Tierschutzwidrige Versorgung eines Nabelbruchs bei einem Pferd

2008 ◽  
Vol 36 (06) ◽  
pp. 413-416
Author(s):  
Ch. Müller ◽  
H.-H. Fiedler ◽  
J. Remmers ◽  
F. Müller

Zusammenfassung Gegenstand und Ziel: Dieser Beitrag soll über geschichtliche und heutige Behandlungsmethoden und Komplikationen beim Nabelbruch des Pferdes aufklären und dem Leser die rechtlichen Folgen von tierschutzwidrigem Handeln anhand eines Fallberichts aufzeigen. Ergebnisse: Bei einer Kleinpferd-Jährlingsstute wurde als Ursache wochenlang bestehender Schmerzen die Versorgung eines im Durchmesser 8,5–9,5 cm großen Nabelbruchs mit einem Gummiring und einer Strohband-Ligatur festgestellt. Nach Resektion der Umfangsvermehrung in Allgemeinanästhesie zeigte das Pferd ein ungestörtes Allgemeinbefinden. Die pathologisch-anatomische und histologische Untersuchung des Resektats wies erhebliche entzündliche Veränderungen des Gewebes nach, die als Ursache der länger anhaltenden Schmerzen angesehen werden müssen. Schlussfolgerung und klinische Relevanz: Die Behandlung eines Nabelbruchs durch Applikation von elastischen Ringen oder Ligaturen entspricht nicht der tierärztlichen Ethik. Sie ist darüber hinaus tierschutzwidrig und kann je nach Schweregrad als Ordnungswidrigkeit oder Straftatbestand geahndet werden.

2008 ◽  
Vol 36 (05) ◽  
pp. 357-362
Author(s):  
A. Wigger ◽  
M. Kramer ◽  
C. Thiel

Zusammenfassung: Gegenstand und Ziel: Es wird die Invagination des Darms bei der Katze mit Eruierung prädisponierender Ursachen sowie geeigneter diagnostischer und therapeutischer Optionen beschrieben. Material und Methoden: Retrospektive Auswertung der Daten von 13 Katzen, die im Zeitraum 2000 bis 2007 mit Invagination im Klinikum Veterinärmedizin der Justus-Liebig-Universität Gießen, Klinik für Kleintiere, Chirurgie vorgestellt wurden. Ergebnisse: Bei neun der 13 Patienten handelte es sich Maine-Coon-Katzen. Das durchschnittliche Alter betrug 48,2 Monate. Die klinische Symptomatik sowie Veränderungen im Nativröntgenbild des Abdomens waren unspezifisch. Die sonographisch gestellte Diagnose der Invagination konnte in 10 Fällen bei chirurgisch behandelten Patienten bestätigt werden. Bei 10 von 11 Patienten bestand eine Invagination im Bereich des Jejunums, einmal war das distale Drittel des Jejunums bis zum mittleren Drittel des Kolon betroffen. Die zytologische bzw. histologische Untersuchung der betroffenen Darmabschnitte bei acht Tieren ergab nur in einem Fall ein tumoröses Geschehen (Lymphom), während in allen anderen Fällen entzündliche Veränderungen nachweisbar waren. Schlussfolgerungen und klinische Relevanz: Die Invagination tritt bei der Katze weniger häufig auf als beim Hund. Die Sonographie ist ein bildgebendes Verfahren, das bei Feststellung der charakteristischen sonographischen Anzeichen die korrekte Diagnosestellung erlaubt. Die Maine-Coon-Katze scheint eine Prädisposition für diese Erkrankung aufzuweisen. Ob hier eine zugrundeliegende Anfälligkeit für Darmerkrankungen eine Rolle spielt, muss durch weitere Studien und eine größere Anzahl histologischer Untersuchungen betroffener Darmabschnitte geklärt werden.


2004 ◽  
Vol 32 (04) ◽  
pp. 238-246 ◽  
Author(s):  
E. Schäffer ◽  
S. Reese ◽  
R. Köstlin ◽  
I. Hoffmann

