Vergleichender Einsatz moderner bildgebender Verfahren zur Diagnostik von Pneumonien bei drei Tigerpythons (Python molurus)

2006 ◽  
Vol 34 (04) ◽  
pp. 275-282 ◽  
Author(s):  
I. Kiefer ◽  
E. Ludewig ◽  
S. Westphal ◽  
V. Schmidt ◽  
M.-E. Krautwald-Junghanns ◽  
...  

Zusammenfassung Gegenstand und Ziel: Darstellung der Durchführbarkeit und des Nutzens der nichtinvasiven Schnittbildtechniken Computertomographie (CT) und Magnetresonanztomographie (MRT) zur Untersuchung der Schlangenlunge. Material und Methoden: Zur Verfügung standen drei Tigerpythons (Python molurus), bei denen hochgradige respiratorische Symptome und entsprechende Krankheitserreger gefunden wurden und die Sektionsbefunde eine hochgradige Pneumonie bestätigten. Die Tiere wurden röntgenologisch sowie mittels CT und MRT untersucht. Die Befunde wurden mit denen gesunder Schlangen verglichen. Ergebnisse: Röntgenologisch bestanden nur wenige Hinweise auf eine Pneumonie. Dagegen konnten mittels Computertomographie deutliche Verschattungen und eine erhöhte Gewebedichte im Bereich der Lunge nachgewiesen werden. In der magnetresonanztomographischen Untersuchung wurde ein hyperintenses Signalverhalten des Lungengewebes festgestellt (T2-Gewichtung), was ebenfalls als Hinweis auf entzündliche Veränderungen zu werten war. Schlussfolgerung und klinische Relevanz: Die Untersuchungen belegten das hohe Potenzial der CT- und der MRT-Technik für die Diagnostik respiratorischer Erkrankungen bei Schlangen und schufen eine Grundlage für die Durchführung systematischer Studien.

2005 ◽  
Vol 33 (03) ◽  
pp. 197-201
Author(s):  
Judit Gastón ◽  
Christiane Stengel ◽  
D. Harbour ◽  
St. Krieger ◽  
Susanne Stampf ◽  
...  

Zusammenfassung Gegenstand und Ziel: Mit dieser Studie sollte das Vorkommen von Bordetella (B.) bronchiseptica in Mehrkatzenhaushalten mit und ohne respiratorische Symptome untersucht werden. Material und Methoden: Die Studie umfasste insgesamt 258 Katzen aus 40 Beständen. Antikörper gegen B. bronchiseptica wurden mittels ELISA nachgewiesen. Zudem erfolgten eine PCR und eine Erregeranzüchtung. Ergebnisse: Die Antikörperprävalenz lag bei 41,9%. Bei Katzen mit respiratorischen Symptomen ergab sich eine Prävalenz von 56,5%, bei gesunden Katzen betrug sie 39,9%. Dieser Unterschied war statistisch signifikant. Die Antikörperprävalenz lag in Tierheimen signifikant höher als in Privat- und Zuchtbeständen. Ältere Katzen wiesen signifikant häufiger Antikörper gegen B. bronchiseptica auf. Die PCR war nur bei 4,6% von 219 untersuchten Katzen positiv; die Anzüchtung gelang bei keinem von 28 untersuchten Tieren. Schlussfolgerung und klinische Relevanz: B. bronchiseptica zeigt in Mehrkatzenhaushalten eine weite Verbreitung. Vor allem in Tierheimen sind Katzen offenbar einem hohen Infektionsrisiko ausgesetzt. Eine Impfung ist daher besonders in Tierheimen in Betracht zu ziehen.


2012 ◽  
Vol 40 (05) ◽  
pp. 333-340
Author(s):  
M. Kessler ◽  
B. Kandel-Tschiederer ◽  
A. Schwietzer

