scholarly journals Gedächtnisambulanzen in Deutschland – strukturell-organisatorische Voraussetzungen und Aufgabenfelder

2020 ◽  
Author(s):  
Lucrezia Hausner ◽  
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Lutz Frölich ◽  
Christine A. F. von Arnim ◽  
Jens Bohlken ◽  
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Zusammenfassung Hintergrund Gedächtnisambulanzen (GA) sind auf (Differenzial‑)Diagnostik, Therapie, Aufklärung, Management und Beratung von kognitiven Störungen im Alter und deren Risikostadien spezialisierte Einrichtungen. In der Praxis haben sie sehr unterschiedliche Organisationsformen. Aufgrund der wachsenden diagnostischen Möglichkeiten bei neurodegenerativen Erkrankungen, dem steigenden Bedarf an Früherkennung und Prädiktion sowie absehbaren neuen diagnostischen Verfahren und krankheitsmodifizierenden Therapien ist eine Vereinheitlichung der strukturellen Voraussetzungen und Aufgabenbereiche für GA sinnvoll. Ziel der Arbeit Der Artikel macht Vorschläge für strukturelle und organisatorische Voraussetzungen, Aufgaben sowie einheitliche Arbeitsweisen von GA in Deutschland. Methoden Expertenkonsens von Psychiatern, Neurologen und Geriatern aus universitären und außeruniversitären Einrichtungen. Ergebnisse Gedächtnisambulanzen sollen den Facharztstandard für Psychiatrie und/oder Neurologie vorhalten und sich in ihrer Arbeitsweise bez. (Differenzial‑)Diagnostik und Therapie von Demenzen eng an der S3-Leitlinie (S3LL-)Demenz orientieren. In Bezug auf Früherkennung und Prädiktion neurodegenerativer Erkrankungen gehen sie über die S3LL-Demenz hinaus. So werden leichte kognitive Störungen (MCI) als Risiko- oder auch Prodromalstadien neurodegenerativer Demenzen verstanden und Biomarker regelhaft für eine ätiologische (Früh- und Differenzial‑)Diagnostik eingesetzt. Es soll eine enge Vernetzung mit den diagnostischen Fachdisziplinen bestehen. Ferner sollen sie Beratung zu sozialen und rechtlichen Fragen sowie Angehörigenberatung anbieten. Aktuelle Erkenntnisse aus der Forschung sollen durch sie frühzeitig in die Versorgung integriert werden. GA sind damit regionale Expertenzentren. Diskussion Gedächtnisambulanzen implementieren den evidenzbasierten Standard in Diagnostik und Therapie in die klinische Versorgung von Patienten mit kognitiven Störungen im Alter. Zusätzlich führen sie diagnostische und therapeutische Innovationen in die Versorgung dieser Patienten ein. Ihre Rolle in der Regelversorgung muss gestärkt werden, wobei auch Finanzierungsfragen geklärt werden müssen, da die derzeitigen Finanzierungsmodelle in der Regel nicht kostendeckend sind.

2021 ◽  
Vol 30 (02) ◽  
pp. 119-132
Author(s):  
Andreas A. Kurth

ZusammenfassungEine zentrale Herausforderung im Gesundheitswesen stellt der Ausbau von Versorgungsstrukturen für die bessere Diagnostik, Therapie und Prävention von chronischen Erkrankungen dar. Aufgrund festgestellter Defizite in der Versorgung chronisch Kranker in Deutschland wurden im Jahr 2002 flächendeckend Disease-Management-Programme (DMPs) als Behandlungsprogramme im ambulanten Bereich implementiert. Dies sind strukturierte Behandlungsprogramme mit dem Ziel der Verbesserung des Behandlungsablaufs und der Qualität in der medizinischen Versorgung chronisch kranker Patienten. Osteoporose ist in Deutschland als Volkskrankheit anzusehen, und die Herausforderungen bei der Osteoporose-Behandlung bestehen einerseits in der aktuellen diagnostischen und therapeutischen Unterversorgung sowie einer strukturierten Vorgehensweise.Mit Inkrafttreten des G-BA-Beschlusses zum DMP Osteoporose im Juli 2020 wurde der Notwendigkeit für eine strukturierte Behandlung von Osteoporose-Patienten Rechnung getragen. Die bessere Kooperation der verschiedenen behandelnden Ärzte sowie eine engere Arzt-Patienten-Bindung sollen dazu beitragen, die Versorgungslücken zu schließen.Kernelemente bestehen in einer Strukturierung der Behandlungsabläufe und einer klaren Orientierung von Diagnostik und Therapie, basierend auf aktuellen evidenzbasierten Leitlinien. Die konkreten Therapieziele des DMP Osteoporose liegen in der Vermeidung von Frakturen, der Schmerzreduktion, der Sturzprophylaxe und einer Verbesserung der Lebenserwartung und in der Lebensqualität der Patienten. Dafür können sich die teilnehmenden Ärzte an der Leitlinie Osteoporose des Dachverbands Osteologie e. V. (DVO) orientieren.In dem vorliegenden Artikel werden die Entwicklung der DMPs in Deutschland und im Speziellen die Erarbeitung des DMP Osteoporose und die GBA-Richtlinien dargestellt.


