Bildgebung der Nieren und Harnwege
Bildgebende Verfahren sind in der urologischen Diagnostik äußerst wichtig. Bei der akuten Flankenkolik ist die häufigste Ursache ein obstruierender Harnleiterstein, welcher mittels Nativ-Computertomographie (CT) oder alternativ mittels intravenöser Urographie (IVU) abgeklärt wird. Bei Verdacht auf parenchymatösen Nierentumor wird eine CT durchgeführt, bei der Abklärung von Nierenbecken- oder Harnleitertumoren sind jedoch eine IVU gefolgt von einer retrograden Pyelographie mit Gewinnung einer selektiven, lokalen «Spülzytologie» der erste Schritt. Eine CT oder MRT des Abdomens/Beckens ist bei positivem Tumornachweis zum Staging (lokoregionäre oder systemischer Metastasierung?) notwendig und zeigt zudem auch die lokale Tumorsituation. Exophytische oder invasive Prozesse der Harnblase können zwar oft im CT oder Ultraschall gesehen werden, bei Verdacht auf einen Blasentumor ist die Primärdiagnostik aber die Zystoskopie, die durch die Bildgebung nicht ersetzt werden kann. Die Zystographie zeigt Verletzungen der Harnblase oder dient zusammen mit dem Miktionsbild zum Nachweis eines vesikoureteralen Refluxes. Bei Strikturen oder Verletzungen der Harnröhre ist das retro- und anterograde Urethrogramm die Abklärung der Wahl.