The world as narrative Reconfiguring vision in early modern Eurasia
ZusammenfassungDieser Aufsatz behandelt Prozesse einer sich formenden und sich neu konfigurierenden Visualität in der frühen Neuzeit, betrachtet unter dem Aspekt der Schaffung und Narrativierung der Welt. Er fragt danach, in welchem Maße die Begegnung mit der Welt über das gemalte Bild vermittelt und gedeutet wurde. Infolgedessen betrachtet er die unterschiedlichen Weisen, in denen Bilder selbst durch ihre spezifischen Produktionsprozesse zum Ort der Herstellung von Weltlichkeit werden. Obwohl sein primärer Fokus auf Südasien liegt, stellt er die Erforschung künstlerischer Praktiken der Visualisierung der Welt in einen transkulturellen Bezugsrahmen, um das konstitutive Potenzial von Beziehungen über geographische und kulturelle Grenzen hinweg zu untersuchen, die durch die Wanderung von Gegenständen, handelnden Personen, Bildern, mythischen Idealen und Praktiken vermittelt werden. Das Bild der Welt und die verschiedenen Weisen seiner Darstellung werden auf zwei verschiedenen, aber miteinander in Verbindung stehenden Ebenen untersucht: erstens die abstrakte Darstellung der Welt durch einen Gegenstand, den Globus, und zweitens das Narrativ der Welt, das untrennbar ist von dem perspektivischen Blick, welcher eine Weltsicht im gemalten Bild neu konfiguriert. Dieses funktioniert dann als Raum kosmopolitischer Erfahrung aufgrund seines Potenzials, das andere visuell festzuschreiben und gleichzeitig zu zähmen.