Lebensweltorientierte psychosoziale Beratung als Drehund Angelpunkt in der Unterstützung hilfebedürftiger alter Menschen und ihrer Angehörigen
Für eine gelingende umfassende häusliche Versorgung alter Menschen sind die Voraussetzungen dann gegeben, wenn ein individuelles alltagsund biografieorientiertes Hilfenetz vorhanden ist, das sowohl nahe Angehörige und wichtige Personen im Umfeld des alten Menschen als auch Professionelle einschließt. Ein derartig komplex geknüpftes Netzwerk sollte maßgeschneidert und flexibel an die sich im Verlauf verändernden Erfordernisse angepasst werden können. Kleinschrittige, dem Rhythmus und im Tempo des hilfebedürftigen alten Menschen sorgfältig angepasste Interventionen sind hier unabdingbar. Diese sind nur im Rahmen einer langfristigen psychosozialen Begleitung – im besten Fall bis zum Lebensende – machbar. Das ab 2017 geltende novellierte Pflegegesetz versucht, dem Rechnung zu tragen. Im Projekt InnoWo ermittelte typische Problemstellungen dienen als Orientierung für das praktische Vorgehen. Werden im Einzelfall antizipierte sogenannte Kann-Bruchstellen erkannt und antizipiert, können sie vermieden werden, sodass eine unerwünschte stationäre Unterbringung hinausgezögert oder vermieden werden kann. Anhand eines Fallbeispiels wird eine solche Vorgehensweise beschrieben und reflektiert.