Zusammenfassung: Gegenstand und Ziel: Überprüfung des Einsatzes der hochauflösenden Ophthalmosonographie bei krankhaften Zuständen am Auge. Material und Methoden: Bei 125 Hunden und 36 Katzen wurden pathologische Veränderungen des vorderen Augenabschnittes und der Netzhaut-Glaskörper-Peripherie mit einem hochauflösenden Linear-Array-Schallkopf mit einer Mittelfrequenz von 12 MHz dargestellt. Zusätzlich wurden Veränderungen des gesamten Bulbus, der Adnexe und der Orbita von zwei Meerschweinchen und drei Kaninchen untersucht. Bei allen Augen, die enukleiert werden mussten, erfolgte zum Vergleich eine histologische Untersuchung. Ergebnisse: Die hochauflösende Ophthalmosonographie erlaubte die detaillierte Beurteilung anteriorer und bulbuswandständiger Läsionen des Augapfels und der okulären Adnexe. Die nicht invasive Untersuchungsmethode wurde von den Tieren gut toleriert. Beim Vergleich der eingesetzten Methode mit dem in der Humanmedizin verwendeten Ultraschallbiomikroskop zeigte sich Letzteres zwar in der Darstellung feinster Gewebsstrukturen überlegen, doch stellt der verwendete Schallkopf durch seine höhere Eindringtiefe, die leichtere Anwendbarkeit und die flexiblen Einsatzmöglichkeiten für tiermedizinische Fragestellungen insgesamt eine geeignete Alternative dar. Klinische Relevanz: Mit dieser Technik gelangen Darstellungen, die mit konventionellen Geräten bisher nicht erreicht werden konnten. Als Einsatzschwerpunkte sind Läsionen im Bereich von Iris, Ziliarkörper und Linse, die Glaukomdiagnostik, Traumata, Verlaufskontrollen und die Überprüfung des Operationsergebnisses von Linsenextraktionen und Kunstlinsenimplantationen zu nennen.


2017 ◽  
Vol 45 (01) ◽  
pp. 5-17 ◽  
Author(s):  
Matthias Müller ◽  
Johann Maierl ◽  
Susanne Gehringer

ZusammenfassungZiel: Im Rahmen einer größeren Studie über morphologische Veränderungen bei tiefreichenden Klauenerkrankungen wurden Klauen mit kompliziertem Rusterholz’schem Sohlengeschwür (RSG) untersucht, um die vielfältigen pathologischen Veränderungen des RSG zu dokumentieren. Material und Methoden: Insgesamt wurden von 55 Rindern Hinterfüße mit erkennbaren Hinweisen auf komplizierte Klauenerkrankungen von außen, am Sagittalschnitt, an Mazerationspräparaten von Zehenknochen und teilweise anhand histologischer Schnitte beurteilt. Von 112 Zehen mit 120 tiefreichenden Klauenerkrankungen wiesen 59 Klauen ein kompliziertes RSG auf. Ergebnisse: Zu den häufigsten Befunden gehörte eine Fibrosierung des Ballenfettgewebes, teils mit Verknorpelung und/oder Verknöcherung. Osteomyelitiden am Tuberculum flexorium (TF) stellten sich am Mazerationspräparat als Osteolysen dar und waren in der Peripherie häufig von periostalen Knochenzubildungen begleitet. Bei hochgradig veränderten Klauen fanden sich Abrissfrakturen des TF. Eine Arthritis des Klauengelenks, oft einhergehend mit subchondraler Osteomyelitis, zeigte sich am Mazerationspräparat mit Osteolysen im Bereich der Synovialgruben und in der Peripherie der Gelenkflächen sowie mit periostalen Knochenzubildungen am Gelenkkapselansatz. Seltener bestanden entzündliche Veränderungen der Bursa podotrochlearis, der gemeinsamen Fesselbeugesehnenscheide und des Krongelenks. Schlussfolgerung und klinische Relevanz: Die Fibrosierung bzw. Verknöcherung des Ballenfetts wird als Anpassung an unphysiologische Belastungsverhältnisse im Sinne einer Metaplasie bewertet. Bei der Ausbreitung des RSG dürfte das TF von zentraler Bedeutung sein. In fortgeschrittenen Fällen kann dort durch entzündlich bedingte Schwächung des Knochengewebes eine pathologische Fraktur mit „Ausriss“ der tiefen Beugesehne entstehen. Zur Infektion des Klauengelenks kann es sekundär im Anschluss an einen Sehnenausriss mit direkter Gelenkeröffnung kommen, doch dürfte die Fortleitung der Infektion über den Gelenkkapselansatz und den subchondralen Knochen in den Gelenkraum häufiger sein. Veränderungen der Bursa podotrochlearis, der gemeinsamen Fesselbeugesehnenscheide und des Krongelenks entstehen vermutlich erst im Gefolge einer Arthritis des Klauengelenks.