Zusammenfassung Gegenstand und Ziel: Kombinationstherapie von kaninen intranasalen Tumoren mit palliativer 60Cobalt-Strahlentherapie und adjuvanter systemischer Chemotherapie. Material und Methode: 25 Hunde wurden von 2004 bis 2006 in der Tierklinik Hofheim mit einer Gesamtstrahlendosis von 24 Gy (drei Fraktionen à 8 Gy, Tag 0, 7, 21) und Carboplatin (fünf Applikationen zu je 270–300 mg/m2 KOF intravenös im Abstand von 21–28 Tagen) behandelt. Ergebnisse: 88% der Patienten zeigten eine Verbesserung der klinischen Symptome (Nasenausfluss, respiratorische Symptome). Bei fünf Hunden ließ sich eine partielle und bei weiteren fünf eine komplette Tumorremission erreichen. Die Chemotherapie wurde gut toleriert. Die Bestrahlung führte zu keinen oder nur minimalen Nebenwirkungen mit Ausnahme von drei Patienten, bei denen es zur Erblindung nach Mitbestrahlung eines Auges kam, und einem weiteren Patienten mit epileptischen Anfällen. Die mediane Überlebenszeit lag bei 156 Tagen (Range 10–639 Tage). Zwischen den untersuchten Parametern (Rasse, Alter, Geschlecht, histologischer Tumortyp, Ausdehnung des Tumors ins Gehirn, Tumorstadium) und der progressionsfreien Zeit bzw. der Überlebenszeit ergab sich keine statistisch signifikante Korrelation. Patienten mit Tumorremission hatten eine signifikant längere Überlebenszeit als Patienten mit stabiler Erkrankung. Schlussfolgerung und klinische Relevanz: Es konnte eine sehr gute Palliation der Symptome mit akzeptablen Überlebenszeiten erreicht werden. Ein Therapievorteil gegenüber einer alleinigen Bestrahlung durch die Kombination der Bestrahlung mit adjuvanter Chemotherapie war beim Vergleich mit entsprechender Literatur nicht zu belegen.


2017 ◽  
Vol 45 (01) ◽  
pp. 5-17 ◽  
Author(s):  
Matthias Müller ◽  
Johann Maierl ◽  
Susanne Gehringer

ZusammenfassungZiel: Im Rahmen einer größeren Studie über morphologische Veränderungen bei tiefreichenden Klauenerkrankungen wurden Klauen mit kompliziertem Rusterholz’schem Sohlengeschwür (RSG) untersucht, um die vielfältigen pathologischen Veränderungen des RSG zu dokumentieren. Material und Methoden: Insgesamt wurden von 55 Rindern Hinterfüße mit erkennbaren Hinweisen auf komplizierte Klauenerkrankungen von außen, am Sagittalschnitt, an Mazerationspräparaten von Zehenknochen und teilweise anhand histologischer Schnitte beurteilt. Von 112 Zehen mit 120 tiefreichenden Klauenerkrankungen wiesen 59 Klauen ein kompliziertes RSG auf. Ergebnisse: Zu den häufigsten Befunden gehörte eine Fibrosierung des Ballenfettgewebes, teils mit Verknorpelung und/oder Verknöcherung. Osteomyelitiden am Tuberculum flexorium (TF) stellten sich am Mazerationspräparat als Osteolysen dar und waren in der Peripherie häufig von periostalen Knochenzubildungen begleitet. Bei hochgradig veränderten Klauen fanden sich Abrissfrakturen des TF. Eine Arthritis des Klauengelenks, oft einhergehend mit subchondraler Osteomyelitis, zeigte sich am Mazerationspräparat mit Osteolysen im Bereich der Synovialgruben und in der Peripherie der Gelenkflächen sowie mit periostalen Knochenzubildungen am Gelenkkapselansatz. Seltener bestanden entzündliche Veränderungen der Bursa podotrochlearis, der gemeinsamen Fesselbeugesehnenscheide und des Krongelenks. Schlussfolgerung und klinische Relevanz: Die Fibrosierung bzw. Verknöcherung des Ballenfetts wird als Anpassung an unphysiologische Belastungsverhältnisse im Sinne einer Metaplasie bewertet. Bei der Ausbreitung des RSG dürfte das TF von zentraler Bedeutung sein. In fortgeschrittenen Fällen kann dort durch entzündlich bedingte Schwächung des Knochengewebes eine pathologische Fraktur mit „Ausriss“ der tiefen Beugesehne entstehen. Zur Infektion des Klauengelenks kann es sekundär im Anschluss an einen Sehnenausriss mit direkter Gelenkeröffnung kommen, doch dürfte die Fortleitung der Infektion über den Gelenkkapselansatz und den subchondralen Knochen in den Gelenkraum häufiger sein. Veränderungen der Bursa podotrochlearis, der gemeinsamen Fesselbeugesehnenscheide und des Krongelenks entstehen vermutlich erst im Gefolge einer Arthritis des Klauengelenks.


