CME: Nachkontrollen bei Schrittmacher-Patienten

Praxis ◽  
2019 ◽  
Vol 108 (4) ◽  
pp. 237-245
Author(s):  
Roman Brenner ◽  
Peter Ammann
Keyword(s):  

Zusammenfassung. Hausärzte haben bei Patienten mit einem Herzschrittmacher (PM) eine zentrale Rolle, da sie häufig primärer Ansprechpartner bei Problemen im Zusammenhang mit dem PM sind. In der unmittelbaren postoperativen Periode sind eine akute Dyspnoe, Schwindel/Synkopen oder eine Wundinfektion Alarmsymptome und bedürfen einer raschen Abklärung. Spät nach Implantation eines PM sind die Symptome häufig weniger klar assoziiert mit dem PM. Zur Nachkontrolle bei PM-Patienten gehört die Inspektion der PM-Loge und ein Ruhe-EKG, das in Kenntnis der PM-Funktion und -Programmierung interpretiert werden muss. Meist wird zur Eingrenzung und Lösung des PM-Problems eine PM-Abfrage unumgänglich.

2009 ◽  
Vol 09 (08) ◽  
pp. 447-453
Author(s):  
F. G. Riepe

ZusammenfassungDas Adrenogenitale Syndrom (AGS) vom Typ des 21-Hydroxylasemangels gehört zu den häufigsten genetischen Erkrankungen. Durch eine Störung der Glukokortikoidbiosynthese in der Nebennierenrinde kommt es zur unzureichenden Synthese von Cortisol und konsekutiv zu einer vermehrten Bildung von Androgenen. Bei schweren Enzymdefekten ist eine pränatal beginnende Virilisierung weiblicher Feten die Folge. Weniger schwere Defekte führen zum nicht klassischen AGS, welches sich erst postnatal mit einer Hyperandrogenämie manifestiert. Das Manifestationsalter schwankt zwischen dem Grundschul- und dem Erwachsenenalter. Typische klinische Zei-chen bei Kindern sind eine prämature Pubarche, eine Wachstumsbeschleunigung oder eine Akne. Bei Jugendlichen und erwachsenen Frauen können Hirsutismus, Zyklusstörungen, Infertilität oder eine androgenetische Alopezie auffallen. Der Schweregrad der Symptome ist sehr variabel. Die Diagnose kann hormo-nell mittels eines ACTH-Stimulationstest erfolgen, in dem das Steroid 17-Hydroxyprogesteron signifikant erhöht ist. Die Therapie besteht aus einer Gabe von Hydrocortison im Wachstumsalter und kann auf Prednison oder Dexamethason im Erwachsenenalter umgestellt werden.


2008 ◽  
Vol 65 (11) ◽  
pp. 667-674 ◽  
Author(s):  
Cora Alexandra Vökt ◽  
Eva Visca ◽  
Sevgi Tercanli

Mindestens 5% aller Frauen erkranken an einer symptomatischen, viralen Infektion während der Schwangerschaft. Weit mehr Schwangere durchleben eine akute Infektion, welche subklinisch oder gänzlich asymptomatisch verläuft und somit in der Regel unentdeckt bleibt [1]. Eine transplazentare Transmission mit konsekutiver fetaler Infektion ist kein seltenes Ereignis und kann schwerwiegende Folgen für die Schwangerschaft und die Gesundheit des Kindes haben. Die bedeutendsten diesbezüglichen materno-fetalen Infektionen werden unter dem Akronym TORCH (Toxoplasmose, Others, Röteln, Cytomegalie, Herpes) subsummiert. Bei begründetem Verdacht auf eine potentiell embryopathische oder fetopathische Infektion kann mittels eines positiven Polymerase Chain Reaction (PCR)-Befundes im Fruchtwasser die fetale Infektion bewiesen werden, jedoch nicht die Frage oder das Ausmaß einer intrauterinen Schädigung beantwortet werden. Denn Infektion heißt nicht zwangsläufig Erkrankung. Die meisten betroffenen Feten erscheinen sonographisch unauffällig, allerdings können Auffälligkeiten auch erst im Verlauf auftreten; regelmäßige Ultraschallverlaufskontrollen sind notwendig. Können charakteristische Ultraschallbefunde, wie Wachstumsrestriktion, Aszites, Hydrops, Ventrikulomegalie, intrakranielle Kalzifikationen, Hydrozephalus, hyperechogener Darm, Plazentomegalie und abnorme Fruchtwassermenge in der Hochrisikopatientin gefunden werden, so haben diese eine hohe prädiktive Aussagekraft für eine manifeste fetale Infektion und können auch von prognostischer Bedeutung sein. Gewisse sonographische Befunde sind regelrecht pathognomonisch für spezielle Infektionen. So ist eine Ventrikulomegalie in Kombination mit intrakraniellen und hepatischen Kalzifikationen typisch für eine Zytomegalievirusinfektion, eine kombinierte Augen- und Herzfehlbildung für ein kongenitales Rötelnsyndrom und Extremitätenfehlbildungen mit Gelenkskontrakturen in Verbindung mit zerebralen Auffälligkeiten für eine Varizella-Zoster bedingte Schädigung. Auch bei sonographischen fetalen Auffälligkeiten im Niedrigrisikokollektiv sollte deshalb differentialdiagnostisch an eine fetale Infektion gedacht werden, insbesondere wenn mehrere Organe betroffen sind, eine fetale Wachstumsrestriktion besteht und/oder eine auffällig dicke Plazenta und abnorme Fruchtwassermenge zur Darstellung kommen.


