Wundinfektionen durch methicillinresistente Staphylococcus spp. (MRS) bei Kleintieren und Pferden: klinische Bedeutung, Therapie und Prophylaxe

2008 ◽  
Vol 36 (S 01) ◽  
pp. S05-S10
Author(s):  
A. Lübke-Becker ◽  
L. Wieler ◽  
B. Walther

ZusammenfassungIn den vergangenen Jahrzehnten erlangten verschiedene Populationen von Staphylococcus sp. multiple Resistenzen durch die Akkumulation vielfältiger Resistenzdeterminanten. Heutzutage besitzen Infektionen durch methicillinresistente Staphylococcus sp. (MRS) weltweit sowohl in der Humanmedizin als auch in zunehmendem Maße in Veterinärmedizin große klinische Relevanz. Seitden frühen siebziger Jahren sind MRS-Infektionen bei Tieren bekannt.Inden letzten Jahren kam es jedoch zu einem deutlichen Anstieg derartiger Berichte. Insbesondere bei Kleintieren und Pferden treten Infektionen durch MRSauf,und zwar vorrangig in Zusammenhang mit nosokomialen Wundinfektionen. Die eindeutige Diagnose einer Infektion mit MRS bereitet zwar heute keine Probleme mehr,doch sind einige wesentliche Punkte zu beachten, weshalb nur erfahrene Diagnostiker mit dieser Thematik beauftragt werden sollten. Die Therapie erfolgt nach Auswertung des Antibiogramms (unabhängigvom Antibiogramm sindalle β-Lactame als resistent einzustufen) und wenn möglich lokal. Auch die Frage nach dem ZoonosecharakteranimalerMRS undden damit verbunden Problembereichen (Hygienemanagement, Haftungsfragen, Sorgfaltspflichten, Einsatz humaner Reservewirkstoffe) tritt zunehmend in den Fokus der öffentlichen Wahrnehmung.

2008 ◽  
Vol 36 (S 01) ◽  
pp. S5-S10
Author(s):  
B. Walther ◽  
A. Lübke-Becker ◽  
L. H. Wieler

Zusammenfassung:In den vergangenen Jahrzehnten erlangten verschiedene Populationen von Staphylococcus sp. multiple Resistenzen durch die Akkumulation vielfältiger Resistenzdeterminanten. Heutzutage besitzen Infektionen durch methicillinresistente Staphylococcus sp. (MRS) weltweit sowohl in der Humanmedizin als auch in zunehmendem Maße in Veterinärmedizin große klinische Relevanz. Seit den frühen siebziger Jahren sind MRS-Infektionen bei Tieren bekannt. In den letzten Jahren kam es jedoch zu einem deutlichen Anstieg derartiger Berichte. Insbesondere bei Kleintieren und Pferden treten Infektionen durch MRS auf, und zwar vorrangig in Zusammenhang mit nosokomialen Wundinfektionen. Die eindeutige Diagnose einer Infektion mit MRS bereitet zwar heute keine Probleme mehr, doch sind einige wesentliche Punkte zu beachten, weshalb nur erfahrene Diagnostiker mit dieser Thematik beauftragt werden sollten. Die Therapie erfolgt nach Auswertung des Antibiogramms (unabhängig vom Antibiogramm sind alle β-Lactame als resistent einzustufen) und wenn möglich lokal. Auch die Frage nach dem Zoonosecharakter animaler MRS und den damit verbunden Problembereichen (Hygienemanagement, Haftungsfragen, Sorgfaltspflichten, Einsatz humaner Reservewirkstoffe) tritt zunehmend in den Fokus der öffentlichen Wahrnehmung.


