Das infiltrative Lipom beim Hund: eine retrospektive Studie von fünf Fällen

2009 ◽  
Vol 37 (05) ◽  
pp. 305-313 ◽  
Author(s):  
A. Wigger ◽  
Ch. Peppler ◽  
M. Kramer ◽  
C. Thiel ◽  
M. Henrich ◽  
...  

Zusammenfassung Gegenstand und Ziel: Beschreibung der Diagnostik und Therapie infiltrativer Lipome beim Hund. Material und Methode: Fünf Hunde mit infiltrativen Lipomen an verschiedenen Lokalisationen. Ergebnisse: Röntgenologisch zeigte sich jeweils eine schlecht begrenzte Zubildung unterschiedlicher Dichte und Ausdehnung. Sonographisch ließen sich die Raumforderungen nicht immer abgrenzen und wiesen ein stark variierendes Echomuster auf. Zytologisch wurde in vier Fällen die Diagnose einfaches Lipom gestellt, eine Probe war verdächtig für ein infiltratives Lipom. In drei Fällen erfolgte präoperativ eine Tru-Cut-Biopsie, wobei sich zweimal der Verdacht eines infiltrativen Lipoms ergab, die dritte Probe war nicht diagnostisch. In der Computertomographie stellten sich die Raumforderungen fettdicht dar und zeigten in vier von fünf Fällen eine Infiltration in die umgebenden Strukturen. Bei drei Patienten wurden die Tumoren chirurgisch entfernt. Die histopathologische Untersuchung der entfernten Gewebe bestätigten jeweils das Vorliegen eines infiltrativen Lipoms. Schlussfolgerung und klinische Relevanz: Die Diagnose eines infiltrativen Lipoms kann präoperativ schwierig sein. Sowohl die zytologische als auch die histopathologische Untersuchung von Gewebeproben können irrtümliche Ergebnisse liefern und ein einfaches Lipom vortäuschen. Auch mittels Röntgen und Ultraschall ist es nicht sicher möglich, ein infiltratives Lipom zu diagnostizieren bzw. das volle Ausmaß darzustellen. Die Computertomographie erlaubt eine präzise Beurteilung von Ausdehnung und Charakter des Lipoms, die für eine optimale chirurgische Therapieplanung unerlässlich ist.

2007 ◽  
Vol 35 (05) ◽  
pp. 335-340 ◽  
Author(s):  
S. Schwantag ◽  
U. Bleul

Zusammenfassung Ziel dieser Studie war, die Diagnostik und Therapie bei Kühen, die an einer Torsio uteri ante partum erkrankt waren, zu untersuchen und den weiteren Verlauf nach operativer Retorsion auszuwerten. Material und Methoden: Zur Verfügung standen die Krankenakten von 36 Kühen mit einer Torsio uteri ante partum. Die Gestationsdauer betrug zu diesem Zeitpunkt im Mittel 6,7 ± 1,5 Monate. Die Therapie erfolgte bei 24 Kühen mittels Brettwälzmethode oder Laparotomie, 12 Kühe mussten getötet werden. Der weitere Verlauf nach der Erkrankung wurde telefonisch ermittelt. Ergebnisse: Bei 74% (26/35) der Kühe bestand bei Einlieferung eine Torsio uteri nach links, bei 26% (9/35) eine Torsio nach rechts. Bei einem Tier fehlte diese Angabe. Der Torsionsgrad betrug 180° bis über 360°. Er war bei Kühen mit einem toten Fetus höher als bei denen mit einem lebenden (p < 0,05). Bei der transkutanen sonographischen Untersuchung, die vor Therapiebeginn bei 10 Kühen durchgeführt worden war, ließen sich bei einem von vier später lebend geborenen Kälbern Lebenszeichen darstellen. Bei sechs tot entwickelten Feten fanden sich auch sonographisch keine Lebenszeichen. Bei 12 von 25 Kühen, bei denen eine Laparotomie erfolgte, gelang es, die Drehung des Uterus zu beheben, ohne dass der Fetus entwickelt werden musste. Eine dieser Kühe abortierte, 11 beendeten die Trächtigkeit nach einer physiologischen Gestationsdauer. Zehn Kälber kamen lebend zur Welt, eines war aufgrund einer Torsio uteri während der Geburt tot. Von sieben wiederbelegten Kühen konzipierten sechs und gebaren lebende Kälber. Schlussfolgerung und klinische Relevanz: Die transkutane sonographische Untersuchung stellt bei der Torsio uteri eine weiterführende Untersuchungsmethode dar, um eine Aussage über das Leben des Fetus zu machen. Liegt eine Torsion in der zweiten Hälfte der Gravidität vor, besteht bei lebender Frucht ohne Abortanzeichen des Muttertieres durch die Retorsion im Rahmen einer Laparotomie eine gute Prognose für den Erhalt der Trächtigkeit und die Geburt eines maturen Kalbes.


