Aktuelle und zukünftige Therapieoptionen bei NAFLD

2017 ◽  
Vol 11 (01) ◽  
pp. 13-17
Author(s):  
M. Rau ◽  
A. Geier

ZusammenfassungFür die nicht-alkoholische Fettlebererkrankung (NAFLD) gibt es aktuell keine zugelassene medikamentöse Therapie in Deutschland. Als Therapieziel wird bei NAFLD-Patienten die Einstellung der metabolischen Risikofaktoren empfohlen sowie die Therapie der einzelnen Komponenten des metabolischen Syndroms. In den letzten Jahren sind einige neue Therapieansätze im Rahmen von klinischen Studien bei NASH (nicht-alkoholische Steatohepatitis)-Patienten untersucht worden. Die Substanzen weisen unterschiedliche pathophysiologische Angriffspunkte auf von FXR-Agonisten über GLP-1-Analoga bis hin zu antifibrotisch wirksamen Substanzen. Die beiden Substanzen, die in ihrer Entwicklung am weitesten vorangeschritten sind, werden aktuell in zwei Phase- III-Studien untersucht. Dabei handelt es sich um einen FXR-Agonisten (Obeticholsäure) sowie einen dualen PPARα/δ-Agonist (Elafibranor). Bis zum Vorliegen der Ergebnisse der Phase-III-Studien und einem möglichen Eintritt dieser Substanzen in den klinischen Alltag wird noch einige Zeit vergehen. Bis dahin bleibt der Fokus auf der Identifizierung der Risikopatienten im klinischen Alltag.

2018 ◽  
Vol 12 (02) ◽  
pp. 60-67
Author(s):  
M. Blüher

ZusammenfassungIn der Therapie der Adipositas reichen häufig konservative Basistherapiemaßnahmen wie eine energiereduzierte Mischkost, eine Erhöhung der körperlichen Aktivität sowie eine Verhaltensmodifikation nicht aus, um die individuellen Gesundheitsziele langfristig zu erreichen. Eine medikamentöse Therapie kann bei nicht ausreichendem Erfolg in Kombination mit dem Basisprogramm erwogen werden. Seit Januar 2018 ist mit Naltrexon 32mg/Bupropion 360mg eine neue Pharmakotherapie der Adipositas in Deutschland eingeführt. Naltrexon ist ein _-Opioidrezeptor- Antagonist und Bupropion ein schwacher Inhibitor der neuronalen Dopamin- und Noradrenalin- Wiederaufnahme die zusammen über die Wirkung auf den Nucleus arcuatus des Hypothalamus und das mesolimbische dopaminerge Belohnungssystem zu einer Verringerung der Nahrungsaufnahme beitragen. Die Wirksamkeit und Sicherheit von Naltrexon/Bupropion wurde zusätzlich zur Basistherapie in vier doppelblinden Placebo-kontrollierten Phase III-Studien bei 4 536 Personen mit Adipositas oder Übergewicht über einen Zeitraum von 56 Wochen untersucht (COR-I, COR-II, CORBMOD, COR-Diabetes). Unter Naltrexon/Bupropion wurde in der COR-I Studie eine durchschnittliche prozentuale Gewichtsabnahme von 5,4% im Vergleich zu 1,3% in der Placebogruppe erzielt. Zu den häufigsten Nebenwirkungen von Naltrexon/Bupropion zählen Übelkeit, Erbrechen, Obstipation, Durchfall, Schlaflosigkeit, Kopfschmerzen, Schwindel und Mundtrockenheit.


