Umsetzung von Behandlungskontinuität im Versorgungsalltag – ein Vergleich zwischen zwei psychiatrischen Kliniken
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Zusammenfassung Ziel der Studie Die starre Trennung von ambulanter und stationärer Versorgung im deutschen Gesundheitssystem verhindert eine Behandlungskontinuität, obwohl sie sich für psychiatrische Patienten als sehr wichtig erwiesen hat. Die vorliegende Studie analysiert die Behandlungskontinuität einer Modellklinik mit einem Gesamtbudget nach § 64b SGB V und konstantem Behandlungspersonal über alle Settings hinweg im Vergleich zu einer Kontrollklinik mit Regelfinanzierung ohne ein solches Team. Methodik In einer prospektiven Kohortenstudie mit einem Beobachtungszeitraum von 20 Monaten wurden Daten zur Behandlungskontinuität von 220 Patienten der Modellklinik und 215 Patienten der Kontrollklinik erhoben. Ergebnisse Die Modellklinik erreichte eine signifikant höhere Behandlungskontinuität als die Kontrollklinik, sowohl während der stationären Behandlung zum Zeitpunkt der Rekrutierung als auch in allen Settings während des Beobachtungszeitraums. Schlussfolgerung Ein Gesamtbudget kann die notwendigen Voraussetzungen für eine flexiblere psychiatrische Versorgung und eine bessere Umsetzung der Behandlungskontinuität schaffen.