Rheumatoide Arthritis und Sport

2018 ◽  
Vol 38 (04) ◽  
pp. 239-245
Author(s):  
H. Schütt ◽  
P. Sewerin ◽  
B. Ostendorf

ZusammenfassungRegelmäßige körperliche Aktivität, Training und Sport gehören essenziell zur Therapie der rheumatoiden Arthritis (RA). Körperliche Fitness steigert hierbei nicht nur das Wohlbefinden, die Lebensqualität und die emotionale Befindlichkeit, sondern beeinflusst positiv und gezielt bei der RA laborserologische Entzündungsparameter, die Krankheitsaktivität (DAS28) und die fortschreitende Gelenk-destruktion. Ein großes Kollektiv an Studiendaten belegt diese Evidenz. Da sich bisher Patienten mit RA zu wenig bewegen – mutmaßlich aus der Unkenntnis heraus, die Gelenkfunktion verschlechtern zu können – bedarf es der grundlegenden Multiplikation und Streuung von positiv aufklärenden Informationen und Empfehlungen zum Thema „RA und Sport“ für Arzt/Rheumatologe und Patient in Klinik und Praxis, der Motivation zur Mehrbewegung, zur Adhärenz und Steigerung des Trainingsverhalten und Kontrolle der erreichbaren Ziele und Funktionsverbesserungen.

2018 ◽  
Vol 43 (01) ◽  
pp. 10-10

Bei rheumatoider Arthritis wird Patienten in Ergänzung zur Pharmakotherapie eine regelmäßige körperliche Aktivität mit moderater bis hoher Intensität empfohlen. Das schaffen aber offensichtlich nur die wenigsten der Betroffenen: Bis zu 92% des Tages verbringen die Patienten im Sitzen.


2021 ◽  
Vol 41 (01) ◽  
pp. 31-35
Author(s):  
Björn Bühring ◽  
Friederike Thomasius ◽  
Uwe Maus

ZUSAMMENFASSUNGEntzündlich rheumatische Erkrankungen wie die rheumatoide Arthritis, die ankylosierende Spondylitis und der systemische Lupus erythematodes führen zu einem erhöhten Risiko für eine Osteoporose und osteoporotische Frakturen. Das Risiko wird durch die Krankheitsaktivität, die körperlichen Einschränkungen, die medikamentöse Therapie und den Einsatz von Glukokortikoiden wesentlich beeinflusst. Eine möglichst frühe Therapie mit einer effektiven Kontrolle der Entzündungsaktivität ist daher zur Verminderung des Frakturrisikos wesentlich. Die Gabe von Glukokortikoiden sollte soweit möglich reduziert werden. Das Risiko für eine Osteoporose sollte durch eine möglichst frühzeitige Diagnostik analysiert und bei entsprechender Indikation eine osteologische Medikation eingeleitet werden. Die Wahl des Medikamentes erfolgt auf der Basis des jeweiligen Risikos und der jeweiligen Indikation. Die Grundlage jeder Osteoporosetherapie ist eine ausreichende Zufuhr von Vitamin D und Kalzium und eine angepasste körperliche Aktivität.


2002 ◽  
Vol 59 (7) ◽  
pp. 323-327
Author(s):  
Baum

Der mit zunehmendem Alter beobachtbare Verlust an Kraft, Koordination, Ausdauer und Flexibilität ist nur zum Teil als Alterungsprozess per se zu verstehen. Ein wesentlicher Einflussfaktor ist die körperliche Aktivität, d.h. die impliziten oder expliziten Trainingsreize. Denn alle körperlichen Leistungsmerkmale sind noch bis ins höchste Alter unter der Voraussetzung trainierbar, dass die Trainingsintensität und die Reizdichte hinreichend hoch sind. Bei Trainingsangeboten für ältere Menschen kommen der Kraft und der Koordination eine besondere Bedeutung zu, da sie die Basis für eine selbständige Lebensführung darstellen. Um das Krafttraining aus kardio-vaskulärer Sicht möglichst sicher zu gestalten, wurde von uns eine Trainingsform entwickelt und erprobt, bei der es im Gegensatz zu herkömmlichen Methoden zu signifikant geringeren Blutdruckanstiegen kommt.


