Gastroösophageale Refluxerkrankung und maligne Transformation – für Männer und Frauen ein gleich großes Risiko?

2016 ◽  
Vol 95 (12) ◽  
pp. 828-830
Author(s):  
O. Pech

ZusammenfassungDie gastroösophageale Refluxerkrankung (GERD) hat gerade in der westlichen Welt eine hohe Prävalenz. Patienten mit GERD haben ein etwa 10%-iges Risiko einen Barrett-Ösophagus zu entwickeln, der wiederum ein Risiko für die Entstehung eines ösophagealen Adenokarzinoms darstellt. Männer haben eine höhere Intensität der GERD in Hinblick auf den Grad der Entzündung und den Säurereflux. Aus diesem Grund ist das Risiko einen Barrett-Ösophagus zu entwickeln bei Männern etwa 2–3-fach erhöht und für ein ösophageales Adenokarzinom sogar 3–6-mal höher als bei Frauen.

2020 ◽  
Vol 99 (04) ◽  
pp. 214-223
Author(s):  
Josef Weismüller ◽  
René Thieme ◽  
Albrecht Hoffmeister ◽  
Tobias Weismüller ◽  
Ines Gockel

ZusammenfassungDer Barrett-Ösophagus (BE) stellt den wichtigsten Risikofaktor für das ösophageale Adenokarzinom dar. Derzeit ist kein hinreichend effizientes Screening-Programm verfügbar, um in der Gesamtpopulation Patienten mit einem hohen Risiko für ein ösophageales Adenokarzinom auf dem Boden eines Barrett-Ösophagus zu identifizieren. Das aktuelle endoskopische Screening zielt auf symptomatische Refluxpatienten, aus denen sich aber nur ein Teil der Risikopatienten rekrutiert. Derzeit werden verschiedene neue Verfahren untersucht, die die Effektivität des Screenings deutlich erhöhen könnten.Selektive Literaturrecherche in MEDLINE/PubMed unter Berücksichtigung deutscher und internationaler Leitlinien.Alternative Screening-Verfahren könnten 2-stufig angelegt sein: Zunächst die Identifikation von Personen „at risk“ über eine Erfassung geeigneter biologischer Marker, dann deren gezielte endoskopisch-bioptische Abklärung, Risikostratifikation, Überwachung (Surveillance) und ggf. Therapie. Neue diagnostische Methoden wie der Cytosponge® in Kombination mit einer Auswertung von Markern für Barrett-Schleimhaut könnten einen wesentlichen Fortschritt darstellen.Barrett-Karzinome zeigen nach wie vor eine zunehmende Inzidenz und eine (trotz therapeutischer Fortschritte) ungünstige Prognose, wobei aber Patienten mit Barrett-Frühkarzinomen eine gute Prognose hinsichtlich Langzeitüberleben aufweisen. Eine verbesserte Früherkennung ist dringend wünschenswert, da bisher die meisten Patienten erst im fortgeschrittenen Stadium endoskopisch diagnostiziert werden, was eine kurative Therapie erschwert. Nur eine effiziente frühzeitige Identifizierung von Risikopatienten mit Barrett-Ösophagus durch ein praktikables Screening-Programm auf Populationsebene wird zur Verbesserung der Prognose beitragen können.


2019 ◽  
Vol 57 (03) ◽  
pp. 317-326 ◽  
Author(s):  
Josef Weismüller ◽  
René Thieme ◽  
Albrecht Hoffmeister ◽  
Tobias Weismüller ◽  
Ines Gockel