2004 ◽  
Vol 32 (03) ◽  
pp. 122-125
Author(s):  
Gabriela Schweizer ◽  
C. Gerspach ◽  
U. Braun ◽  
K. Nuss

Zusammenfassung Gegenstand und Ziel: Darstellung der Diagnostik und chirurgischen Behandlung von Labmagenfremdkörpern bei einer Kuh. Material und Methode: Bei einer fünfjährigen Holstein- Friesian-Kuh, die klinisch an einer Reticuloperitonitis traumatica erkrankt war, wurden röntgenologisch Fremdkörper sowohl in der Haube als auch im Labmagen festgestellt. Ergebnisse: Alle Fremdkörper konnten bei der Laparorumenotomie manuell entfernt werden, diejenigen im Labmagen über die Hauben-Psalter-Labmagen-Rinne. Die Kuh erholte sich gut und war bei einer Nachfrage fünf Monate postoperativ gesund und produktiv. Schlussfolgerungen: Fremdkörper, die im Labmagen liegen, können röntgenologisch dargestellt und über eine Rumenotomie extrahiert werden. Klinische Relevanz: Der Labmagen lässt sich über die Hauben- Psalter-Öffnung explorieren.


2018 ◽  
Vol 37 (11) ◽  
pp. 803-807
Author(s):  
B. J. Connemann ◽  
T. Dahme ◽  
T. Tesfay ◽  
M. Gahr ◽  
M. Elsayed

Zusammenfassung Gegenstand und Ziel: Das Tako-Tsubo-Syndrom (TTS) ähnelt klinisch einem akuten Myokardinfarkt und ist häufig mit emotionalem oder physischem Stress assoziiert. Patienten mit TTS stellen sich daher häufig zuerst in einer psychiatrischen Klinik vor; dies kann die adäquate Diagnostik und Therapie verzögern, insbesondere wenn der Psychiater nicht mit TTS vertraut ist. Material und Methoden: Ein klinischer Fall eines TTS wird vorgestellt und diskutiert und das Krankheitsbild des TTS vorgestellt. Ergebnisse: Eine 43-jährige Patientin stellte sich notfallmäßig in unserer psychiatrischen Ambulanz vor. Unmittelbar vor der Vorstellung war es am Arbeitsplatz zu erheblicher Schikane der Patientin gekommen (Mobbing). Zum Vorstellungszeitpunkt beklagte die Patientin akute linksthorakale Schmerzen sowie seit einigen Wochen bestehend gedrückte Stimmung, verminderten Antrieb, Anhedonie, generalisierte Ängste und Schlafprobleme. Das Elektrokardiogramm (EKG) war unauffällig, das Serumtroponin jedoch deutlich erhöht. Die Patientin wurde daraufhin in die Abteilung für Kardiologie verlegt. Herzkatheter und Kardio-MRT zeigten eine apikale Ballonbildung (apical ballooning) und linksventrikuläre Dysfunktion, passend zu TTS. Schlussfolgerungen und klinische Relevanz: Bei Patienten mit akuter Psychopathologie und kardialen und/oder thorakalen Symptomen sollten ein EKG und eine Bestimmung des Serumtroponins durchgeführt werden.