Phlebologie ◽  
2004 ◽  
Vol 33 (06) ◽  
pp. 186-190 ◽  
Author(s):  
T. Hofer

Zusammenfassung Ziel: Welche klinische Bedeutung hat das echte Magnakrossenrezidiv (MKR) im Kontext mit der natürlichen Progression der Varizenkrankheit in einem Kollektiv von Voroperierten (KVO)? Methode: Bei 221 Patienten mit erneuter Varizenbildung bei Zustand nach früher erfolgten Krossektomien mit oder ohne Stripping epifaszialer Varizen werden die MKR und die von ihnen ausgehenden Rezidivvarizen auf ihre klinische und hämodynamische Relevanz hin untersucht und den im Rahmen der Progression der Varikosis neu aufgetretenen Magnakrosseninsuffizienzen (nMKI) gegenübergestellt. Ergebnisse: Neben 112 nMKI bestehen 118 MKR, 46 von ihnen stehen in Verbindung mit einem noch in situ gelegenen Magnastamm (oder kalibermäßig vergleichbarem Gefäß). In 50% lässt sich in diesen Fällen photoplethysmographisch ein pathologischer T0-Wert <19 s nachweisen. 54 MKR, in Verbindung stehend mit unsystematischen Seitenastvarizen oder einer Vena saphena magna accessoria zeigen nur in 24% T0-Werte <19 s (p = 0,014). 39% der MKR erfordern eine erneute operative Revision. Dies entspricht 20% der duplexsonographisch nachgewiesenen MKR und nMKI im KVO. Schlussfolgerung: Die klinische Relevanz der MKR bleibt bescheiden im direkten Vergleich mit der Progression der Varizenkrankheit.


2016 ◽  
Vol 44 (04) ◽  
pp. 227-236 ◽  
Author(s):  
Clara von Vopelius-Feldt ◽  
Georg Wolf ◽  
Ralf S. Mueller ◽  
Reinhard K. Straubinger ◽  
Katrin Hartmann ◽  
...  

ZusammenfassungZiel: Ermittlung der Prävalenz prädisponierender Begleiterkrankungen (BE) bei Katzen mit bakteriellen Harnwegsinfektionen (HWI) und der Prävalenz von Bakterienspezies bei verschiedenen BE sowie deren Sensibilität gegenüber den bei HWI häufig eingesetzten Antibiotika Doxycyclin, Trimethoprim-Sulfamethoxazol (TMS), Amoxicillin-Clavulansäure (AMC), Cephalothin und Enrofloxacin. Material und Methoden: In die retrospektive Studie wurden Katzen mit positiver Urinkultur im Zeitraum 2003–2009 eingeschlossen. Basierend auf den Daten der Krankenakten erfolgte eine Einteilung in vier Gruppen: Katzen mit systemischen prädisponierenden BE, Katzen mit lokalen prädisponierenden BE, Katzen mit Harnblasendauerkathetern (HBDK) und Katzen ohne dokumentierte BE. Zur Ermittlung der wahrscheinlichen Effektivität der Antibiotika wurden deren antimikrobielle Impact-Faktoren berechnet. Ergebnisse: In die Studie gingen 194 Katzen mit 219 bakteriellen Isolaten ein. Davon wiesen 78,4% (152/194) eine BE auf. 49,5% (96/194) hatten eine systemische BE und 28,9% (56/194) hatten eine lokale BE oder einen HBDK. Katzen mit systemischen BE waren signifikant älter als Katzen der anderen Gruppen und häufiger weiblich als Katzen mit lokaler BE und HBDK. Mehr als 50% der Katzen mit systemischer BE zeigten keine klinischen Symptome einer Erkrankung des unteren Harntrakts. Escherichia (E.) coli, gefolgt von Streptococcus spp., Staphylococcus spp. und Enterococcus spp. waren die am häufigsten vorkommenden Isolate. Dabei lag der Anteil der E.-coli-Isolate bei Katzen mit systemischer BE signifikant höher, während bei Katzen mit HBDK und Katzen mit anderen lokalen BE der Anteil an Streptococcus- und Staphylococcus-spp.-Isolaten signifikant höher war. Bei Katzen mit lokaler BE und Katzen mit HBDK ergaben sich niedrigere antimikrobielle Impact-Faktoren als bei Katzen der anderen Gruppen. Schlussfolgerung und klinische Relevanz: Ein Großteil der Katzen mit HWI leidet unter einer prädisponierenden BE. Katzen mit systemischer BE zeigen häufig keine Symptome einer Erkrankung des unteren Harntrakts. AMC und TMS waren in dieser Katzenpopulation die Antibiotika mit den höchsten antimikrobiellen Impact-Faktoren.