2015 ◽  
Vol 72 (5) ◽  
pp. 311-319 ◽  
Author(s):  
German E. Clénin ◽  
Mareike Cordes

Laboranalysen in der Sportmedizin sind in dreifacher Hinsicht relevant: 1. Beim sportlich aktiven Menschen sind Laboranalysen in der Diagnostik von Erkrankungen und Überlastungssituationen zentral. 2. Im Leistungssport können regelmässig durchgeführte Laboruntersuchungen bei Athleten mit grossen Trainings- und Wettkampfbelastungen helfen, Mangelsituationen frühzeitig aufzudecken. 3. Körperliche Aktivität im Allgemeinen und leistungsorientierte sportliche Belastungen im Speziellen verändern einige Routine-Laborparameter signifikant, ohne dass eine pathologische Situation vorliegt. Diese präanalytische Variation muss in der medizinischen Notfall- und Routinesituation bei der Befundinterpretation einbezogen werden. Der Artikel versucht Hilfestellungen für die medizinische Betreuung von Sportlern und für die Interpretation von Laborresultaten bei sportlich aktiven Personen zu geben.


2019 ◽  
Vol 76 (6) ◽  
pp. 323-327
Author(s):  
Martin Frey

Zusammenfassung. Die pulmonale Rehabilitation ist eine komprehensive Behandlungsform, die bei fortgeschrittenen chronischen Lungenerkrankungen eine Abnahme der Dyspnoe, eine Verbesserung der Anstrengungstoleranz und eine Zunahme der Lebensqualität erreicht. Sie senkt im Weitern die Hospitalisationsfrequenzen und kann vor allem unter Einbezug einer Selbstmanagementschulung nachhaltig die körperliche Aktivität und damit die Prognose der Grunderkrankung verbessern. Die pulmonale Rehabilitation umfasst nach einem präzisen assessment eine individualisierte Trainingstherapie mit Fokus auf Ausdauer, Kraft und Beweglichkeit sowie im Weitern eine krankheitsspezifische Schulung, die nicht nur die «self efficacy» und das «self management» fördert, sondern auch das Ziel hat, den Lebensstil im Sinne einer Steigerung der körperlichen Aktivität zu ändern. Aufgrund der guten Evidenzlage sind akkreditierte Rehabilitationsprogramme eine Pflichtleistung der Kostenträger und können sowohl ambulant als auch stationär durchgeführt werden.


Praxis ◽  
2003 ◽  
Vol 92 (49) ◽  
pp. 2115-2116
Author(s):  
M. Peltenburg

Praxis ◽  
2018 ◽  
Vol 107 (17-18) ◽  
pp. 951-958 ◽  
Author(s):  
Matthias Wilhelm

Zusammenfassung. Herzinsuffizienz ist ein klinisches Syndrom mit unterschiedlichen Ätiologien und Phänotypen. Die überwachte Bewegungstherapie und individuelle körperliche Aktivität ist bei allen Formen eine Klasse-IA-Empfehlung in aktuellen Leitlinien. Eine Bewegungstherapie kann unmittelbar nach Stabilisierung einer akuten Herzinsuffizienz im Spital begonnen werden (Phase I). Sie kann nach Entlassung in einem stationären oder ambulanten Präventions- und Rehabilitationsprogramm fortgesetzt werden (Phase II). Typische Elemente sind Ausdauer-, Kraft- und Atemtraining. Die Kosten werden von der Krankenversicherung für drei bis sechs Monate übernommen. In erfahrenen Zentren können auch Patienten mit implantierten Defibrillatoren oder linksventrikulären Unterstützungssystemen trainieren. Wichtiges Ziel der Phase II ist neben muskulärer Rekonditionierung auch die Steigerung der Gesundheitskompetenz, um die Langzeit-Adhärenz bezüglich körperlicher Aktivität zu verbessern. In Phase III bieten Herzgruppen Unterstützung.


Diagnostica ◽  
2002 ◽  
Vol 48 (2) ◽  
pp. 101-111 ◽  
Author(s):  
Klaus Bös ◽  
Thomas Abel ◽  
Alexander Woll ◽  
Steffen Niemann ◽  
Susanne Tittlbach ◽  
...  