2019 ◽  
Vol 98 (04) ◽  
pp. 252-256
Author(s):  
Lisa Nachtsheim ◽  
Carina Pick ◽  
Jens Peter Klußmann ◽  
Johannes Löser ◽  
Jan-Christoffer Lüers

Zusammenfassung Hintergrund Die Sialendoskopie ist ein minimal-invasives Verfahren zur Diagnostik und Therapie von Erkrankungen des Speicheldrüsengangsystems. Sie kann in ITN und in LA durchgeführt werden. Vor diesem Hintergrund ist die postoperative Schmerzsituation interessant, über deren Ausmaß aktuell jedoch wenig bekannt ist. Daher wurden in dieser Studie die postoperativen Schmerzen nach Sialendoskopie in LA und ihr Schmerzmanagement in einer quantitativen Untersuchung erfasst und analysiert. Material und Methoden Es wurden 103 Patienten in die retrospektive Studie eingeschlossen, bei denen im Zeitraum von 2013 bis 2015 eine Sialendoskopie der Glandula parotis oder der Glandula submanibularis in Lokalanästhesie durchgeführt wurde. Analysiert wurden die postoperativen Schmerzen in Ruhe und bei Belastung am Operationstag, sowie am ersten und zweiten postoperativen Tag. Die Schmerzen wurden anhand einer numerischen Rating Skala (NRS 0–10) erfasst, welche im Rahmen des QUIPS-Projektes (Qualitätsverbesserung in der postoperativen Schmerztherapie) verwendet wird. Ergebnisse Am Operationstag betrug der Schmerz in Ruhe 0,9 ± 1,9 und bei Belastung 0,7 ± 1,4. Am ersten postoperativen Tag wurden Schmerzen von 1,2 ± 1,8 in Ruhe und 0,9 ± 1,9 bei Belastung festgestellt. Am zweiten postoperativen Tag zeigte sich eine Reduktion der Schmerzen auf 0,75 ± 1,6 in Ruhe und 0,73 ± 1,5 bei Belastung. Insgesamt wurden Metamizol (Novalgin®) und Ibuprofen als häufigste postoperative Analgetika eingesetzt. Am Operationstag erhielten 37,9 % der Patienten Schmerzmittel, am ersten postoperativen Tag 26,2 % der Patienten und am zweiten postoperativen Tag 12,6 % der Patienten. Schlussfolgerung Sialendoskopien der Glandula submandibularis und parotis sind mit moderaten postoperativen Schmerzen verbunden, welche sich gut mit Nicht-Opioiden behandeln lassen.


2016 ◽  
Vol 44 (04) ◽  
pp. 227-236 ◽  
Author(s):  
Clara von Vopelius-Feldt ◽  
Georg Wolf ◽  
Ralf S. Mueller ◽  
Reinhard K. Straubinger ◽  
Katrin Hartmann ◽  
...  