2019 ◽  
Vol 144 (03) ◽  
pp. 156-160 ◽  
Author(s):  
Lucrezia Hausner ◽  
Lutz Frölich

Was ist neu? Das Konzept der bisherigen Demenztherapie Die klinische Relevanz von Acetylcholinesterase-Inhibitoren (AChE-I) zur symptomatischen Therapie der leichten bis mäßigen Alzheimer-Demenz ist weltweit anerkannt, trotz nur mäßiger Wirksamkeit. Die Anwendung sollte bei Verträglichkeit auch im schweren Krankheitsstadium fortgeführt werden. Bei mäßiger bis schwerer Alzheimer-Demenz ist der NMDA-Rezeptor-Antagonist Memantin indiziert. Die Lewy-Körperchen-Demenz ist in der antidementiven Therapie der Alzheimer-Demenz gleichgestellt, für die Parkinson-Demenz existiert eine Indikation für Rivastigmin. Eine Veränderung der motorischen Symptome unter AChE-I ist zu beachten. Für frontotemporale oder vaskuläre Demenzen gibt es keine evidenz-basierte antidementive Therapie. Therapie-Monitoring und Wirksamkeitsbeurteilung Der Wirksamkeitsnachweis der Demenztherapie im Einzelfall ist schwierig. Jede Demenztherapie sollte deshalb, Verträglichkeit vorausgesetzt, langfristig angelegt und regelmäßig überprüft werden. Andere medikamentöse Therapiestrategien in der Behandlung demenzieller Erkrankungen Für Souvenaid und Ginkgo biloba als ergänzende antidementive Behandlung bei Alzheimer-Demenz gibt es Hinweise auf einen Nutzen. Andere Therapieansätze sind nicht belegt. Zukunftsaussichten für eine krankheitsmodifizierende Therapie Die Modulation des Verlaufs von Demenzerkrankungen ist Schwerpunkt von aktuellen klinischen Studien. Anti-Amyloid- (in Phase-III-Studien) und Anti-Tau-Strategien (derzeit in Phase-II-Studien) werden intensiv verfolgt neben anderen Therapieansätzen. Statt des Demenzstadiums wird die leichte kognitive Störung bei Alzheimer-Krankheit als sinnvollste Interventionspopulation angezielt.


Author(s):  
Martin Aringer ◽  
Dirk Koschel ◽  
Andreas Krause ◽  
Udo Schneider ◽  
Sven Gläser

ZusammenfassungDie systemische Sklerose mit interstitieller Lungenerkrankung (SSc-ILD) ist mit einem erhöhten Morbiditäts- und Mortalitätsrisiko verknüpft. Da es an zugelassenen Medikamenten mangelt, die den Krankheitsverlauf einer SSc-ILD effektiv beeinflussen, besteht ein hoher Bedarf an neuen Therapieoptionen. Die Behandlung mit immunmodulierenden Therapien sowie der autologen Stammzelltransplantation wird in klinischen Studien aktuell weiter untersucht. Kürzlich belegte zudem eine Phase-III-Studie die positive Wirkung des antifibrotischen Wirkstoffs Nintedanib auf den Verlust an Lungenvolumen und somit die Krankheitsprogression bei Patienten mit SSc-ILD. Eine Kombinationstherapie aus Nintedanib und Mycophenolat könnte basierend auf synergistischen Wirkprinzipien zukünftig einen ergänzenden Behandlungsansatz der SSc-ILD darstellen.


Praxis ◽  
2006 ◽  
Vol 95 (34) ◽  
pp. 1267-1269
Author(s):  
Maier

Die nicht-alkoholische Steatohepatitis (NASH) ist definiert als eine Lebererkrankung mit den histologischen Zeichen einer alkoholischen Hepatitis bei Patienten ohne nennenswerten Alkoholkonsum. Die Erkrankung ist sehr häufig und bei den meisten Patienten assoziiert mit erheblichem Übergewicht und einem Diabetes mellitus Typ 2. Pathogenetisch sind neben genetischen Faktoren die Insulinresistenz und der oxidative Stress bedeutsam. Klinisch sind die meisten Patienten beschwerdefrei oder klagen gelegentlich über geringe Oberbauchbeschwerden. Laborchemisch sind die Transaminasen mässiggradig erhöht, die Cholestaseparameter in der Regel normal. Die Verdachtsdiagnose wird durch die Leberbiopsie gesichert, die Stadieneinteilung ist für die Prognose bedeutsam. Eine etablierte medikamentöse Therapie der NASH existiert bislang nicht. Behutsame Gewichtsabnahme und eine optimale Einstellung des Diabetes sind nach wie vor die therapeutischen Meilensteine. In Einzelfällen kommt im Spätstadium der Erkrankung (dekompensierte Leberzirrhose, HCC) die Lebertransplantation in Frage.