2004 ◽  
Vol 32 (02) ◽  
pp. 71-80
Author(s):  
M. Weber ◽  
K. Jurina ◽  
E. Ludewig ◽  
H.-A. Schoon ◽  
G. Oechtering ◽  
...  

Zusammenfassung: Gegenstand und Ziel: Das Olfaktoriusneuroblastom stellt eine seltene bzw. selten beschriebene Neoplasie bei Hund und Katze dar. Ziel dieser Studie war, typische Charakteristika hinsichtlich Symptomatik, Diagnostik und pathologischer Befunde herauszuarbeiten. Material und Methoden: Bei sechs Patienten (zwei Katzen und vier Hunden) wurde im Zeitraum Mai 1999 bis April 2001 eine sinunasale Umfangsvermehrung festgestellt und im Rahmen der anschließenden pathologisch-anatomischen und histopathologischen Untersuchung als Olfaktoriusneuroblastom diagnostiziert. Die Krankenunterlagen dieser Tiere wurden retrospektiv ausgewertet. Neben der weiterführenden klinischen Diagnostik mit dem Schwerpunkt bildgebender Verfahren werden die pathologischen Befunde dargestellt. Ergebnisse: Alle Tiere zeigten über einen unterschiedlich langen Zeitraum oftmals vorbehandelte, respiratorische Symptome. Zur Vorstellung in der Klinik führte in allen Fällen eine auffällig gewordene Asymmetrie im Kopfbereich (vier Patienten) und/oder ein Exophthalmus (drei Patienten) und/oder neurologische Symptome (drei Patienten). Das entscheidende klinische Diagnostikum für den Nachweis von Olfaktoriusneuroblastomen am Patienten stellen bildgebende Verfahren dar. Für die pathologische Diagnostik sind neben der typischen Lokalisation der lichtmikroskopische Nachweis typischer Wachstumsformen, interzellulären, feinfibrillären, eosinophilen Materials sowie der immunhistologische Nachweis neuronenspezifischer Enolase als entscheidende Kriterien anzusehen. Schlussfolgerungen: Tiere mit anhaltender, therapieresistenter »Schnupfensymptomatik« sollten rechtzeitig einer bildgebenden Diagnostik zugeführt werden, um eine Neoplasie auszuschließen. Mithilfe der Magnetresonanztomographie kann das Ausmaß einer solchen Erkrankung zum gegenwärtigen Zeitpunkt am besten beurteilt werden. Die endgültige Diagnose lässt sich jedoch nur durch die histopathologische Untersuchung und immunhistologische Verfahren stellen. Klinische Relevanz: In die Differenzialdiagnosen der Tumorerkrankungen des Oronasalraums bei Hund und Katze sollte das Olfaktoriusneuroblastom unbedingt mit einbezogen werden.


2009 ◽  
Vol 37 (02) ◽  
pp. 115-123
Author(s):  
M. Schneider ◽  
N. Hildebrandt

Zusammenfassung Gegenstand und Ziel: Die dilatative Kardiomyopathie (DCM) stellt beim Frettchen eine der häufigsten erworbenen Herzerkrankungen dar. Ziel dieser Studie war, die diagnostischen Möglichkeiten und die typischen Veränderungen sowie potenzielle therapeutische Maßnahmen darzulegen. Material und Methoden: Zwischen Februar 2002 und Oktober 2003 wurde bei drei Frettchen die Diagnose DCM gestellt. Der Schwerpunkt der retrospektiven Auswertung lag auf den verzeichneten Befunden, den eingeleiteten therapeutischen Maßnahmen und dem Verlauf der Erkrankung. Ergebnisse: Alle drei Patienten zeigten in erster Linie respiratorische Symptome, insbesondere Husten und Dyspnoe. Die klinische Untersuchung ergab bei allen Tieren ein systolisches Herzgeräusch. Röntgenologisch waren Anzeichen einer Kardiomegalie mit Lungenödem bzw. Hinweise auf einen Thoraxerguss nachweisbar. Das EKG erwies sich als unspezifisch, bleibt jedoch essenziell für die Rhythmusdiagnostik. Sonographisch konnte eine Dilatation beider Atrien und Ventrikel sowie eine verminderte linksventrikuläre Kontraktilität dargestellt werden. Die Über-lebenszeit der drei Patienten unter Therapie betrug 3, 6 bzw. 9 Monate. Schlussfolgerung: Insbesondere Dyspnoe und Husten können beim Frettchen auf eine DCM hinweisen, die mittels vollständiger kardialer Dia gnostik bewiesen werden kann. Nach Diagnosestellung ist auch bei dieser Tierart eine medikamen-töse Einstellung (Methyldigoxin, Furosemid, Ramipril, L-Carnitin) möglich. Klinische Relevanz: Eine komplette kardiale Diagnostik sollte beim Frettchen an Bedeutung gewinnen, um auch Vertreter dieser Spezies angemessen behandeln zu können.


