in der Anamnese, hohem Leidensdruck, früheren depressiven Episoden, Residualsymptomatik nach majorer Depression oder positiver Familienanamnese für affektive Störungen.


2000 ◽  
Vol 57 (8) ◽  
pp. 504-510 ◽  
Author(s):  
Zipfel ◽  
Löwe ◽  
Herzog

Die Ernährungs- und Bewegungssituation sowie die sozioökonomischen Umstände haben sich in den vergangenen 50 Jahren in den entwickelten Ländern radikal gewandelt. Folgen dieser Entwicklung sind rasante Steigerungen der Prävalenzraten, insbesondere der Adipositas. Kontrastierend hierzu wird weiterhin ein ausgeprägtes Schlankheitsideal propagiert. Dieses Spannungsfeld ist mitverantwortlich für eine steigende Inzidenz von Essstörungen. Hierzu gehören im Gewichtsspektrum des Normal- bis Übergewichtes die Bulimia nervosa und die Esssucht, bisher noch mit dem englischen Begriff der «Binge-Eating-Disorder» bezeichnet. Obwohl die Bulimia Nervosa bereits 1980 in die DSM-III Kriterien aufgenommen wurde, ergaben Untersuchungen, dass bislang nur etwa 12 Prozent der Betroffenen von den Hausärzten entdeckt und richtig diagnostiziert werden. Ein Grund dieser erschreckend niedrigen Zahl liegt in der Dynamik der Erkrankung, mit einer ausgeprägten Tendenz der Patientinnen zur Verheimlichung, ein weiterer Grund mag in einer noch unzureichenden Aufklärung der Hausärzte liegen. Deshalb werden diagnostische Kriterien und therapeutische Optionen dargestellt. Essstörungen im Bereich des Übergewichtes werden seit dem DSM-IV (1994) im Wesentlichen unter dem Begriff der «Binge-Eating-Disorder (BED)» zusammengefasst. 20–30% der adipösen Patienten, die sich in Gewichtsreduktionsprogrammen befinden, leiden unter dieser Essstörung. Erste Untersuchungsergebnisse zeigen, dass diese Subgruppe der Adipösen eine modifizierte Behandlung mit einer stärkeren Fokussierung auf eine Psychotherapie bedarf. Über die initiale Abklärung einer möglichen Essstörung hinaus sollten auch affektive Störungen (Depressivität und Ängstlichkeit) oder ein gestörtes Körperbild erfasst werden. Falls Hinweise auf eine ausgeprägte Störung in diesen Bereichen vorliegen, sollte Psychotherapie fester Bestandteil eines integrierten Therapiekonzeptes der Adipositas sein.


2011 ◽  
Vol 59 (4) ◽  
pp. 281-287 ◽  
Author(s):  
Ilva Elena ◽  
Franz Petermann

Zusammenfassung. Die Validität, Reliabilität und der klinischen Nutzen der gegenwärtigen Störungskategorie der somatoformen Störungen nach dem DSM-IV-TR sind stark umstritten. Die DSM-V-Arbeitsgruppe schlägt daher eine Neustrukturierung und Umbenennung der bisherigen Störungskategorie in Somatic Symptom Disorders vor. In diesem Artikel wird analysiert, ob die Diagnosekriterien der bisherigen somatoformen Störungen nach DSM-IV-TR und die Complex Somatic Symptom Störung dazu geeignet sind, Kinder und Jugendliche zu identifizieren, die durch medizinisch unklare Symptome in ihrem Alltag und ihrer Lebensqualität beeinträchtigt sind. Besonders die Somatisierungsstörung nach DSM-IV-TR erweist sich für Kinder und Jugendliche als ungeeignet. Einschränkungen des DSM-Ansatzes in der Klassifikation von somatoformen Störungen im Kindes- und Jugendalter werden dargestellt. Studien zeigen, dass die Gesundheit der Eltern einen wesentlichen Einfluss auf die Entstehung und Aufrechterhaltung somatoformer Störungen im Kindes- und Jugendalter sowie die Inanspruchnahme des Gesundheitswesens hat. In der neueste Version der Kriterien der Complex Somatic Symptom Störung wird diese besondere Situation von Kindern/Jugendlichen beachtet; die Diagnose kann auch gestellt werden, wenn die Eltern des Kindes exzessive Gedanken, Gefühle oder Verhaltensweisen aufgrund der Symptome ihres Kindes zeigen.