2015 ◽  
Vol 39 (2) ◽  
Author(s):  
Martin Bidlingmaier ◽  
Berthold P. Hauffa ◽  
Peter J. Trainer ◽  
Gwendolin Etzrodt-Walter ◽  
Joachim Sauer ◽  
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ZusammenfassungEine zuverlässige Laboranalytik bildet einen Grundpfeiler für die Diagnostik, Therapie und Verlaufskontrolle von Wachstumsstörungen und Störungen der Sekretion von Wachstumshormon (GH) und Insulin-Like Growth Factor I (IGF-I). Die gegenwärtig verfügbaren kommerziellen Assays weisen jedoch Defizite auf, die zu großen Unterschieden der gemessenen Hormonkonzentrationen führen.Empfehlungen eines Expertenworkshops mit klinisch tätigen Endokrinologen aus Pädiatrie und Innerer Medizin sowie mit Labormedizinern unter Bezugnahme auf die Ergebnisse der interdisziplinären Konsensus-Konferenz in Keswick (Virginia, USA) aus dem Jahr 2009.Zu den von den Workshopteilnehmern geforderten Qualitätskriterien für GH- und IGF-I-Assays zählen die Verwendung einheitlicher Referenzstandards, die Dokumentation der analytischen Bedingungen – unter anderem in Bezug auf Kalibratoren, Bindungsepitope, Kreuzreaktivität und Methoden zur Trennung von Bindungsproteinen –, die Chargenkonstanz und eine geringe Interassay-Variabilität. Die Teilnehmer empfehlen, Grenzwerte und Referenzintervalle assayspezifisch unter Verwendung großer und gut charakterisierter Referenzpopulationen zu erarbeiten und die Assayqualität insbesondere im Bereich klinisch wichtiger Entscheidungsgrenzen zu beschreiben.Diagnostikahersteller sollten verpflichtet werden, die Umsetzung der Qualitätskriterien regelmäßig zu überwachen und darüber Bericht zu erstatten. Nur Assays, die nach einheitlichen Qualitätsstandards evaluiert sind und im klinischen Kontext eingesetzt werden, erlauben eine rational begründete Diagnostik und Therapie von Patienten mit Störungen der GH-Sekretion und vermeiden unnötige Belastungen der Patienten und Kostenträger.


2019 ◽  
Vol 30 (1) ◽  
pp. 45-47 ◽  
Author(s):  
Hanna Kampling ◽  
Jutta Küst ◽  
Niels Allert ◽  
Christian Dettmers ◽  
Oskar Mittag