Zusammenfassung. Die körperliche Fitness steht in vielfältigem Zusammenhang mit spezifischen Erkrankungsrisiken und unterschiedlichen Aspekten der physischen und psychischen Gesundheit. Der Erfassung der körperlichen Fitness kommt daher in der Gesundheitsforschung, insbesondere in Gesundheitssurveys eine bedeutsame Rolle zu. Ziel der vorliegenden Arbeit war die Entwicklung eines Fragebogens zur Erfassung des motorischen Funktionsstatus (FFB-Mot). Der FFB-Mot umfasst insgesamt 28 Selbsteinschätzungsfragen zu den motorischen Fähigkeiten Kraft, Ausdauer, Beweglichkeit und Koordination. Den Kern der Skala für Normalpopulationen bilden 20 Items (Standardskala). Weiterhin steht eine 12 Items umfassende Kurzform auch für telefonische Befragungen zur Verfügung. Jeweils vier weitere Items messen die minimale körperliche Leistungsfähigkeit (ADL-Skala) und die sportliche Leistungsfähigkeit (Sport-Skala). Die Skalen wurden mit den Daten zweier unterschiedlicher Validierungsstudien auf ihre psychometrischen Eigenschaften überprüft. Die Ergebnisse zeigen, dass der FFB-Mot in Fragebogenuntersuchungen und Interviews als aussagekräftige Methode zur Selbsteinschätzung der körperlichen Fitness eingesetzt werden kann und dass der FFB-Mot hoch mit Leistungsmessungen zur Fitness korreliert.


Author(s):  
Jens Möller ◽  
Franka Weber
Keyword(s):  

Zusammenfassung. In Anlehnung an eine Studie von Filipp, Ferring, Mayer und Schmidt (1997) nahmen N = 105 Personen im Alter zwischen 65 und 92 Jahren zunächst Selbstbewertungen von drei Merkmalen (Geistige Beweglichkeit und Gedächtnis, Körperliche Fitness und Gesundheit, Gelassenheit im Umgang mit Problemen) der eigenen Person vor. Diese wurden über soziale und temporale Vergleiche abgefragt. Zusätzlich wurde eine dimensionale Vergleichsperspektive angeregt, wobei die drei Merkmale mit der allgemeinen Leistungsfähigkeit der Personen verglichen wurden. Es zeigte sich in weitgehender Übereinstimmung mit den Ergebnissen von Filipp et al. (1997) , dass temporale Vergleiche ungünstigere Selbstbewertungen zur Folge haben, den Befragten bedeutsamer erscheinen als soziale Vergleiche und bevorzugt gewählt werden. Dimensionale Vergleiche führten zu positiveren Bewertungen als temporale Vergleiche. Vor allem aber wurden sie für bedeutsamer gehalten und häufiger gewählt als Vergleiche mit anderen Personen oder Vergleiche zu früher.


2013 ◽  
Vol 20 (1) ◽  
pp. 25-32 ◽  
Author(s):  
Kirk I. Erickson ◽  
Tanja Hohmann

Mit zunehmendem Alter kommt es zu einem Abbau von Gehirnmasse. Es liegen allerdings zunehmend Hinweise darauf vor, dass moderate körperliche Aktivität vor diesem Prozess schützen bzw. diesem sogar entgegenwirken kann. Diese Forschungsrichtung zeigt, dass sich die Effekte von körperlicher Aktivität mit einiger Spezifizität nachweisen lassen und sich mit der höchsten Konsistenz und am stärksten im präfrontalen Kortex und dem Hippocampus ereignen. Analysen haben gezeigt, dass der Zusammenhang zwischen körperlicher Aktivität und besseren Leistungen in kognitiven Aufgaben durch die Größenveränderung von bestimmten Gehirnarealen moderiert wird. Des Weiteren konnten im Rahmen von funktionellen Bildgebungsstudien (funktionelle Magnetresonanztomografie; kurz: fMRT) ähnlich positive Effekte von Training auf Aktivierungsmuster im Gehirn gefunden werden. Körperliche Aktivität fördert darüber hinaus auch die Konnektivität zwischen frontalen Arealen und dem Hippocampus. So konnte beispielsweise gezeigt werden, dass Altersunterschiede in Bezug auf die Konnektivität dieser einzelnen Hirnareale nach einem 1-jährigen körperlichen Training ausgeglichen werden konnten. Bislang ist allerdings noch eine Reihe von Fragen in Bezug auf die Wirkungsweise von körperlichem Training (Dauer, Häufigkeit, Intensität, Art) sowie weiteren moderierenden Faktoren auf die kognitive Leistungsfähigkeit und Gehirngesundheit offen.


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