2008 ◽  
Vol 36 (06) ◽  
pp. 413-416
Author(s):  
Ch. Müller ◽  
H.-H. Fiedler ◽  
J. Remmers ◽  
F. Müller

Zusammenfassung Gegenstand und Ziel: Dieser Beitrag soll über geschichtliche und heutige Behandlungsmethoden und Komplikationen beim Nabelbruch des Pferdes aufklären und dem Leser die rechtlichen Folgen von tierschutzwidrigem Handeln anhand eines Fallberichts aufzeigen. Ergebnisse: Bei einer Kleinpferd-Jährlingsstute wurde als Ursache wochenlang bestehender Schmerzen die Versorgung eines im Durchmesser 8,5–9,5 cm großen Nabelbruchs mit einem Gummiring und einer Strohband-Ligatur festgestellt. Nach Resektion der Umfangsvermehrung in Allgemeinanästhesie zeigte das Pferd ein ungestörtes Allgemeinbefinden. Die pathologisch-anatomische und histologische Untersuchung des Resektats wies erhebliche entzündliche Veränderungen des Gewebes nach, die als Ursache der länger anhaltenden Schmerzen angesehen werden müssen. Schlussfolgerung und klinische Relevanz: Die Behandlung eines Nabelbruchs durch Applikation von elastischen Ringen oder Ligaturen entspricht nicht der tierärztlichen Ethik. Sie ist darüber hinaus tierschutzwidrig und kann je nach Schweregrad als Ordnungswidrigkeit oder Straftatbestand geahndet werden.


2008 ◽  
Vol 36 (05) ◽  
pp. 357-362
Author(s):  
A. Wigger ◽  
M. Kramer ◽  
C. Thiel

Zusammenfassung: Gegenstand und Ziel: Es wird die Invagination des Darms bei der Katze mit Eruierung prädisponierender Ursachen sowie geeigneter diagnostischer und therapeutischer Optionen beschrieben. Material und Methoden: Retrospektive Auswertung der Daten von 13 Katzen, die im Zeitraum 2000 bis 2007 mit Invagination im Klinikum Veterinärmedizin der Justus-Liebig-Universität Gießen, Klinik für Kleintiere, Chirurgie vorgestellt wurden. Ergebnisse: Bei neun der 13 Patienten handelte es sich Maine-Coon-Katzen. Das durchschnittliche Alter betrug 48,2 Monate. Die klinische Symptomatik sowie Veränderungen im Nativröntgenbild des Abdomens waren unspezifisch. Die sonographisch gestellte Diagnose der Invagination konnte in 10 Fällen bei chirurgisch behandelten Patienten bestätigt werden. Bei 10 von 11 Patienten bestand eine Invagination im Bereich des Jejunums, einmal war das distale Drittel des Jejunums bis zum mittleren Drittel des Kolon betroffen. Die zytologische bzw. histologische Untersuchung der betroffenen Darmabschnitte bei acht Tieren ergab nur in einem Fall ein tumoröses Geschehen (Lymphom), während in allen anderen Fällen entzündliche Veränderungen nachweisbar waren. Schlussfolgerungen und klinische Relevanz: Die Invagination tritt bei der Katze weniger häufig auf als beim Hund. Die Sonographie ist ein bildgebendes Verfahren, das bei Feststellung der charakteristischen sonographischen Anzeichen die korrekte Diagnosestellung erlaubt. Die Maine-Coon-Katze scheint eine Prädisposition für diese Erkrankung aufzuweisen. Ob hier eine zugrundeliegende Anfälligkeit für Darmerkrankungen eine Rolle spielt, muss durch weitere Studien und eine größere Anzahl histologischer Untersuchungen betroffener Darmabschnitte geklärt werden.