ZusammenfassungDer Barrett-Ösophagus (BE) stellt den wichtigsten Risikofaktor für das ösophageale Adenokarzinom dar. Derzeit ist kein hinreichend effizientes Screening-Programm verfügbar, um in der Gesamtpopulation Patienten mit einem hohen Risiko für ein ösophageales Adenokarzinom auf dem Boden eines Barrett-Ösophagus zu identifizieren. Das aktuelle endoskopische Screening zielt auf symptomatische Refluxpatienten, aus denen sich aber nur ein Teil der Risikopatienten rekrutiert. Derzeit werden verschiedene neue Verfahren untersucht, die die Effektivität des Screenings deutlich erhöhen könnten.Selektive Literaturrecherche in MEDLINE/PubMed unter Berücksichtigung deutscher und internationaler Leitlinien.Alternative Screening-Verfahren könnten zweistufig angelegt sein: Zunächst die Identifikation von Personen „at risk“ über eine Erfassung geeigneter biologischer Marker, dann deren gezielte endoskopisch-bioptische Abklärung, Risikostratifikation, Überwachung (Surveillance) und ggf. Therapie. Neue diagnostische Methoden wie der Cytosponge® in Kombination mit einer Auswertung von Markern für Barrett-Schleimhaut könnten einen wesentlichen Fortschritt darstellen.Barrett-Karzinome zeigen nach wie vor eine zunehmende Inzidenz und eine (trotz therapeutischer Fortschritte) ungünstige Prognose, wobei aber Patienten mit Barrett-Frühkarzinomen eine gute Prognose hinsichtlich Langzeitüberleben aufweisen. Eine verbesserte Früherkennung ist dringend wünschenswert, da bisher die meisten Patienten erst im fortgeschrittenen Stadium endoskopisch diagnostiziert werden, was eine kurative Therapie erschwert. Nur eine effiziente frühzeitige Identifizierung von Risikopatienten mit Barrett-Ösophagus durch ein praktikables Screening-Programm auf Populationsebene wird zur Verbesserung der Prognose beitragen können.


2001 ◽  
Vol 14 (4) ◽  
pp. 169-180 ◽  
Author(s):  
Matthias Kliegel ◽  
Christoph Rott ◽  
Vera 'Heureuse ◽  
Gabriele Becker ◽  
Petra Schönemann

Es war das Anliegen dieses Teilprojektes der Heidelberger Hundertjährigen-Studie, eine der besonderen Situation Höchstaltriger angepasste Kurzform des Mini-Mental Status Test zu überprüfen. Diese verzichtet auf die Items, die Lese- und Schreibfähigkeit voraussetzen. Zum anderen sollte das Ausmaß an kognitiven Beeinträchtigungen in der untersuchten Altersgruppe der noch vorhandenen kognitiven Leistungsfähigkeit gegenübergestellt werden. Die Ergebnisse zeigen, dass die hier verwandte Testskala ihr primäres Ziel, systematische, rein sensorische Benachteiligungen auszuschließen, erreichen konnte, dass die Skala immer noch eine hohe Konstruktvalidität besitzt und dass die hier gewählte Version für die Untersuchung von sensorisch stark beeinträchtigten Hochaltrigen ein geeignetes Instrument zur Bestimmung des kognitiven Status ist. Betrachtet man die Verteilung des kognitiven Status in der hier analysierten Stichprobe von Hundertjährigen, so fällt auf, dass es zwei Extremgruppen zu geben scheint. Eine Gruppe, die gar keine oder nur sehr geringe kognitive Leistungseinbußen zeigt und eine Gruppe, bei der ein sehr starkes Defizit auffällt. Insgesamt deuten die Ergebnisse darauf hin, dass selbst im höchsten Alter die kognitive Entwicklung noch Spielräume für interindividuelle Unterschiede zulässt.


2005 ◽  
Vol 62 (4) ◽  
pp. 230-237 ◽  
Author(s):  
Renteria

Epidemiologische Studien zeigen eine Prävalenz von Missbrauchserfahrungen bei Mädchen zwischen 14 und 33%. Indizien für einen Missbrauch sind zwar im Einzelnen unspezifisch, bei gleichzeitigem Auftreten jedoch bedeutungsvoll: Somatische Indizien sind sexuell übertragbare Erkrankungen, Schwangerschaft, unerklärbare Blutungen, rezidivierende genitale Beschwerden. Psychosoziale nichtsexuelle Indikatoren sind neu aufgetretene Verhaltensschwierigkeiten, Ausreissen, Esstörungen etc; Psychosexuelle Indikatoren sind eine Hypersexualisation der Sprache und des Verhalten, ein gestörtes Körpergefühl und gestörte Geschlechstidentität. Als indirekt beweisende Befunde gelten neben alten Genital oder/und Analläsionen Einrisse des Hymens bis auf den Insertionssaum, die sich an tpyischer Stellle im hinteren Bereich der Kommissur finden. Die Abklärung und Betreuung von Kindern, bei denen Verdachtsmomente, aber keine sicheren Indizien bestehen, setzt eine hohe Kompetenz und eine multdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Kindergynäkologen, Kinderpsychiatern, Kinderschutzgruppen und eventuell weiteren beteiligten Fachleuten voraus, um einerseits nicht ungerechtfertigt Familienstrukturen schwer zu belasten und damit den Kindern zu schaden, um andererseits aber auch sicherzustellen, dass die Opfer eine umfassende akute und langfristige medizinische und psychosoziale Betreuung erfahren.


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