2000 ◽  
Vol 29 (3) ◽  
pp. 214-220 ◽  
Author(s):  
Helmut Saile ◽  
Karoline Weiland-Heil ◽  
Peter Schwenkmezger

Zusammenfassung. Es wurde untersucht, (1) ob sich im klinischen Erstgespräch gemessen an den Resultaten eines strukturierten Interviews (SKID) ausreichend übereinstimmende Diagnosen stellen lassen, (2) welchen Informationsgewinn Symptom-Checklisten (SCL-90-R) in der Eingangsdiagnostik bringen, und (3) wie die PatientInnen diese beiden unterschiedlichen Gespräche beurteilen. Dazu wurden am Psychologischen Ambulatorium der Universität Trier bei N = 88 PatientInnen im mittleren Alter von 35 Jahren Daten im Rahmen der Eingangsdiagnostik zur Psychotherapie erhoben. Die Übereinstimmung zwischen den Diagnosen aufgrund von SKID und klinischem Erstgespräch erweist sich für Angststörungen, Ess-Störungen und somatoforme Störungen als gut, liegt aber für affektive Störungen deutlich niedriger. Die SCL-90-R liefert im Wesentlichen einen unspezifischen Belastungsindex. In den Nachbefragungen beurteilen die PatientInnen das klinische Erstgespräch im Vergleich zum SKID insgesamt als positiver und motivierender für die angestrebte Psychotherapie. Die Vor- und Nachteile der verschiedenen diagnostischen Instrumente für die Eingangsdiagnostik von Psychotherapie werden im Hinblick auf die Validität von Diagnosen und den therapeutischen Nutzen diskutiert.


Author(s):  
Manfred Reisinger ◽  
Florian Knasmüller ◽  
Jan Aden ◽  
Brigitte Sindelar

ZusammenfassungDas Versorgungsmodell der Universitätsambulanz der SFU folgt der Zielsetzung, einen niederschwelligen Zugang zur Psychotherapie zu eröffnen, indem niedrige Tarife und kurze Wartezeiten für die Patient*innen die Regel darstellen. Um die Klientelstruktur der Ambulanz systematisch beschreiben zu können, wurden über einen Erhebungszeitraum von 2015–2018 Patient*innenmerkmale einer Untersuchungsstichprobe von n = 629 Patient*innen erhoben. Auf Basis soziodemographischer und krankengeschichtlicher Informationen sowie der aktuellen Lebensqualität (WHOQOL) wurde eine Clusteranalyse nach der WARD-Methode durchgeführt: Es konnten vier inhaltlich plausible, empirisch trennscharfe Klient*innen-Cluster eruiert werden, die sich hinsichtlich der Dimensionen Bildungsabschluss, Hauptdiagnose, Erwerbstätigkeit und Migrationshintergrund signifikant unterscheiden. Die Cluster definieren sich hinsichtlich der Diagnosen in drei Cluster mit den Hauptdiagnosen F3 (Affektive Störungen), F4 (Neurotische, Belastungs- und somatoforme Störungen), F6 (Persönlichkeitsstörungen) und einen Cluster mit Patient*innen mit der Diagnose F3 oder F4. Dieser (n = 178) hebt sich als einer von Indikatoren hoher Vulnerabilität geprägter von den anderen drei Clustern ab. Die Patient*innen dieses Clusters sind mittleren Alters, überwiegend erwerbslos, weisen ein niedriges Bildungsniveau auf und leben mit betreuungspflichtigen Kindern in einem Haushalt und berichten eine niedrige Lebensqualität.Bemerkenswert ist die Altersstruktur in dieser Stichprobe mit über 72 % von Patient*innen in der Lebensphase der Emerging Adulthood in den anderen drei Clustern. Diskutiert werden die Implikationen der Ergebnisse für die psychotherapeutischen Ausbildungscurricula sowie für die Relevanz von Universitätsambulanzen für die psychotherapeutische Versorgung einer Klientel, die in dieser Lebenssituation wohl keine Möglichkeit zur Inanspruchnahme einer großteils selbstfinanzierten Psychotherapie fände.


2002 ◽  
Vol 11 (2) ◽  
pp. 73-81 ◽  
Author(s):  
Christopher Adam ◽  
Manfred Döpfner ◽  
Gerd Lehmkuhl

Zusammenfassung. Die Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) ist eine häufige Diagnose im Kindesalter. Die Klassifikationssysteme ICD-10 und DSM-IV erlauben die Diagnose auch im Erwachsenenalter, jedoch unterscheidet sich die Symptomatik von der des Kindesalters. Bei Jugendlichen und Erwachsenen ist mit einer heterogeneren Symptomatik zu rechnen. In großen Studien konnte gezeigt werden, daß die Symptome bei bis zu 30 % der Betroffenen bis ins frühe Erwachsenenalter persistieren können, allerdings leidet ein höherer Prozentsatz weiterhin unter Teilsymptomen mit klinischer Wertigkeit. Insbesondere komorbid auftretende Störungen des Sozialverhaltens, affektive Störungen, psychosoziale Belastungsfaktoren und ADHS in der Familie sind Risikofaktoren für eine Persistenz. Die heterogene Symptomatik im Jugend- und Erwachsenenalter sowie die komorbiden Störungen erfordern ein individuelles therapeutisches Vorgehen mit entwicklungsspezifischen Elementen unter Umständen über mehrere Lebensphasen hinweg.