2012 ◽  
Vol 40 (05) ◽  
pp. 309-317 ◽  
Author(s):  
E. Prenger-Berninghoff ◽  
N. Bauer ◽  
R. Weiß ◽  
A. Moritz ◽  
A. Steinfeld

Zusammenfassung Gegenstand: Retrospektive Untersuchung der mittels bronchoalveolärer Lavage (BAL) gewonnenen Keimflora der tiefen Atemwege erkrankter Hunde auf ihre Antibiotikaempfindlichkeit über 5 Jahre. Material und Methoden: Auswertung der Ergebnisse der Agardiffusionstests von Bakterienisolaten, die in den Jahren 2004–2009 von 84 Hunden isoliert wurden, und Vergleich mit den Resultaten einer gleichartigen Analyse der Jahre 1999/2000. Ergebnisse: Bei den 99 geprüften Bakterienisolaten handelte es sich um Pasteurella spp. (27,3%), Bordetella bronchiseptica (20,2%), Staphylococcus spp. (18,2%), Escherichia coli (15,2%), Klebsiella spp. (8,1%), Pseudomonas spp. (7,0%) und Streptococcus spp. (4,0%). Bei acht Hunden lagen Mischkulturen vor. Die Mehrzahl der Bordetella-(B.-)bronchiseptica-Isolate erwies sich als sensibel gegenüber den Fluorchinolonen sowie Tetracyclin, Doxycyclin und Polymyxin B. Im Vergleich zu 1999/2000 zeigte sich ein höherer Anteil der gegenüber Amoxicillin/Clavulansäure und Chloramphenicol empfindlichen B.-bronchiseptica-Isolate, wobei die Zunahme bezüglich Chloramphenicol statistisch signifikant war. Die überwiegende Anzahl der Staphylococcus-Isolate erwies sich gegenüber Enrofloxacin, Marbofloxacin, Amoxicillin/Clavulansäure, Chloramphenicol, Cephalexin, Doxycyclin und Polymyxin B sensibel. Im Vergleich zu 1999/2000 ergab sich ein erhöhter Anteil an Chloramphenicolund Tetracyclin-sensiblen Staphylococcus-Isolaten. Der Anteil Enrofloxacin-sensibler KlebsiellenIsolate betrug 62,5%, während er 1999/2000 bei 100% lag. Eine Sensibilität aller getesteten Klebsiellen-Isolate ließ sich noch gegenüber Polymyxin B nachweisen. Kein Antibiotikum zeigte eine Wirksamkeit gegenüber allen E.-coli-Isolaten. Statistisch signifikant war die Abnahme der gegenüber Amoxicillin/Clavulansäure-sensiblen Isolate. Schlussfolgerung und klinische Relevanz: Die Studie unterstreicht den Nutzen der BAL für eine ätiologische Diagnostik und den anschließenden fundierten Einsatz von Antibiotika. Die Mehrzahl der Bakterienisolate erwies sich als empfindlich gegenüber den Fluorchinolonen.


2006 ◽  
Vol 34 (05) ◽  
pp. 319-328
Author(s):  
B. Wolff ◽  
C. K. Matiasek

Zusammenfassung Ziel dieser Untersuchung war, das Vorkommen und die Häufigkeit urämischer und hepatischer Neuropathien beim Kleintier zu untersuchen und einen Beitrag zur Verbesserung diagnostischer Möglichkeiten, insbesondere im Hinblick auf die Biopsiediagnostik, zu leisten. Material und Methoden: Von 14 Hunden und 32 Katzen mit Nieren-und Lebererkrankungen wurden Proben des Nervus fibularis communis mittels Histologie und Nervenfaserzupfpräparation ausgewertet. Ergebnisse: Im Einzelnen zeigten sechs von acht urämischen Hunden, acht von 16 urämischen Katzen sowie vier von sechs Hunden und sieben von 16 Katzen mit Lebererkrankungen eine subakute bis chronische Neuropathie. Krankheitsübergreifend präsentierte sich das pathologische Bild bei den Hunden einheitlich axonal, wohingegen die Katzennerven, selbst innerhalb einer Gruppe, eine deutliche Heterogenität aufwiesen. Schlussfolgerungen: Nieren-und wahrscheinlich auch Lebererkrankungen sind bei Hund und Katze als Risikofaktoren für Neuropathien zu betrachten. Diese äußern sich in den meisten Fällen, wie beim Menschen, axonal und besitzen keine histologische Spezifität. Bei der Katze treten im Zusammenhang mit beiden Grunderkrankungen auch entzündliche Demyelinisierungen mit Ähnlichkeit zur chronisch-entzündlichen demyelinisierenden Polyneuropathie (CIDP) auf, was therapeutisch von Bedeutung sein mag. Klinische Relevanz: Mit zunehmenden Verbesserungen in der Therapie metabolischer Erkrankungen, die jedoch nicht zwangsläufig zu einer vollständigen Rekonvaleszenz oder Unterbrechung aller pathophysiologischen Abläufe führen, und einer höheren Lebenserwartung der betroffenen Tiere wird die klinische Bedeutung sekundärer Neuropathien weiter zunehmen.