Praxis ◽  
2021 ◽  
Vol 110 (14) ◽  
pp. 787-788
Author(s):  
Fabienne Huber ◽  
Stephan Lautenschlager

Zusammenfassung. Porokeratosen sind eine heterogene Gruppe von Verhornungsstörungen mit dem charakteristischen histologischen Merkmal der kornoiden Lamellen im Bereich der Randleiste. Es handelt sich um eine seltene, jedoch charakteristische Erkrankung mit hauptsächlichem Vorkommen im Erwachsenenalter, wobei Männer häufiger betroffen sind. Nicht selten wird die Erkrankung fehldiagnostiziert. Die Ätiopathogenese, die zur Umwandlung der Keratinozyten führt, bleibt unklar; beobachtet wurden Zusammenhänge mit genetischen Mutationen sowie Triggerfaktoren wie UV-Strahlen und Immunsuppression. Aufgrund der Gefahr einer malignen Entartung sollten ein konsequenter Sonnenschutz sowie regelmässige klinische Kontrollen stattfinden. Zur Therapie von juckenden, schmerzhaften oder kosmetisch störenden Porokeratosen können je nach Lokalisation und Ausprägung eine Kryotherapie, ablative Lasertherapie, Curettage, photodynamische Therapie oder eine topische Anwendung von Fluorouracil (5-FU), Imiquimod wie auch Retinoide angewendet werden.


2006 ◽  
Vol 25 (10) ◽  
pp. 839-846
Author(s):  
M. Paulig

ZusammenfassungKognitive Einbußen sind eine häufige Folge verschiedener Hirnerkrankungen. Ihre Erfassung ist hilfreich, da sie einerseits erhebliche Auswirkungen auf das Alltagsleben des Patienten haben und andererseits dem Untersucher Informationen über die Lokalisation von Krankheitsprozessen im Gehirn geben. Viele neuropsychologische Störungen lassen sich in einem klinischen Screening durch gezielte Anamnese, Verhaltensbeobachtung und kurze Untersuchungen erkennen. Allerdings sind einige Defizite, wie z.B. Störungen von Aufmerksamkeit oder Exekutivfunktionen, bei der klinischen Untersuchung schwer zu erfassen da sie weniger augenfällig als andere neurologische Symptome sind und oft vom Betroffenen selbst nicht bemerkt werden. Deshalb ist eine eingehende neuropsychologische Testung unabdingbar, wenn es darum geht ein detailliertes kognitives Leistungsprofil zu erstellen oder eine kognitive Rehabilitationsbehandlung zu planen.


2018 ◽  
Vol 47 (04) ◽  
pp. 134-139
Author(s):  
Regina von Rennenberg ◽  
Jan F. Scheitz ◽  
Matthias Endres ◽  
Christian Nolte