Zusammenfassung. Hintergrund: Patienten mit neurologischen Erkrankungen sehen sich mit einer Vielzahl motorischer und nicht-motorischer Problemlagen konfrontiert, die eine umfassende interdisziplinäre Behandlung erfordern. Hier greift die neurologische Rehabilitation. Psychologisch fundierte Interventionen bilden dabei einen wesentlichen Baustein der multimodalen und interdisziplinären Behandlung. In der klinischen Praxis fällt es jedoch oft schwer, aus der Vielzahl von Leitlinien zu ganz bestimmten Störungsaspekten konkrete Informationen für die Behandlung zu gewinnen und auf den Einzelfall anzuwenden. Vor diesem Hintergrund wurden im Rahmen zweier Projekte evidenzbasierte Praxisempfehlungen für psychologische Interventionen in der neurologischen Rehabilitation entwickelt, die das gesamte interdisziplinäre Team darin unterstützen sollen, auf den Patienten individuell zugeschnittene Einzelfallentscheidungen treffen zu können. Methode: In Phase I des Entwicklungsprozesses wurde zunächst eine systematische Literaturrecherche (Schritt 1) und parallel eine bundesweite Befragung aller neurologischen Rehabilitationseinrichtungen hinsichtlich ihrer strukturellen und prozeduralen Gegebenheiten (Schritt 2) durchgeführt. In Phase II diskutierte und konsentierte ein interdisziplinäres Expertengremium die in Phase I erarbeitete erste Version der Praxisempfehlungen (Schritt 3). Ziel von Phase III war der Einbezug von Klinikern und Patienten, daher wurde die erste Version als Konsultationsfassung deutschlandweit an die leitenden Psychologinnen/Psychologen und Ärztinnen/Ärzte aller neurologischen Rehabilitationseinrichtungen versandt (Schritt 4) und in indikationsspezifischen Fokusgruppen mit Patienten diskutiert (Schritt 5). Rückmeldungen und Anmerkungen wurden abschließend in Phase IV mit dem Expertengremium abgestimmt und die Praxisempfehlungen final konsentiert (Schritt 6). Nachdem zunächst die Praxisempfehlungen für Patienten nach Schlaganfall entwickelt wurden, konnten in einem Folgeprojekt die Indikationsbereiche Multiple Sklerose und Idiopathisches Parkinson-Syndrom nach analogem Vorgehen in die Praxisempfehlungen Schlaganfall integriert werden. Ergebnisse: Inhaltlich unterscheiden die Praxisempfehlungen für die drei Indikationsbereiche zwei Hauptkomplexe: 1) Die Allgemeinen Vorbemerkungen einschließlich der strukturellen Rahmenbedingungen und Prozessanforderungen sowie 2) Empfehlungen zu Diagnostik und Therapie. Letztere unterteilen sich weiter in die Teile A bis E, welche 34 für die neurologische Rehabilitation relevante Aspekte abdecken und z. T. weiter unterteilt sind in Empfehlungen zu Diagnostik, Therapie, Nachsorge sowie Anmerkungen, sodass insgesamt 191 verschiedene Empfehlungsbereiche vorliegen. Adressiert werden in den Teilen A bis E die Problemlagen in den Bereichen „Partizipation – Übergeordnete Ziele der Rehabilitation“ (Teil A), „Kognition“ (Teil B), „Affektivität und Verhalten“ (Teil C), „Risikofaktoren“ (Teil D) sowie „Spezifische Aspekte und Spezielle Problemlagen“ (Teil E). Mit einer durchschnittlichen Zustimmung von jeweils 97 % (Range Schlaganfall: 88–100 %; Range Multiple Sklerose/Idiopathisches Parkinson-Syndrom: 91–100 %) wurden die Praxisempfehlungen von leitenden Psychologen und Ärzten (= Schritt 4) weit akzeptiert. Diskussion: Damit umfassen die „Praxisempfehlungen für psychologische Interventionen in der neurologischen Rehabilitation: Multiple Sklerose, Idiopathisches Parkinson-Syndrom und Schlaganfall“ detaillierte, evidenzbasierte und gleichzeitig breit konsentierte Empfehlungen, die individualisierte Einzelfallentscheidungen im gesamten interdisziplinären Team unterstützen können.


2017 ◽  
Vol 96 (06) ◽  
pp. 354-360
Author(s):  
C. Franck ◽  
W. Vorwerk ◽  
A. Köhn ◽  
A. Rißmann ◽  
U. Vorwerk