2008 ◽  
Vol 36 (05) ◽  
pp. 309-312
Author(s):  
J. Johnsen ◽  
C. Liebner ◽  
E. Burkhardt ◽  
K. Roscher

Zusammenfassung Gegenstand: Ein 14-jähriger Hannoveranerwallach wurde wegen seit 4 Wochen zunehmender Abmagerung, Inappetenz, Ödemen und Diarrhö vorgestellt. Der Patient wurde klinisch, endoskopisch, ultrasonographisch, labordiagnostisch sowie pathologisch-anatomisch und histopathologisch untersucht. Ergebnisse: Die klinische Untersuchung ergab Inappetenz, Apathie, Unterbauch- und Präputialödeme sowie Diarrhö. Bei der labordiagnostischen Untersuchung wurde eine Hypoproteinämie (41,3 g/l) mit Hypalbuminämie (17,7 g/l) festgestellt. D-Xylose- und D-Glukose-Resorptionstests ergaben eine hochgradige Aufnahmestörung von Kohlenhydraten. Diegestellte Diagnose lautetechronische Enteritis mitMalabsorption im Dünndarm. Aufgrund der schlechten Prognose wurde das Pferd euthanasiert. Die pathologisch-anatomische Untersuchung ergab im Dünndarm ein mittelgradiges und im Dickdarm ein hochgradiges submuköses Ödem der Darmwand sowie multiple Schleimhautdefekte von etwa 0,5 cm Durchmesser im gesamten Kolon und Zäkum. Histopathologisch ließ sich in Dünndarm und Dickdarm eine hochgradige diffuse Infiltration der Lamina propria und der Submukosa mit Lymphozyten und Plasmazellen nachweisen und es wurde die Diagnose lymphoplasmazelluläre Enterokolitis (LPE) gestellt. Schlussfolgerung: Die lymphoplasmazelluläre Enterokolitis muss bei chronischer Diarrhö mit Abmagerung auch beim Pferd differenzialdiagnostisch erwogen werden. Die sichere Diagnose erfordert eine histologische Untersuchung. Klinische Relevanz: Beimerwachsenen Pferd sind Abmagerung und Diarrhö in seltenen Fällen auf eine Dysfunktion des Dünndarms zurückzuführen. Eine Kohlenhydrat-Aufnahmestörung des Dünndarms lässt sich durch den Xylose-Resorptionstest nachweisen, wobei sich zugrunde liegende morphologische Veränderungen ausschließlich mithilfe histologischer Untersuchung von Darmbioptaten bestätigen lassen.


2006 ◽  
Vol 34 (04) ◽  
pp. 275-282 ◽  
Author(s):  
I. Kiefer ◽  
E. Ludewig ◽  
S. Westphal ◽  
V. Schmidt ◽  
M.-E. Krautwald-Junghanns ◽  
...  

Zusammenfassung Gegenstand und Ziel: Darstellung der Durchführbarkeit und des Nutzens der nichtinvasiven Schnittbildtechniken Computertomographie (CT) und Magnetresonanztomographie (MRT) zur Untersuchung der Schlangenlunge. Material und Methoden: Zur Verfügung standen drei Tigerpythons (Python molurus), bei denen hochgradige respiratorische Symptome und entsprechende Krankheitserreger gefunden wurden und die Sektionsbefunde eine hochgradige Pneumonie bestätigten. Die Tiere wurden röntgenologisch sowie mittels CT und MRT untersucht. Die Befunde wurden mit denen gesunder Schlangen verglichen. Ergebnisse: Röntgenologisch bestanden nur wenige Hinweise auf eine Pneumonie. Dagegen konnten mittels Computertomographie deutliche Verschattungen und eine erhöhte Gewebedichte im Bereich der Lunge nachgewiesen werden. In der magnetresonanztomographischen Untersuchung wurde ein hyperintenses Signalverhalten des Lungengewebes festgestellt (T2-Gewichtung), was ebenfalls als Hinweis auf entzündliche Veränderungen zu werten war. Schlussfolgerung und klinische Relevanz: Die Untersuchungen belegten das hohe Potenzial der CT- und der MRT-Technik für die Diagnostik respiratorischer Erkrankungen bei Schlangen und schufen eine Grundlage für die Durchführung systematischer Studien.