ZusammenfassungKardiale Komplikationen treten bei akuten Schlaganfallpatienten häufig auf und sind eine der Haupttodesursachen nach einem Schlaganfall. Gleichzeitig sind kardiale Erkrankungen häufig Ursache für die Entstehung von Schlaganfällen. Kardiovaskuläre und zerebrovaskuläre Erkrankungen teilen viele gemeinsame Risikofaktoren, sodass nicht selten zusätzlich zum Schlaganfall auch eine KHK vorliegt. Das kontinuierliche EKG-Monitoring stellt einen wichtigen Baustein in der diagnostischen Abklärung beim Schlaganfall dar und die Leitlinien der American Heart Association (AHA) empfehlen Troponin bei Schlaganfallpatienten zu bestimmen. Häufig finden sich nach Schlaganfall EKG-Veränderungen sowie eine Erhöhung von Troponin. Beides ist mit einer schlechten Prognose assoziiert. Es gibt jedoch wenig konkrete Empfehlungen zum Umgang mit pathologischen EKG- und Laborbefunden im Alltag. Im klinischen Alltag gestaltet sich die Differenzialdiagnose von kardialen Erkrankungen bei Schlaganfallpatienten aber häufig schwierig: Kardiale Erkrankungen präsentieren sich bei Schlaganfallpatienten vielfach mit atypischen Symptomen. Bei Schlaganfallpatienten können EKG-Veränderungen oder eine Erhöhung kardialer Biomarker vorkommen, ohne dass dem eine akute koronare Ischämie zugrunde liegt. Stattdessen können sowohl chronische kardiale als auch nicht-kardiale Erkrankungen die Ursache für die Erhöhung kardialer Biomarker oder EKG-Veränderungen sein. Daneben kommt es bei einigen Schlaganfallpatienten zu einer neurogenen Myokardschädigung im Sinne einer stressinduzierten Kardiomyopathie.Dieser Artikel soll einen Überblick über die klinische Relevanz und Interpretationsmöglichkeiten häufiger EKG-Veränderungen und kardialer Biomarker bei Patienten mit akuter zerebraler Ischämie liefern.


2019 ◽  
Vol 59 (03) ◽  
pp. 174-181
Author(s):  
Hans-Christian Köhler ◽  
Claudia Hacke ◽  
André Gutcke ◽  
Thomas Tischer ◽  
Christoph Schulze

Zusammenfassung Ziel der Studie Schulterbeschwerden sind eine bedeutende Ursache für Arbeitsunfähigkeit. Bei zugrundeliegendem subakromialem Impingementsyndrom wurde der Erfolg unterschiedlicher Therapieformen kaum getrennt nach unterschiedlicher beruflicher Tätigkeit untersucht. Diese prospektive vergleichende klinische Verlaufsbeobachtung untersucht den Einfluss der beruflichen Tätigkeit bei konservativer und operativer Therapie auf das Therapieergebnis hinsichtlich Funktion, Schmerz und Arbeitsfähigkeit. Methodik In diese Studie konnten 97 Patienten (Frauen: n=22, Männer: n=75; Durchschnittsalter: 43,1±10,1 Jahre) mit einem primär extrinsischem Impingementsyndrom der Schulter eingeschlossen werden. Die Patienten wurden primär in die beiden Berufsgruppen der körperlich Arbeitenden und Bürotätigen unterteilt. Im Weiteren wurden auch jeweils die Subgruppen konservative bzw. operative Therapie betrachtet. Es erfolgte entweder eine rein konservative Therapie oder eine operative Therapie mit physiotherapeutischer Nachbehandlung. Die konservative Therapie erfolgte durch strukturierte physiotherapeutisch angeleitete Neukoordination der Schultergürtelmuskulatur. Operativ wurde eine arthroskopische subakromiale Dekompression durchgeführt. Die Patienten wurden 3, 6 und 12 Monate nach Interventionsbeginn nachuntersucht und Schulterfunktion (Constant-Score), Schmerz (NRS) sowie Arbeitsunfähigkeitsdauer erfasst. Die statistische Auswertung erfolgte mittels mixed ANOVA um die Effekte einer konservativen bzw. operativen Therapie auf die Zielparameter zwischen unterschiedlich beruflich tätigen Personen im Nachbeobachtungszeitraum von 3, 6 und 12 Monaten zu berechnen (Therapieform*Berufstätigkeit*Zeit). Die Modelle wurden zusätzlich für Alter, Geschlecht und BMI adjustiert. Ergebnisse Die beiden Berufsgruppen zeigten hinsichtlich Funktion und Schmerzniveau keinen statistisch signifikanten Unterschied sowohl nach konservativer als auch nach operativer Therapie. Bürotätige waren 3 Monate nach operativer Versorgung signifikant länger arbeitsunfähig als nach konservativer Therapie (7,3±0,8 Wochen gegenüber 0,5±7,3 Wochen; p<0,001). Auch war die Gruppe der operierten Bürotätigen gegenüber operierten körperlich Arbeitenden 3 Monate nach Operation signifikant länger arbeitsunfähig (3,0±1,1 Wochen gegenüber 7,3±0,8 Wochen; p=0,002). Schlussfolgerung Zum einen zeigte sich Bürotätigkeit als negativer Prädiktor, da operativ behandelte Bürotätige gegenüber operativ behandelten körperlich Arbeitenden eine statistisch signifikant längere Arbeitsunfähigkeit hatten. Zum anderen war aber auch die operative Versorgung ein negativer Prädiktor, weil operativ behandelte Bürotätige gegenüber konservativ behandelten Bürotätigen eine statistisch signifikant längere Arbeitsunfähigkeit hatten. Darüber hinaus zeigte sich keine langfristige Überlegenheit einer Therapieform unter Berücksichtigung der Berufsgruppe.