Zusammenfassung Einleitung: Die Frühgeburt bringt ein deutlich gesteigertes Risiko der Ausbildung einer konnatalen Hörstörung mit sich. Der postnatalen Kontrolle der Hörfunktion muss daher bei allen Frühgeborenen besondere Aufmerksamkeit zuteil werden. Die vorgestellte Arbeit untersucht, inwieweit die aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse hinsichtlich Prävalenz, Diagnostik, Therapie und in Bezug auf die Risikofaktoren von Hörstörungen bei Frühgeborenen praktische Anwendung finden. Material und Methoden: Die Behandlungsdaten von 126 im Arbeitsbereich Phoniatrie und Pädaudiologie der HNO-Universitätsklinik Magdeburg in den Jahren 2006–2011 untersuchten und behandelten ehemaligen Frühgeborenen wurden retrospektiv ausgewertet. Die zusätzliche Analyse aller Datensätze der Screeningzentrale (n=67 640) aus diesem Zeitraum ermöglicht Rückschlüsse auf die Gesamtanzahl und Prävalenz von Hörstörungen bei Frühgeborenen in Sachsen-Anhalt. Ergebnisse: Nahezu alle Frühgeborene erhalten, wie Reifgeborene, ein beidseitiges postnatales Hörscreening. Die Datenauswertung zeigt jedoch, dass die praktische Umsetzung im Detail oft nicht den in der G-BA-Richtlinie festgelegten Qualitätszielen entspricht. Bspw. erfolgt je nach Geburtsklinik keine regelhafte Anwendung der bei Frühgeborenen empfohlenen Screeningmethode (AABR) oder der richtliniengemäße Screening-und Therapiezeitpunkt wird nicht eingehalten. Diskussion: Die Evaluation der praktischen Umsetzung des universellen Neugeborenenhörscreenings wurde bereits zum Zeitpunkt der Einführung des Screeningprogrammes durch den G-BA geplant. Im Rahmen dieser Untersuchung sollte der praktischen Versorgung von Risikogruppen wie Frühgeborenen besondere Beobachtung gewidmet werden, um auf Basis der erhobenen Daten das Hörscreening – sowie die anschließende Diagnostik und Therapie-weiter zu vereinheitlichen. Unabhängig von der Geburtsklinik sollte gleichermaßen die Chance auf rechtzeitige Diagnostik und damit auf frühzeitige, prognostisch günstigere Therapie einer konnatalen Hörstörung bestehen. Durch schnelle postnatale Hörgerätversorgung können die Hörbahnreifung stimuliert und so potentiell Entwicklungsprobleme hinsichtlich der Hör-und Sprachentwicklung vermieden werden.


2020 ◽  
Vol 145 (11) ◽  
pp. 734-739 ◽  
Author(s):  
Marit Ahrens ◽  
Arndt Hartmann ◽  
Lothar Bergmann

Was ist neu? Histologische Entitäten Die histopathologische Einteilung der Nierenzellkarzinome (RCC) wurde auch unter Berücksichtigung der molekularen Charakteristiken überarbeitet und als neue WHO-Klassifikation 2016 publiziert. Weiterhin wurde eine S3-Leitlinie zur Diagnostik, Therapie und Nachsorge des Nierenzellkarzinoms publiziert. Therapie In der Erstlinientherapie des metastasierten RCC sind Kombinationstherapien mit dem Tyrosinkinasehemmer (TKI) Axitinib und den Immuncheckpoint-Inhibitoren (IO) Pembrolizumab oder Avelumab, unabhängig vom Risikoprofil und histologischer Entität, und die Kombination Ipilimumab mit Nivolumab bei Patienten mit intermediärem und hohem Risikoprofil neuer Standard. Ab der Zweitlinientherapie können nach einer Kombinationstherapie von TKI+IO oder IO + IO Medikamente, besonders TKI (z. B. Cabozantinib, Sunitinib), gegeben werden, die noch nicht zuvor eingesetzt wurden. Die Evidenzlage nach Kombinationstherapien ist gering. Neue Nebenwirkungen Die Immuncheckpoint-Inhibitoren können mit immunvermittelten Nebenwirkungen unterschiedlichen Schweregrads einhergehen. Betroffen sind vor allem der Gastrointestinaltrakt, Leber, Lunge, Haut und endokrine Organe. Eine rasche Diagnostik und ggf. Therapie mit Immunsuppressiva sind essenziell.


2007 ◽  
Vol 35 (04) ◽  
pp. 281-286 ◽  
Author(s):  
St. Unterer ◽  
A. Hartmann ◽  
Ch. Werckenthin ◽  
A. Brühschwein ◽  
K. Hartmann ◽  
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Zusammenfassung: Gegenstand und Ziel: Bei einer Katze mit nasaler Aspergillose werden Diagnostik, Therapie unter Berücksichtigung potenzieller Nebenwirkungen sowie Krankheitsverlauf beschrieben und diskutiert. Material und Methode: Eine einjährige, weiblich-kastrierte Katze wurde mit den Symptomen Niesen, Augen- und Nasenausfluss und Konjunktivitis vorgestellt. Eine mehrwöchige Therapie mit Antibiose und symptomatischen Maßnahmen ergab keine Besserung der respiratorischen Symptome. Die durchgeführten Untersuchungen umfassten Röntgen, Computertomographie, Rhinoskopie, histopathologische und mykologische Untersuchung. Ergebnisse: Endoskopisch konnten Ansammlungen von weißlich grauen Massen im Nasopharynx des Patienten nachgewiesen werden. Die mykologische Untersuchung der entnommenen Bioptate ergab Wachstum von Aspergillus fumigatus. Als therapeutische Maßnahme erfolgte eine endoskopische Entfernung der nasalen Pilzbeläge. Danach wurde eine systemische Behandlung mit Itraconazol begonnen und eine einmalige Spülung der Nasenhöhle mit 1%iger Clotrimazollösung in Narkose vorgenommen. Diese Maßnahmen führten zur vollständigen Heilung des Patienten. Schlussfolgerungen und klinische Relevanz: Die nasale Aspergillose stellt eine seltene Infektionskrankheit der Katze dar, sollte jedoch bei Tieren mit chronischer Rhinitis differenzialdiagnostisch stets in Betracht gezogen werden. Zusätzlich zur systemischen antimykotischen Behandlung kann auch bei der Katze eine intranasale Spültherapie mit Clotrimazollösung Anwendung finden.