2008 ◽  
Vol 36 (05) ◽  
pp. 329-332 ◽  
Author(s):  
Th. Wittek

Zusammenfassung Gegenstand und Ziel: Ziel der vorliegenden Untersuchung war, die bakteriologischen Befunde von Vaginaltupfern klinisch gesunder, pluriparer Alpakastuten auszuwerten sowie Auftreten und Verteilung von Bakterien in der Vaginalflora zu dokumentieren. Material und Methode: Die Studie umfasste 67 bakteriologische Befunde von Vaginaltupferproben, die von klinisch geschlechtsgesunden, pluriparen Alpakastuten in den Jahren 2004 (n = 24), 2005 (n = 9), 2006 (n = 19) und 2007 (n = 15) genommen wurden. Ergebnisse: Bei 43 der 67 (64,2%) untersuchten Tupfer wurde mindestens ein Keim nachgewiesen. Bei 24 Proben (35,8%) ließen sich keine Bakterien feststellen. In den Jahren 2004 (95,8%) und 2005 (66,6%) wurde signifikant häufiger ein positiver Befund bei der bakteriologischen Untersuchung der Tupfer erzielt als in den Jahren 2006 (47,4%) und 2007 (33,3%). Das Spektrum isolierter Keime beinhaltete 15 verschiedene Bakterienarten bzw. Bakteriengattungen. Es dominierten E. coli und coliforme Keime (45,0%) gefolgt von Staphylococcus spp. (16,9%) und Streptococcus spp. (12,7%). Chlamydien wurden nicht nachgewiesen. Schlussfolgerung und klinische Relevanz: Die Bakterienflora bei klinisch gesunden Alpakastuten bestand zum überwiegenden Teil aus nicht und wenig pathogenen Bakterien, was als physiologische Vaginalflora angesehen werden kann.


2020 ◽  
Vol 48 (02) ◽  
pp. 78-88
Author(s):  
Maria Brockmann ◽  
Heike Aupperle-Lellbach ◽  
Elisabeth Müller ◽  
Anton Heusinger ◽  
Michael Pees ◽  
...  

Zusammenfassung Gegenstand und Ziel Bakterielle Hautinfektionen kommen bei Reptilien häufig vor. Obwohl viele dieser Infektionen durch multifaktorielle Probleme verursacht werden, ist eine spezifische Behandlung nötig. Ziel der Studie war, das Keimspektrum und die Resistenzlage von aeroben Bakterien in Hautläsionen von Reptilien zu untersuchen. Material und Methoden Tupferproben dermaler Läsionen von 219 Reptilien wurden bakteriologisch untersucht (01/2017–06/2018). Die Identifizierung der Bakterien erfolgte anhand von Selektivnährböden, biochemischen Parametern sowie MALDI-TOF-MS, die Erstellung der Antibiogramme mittels Mikrodilutionsmethode. Ergebnisse Bei den insgesamt identifizierten 306 Keimisolaten handelte es sich überwiegend um gramnegative Spezies. Pseudomonas spp. (n = 48), Citrobacter spp. (n = 31, nur bei Schildkröten), aerobe Sporenbildner (n = 30), Aeromonas spp. (n = 20), Acinetobacter spp. (n = 20), Proteus spp. (n = 15), Staphylococcus spp. (n = 15), Klebsiella spp. (n = 13), Enterococcus spp. (n = 13) sowie Morganella spp. (n = 11) machten den Hauptteil aus, daneben konnten weitere gramnegative (n = 78) und grampositive (n = 12) Bakterienspezies identifiziert werden. Mischkulturen mit 2 (n = 80) oder mehr (n = 16) Keimen traten bei 96 Tieren auf. Von 208 der 306 Isolate wurden Antibiogramme erstellt. Gegenüber Enro- (E) und Marbofloxacin (M) waren viele Isolate sensibel (minimale Hemmkonzentration [MHK] in µg/ml ≤ Grenzwert), beispielsweise Pseudomonas spp. (E: 86,4 % MHK ≤ 0,5; M: 95,5 % MHK ≤ 1), Citrobacter spp. (E: 86,4 % MHK ≤ 0,5; M: 90,9 % MHK ≤ 1) und Aeromonas spp. (E: 75,0 % MHK ≤ 0,5; M: 100 % MHK ≤ 1). Trimethoprim/Sulfamethoxazol erwies sich als wirksam gegen die meisten Citrobacter- (90,9 % MHK ≤ 2/38) und Aeromonas- (75,0 % MHK ≤ 2/38) Isolate. Amikacin war wirksam gegen fast alle Pseudomonas spp. (97,7 % MHK ≤ 16), Citrobacter spp. (95,5 % MHK ≤ 16) sowie Aeromonas spp. (93,8 % MHK ≤ 16). Schlussfolgerung und klinische Relevanz Das Keimspektrum von Reptilienhautläsionen umfasst vor allem gramnegative Bakterien, deren klinische Relevanz für jeden Einzelfall abzuwägen ist. Viele Isolate dieser Studie waren sensibel für Fluorchinolone sowie Aminoglykoside. Da der Einsatz dieser Antibiotika zurückhaltend erfolgen sollte und gegenüber jeder getesteten Antibiotikagruppe auch resistente Isolate identifiziert wurden, wird eine Antibiogrammerstellung empfohlen.