Praxis ◽  
2007 ◽  
Vol 96 (24) ◽  
pp. 981-988 ◽  
Author(s):  
Oertli

Die chirurgische Entfernung von hyperfunktionellem Nebenschilddrüsengewebe stellt die Standardbehandlung des primären Hyperparathyreoidismus dar. In erfahrenen Händen führt sie in 95 bis 99% der Fälle zum Erfolg mit einer sehr geringen Komplikationsrate. Prinzipiell sollten alle symptomatischen Patienten mit Hyperparathyreoidismus operiert werden. Die Indikation zur Chirurgie ist ebenfalls bei asymptomatischen Individuen gegeben, wenn die Patienten jünger als 50 Jahre sind, eine ausgeprägte Hyperkalzämie, eine eingeschränkte Nierenfunktion oder eine schwere Osteopenie aufweisen (NIH Konsensus Konferenz 2002). Eine präzise präoperative Lokalisationsdiagnostik mit zervikalem Ultraschall und Sestamibi-Szintigraphie erlauben es heute in den meisten Fällen, dass eine gezielte minimal-invasive Parathyreoidektomie durchgeführt werden kann. Die früher routinemässig durchgeführte beidseitige Halsrevision wird nur noch bei unklarer Adenomlokalisation oder bei der Hyperplasie aller vier Nebenschilddrüsen angewendet.


1986 ◽  
Vol 16 (65) ◽  
pp. 4-33 ◽  
Author(s):  
Bob Jessop
Keyword(s):  

Es ist ein Gemeinplatz, daß sich der Wohlfahrtsstaat in der Krise befindet. Es stellt sich jedoch die Frage, ob es sich dabei um eine Krise im Wohlfahrtsstaat oder eine Krise des Wohlfahrtsstaates handelt. Im ersten Falle würden Teilreformen und/ oder ein radikaler Umbau ausreichen, um die Funktionsfähigkeit des Wohlfahrtsstaates für die gesellschaftliche Reproduktion wiederherzustellen, ohne seine grundlegenden Organisations- und Interventionsformen zu verändern. Wenn es sich jedoch um eine Krise des Wohlfahrtsstaates handelt, bedarf es eines neuen Systems der sozialen Reproduktion. Um zwischen diesen beiden Alternativen zu entscheiden, müssen die zentralen Bestimmungen von Wohlfahrtsstaaten, die hinter ihnen agierenden politischen Kräfte, ihre Funktionen für die soziale Reproduktion sowie die Ursachen und Formen ihrer Krisen untersucht werden. Dabei sind eine ganze Reihe relevanter Faktoren zu berücksichtigen. Dieser Beitrag beschränkt sich auf drei Themenbereiche: die Formen der sozialen Reproduktion, ihr Bezug zu den langen Wellen der Kapitalakkumulation und ihre gesellschaftliche und politische Basis.


2022 ◽  
Author(s):  
J. Hoppe ◽  
T. Kalckreuth ◽  
M. Metelmann ◽  
J. J. Rumpf ◽  
S. Klagges ◽  
...  