2006 ◽  
Vol 35 (3) ◽  
pp. 215-224 ◽  
Author(s):  
Peter Peukert ◽  
Thomas D. Meyer

Zusammenfassung. Hintergrund: Die Identifikation von Personen mit erhöhtem Risiko für bipolare Störungen kann das Verständnis ätiologischer Aspekte verbessern und langfristig präventive Optionen eröffnen. Verschiedene Studien der letzten Jahre zeigen einen Zusammenhang zwischen dem hypomanen Temperament (Skala Hypomane Persönlichkeit (Hyp)) und einem erhöhten Erkrankungsrisiko für bipolar affektive Störungen. Fragestellungen: Ziel der vorliegenden Arbeit war es zu prüfen, ob sich bei Personen, die eine psychometrisch definierte erhöhte Vulnerabilität für das bipolare Spektrum haben und bei denen bislang keine psychische Störung diagnostiziert wurde, Anzeichen für affektive Symptome bzw. subsyndromale Episoden finden lassen. Methode: Anhand der Skala Hyp wurden Jugendliche und junge Erwachsene (N = 112) in eine Gruppe mit hohen Werten in Bezug auf die Hyp-Skala (Hyp-Gruppe) und niedrige Werte (Kontrollgruppe) aufgeteilt. Sie wurden 2 Jahre später mit dem SKID für DSM-IV interviewt und füllten vier Wochen lang prospektiv ein Stimmungstagebuch aus. Ergebnisse: Auch wenn man Personen mit diagnostizierbaren psychischen Störungen einschließlich Achse-II-Störungen ausschließt, zeigen Personen der Hyp-Gruppe vermehrt Anzeichen subsyndromaler bipolarer Episoden. Auch prospektiv berichten sie von mehr affektiv depressiven und maniformen Symptomen und eine erhöhte affektive Instabilität. Schlussfolgerungen: Mit der Skala Hypomane Persönlichkeit werden Personen identifiziert, die sowohl retrospektiv als auch prospektiv vermehrt depressive und maniforme Symptome berichten, auch wenn sie nicht die Kriterien für eine psychische Störung erfüllen. Dies macht die Skala geeignet zur Untersuchung subsyndromaler bipolarer Zustände und deren Korrelate und Prozesse.


2004 ◽  
Vol 33 (4) ◽  
pp. 251-260 ◽  
Author(s):  
Frank Jacobi ◽  
Jürgen Hoyer ◽  
Hans-Ulrich Wittchen

Zusammenfassung. Hintergrund: Bisher vorliegende Studien zur Häufigkeit psychischer Probleme und psychischer Störungen in den alten und neuen Bundesländern zeigen widersprüchliche Befunde: während einige über keine bedeutsamen Unterschiede berichten, haben andere auf eine bedeutsam schlechtere seelische Gesundheitslage in den neuen Bundesländern hingewiesen. Fragestellung: 1. Haben Personen in den neuen Bundesländern häufiger psychische Störungen? 2. Weisen Personen in den neuen Bundesländern eine schlechtere Lebensqualität und geringere Lebenszufriedenheit auf? Methode: Die Ergebnisse beruhen auf einer bevölkerungsrepräsentativen Stichprobe von N = 4181 Personen der erwachsenen Durchschnittsbevölkerung im Alter von 18-65 Jahren (Bundesgesundheitssurvey 1998/99). Psychische Störungen nach DSM-IV wurden mit einem standardisierten diagnostischen Interview (M-CIDI), die gesundheitsbezogene Lebensqualität mit dem SF-36 beurteilt. Ergebnisse: Die 12-Monatsprävalenz psychischer Störungen beträgt 28% (neue Bundesländer), bzw. 32% (alte Bundesländer); das Lebenszeitrisiko beträgt 38,5% gegenüber 44%. Auch nach Kontrolle soziodemographischer und körperlicher Morbiditätsvariablen bestätigt sich insgesamt sowie für die Einzeldiagnosen die tendenziell höhere Morbiditätsrate in den alten Bundesländern: Substanzstörungen, unipolare Depressionen, somatoforme Störungen, soziale Phobien und Essstörungen waren zum Erhebungszeitpunkt in den alten Bundesländern signifikant häufiger als in den Neuen. Hingegen ergab sich für die neuen Bundesländern eine geringfügig schlechtere Zufriedenheit in mehreren Lebensbereichen, während die subjektive gesundheitsbezogene Lebensqualität in den neuen Bundesländern signifikant besser beurteilt wird. Schlussfolgerungen: Die psychische Gesundheit (definiert als Abwesenheit manifester psychischer Störungen) der Bevölkerung in den neuen Bundesländern ist entgegen den Befunden früherer Fragebogenstudien besser als die in den alten Bundesländern; lediglich die Lebenszufriedenheit ist tendenziell schlechter! Diese Befunde unterstreichen, dass die Prävalenzrate psychischer Störungen relativ robust gegenüber regionalen und gesellschaftlichen Einflüssen ist.