Praxis ◽  
2005 ◽  
Vol 94 (48) ◽  
pp. 1907-1912
Author(s):  
Maier

Die medikamentöse Therapie in der Hepatologie hat in den letzten Jahren grosse Fortschritte gemacht. Für die chronisch-viralen Hepatitiden (HBV, HCV) stehen Nukleotid/Nukleosidanaloga und Ribavirin zur oralen Therapie zur Verfügung, welche in vielen Fällen die bewährte Interferontherapie abgelöst haben. Die metabolischen Erkrankungen der Leber sind hinsichtlich ihrer Therapie weitgehend standardisiert. Dies gilt für den (seltenen) Morbus Wilson wie auch für die (häufige) hereditäre Hämochromatose. Mangels Kenntnis der Ätiologie und Pathogenese ist eine kausale Therapie der primär-biliären Zirrhose und der primär-sklerosierenden Cholangitis bisher nicht möglich. Um so wichtiger ist die symptomatische Behandlung und regelmässige Überwachung dieser Patienten, auch hinsichtlich der Indikation zur Lebertransplantation. Die nicht-alkoholische Steatohepatitis (NASH) ist ebenfalls ätiologisch und pathogenetisch nicht aufgeklärt, sodass ebenfalls nur symptomatische Therapiemassnahmen, insbesondere die Reduktion des meist vorhandenen Übergewichtes und eine suffiziente Diabeteseinstellung in Frage kommen. Die (seltene) Sprue-assoziierte Hepatitis wird zunehmend beobachtet. Weswegen eine entsprechende diätetische Umstellung zu einer deutlichen Verbesserung der Transaminasenaktivität führt, ist unbekannt. Die Autoimmunhepatitis ist in unserem Krankengut nicht selten. Rechtzeitig erkannt, ist sie gut mit Immunsuppressiva zu therapieren, sodass Therapieversager heute selten geworden sind.


2017 ◽  
Vol 1 (6) ◽  
pp. 533-537
Author(s):  
Lorenz von Seidlein ◽  
Borimas Hanboonkunupakarn ◽  
Podjanee Jittmala ◽  
Sasithon Pukrittayakamee

RTS,S/AS01 is the most advanced vaccine to prevent malaria. It is safe and moderately effective. A large pivotal phase III trial in over 15 000 young children in sub-Saharan Africa completed in 2014 showed that the vaccine could protect around one-third of children (aged 5–17 months) and one-fourth of infants (aged 6–12 weeks) from uncomplicated falciparum malaria. The European Medicines Agency approved licensing and programmatic roll-out of the RTSS vaccine in malaria endemic countries in sub-Saharan Africa. WHO is planning further studies in a large Malaria Vaccine Implementation Programme, in more than 400 000 young African children. With the changing malaria epidemiology in Africa resulting in older children at risk, alternative modes of employment are under evaluation, for example the use of RTS,S/AS01 in older children as part of seasonal malaria prophylaxis. Another strategy is combining mass drug administrations with mass vaccine campaigns for all age groups in regional malaria elimination campaigns. A phase II trial is ongoing to evaluate the safety and immunogenicity of the RTSS in combination with antimalarial drugs in Thailand. Such novel approaches aim to extract the maximum benefit from the well-documented, short-lasting protective efficacy of RTS,S/AS01.


2001 ◽  
Vol 120 (5) ◽  
pp. A284-A284
Author(s):  
B NAULT ◽  
S SUE ◽  
J HEGGLAND ◽  
S GOHARI ◽  
G LIGOZIO ◽  
...  

Sign in / Sign up

Export Citation Format

Share Document