ZusammenfassungZiel: Ermittlung der Prävalenz prädisponierender Begleiterkrankungen (BE) bei Katzen mit bakteriellen Harnwegsinfektionen (HWI) und der Prävalenz von Bakterienspezies bei verschiedenen BE sowie deren Sensibilität gegenüber den bei HWI häufig eingesetzten Antibiotika Doxycyclin, Trimethoprim-Sulfamethoxazol (TMS), Amoxicillin-Clavulansäure (AMC), Cephalothin und Enrofloxacin. Material und Methoden: In die retrospektive Studie wurden Katzen mit positiver Urinkultur im Zeitraum 2003–2009 eingeschlossen. Basierend auf den Daten der Krankenakten erfolgte eine Einteilung in vier Gruppen: Katzen mit systemischen prädisponierenden BE, Katzen mit lokalen prädisponierenden BE, Katzen mit Harnblasendauerkathetern (HBDK) und Katzen ohne dokumentierte BE. Zur Ermittlung der wahrscheinlichen Effektivität der Antibiotika wurden deren antimikrobielle Impact-Faktoren berechnet. Ergebnisse: In die Studie gingen 194 Katzen mit 219 bakteriellen Isolaten ein. Davon wiesen 78,4% (152/194) eine BE auf. 49,5% (96/194) hatten eine systemische BE und 28,9% (56/194) hatten eine lokale BE oder einen HBDK. Katzen mit systemischen BE waren signifikant älter als Katzen der anderen Gruppen und häufiger weiblich als Katzen mit lokaler BE und HBDK. Mehr als 50% der Katzen mit systemischer BE zeigten keine klinischen Symptome einer Erkrankung des unteren Harntrakts. Escherichia (E.) coli, gefolgt von Streptococcus spp., Staphylococcus spp. und Enterococcus spp. waren die am häufigsten vorkommenden Isolate. Dabei lag der Anteil der E.-coli-Isolate bei Katzen mit systemischer BE signifikant höher, während bei Katzen mit HBDK und Katzen mit anderen lokalen BE der Anteil an Streptococcus- und Staphylococcus-spp.-Isolaten signifikant höher war. Bei Katzen mit lokaler BE und Katzen mit HBDK ergaben sich niedrigere antimikrobielle Impact-Faktoren als bei Katzen der anderen Gruppen. Schlussfolgerung und klinische Relevanz: Ein Großteil der Katzen mit HWI leidet unter einer prädisponierenden BE. Katzen mit systemischer BE zeigen häufig keine Symptome einer Erkrankung des unteren Harntrakts. AMC und TMS waren in dieser Katzenpopulation die Antibiotika mit den höchsten antimikrobiellen Impact-Faktoren.


2019 ◽  
Author(s):  
Mohamad Hatem Albarghouth ◽  
Amir Hamza

Zusammenfassung Hintergrund Die photodynamische Diagnostik (PDD) findet weit verbreitet Anwendung zur Diagnostik und Therapie der oberflächlichen Harnblasenkarzinome. Wir untersuchten diese Methode hinsichtlich ihres Effekts auf die Rezidiv-Rate, Residualtumor-Rate und das progressionsfreie Überleben. Material und Methoden Es handelt sich um eine retrospektive Studie mit einem Kollektiv von 98 Patienten, die im Zeitraum von 10/2014 bis 02/2018 wegen eines primären Harnblasentumors entweder per WL-TURB (Weißlicht-transurethrale Resektion des Harnblasentumors) (49 Patienten) oder BL-TURB (Blaulicht-transurethrale Resektion des Harnblasentumors) mit PDD (49 Patienten) operiert wurden. Die Patienten wurden bis Ende des ersten Beobachtungsjahres auf das Auftreten von Tumorrezidiven geprüft. Weiterhin wurden das 3-Monats- sowie 1-Jahres-rezidivfreie-Überleben sowie das 1 Jahres-progressionsfreie-Überleben unter der neuen Definition der Progression nach EORTC-Risikoklassifizierung von Sylvester 2006 bestimmt. Zudem wurde die Residualtumor-Rate bei der Nachresektion dargestellt. Ergebnisse Es konnten folgende Ergebnisse unabhängig vom Alter, Geschlecht und histologischen Befund dargestellt werden.: Residualtumor: Blaulicht-Gruppe 13,95 % vs. Weißlicht-Gruppe 32,6 %, (p 0,02, OR 3,8, CI 95 % [1,17 – 12,85]); 3-Monats-rezidivfreies-Überleben: Blaulicht-Gruppe 87,7 % vs. Weißlicht-Gruppe 67,4 % (p 0,02, HR 3,18, CI 95 % [1,20 – 8,42]); 1-Jahres-rezidivfreies-Überleben: Blaulicht-Gruppe 77,6 % vs. Weißlicht-Gruppe 55,1 % (p 0,015. HR 2,56, CI 95 % [1,20 – 5,45]); 1-Jahres-progressionfreies-Überleben: Blaulicht-Gruppe 95,9 % vs. Weißlicht-Gruppe 79,6 %, p 0,03. HR 5,23, CI 95 % [1,11 – 24,53]). Schlussfolgerung Bei der Verwendung von Hexaminolevulinat im Vergleich mit der Weißlichtzystoskopie wird das Risiko für Residualtumoren signifikant gesenkt. Das 3- sowie 12-Monats-rezidivfreie Überleben, insbesondere bei Tumoren mit niedrigem- sowie mittlerem Risiko und das 1-Jahres-progressionsfreie-Überleben, insbesondere bei den Hoch-Risiko-Tumoren, werden signifikant verlängert.