2013 ◽  
Vol 70 (5) ◽  
pp. 296-303
Author(s):  
Patricia Hirt-Minkowski ◽  
Felix Burkhalter ◽  
Michael Dickenmann

Der Nachweis einer Proteinurie ist ein häufiger Zufallsbefund im Urinteststreifen. Die klinische Bedeutung reicht von einer harmlosen Ursache bis zum Ausdruck einer schweren Nierenerkrankung. Deshalb ist bei Nachweis einer Proteinurie mittels Testreifenuntersuchung eine weiterführende Abklärung notwendig. Dabei empfiehlt sich ein systematisches Vorgehen mit Quantifizierung der Proteinurie mittels Albumin/Kreatinin-Quotienten im Spoturin. Zudem lassen sich mit einer systematischen Untersuchung verschiedene Formen der Proteinurie abgrenzen (glomerulär vs tubulär vs „Überlastung“). Im Kontext mit der Klinik sind eine Beurteilung des Urinsedimentes, die Bestimmung der Nierenfunktion und eine Sonographie der Nieren und ableitenden Harnwege sinnvoll. Patienten mit ungeklärter persistierender Proteinurie und Patienten mit einer ausgeprägten Proteinurie (≥ 1 g pro Tag) müssen einem Nephrologen zugewiesen werden.


2015 ◽  
Vol 72 (5) ◽  
pp. 321-326
Author(s):  
Jörg Hansen ◽  
Frank Rassouli ◽  
Martin H. Brutsche

Dyspnoe ist ein häufiges Symptom einer Leistungsintoleranz. In Ruhe ausgeführte Tests können häufig nicht ausreichend eine zugrundeliegende Ursache erklären. Der kardio-pulmonale Belastungstest (CPET) ist der Test der Wahl zur differentialdiagnostischen Abklärung von Atemnot. Der CPET ermöglicht die Identifikation der für die Beschwerden hauptverantwortlichen Ursache. Ein CPET ist vor allem dann sinnvoll, wenn eine gründliche Evaluation mittels Anamnese, Status, EKG, Spirometrie, radiologische Untersuchungen, Blutuntersuchung und arterielle Blutgasanalyse keine Antwort ergeben hat. Der Bestimmung der maximalen Sauerstoffaufnahme kommt zudem eine prognostische Bedeutung bei verschiedenen Beschwerdebildern zu.


2006 ◽  
Vol 19 (1) ◽  
pp. 7-15 ◽  
Author(s):  
Thomas Gunzelmann ◽  
Silke Schmidt ◽  
Cornelia Albani ◽  
Elmar Brähler

Zusammenfassung: Lebensqualität und Wohlbefinden haben hohe klinische Relevanz in der Bewertung therapeutischer Maßnahmen bei älteren Menschen, so dass geeignete diagnostische Verfahren notwendig sind. In der vorliegenden Arbeit wird die psychometrische Qualität des EUROHIS-QOL und des WHO-5 in einer Stichprobe von N = 744 60-Jährigen und Älteren (51 % weiblich) geprüft. Beide Verfahren weisen eine hohe Reliabilität (Cronbach's α) von .86 bzw. .92 auf. Während die eindimensionale faktorielle Struktur des WHO-5 bestätigt werden konnte, wurde für den EUROHIS-QOL eine zweidimensionale Struktur ermittelt (personale und externale Faktoren der Lebensqualität). Als Referenzdaten für Ältere werden Häufigkeiten der Antwortkategorien, Mittelwerte und Prozentrangwerte dargestellt. Es wurden keine bedeutsamen Alters- oder Geschlechtseffekte gefunden.


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