2006 ◽  
Vol 34 (01) ◽  
pp. 20-26
Author(s):  
J. Walter ◽  
A. Wehrend ◽  
M. König ◽  
H. Bostedt

Zusammenfassung: Ziel: Der Fallbericht beschreibt die diagnostischen Möglichkeiten bei Verdacht auf Euterpocken und erörtert die Therapie beim Einzeltier sowie Maßnahmen zur Bestandssanierung. Falldarstellung: In der Klinik wurde eine primipare Fleckviehkuh 18 Tage post partum mit hochgradig krustösen Veränderungen an den Hinterzitzen vorgestellt. Im Bestand wiesen ca. 20% der Tiere Zitzenläsionen geringerer Ausprägung auf. Neben der allgemeinen klinischen und labordiagnostischen Untersuchung wurde eine histologische Untersuchung des veränderten Gewebes durchgeführt. MittelsVirusanzüchtung und Elektronenmikroskopie sollte ein Erregernachweis erfolgen. Ergebnisse: Die Virusanzüchtung war erfolgreich und elektronenmikroskopisch konnte die Diagnose einer Infektion mit Parapoxvirus gestellt werden. Histopathologisch ließ sich verhorntes Epithel mit Bakterienkolonien nachweisen. Die Blutuntersuchung ergab eine Leukozytose mit Neutrophilie. Das Tier wurde lokal und systemisch antibiotisch trockengestelltund parenteral mit einem Paramunitätsinducer behandelt. Die lokale Versorgung der betroffenen Zitzen erfolgte mit Lebertranzinksalbe. Die Läsionen heilten unter der Therapie so weitaus, dass sechs Wochen nach Vorstellung nur noch Narben zu erkennen waren. Zur Bestandssanierung wurden allgemeine Hygiene- und Desinfektionsmaßnahmen sowie die Anwendung eines jodophoren Zitzendippings angeraten. Schlussfolgerung und klinische Relevanz: Euterpocken sind eine zwar weit verbreitete, aber seltener zweifelsfrei diagnostizierte Infektion an der Zitze des Rindes. Die Diagnose lässt sich mithilfe der Elektronenmikroskopie stellen. Die Prognose aufeine Genesung des Einzeltieres unter der Therapie stellt sich als gut dar. Eine Sanierung des infizierten Bestandes ist nur unter strengsten Hygiene- und Desinfektionsmaßnahmen zu erreichen. Um der Einschleppung in eine Herde vorzubeugen, empfiehlt sich eine Einstallungsquarantäne.


2008 ◽  
Vol 36 (01) ◽  
pp. 47-54
Author(s):  
A. Läkamp ◽  
E.-M. Beckold ◽  
A. Gerdwilker ◽  
I. Nolte ◽  
A. Meyer-Lindenberg ◽  
...  

Zusammenfassung: Gegenstand: Beim Polyarthritis-Polymyositis-Syndrom des Hundes handelt es sich um eine seltene, wahrscheinlich immunvermittelte Krankheit unbekannter Ursache. Nach einer kurzen Literaturübersicht der immunvermittelten Arthritiden werden die klinischen und insbesondere pathologischen Befunde bei einer sechs Monate alten Deutsch-Stichelhaar-Hündin beschrieben, die wegen einer seit mehreren Wochen bestehenden, therapieresistenten Polyarthritis überwiesen wurde. Klinische Befunde: Nach einer fünftägigen Fieberphase zeigte die Hündin acht Wochen lang einen steifen Gang und wechselnde Lahmheiten aller Gliedmaßen. Verschiedene Gelenke waren schmerzhaft und vermehrt gefüllt. Die Muskulatur war zum Teil nicht gut entwickelt und palpatorisch fest und schmerzhaft. Ergebnisse: Die Obduktion und anschließende histologische Untersuchung ergab an mehreren Gelenken aller vier Gliedmaßen eine floride, nichterosive chronische Polyarthritis und eine mit Muskelfaserdegeneration einhergehende Polymyositis. Schlussfolgerung und klinische Relevanz: Beim Auftreten von Polyarthritiden beim Hund sind differenzialdiagnostisch verschiedene, meist immunvermittelte und teilweise nur schwer voneinander abgrenzbare Krankheiten zu berücksichtigen. Das Krankheitsbild einer Polyarthritis/Polymyositis kann nur mittels histologischer Untersuchungen von Muskelund Synovialmembranproben diagnostiziert werden. Das Polyarthritis-Polymyositis-Syndrom des Hundes hat nach Literaturangaben wegen des schlechten Ansprechens auf immunsuppressive Therapiemaßnahmen eine sehr vorsichtige Prognose.