2022 ◽  
Author(s):  
Anna Teresa Hoffmann ◽  
Stefanie Dillenhöfer ◽  
Thomas Lücke ◽  
Christoph Maier ◽  
Folke Brinkmann

Zusammenfassung Hintergrund Zystische Fibrose (CF) ist eine der häufigsten vererbbaren Stoffwechselerkrankungen in Deutschland. Sie betrifft verschiedene Organsysteme und führt häufig zu Schmerzen, die meist unterschätzt werden. Im deutschsprachigen Raum existieren bis dato keinerlei Leitlinien zu diesem relevanten Thema. Methoden Es erfolgte eine systematische Literaturrecherche in PubMed sowie der deutschsprachigen Leitlinien und Fachliteratur zum Thema CF und Schmerzen. Als relevant wurden Arbeiten gewertet, die Daten zu CF, zu Schmerzen oder deren Behandlung bei der CF enthielten. Insgesamt fanden sich 1690 Artikel, von denen 41 Arbeiten unsererseits aufgenommen wurden. Ergebnisse Die Recherche ergab, dass Schmerzen unterschiedlichster Art aufgrund der diversen Organbeteiligungen weit verbreitet sind. Zur Diagnostik und Therapie von Schmerzen bei CF existieren aber keine deutschsprachigen Leitlinien oder Konsenspapiere. In europäischen und amerikanischen Studien spiegelt sich die klinische Relevanz und Bandbreite des Themas wider, Daten zur Effektivität der Schmerztherapie enthalten diese jedoch nicht. Neben einer klassischen Schmerzmedikation mit Analgetika setzen viele Patienten auch auf alternative Heilversuche wie physikalische Therapien, Akupunktur oder Tetrahydrocannabinol (THC). Angesichts der multiplen Organdysfunktionen ist der Einsatz von Analgetika mit besonderen Risiken verbunden. Diskussion Eine Schmerztherapie ist bei Patienten mit zystischer Fibrose und Multiorganbeteiligung häufig erforderlich und muss der Progression der Erkrankung angepasst werden. Kontraindikationen und Nebenwirkungen der Analgetika sollten individuell ermittelt werden. Die Aufnahme der Behandlung von Schmerzen in deutschsprachige CF-Leitlinien ist dringend erforderlich.