2006 ◽  
Vol 19 (1) ◽  
pp. 7-15 ◽  
Author(s):  
Thomas Gunzelmann ◽  
Silke Schmidt ◽  
Cornelia Albani ◽  
Elmar Brähler

Zusammenfassung: Lebensqualität und Wohlbefinden haben hohe klinische Relevanz in der Bewertung therapeutischer Maßnahmen bei älteren Menschen, so dass geeignete diagnostische Verfahren notwendig sind. In der vorliegenden Arbeit wird die psychometrische Qualität des EUROHIS-QOL und des WHO-5 in einer Stichprobe von N = 744 60-Jährigen und Älteren (51 % weiblich) geprüft. Beide Verfahren weisen eine hohe Reliabilität (Cronbach's α) von .86 bzw. .92 auf. Während die eindimensionale faktorielle Struktur des WHO-5 bestätigt werden konnte, wurde für den EUROHIS-QOL eine zweidimensionale Struktur ermittelt (personale und externale Faktoren der Lebensqualität). Als Referenzdaten für Ältere werden Häufigkeiten der Antwortkategorien, Mittelwerte und Prozentrangwerte dargestellt. Es wurden keine bedeutsamen Alters- oder Geschlechtseffekte gefunden.


2011 ◽  
Vol 59 (4) ◽  
pp. 267-274 ◽  
Author(s):  
Anja Hilbert

Zusammenfassung.Die Klassifikation von Essstörungen steht im Zentrum aktuellen Forschungsinteresses. Gerade relativ rezente diagnostische Kategorien wie die Binge-Eating- oder Essanfallsstörung (Binge Eating Disorder, BED) und diagnostische Hauptmerkmale wie Essanfälle bedürfen im Zuge der Überarbeitungen des DSM einer Überprüfung. In dem vorliegenden Artikel werden zunächst die für das DSM-V vorgeschlagenen Veränderungen der diagnostischen Kriterien der BED und anderer Essstörungen beschrieben. An­schließend wird das Essanfallsmerkmal der Größe der verzehrten Nahrungsmenge in einer Forschungsübersicht hinsichtlich seiner klinischen Relevanz für die BED betrachtet. Dabei zeigt sich, dass sowohl objektive als auch subjektive Essanfälle psychopathologisch relevant sind. Jedoch sind objektive Essanfälle aufgrund ihrer Assoziation mit einem geringeren Behandlungserfolg, einer größeren residualen Symptomatik und vermehrten Rückfalltendenzen das vergleichsweise stringentere Erfolgskriterium in der Therapieerfolgsforschung der BED. Vor diesem Hintergrund erscheint es für die BED zentral, neben objektiven Essanfällen zusätzlich auch subjektive Essanfälle zu erfassen. Für das DSM-V wird empfohlen, ein Schema zu entwerfen, um das Auftreten und die Häufigkeit dieser Formen von Essanfällen für die BED sowie für andere klinische und subklinische Formen von Essanfällen systematisch zu erheben. Eine sorgfältige Erfassung der Essanfallsgröße in Studien zur Psychopathologie, zum Verlauf und zur Behandlung, wird es erlauben, die klinische Relevanz dieses Merkmals über das Essstörungsspektrum hinweg weiter zu klären.


Praxis ◽  
2019 ◽  
Vol 108 (9) ◽  
pp. 609-614
Author(s):  
Elias Villiger ◽  
Tanja Grandinetti ◽  
Giorgio Tamborrini
Keyword(s):  

Zusammenfassung. Informationen zu Gesundheitsthemen im Internet werden rege genutzt. Ein angemessenes Prüfen dieser Daten auf ihre Qualität, Vertrauenswürdigkeit und klinische Relevanz stellt aber selbst für viele Fachkräfte eine Herausforderung dar. Das hier vorgestellte Projekt bietet von Fachpersonen zusammengestellte und geprüfte Inhalte im Bereich des Bewegungsapparates an. Insgesamt sind 222 Begriffe definiert, beschrieben und mit klinisch relevanten Details versehen, um interessierten Fachpersonen einen schnellen und umfassenden Zugang zu hochwertigen, themenspezifischen Informationen zu gewährleisten. Ausserdem sind die Begriffe mit insgesamt 2150 Links auf geprüfte weiterführende Webseiten ergänzt. Alle Inhalte sind auf Deutsch und Englisch verfügbar und können entweder über eine Webseite oder per App abgerufen werden.


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