Das infiltrative Lipom beim Hund: eine retrospektive Studie von fünf Fällen
Zusammenfassung Gegenstand und Ziel: Beschreibung der Diagnostik und Therapie infiltrativer Lipome beim Hund. Material und Methode: Fünf Hunde mit infiltrativen Lipomen an verschiedenen Lokalisationen. Ergebnisse: Röntgenologisch zeigte sich jeweils eine schlecht begrenzte Zubildung unterschiedlicher Dichte und Ausdehnung. Sonographisch ließen sich die Raumforderungen nicht immer abgrenzen und wiesen ein stark variierendes Echomuster auf. Zytologisch wurde in vier Fällen die Diagnose einfaches Lipom gestellt, eine Probe war verdächtig für ein infiltratives Lipom. In drei Fällen erfolgte präoperativ eine Tru-Cut-Biopsie, wobei sich zweimal der Verdacht eines infiltrativen Lipoms ergab, die dritte Probe war nicht diagnostisch. In der Computertomographie stellten sich die Raumforderungen fettdicht dar und zeigten in vier von fünf Fällen eine Infiltration in die umgebenden Strukturen. Bei drei Patienten wurden die Tumoren chirurgisch entfernt. Die histopathologische Untersuchung der entfernten Gewebe bestätigten jeweils das Vorliegen eines infiltrativen Lipoms. Schlussfolgerung und klinische Relevanz: Die Diagnose eines infiltrativen Lipoms kann präoperativ schwierig sein. Sowohl die zytologische als auch die histopathologische Untersuchung von Gewebeproben können irrtümliche Ergebnisse liefern und ein einfaches Lipom vortäuschen. Auch mittels Röntgen und Ultraschall ist es nicht sicher möglich, ein infiltratives Lipom zu diagnostizieren bzw. das volle Ausmaß darzustellen. Die Computertomographie erlaubt eine präzise Beurteilung von Ausdehnung und Charakter des Lipoms, die für eine optimale chirurgische Therapieplanung unerlässlich ist.