2011 ◽  
Vol 39 (04) ◽  
pp. 237-242
Author(s):  
S. Unterer ◽  
K. Horlacher ◽  
C. Sauter-Louis ◽  
K. Hartmann ◽  
B. D. Kruse

Zusammenfassung Ziel der Studie war herauszufinden, ob zwischen jungen (< 6 Monate) und älteren Katzen (≥ 6 Monate) mit feliner Panleukopenie Unterschiede bezüglich klinischer Symptome, Laborwertveränderungen, Haltungsbedingungen, Impfstatus und Überlebensrate bestehen. Material und Methode: Die retrospektive Studie erfasst die Krankenakten von 244 Katzen, bei denen an der Medizinischen Kleintierklinik der Ludwig- Maximilians-Universität München zwischen 1990 und 2007 feline Panleukopenie diagnostiziert worden war. Der Nachweis erfolgte mittels Elektronenmikroskopie, ELISA zum Nachweis von Antigen des felinen Parvovirus (FPV), PCR-Untersuchung von Kot oder Blut oder durch histopathologische Untersuchung. Ausschlusskriterium war eine Impfung gegen Panleukopenie innerhalb 3 Wochen vor Erstvorstellung. Ergebnisse: 43,3% der Katzen mit feliner Panleukopenie waren älter als 6 Monate. Zwischen den beiden Altersgruppen ergaben sich keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich Überlebensrate, Rasse, Geschlecht, Haltungsbedingungen, Impfstatus, klinischen Symptomen und Laborparametern mit Ausnahme des Hämatokrits. Katzen < 6 Monate wie- sen bei Erstvorstellung einen signifikant niedrigeren Hämatokrit auf als Katzen ≥ 6 Monate. Schlussfolgerungen und klinische Relevanz: Die feline Panleukopenie kommt vorwiegend bei jungen Katzen vor, aber auch ältere Katzen können erkranken.Wenngleich Jungtiere ein höheres Erkrankungsrisiko haben, sterben klinisch erkrankte Katzen mit einem Alter von unter 6 Monaten nicht mit höherer Wahrscheinlichkeit. Prognose, Krankheitsverlauf und klinische/labordiagnostische Präsentation waren in den beiden Altersgruppen vergleichbar.


2009 ◽  
Vol 37 (02) ◽  
pp. 75-83
Author(s):  
C. Hübler ◽  
M. Kramer ◽  
C. Peppler

Zusammenfassung Gegenstand: Diagnostik und Therapie von Bissverletzungen am Hals beim Hund. Material und Methoden: Retrospektive Auswertung der Daten von 47 Bissverletzungen am Hals bei 45 kaninen Patienten, die von Januar 2000 bis August 2007 in der Klinik für Kleintiere, Chirurgie der Justus-Liebig-Universität Gießen vorgestellt wurden. Ergebnisse: 38 Tiere wurden innerhalb der ersten 24 Stunden vorgestellt. Davon wiesen 10 Hunde neben Haut- und Unterhautläsionen Verletzungen von Muskulatur, Trachea, Ösophagus, Kehlkopf, Gefäßen oder Wirbelsäule auf. Neun Hunde wurden erst nach einem Tag oder später vorgestellt. Fast die Hälfte von ihnen hatte einen Abszess entwickelt. Auch unter den spät vorgestellten Hunden fanden sich Patienten mit schweren Verletzungen wie Tracheaabriss. Röntgenologisch konnten 25-mal gasdichte Aufhellungen im Halsbereich (46,3%), 6-mal eine Weichteilschwellung (11,1%), 9-mal ein Pneumomediastinum (16,6%), und je einmal ein Pneumothorax (1,9%) und ein Pneumoretroperitoneum (1,9%) diagnostiziert werden. Die Behandlungsdauer betrug bei größeren Verletzungen im Durchschnitt 6,25 Tage. Bei Patienten, deren Verletzungen länger als 24 Stunden zurücklagen, dauerte die antibiotische Therapie mit durchschnittlich 18,2 Tagen deutlich länger als bei den frühzeitig vorgestellten Hunden. Bei diesen betrug sie im Mittel 8,6 Tage im Fall einer Verletzung von Haut und Unterhaut und 9,6 Tage bei schwerwiegenderen Verletzungen. Die Mortalität lag bei 8,5% (n = 4) in Bezug auf die Verletzung am Hals und bei 10,6% (n = 5) insgesamt. Beide Patienten mit Perforation des Ösophagus starben. Schlussfolgerung und klinische Relevanz: Bissverletzungen im Bereich des Halses beim Hund haben bei korrekter Behandlung eine gute Pro-gnose. Röntgenaufnahmen geben Hinweise auf Verletzungen der Trachea, des Kehlkopfes oder des Ösophagus. Eine umfassende Untersuchung und Therapie in Narkose ist möglichst schnell durchzuführen.


