Das postthrombotische Syndrom
Zusammenfassung. Das postthrombotische Syndrom ist definiert durch klinische Zeichen (objektiv erhobene Befunde) und Beschwerden, welche nach einer tiefen Beinvenenthrombose auftreten. Am häufigsten wird der Villalta Score angewendet. Am einfachsten anwendbar ist aber der Ginsberg Score (Schmerzen, Schwellung > 1 Monat), letzterer scheint bezüglich Sensitivität mit dem Villalta Score vergleichbar zu sein. Die aktuell in der Literatur beschriebenen Scores sind leider nicht spezifisch und werden in den verschiedenen Studien unterschiedlich verwendet. Entsprechend variieren auch die Prävalenzen des postthrombotischen Syndroms (3 – 23 %). Der natürliche Verlauf einer tiefen Beinvenenthrombose unter Antikoagulation und das Auftreten eines postthrombotischen Syndromes sind wichtige Prädiktoren für den Langzeitverlauf des Beschwerdebildes. Vier grosse kontrollierte Studien haben den Effekt der Kompression auf die Entwicklung eines postthrombotischen Syndroms geprüft, diese Studien werden zusammengefasst und diskutiert, die Rolle der Kompressionstherapie wird kritisch hinterfragt. Die duplexsonographischen Befunde wie der Rest – Thrombusload und der postthrombotisch auftretende venöse Reflux haben bei einer prospektiv angelegten Studie keinen sicheren prädiktiven Wert für die Voraussage eines postthrombotischen Syndroms gezeigt.