Pharmakologische und nicht-pharmakologische Behandlung der Depression im Kindes- und Jugendalter
ZusammenfassungDepressive Störungen gehören zu den häufigsten psychischen Störungen im Kindes- und Jugendalter. Sie gehen mit einer starken psychosozialen Beeinträchtigung einher und sind ein Risikofaktor für affektive Störungen im Erwachsenenalter. Sowohl in der Diagnostik als auch in der Behandlung sind bei Kindern und Jugendlichen alters- und entwicklungsspezifische Aspekte zu beachten. Es wird eine selektive Übersicht über die aktuelle Datenlage zur Behandlung depressiver Störungen mit besonderem Augenmerk auf Besonderheiten des Kindes- und Jugendalters gegeben. Mittel der Wahl in der Behandlung depressiver Störungen bei Kindern und Jugendlichen sind psychotherapeutische Verfahren sowie die antidepressive Psychopharmakotherapie mit selektiven Serotoninwiederaufnahmehemmern. Unter den psychotherapeutischen Verfahren existieren die besten Wirksamkeitsnachweise für die kognitive Verhaltenstherapie. Die beste Datenlage zur Wirksamkeit von Antidepressiva existiert für den Wirkstoff Fluoxetin, welcher als einziges Antidepressivum in dieser Altersgruppe zur Behandlung depressiver Störungen zugelassen ist. Da trotz der existierenden wirksamen Behandlungsverfahren ein signifikanter Anteil von Patienten unter der Behandlung nicht remittiert, ist die Entwicklung neuer und verbesserter therapeutischer Verfahren dringend erforderlich.