2018 ◽  
Vol 13 (05) ◽  
pp. 423-489 ◽  
Author(s):  
Anke Bahrmann ◽  
Philipp Bahrmann ◽  
Jeannette Baumann ◽  
Jürgen Bauer ◽  
Elke Brückel ◽  
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ZusammenfassungDie Diabetesprävalenz liegt in der Altersgruppe ab 80 Jahren bei über 30 %. Bei der Diagnostik und Therapie älterer Menschen mit Typ-1- und Typ-2 Diabetes müssen altersspezifische Besonderheiten wie funktionelle und kognitive Einschränkungen sowie Komorbiditäten und Aspekte der Polypharmazie in besonderem Maße berücksichtigt werden. Die S2k-Leitlinie der Deutschen Diabetes Gesellschaft wurde mit 6 weiteren Fachgesellschaften (Deutsche Gesellschaft für Kardiologie, Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin, Deutsche Gesellschaft für Geriatrie, Deutsche Gesellschaft für Ernährungsmedizin, Deutsche Gesellschaft für Pflegewissenschaft, Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin) und der Patientenvertretung (DBW) erarbeitet. Therapieziele wie Erhalt der Lebensqualität und strikte Vermeidung von Akutkomplikationen wie schwere Hypoglykämien treten in den Vordergrund. HbA1c-Ziele sollten gemeinsam mit den Patienten in Abhängigkeit der individuellen Wünsche und Fähigkeiten festgelegt werden. Altersspezifische Besonderheiten einzelner Medikamente müssen insbesondere im Kontext der Multimorbidität beachtet werden. In der Leitlinie werden pflegerische Aspekte, Schnittstellenmanagement, Schmerztherapie sowie häufige Komorbiditäten bei Diabetes wie Hypertonie, Frailty, Sarkopenie, Demenz, Depression, End-of-Life Situationen ausführlich dargestellt.


2018 ◽  
Vol 09 (01) ◽  
pp. 21-22
Author(s):  
Dr. Schmale

Unter dem Motto “Urologie. Für alle. Für jeden. Für uns.” tagten Deutschlands Urologen in Dresden. An der weltweit drittgrößten urologischen Fachtagung nahmen rund 6500 internationale Teilnehmer teil. Kongresspräsident Prof. Tilman Kälble, Fulda, verwies auf die Neuerungen in Diagnostik und Therapie aller urologischen Tumoren als einen Schwerpunkt des Kongresses. Der Stellenwert der Nachsorge bei urologischen Therapien wurde in einer eigens für dieses Thema reservierten Sitzung deutlich.


2001 ◽  
Vol 12 (4) ◽  
pp. 314-323
Author(s):  
Kerstin Konrad ◽  
Siegfried Gauggel

Zusammenfassung: In diesem Beitrag wird eine Übersicht über Störungen der Stimmung und des Antriebs bei Kindern und Jugendlichen mit erworbenen Hirnschädigungen unterschiedlicher Ätiologie (Hirntumoren, Schädel-Hirn-Trauma) gegeben. Obwohl es in den letzten Jahren immense Fortschritte im Bereich der Diagnostik und Therapie von kindlichen Depressionen gegeben hat, stellen die depressiven Symptome nach Hirnschädigungen im Kindesalter ein noch weitgehend unerforschtes Gebiet dar. Ausgehend von den bislang vorhandenen empirischen Studien werden Vorschläge für Diagnostik und Therapie von organisch bedingten Stimmungs- und Antriebsstörungen im Kindesalter gemacht.


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