Wundinfektionen durch methicillinresistente Staphylococcus spp. (MRS) bei Kleintieren und Pferden: klinische Bedeutung, Therapie und Prophylaxe
ZusammenfassungIn den vergangenen Jahrzehnten erlangten verschiedene Populationen von Staphylococcus sp. multiple Resistenzen durch die Akkumulation vielfältiger Resistenzdeterminanten. Heutzutage besitzen Infektionen durch methicillinresistente Staphylococcus sp. (MRS) weltweit sowohl in der Humanmedizin als auch in zunehmendem Maße in Veterinärmedizin große klinische Relevanz. Seitden frühen siebziger Jahren sind MRS-Infektionen bei Tieren bekannt.Inden letzten Jahren kam es jedoch zu einem deutlichen Anstieg derartiger Berichte. Insbesondere bei Kleintieren und Pferden treten Infektionen durch MRSauf,und zwar vorrangig in Zusammenhang mit nosokomialen Wundinfektionen. Die eindeutige Diagnose einer Infektion mit MRS bereitet zwar heute keine Probleme mehr,doch sind einige wesentliche Punkte zu beachten, weshalb nur erfahrene Diagnostiker mit dieser Thematik beauftragt werden sollten. Die Therapie erfolgt nach Auswertung des Antibiogramms (unabhängigvom Antibiogramm sindalle β-Lactame als resistent einzustufen) und wenn möglich lokal. Auch die Frage nach dem ZoonosecharakteranimalerMRS undden damit verbunden Problembereichen (Hygienemanagement, Haftungsfragen, Sorgfaltspflichten, Einsatz humaner Reservewirkstoffe) tritt zunehmend in den Fokus der öffentlichen Wahrnehmung.