2018 ◽  
Vol 47 (3) ◽  
pp. 175-185 ◽  
Author(s):  
Julia Velten ◽  
Anne-Kathrin Bräscher ◽  
Lydia Fehm ◽  
Anne-Katharina Fladung ◽  
Thomas Fydrich ◽  
...  

Zusammenfassung. Theoretischer Hintergrund: Im Jahr 2013 entstand die Initiative, Daten der universitären Psychotherapieambulanzen zusammenzuführen, um so eine deutschlandweite Forschungsdatenplattform zu schaffen. Der Forschungsverbund KODAP (Koordination der Datenerhebung und -auswertung an Forschungs-‍, Lehr- und Ausbildungsambulanzen für psychologische Psychotherapie) organisiert dieses komplexe Vorhaben. Fragestellung / Methode: In der vorliegenden Studie wird die technische und organisatorische Machbarkeit einer solchen Forschungskooperation im Hinblick auf die Übermittlung und Zusammenführung der Daten dargestellt. Gleichzeitig wird die im Jahr 2016 in den Ambulanzen behandelte Patient_innenpopulation beschrieben und es werden erste Vergleichsdaten zur Häufigkeit ICD-10-basierter Diagnosen in diesem Versorgungssegment generiert. Ergebnisse: Insgesamt stellten 16 Ambulanzen Daten von 4504 Patientinnen und Patienten (MAlter = 37.87; SD = 13.47; Range = 15 bis 86; 65.3 % weiblich) aus dem Jahr 2016 zur Verfügung. Trotz der unterschiedlichen Systeme und Formate, in denen Patient_innen- und therapiebezogene Forschungsdaten verwaltet werden, erwies sich die Übermittlung und Zusammenführung der Datensätze als machbar. Affektive Störungen (F3) und Neurotische, Belastungs- und Somatoforme Störungen (F4) machten den Großteil der vergebenen Diagnosen aus. Bei mehr als der Hälfte der Patient_innen lag mehr als eine Störungsdiagnose vor (M = 1.84; SD = 0.99; Range = 0 bis 7). Schlussfolgerungen: Diese Studie konnte zeigen, dass die Aufbereitung, Zusammenführung und Auswertung von Forschungsdaten über Ambulanzen hinweg möglich ist. Der Forderung nach einer stärkeren Ausrichtung der Psychologie in Richtung kumulativer und kooperativer Forschungsprojekte kommt das KODAP-Projekt in besonderem Maße nach.


2011 ◽  
Vol 40 (3) ◽  
pp. 149-159 ◽  
Author(s):  
Beate Ditzen ◽  
Fridtjof Nussbeck ◽  
Suzana Drobnjak ◽  
Corinne Spörri ◽  
Dominique Wüest ◽  
...  

Zusammenfassung. Theoretischer Hintergrund: Prämenstruelle Symptome und das Prämenstruelle Syndrom (PMS) werden häufig berichtet, sind allerdings schwer von somatoformen oder affektiven Beschwerden abzugrenzen. Methode: Basierend auf den DSM-IV-TR Kriterien für PMDD wurde ein deutschsprachiger Fragebogen zur Erfassung von PMS entworfen. 300 Frauen (Alter = 26 Jahre, SD = 5,33) füllten diesen Fragebogen, das Screening für Somatoforme Störungen und die Allgemeine Depressionsskala online aus, 101 davon messwiederholt. Die Gütekriterien wurden mittels exploratorischer und konfirmatorischer Faktorenanalysen sowie Korrelationen und ANOVAs bestimmt. Ergebnisse: Die Datenanalysen weisen auf die Validität und einen angemessenen Modellfit für den PMS-Fragebogen hin. PMS-Werte unterscheiden sich durch signifikant höhere Werte während der Lutealphase von somatoformen Beschwerden und Depressivität. Schlussfolgerungen: Der PMS-Fragebogen ist ein valides Erhebungsinstrument und bestätigt die zyklusabhängigen Charakteristika dieses Störungsbildes.


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