Zusammenfassung Hintergrund und Ziele Schädelbasismetastasen sind eine seltene Manifestation onkologischer Erkrankungen. Wenn Hirnnerven beteiligt sind, können schon kleine Läsionen erhebliche funktionelle Beeinträchtigungen hervorrufen. Spezifische klinische Charakteristika wie neurologische Symptome, assoziierte Primärtumoren, Prognose und optimale Therapie der Erkrankung sind schlecht definiert und sollen in dieser Arbeit systematisch dargestellt werden. Methoden Mit einem monozentrischen retrospektiven Ansatz wurden Schädelbasismetastasen bei Patienten, die im Zeitraum von 2006 bis 2018 behandelt wurden, detailliert hinsichtlich klinischer Charakteristika, der durchgeführten Therapie und des weiteren Erkrankungsverlaufs analysiert. Ergebnisse Insgesamt 45 Patienten mit Schädelbasismetastasen und Hirnnervenausfällen wurden erfasst. Die häufigsten Primärtumoren waren Prostatakarzinom (27 %), Mammakarzinom (22 %) und multiples Myelom (16 %). Die am häufigsten betroffenen Hirnnerven waren Nervus trigeminus (42 %), Nervus oculomotorius (33 %) und Nervus facialis (27 %). 84 % aller Patienten wiesen außerhalb der Schädelbasis liegende weitere Knochenmetastasen auf. Eine durale Infiltration oder eine Meningeosis neoplastica lagen bei je 13 % der Patienten vor. Nach Bestrahlung waren 61 % der Patienten hinsichtlich der auf die Schädelbasismetastase zurückzuführenden Symptome klinisch stabil, bei 22 % hatten sich die Symptome gebessert. Das mediane Gesamtüberleben betrug 8 Monate (Spanne: 0,4–51 Monate). Bei Patienten, die mit einer dosiseskalierten Bestrahlung behandelt wurden, bestand eine längere Überlebenszeit (16,4 Monate vs. 4,7 Monate). Dieser Effekt persistierte auch in der multivariaten Analyse unter Berücksichtigung der Faktoren Karnofsky-Index, Metastasenanzahl, Primärtumor und Bestrahlungsdosis (HR 0,37, p = 0,02). Diskussion Schädelbasismetastasen mit Hirnnervenausfällen haben ein vielgestaltiges Bild und oft eine schlechte Prognose. Um potenziell eine Überlebenszeitverbesserung zu erreichen, sind präzise Diagnostik und Therapie Voraussetzung. Prospektive kontrollierte Untersuchungen sind notwendig.


Author(s):  
David Lang ◽  
Florentine Moazedi-Fürst ◽  
Judith Sautner ◽  
Helmut Prosch ◽  
Sabin Handzhiev ◽  
...  

ZusammenfassungInterstitielle Lungenerkrankungen (ILD) sind eine heterogene Gruppe von Pathologien, die zunehmend als relevanter Faktor pulmonaler Morbidität und Mortalität erkannt werden. Verschiedene ILD wie die idiopathische Lungenfibrose (IPF), aber auch durch Autoimmunprozesse oder durch exogene Noxen bedingte ILD können zu progredienter, meist irreversibler Lungenfibrose führen. Die antifibrotischen Substanzen Nintedanib und Pirfenidon können den Krankheitsverlauf bei IPF-Patienten günstig beeinflussen. Dagegen werden ILD, die auf entzündlichen Prozessen wie z. B. rheumatologischen Grunderkrankungen oder exogen-allergischer Alveolitis beruhen, bis dato klassischerweise immunsuppressiv therapiert. Immer wieder kommt es aber trotz einer solchen Behandlung zu progredienter Fibrosierung. Eine positive Wirkung antifibrotischer Medikation auf progredient fibrosierende (pf)ILD abseits der IPF konnte in rezenten Studien demonstriert werden, auch wenn der Stellenwert der Antifibrotika in solchen Situationen noch nicht vollständig geklärt ist. Dieses Consensus-Statement beruht auf einem virtuellen, multidisziplinären Expertenmeeting von Rheumatologen, Pneumologen und Radiologen und wurde durch die jeweiligen ILD-Arbeitskreise der Österreichischen Gesellschaften für Pneumologie sowie Rheumatologie (ÖGP und ÖGR) akkordiert. Ziel war es, den aktuellen Stand von klinischer Praxis und wissenschaftlicher Datenlage zu Definition, Evaluation und Therapie von pfILD darzustellen. Zusammenfassend sollen ILD-Patienten einer standardisierten Abklärung unterzogen, in einem multidisziplinären ILD-Board diskutiert und dementsprechend therapiert werden. Kern dieser Empfehlungen ist, auch Non-IPF-Patienten mit dokumentiert progredient fibrosierendem ILD-Verlauf antifibrotisch zu behandeln, insbesondere wenn Honigwabenzysten oder eine bereits ausgedehnte Erkrankung vorliegen. Patienten mit fibrotischer ILD, die auf Basis der ILD-Board-Empfehlung primär keiner oder ausschließlich einer immunsuppressiven Therapie unterzogen werden, sollten engmaschig hinsichtlich eines progredienten Verlaufes überwacht werden.


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