2006 ◽  
Vol 34 (02) ◽  
pp. 91-98
Author(s):  
M. Majzoub ◽  
S. Hecht ◽  
K. Hartmann ◽  
J. Hirschberger ◽  
R. Dorsch

Zusammenfassung Gegenstand: Ziel der retrospektiven Studie war festzustellen, wie gut sich die Feinnadelaspirationszytologie zur Charakterisierung testikulärer Läsionen, insbesondere zur Differenzierung von Hodentumoren beim Hund eignet. Material und Methode: Bei 16 Hunden wurden von 18 palpatorisch oder sonographisch auffälligen Hoden und Nebenhoden Feinnadelaspirate entnommen und zytologisch beurteilt. Nach der Kastration erfolgte eine histologische Untersuchung der Hoden und Nebenhoden. Deren Befunde wurden den zytologischen Diagnosen gegenübergestellt. Ergebnisse: Von 18 Präparaten erwiesen sich 14 als auswertbar. In der zytologischen Untersuchung wurde in sieben Fällen ein Leydig-Zell-Tumor, in vier Fällen ein Seminom, in zwei Fällen ein Sertoli-Zell-Tumor und im Fall des punktierten Nebenhodens ein entzündlicher Prozess diagnostiziert. Bei den auswertbaren Präparaten stimmten in 11 von 14 Fällen die zytologische und histologische Diagnose vollständig überein. In zwei Fällen war eine teilweise Übereinstimmung vorhanden, das heißt, es wurde nur eine Komponente des Mischtumors erkannt oder punktiert. Bei einem Präparat differierten zytologische und histologische Diagnose (Sertoli-Zell-Tumor bzw. Leydig-Zell-Tumor). Schlussfolgerung und klinische Relevanz: Die Feinnadelaspirationszytologie stellt nach unseren Ergebnissen eine einfache und verlässliche Methode zur Erkennung testikulärer Neoplasien dar und ermöglicht in den meisten Fällen die korrekte Tumordiagnose.


2007 ◽  
Vol 35 (04) ◽  
pp. 279-291
Author(s):  
E. Bauer ◽  
R. Stark ◽  
C. Eule

Zusammenfassung: Gegenstand und Ziel: Fallbericht, Darstellung von Symptomatik, Diagnostik und Therapie eines in die Orbita durchgebrochenen, oralen Plattenepithelkarzinoms. Material und Methode: Eine 15 Jahre alte Europäische Kurzhaarkatze wurde klinisch, ophthalmologisch und radiologisch untersucht. Zur Diagnosestellung wurden nach Punktion zytologische Präparate des Tumors angefertigt. Post mortem erfolgten eine Sektion sowie eine histologische Untersuchung. Ergebnisse: Die ophthalmologische Untersuchung ergab einen Exophthalmus, eine Expositionskeratitis und einen Lagophthalmus. Bei Adspektion der Maulhöhle fiel eine Umfangsvermehrung im kaudalen linken Oberkiefer auf. Die Röntgenaufnahmen zeigten bereits eine Osteolyse der Schädelknochen. Die Diagnose nach zytologischer Untersuchung lautete Plattenepithelkarzinom. Die Katze wurde wegen der schlechten Prognose auf Wunsch des Besitzers euthanasiert. Die zytologische Diagnose konnte durch makroskopische und histopathologische Untersuchung bestätigt werden. Schlussfolgerung und klinische Relevanz: Um die Art des für einen Exophthalmus verantwortlichen retrobulbären Prozesses festzustellen, sind neben ausführlicher klinischer und ophthalmologischer Untersuchung weiterführende Maßnahmen wie bildgebende Verfahren und gegebenenfalls Punktion und zytologische Untersuchung oder Biopsie erforderlich.


2006 ◽  
Vol 34 (02) ◽  
pp. 108-111 ◽  
Author(s):  
W. Hermanns ◽  
K. Kamenica

Zusammenfassung Gegenstand und Ziel: Es wird ein Fall von generalisierter AA-Amyloidose bei einem Shar Pei vorgestellt. Die schwerwiegendsten Veränderungen fanden sich in den Nieren. Material und Methoden: Eine achtjährige Shar-Pei-Zuchthündin, die klinische Symptome einer Niereninsuffizienz gezeigt hatte, wurde pathologisch-anatomisch und histologisch untersucht. Ergebnisse: Es wurde eine generalisierte AA-Amyloidose mit besonderer Beteiligung des Nierenmarkes festgestellt. Schlussfolgerungen: Aufgrund der Rasse und des Verteilungsmusters der Amyloidablagerung ist vermutlich davon auszugehen, dass es sich um einen Fall von familiärer Amyloidose der Shar Peis handelt, die bei US-amerikanischen Zuchtlinien bereits beschrieben ist. Klinische Relevanz: Da es sich um eine Zuchthündin handelte, ist ein zukünftiger Anstieg der Inzidenz von familiärer AA-Amyloidose bei Shar Peis in Deutschland nicht auszuschließen. Die histologische Untersuchung von Biopsieproben aus der Nierenrinde kann zu Interpretationsschwierigkeiten führen, da die Amyloidablagerungen vor allem im Nierenmark lokalisiert sind.


Sign in / Sign up

Export Citation Format

Share Document