2021 ◽  
Vol 49 (03) ◽  
pp. 157-166
Author(s):  
Birgit Altenbrunner-Martinek ◽  
Tanja Thiele ◽  
Alexander Tichy ◽  
Thomas Wittek

Zusammenfassung Gegenstand und Ziele Ausgewertet wurden Wundheilungsstörungen (WHS) bei Rindern nach abdominal-chirurgischen Eingriffen, die an der Universitätsklinik für Wiederkäuer Wien in den Jahren 2007 bis einschließlich 2016 stattfanden. Ziel der retrospektiven Studie war die Erhebung der beim Rind nach abdominaler Chirurgie auftretenden Wundheilungsstörungen über einen 10-jährigen Zeitraum und die Ermittlung von Risikofaktoren wie beispielsweise erhöhte Umgebungstemperaturen. Material und Methoden Zur Auswertung der Daten wurden folgende chirurgische Eingriffe erfasst: rechtsseitige Laparotomie: Ileus, Labmagenverlagerung (LMV) nach links und nach rechts, Blinddarmdilatation und -verlagerung; linksseitige Laparotomie: Rumenotomie; Operationen in der Regio umbilicalis mit Eröffnung der Bauchhöhle. Zur Ermittlung einer möglichen Korrelation zwischen dem Auftreten von WHS und Umgebungstemperaturen erfolgte die Erhebung von Wetterdaten im Untersuchungszeitraum. Ergebnisse In diesem 10-jährigen Zeitraum wurden 1365 abdominal-chirurgische Eingriffe durchgeführt. Der Rasse Fleckvieh gehörten 68,6 % der Tiere an, gefolgt von 19,6 % Holstein-Friesian. Weibliche Tiere dominierten mit 73,0 % und 24,0 % der Patienten waren Kälber. In 156 Fällen (11,7 %) trat eine postoperative WHS auf. Der Großteil der Laparotomien erfolgte in der rechten Flanke. Bei 21,4 % dieser Eingriffe lag eine LMV nach links vor, bei 21,7 % war eine Ileuserkrankung der Grund für die Operation. LMV nach links (24,4 %) und Nabeloperationen (21,2 %) wiesen eine höhere Rate an postoperativen WHS auf als andere abdominal-chirurgische Eingriffe. Mit einem Altersdurchschnitt von 2,6 Jahren waren Tiere mit LMV nach rechts beim Auftreten einer WHS signifikant jünger als Tiere ohne WHS. Ein signifikanter Zusammenhang zwischen einer höheren WHS-Rate und höheren Umgebungstemperaturen in den Sommermonaten ließ sich nicht nachweisen. Insgesamt 34,6 % aller WHS traten in den Sommermonaten (Juni–September) auf. Allerdings stieg die Wahrscheinlichkeit für die Entwicklung einer WHS ab einer Außentemperatur von 12,5 °C signifikant an. Am häufigsten waren WHS im Monat Mai (17,1 %) zu beobachten, gefolgt von den Monaten Juli (15,6 %) und Juni (15,3 %). Schlussfolgerung und klinische Relevanz Die Entstehung von Wundheilungsstörungen wird durch unterschiedliche Faktoren wie z. B. Alter des Tieres, vorliegende Grunderkrankung und Art des chirurgischen Eingriffs beeinflusst. Hohe Umgebungstemperaturen wirken begünstigend, sind aber nur einer von vielen Risikofaktoren.


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