Ohrakupunktur in der Therapie alkohol- und substanzbezogener Störungen – eine Übersicht

Author(s):  
Stephanie Kunz ◽  
Michael Schulz ◽  
Gabriele Syrbe ◽  
Martin Driessen

<B>Fragestellung:</B> Lässt die wissenschaftliche Datenlage positive Behandlungseffekte durch Ohrakupunktur in der Entzugsbehandlung von Alkohol- und Opiatabhängigen erwarten? </P><P> <B>Methodik:</B> Die im Rahmen der Recherche gefundenen Studien bezogen sich auf den Entzug von Alkohol (sechs) und von Kokain und Opiaten (acht). Die Studien wurden auf ihre methodische Qualität hin überprüft. </P><P> <B>Ergebnisse:</B> Es konnten 14 randomisierte kontrollierte Studien (RCT) zu Ohrakupunktur in der Behandlung von Alkohol- und Opiatabhängigkeit identifiziert werden. Dabei weisen die meisten Studien methodische Mängel auf. Ein Vergleich der Studien ist aufgrund unterschiedlicher Paradigmen kaum möglich, die Drop Out Rate liegt häufig über 20%. </P><P> <B>Schlussfolgerung:</B> Insgesamt reicht die verfügbare wissenschaftliche Datenlage nicht aus, um eine positive Wirkung der Akupunktur bei substanzbezogenen Störungen als gesichert anzunehmen.

Pflege ◽  
2017 ◽  
Vol 30 (3) ◽  
pp. 117-128
Author(s):  
Sibylle Reick ◽  
Natalie Hubenthal ◽  
Marit Zimmermann ◽  
Thomas Hering

Zusammenfassung. Hintergrund: Die Inkontinenz-assoziierte Dermatitis (IAD) ist eine häufig auftretende Erkrankung bei Neugeborenen, Säuglingen und Kleinkindern. Professionell Pflegende, aber auch Eltern, haben für die Therapie die Wahl zwischen zahlreichen Barrierecremes mit Zinkoxid, Dexpanthenol oder Vaseline in verschiedenen Wirkstoffkombinationen und mit unterschiedlichen Zusatzwirkstoffen. Fragestellung: Welche Wirkstoffkombinationen lokaler Barrierecremes reduzieren Schmerzen, Schweregrad oder Heilungsdauer bei Neugeborenen, Säuglingen und Kleinkindern mit Inkontinenz-assoziierter Dermatitis? Methodik: Mit Hilfe einer systematischen Literaturrecherche in den Datenbanken MEDLINE und CINAHL wurden randomisierte kontrollierte Studien zum Effekt von Barrierecremes bei einer IAD in der Pädiatrie auf Aussagekraft und Anwendbarkeit beurteilt. Ergebnisse: Es wurden 15 RCTs gefunden, sechs wurden in die systematische Übersichtsarbeit eingeschlossen. Die methodische Qualität der Arbeiten reicht von gut bis mangelhaft, teilweise werden hohe Bias-Risiken erkennbar. Barrierecremes mit den Wirkstoffen Zinkoxid / Lanolin, Zinkoxid / Lebertran, Zinkoxid / Dexpanthenol, Paraffin / Bienenwachs / Dexpanthenol zeigen Effekte, sie reduzieren die IAD-assoziierten Beschwerden. Schlussfolgerungen: Die untersuchten Barrierecremes können in der Kinderkrankenpflege zur Therapie der IAD eingesetzt werden. Aufgrund der Limitationen kann nicht ausgeschlossen werden, dass weitere Studien die Ergebnisse verändern werden.


2019 ◽  
Vol 35 (03) ◽  
pp. 127-133
Author(s):  
Frederike Benda

Zusammenfassung Hintergrund Der Erfolg betrieblicher Gesundheitsprogramme hängt maßgeblich von der Adhärenz der Beschäftigten ab. In betrieblichen Bewegungsprogrammen beträgt diese üblicherweise 25,8 % bis 29,2 %. Determiniert wird die Adhärenz durch demografische, gesundheitsbezogene, arbeitsbezogene und strukturelle Prädiktoren (Robroek, van Lenthe, van Empelen und Burdorf, 2009). Diese Übersichtsarbeit fasst zusammen, unter welchen strukturellen Prädiktoren die Adhärenz für betriebliche Bewegungsprogramme am höchsten ist. Methode Zur Identifizierung relevanter Artikel wurde eine systematische Literatursuche in den Datenbanken Pubmed, Sportdiscus, Cinahl, Embase, Medline und Business Source Premier durchgeführt. Es konnten 47 relevante Artikel aus der Ergebnismenge extrahiert werden. Diese wurden in Bezug auf ihre methodische Qualität bewertet. Adhärenzdaten sowie Teilnehmerquoten wurden nach thematischen Schwerpunkten ausgewertet. Ergebnisse Die Qualität der Studien ist gering, da nur wenige Studien die Adhärenz von betrieblichen Bewegungsprogrammen als primäres Zielkriterium auswerten. Die Messung, Operationalisierung und Definition der Adhärenz für körperliche Aktivität variiert sehr stark in den untersuchten Studien und die Ergebnisse sind inkonsistent. Es fehlen randomisierte kontrollierte Versuche, die unterschiedliche strukturelle Aspekte der Betriebe und Programme miteinander vergleichen. Dennoch konnte der Einfluss struktureller Prädiktoren auf die Adhärenz für betriebliche Bewegungsprogramme bestätigt werden. Diskussion Es besteht die Notwendigkeit, die Adhärenzforschung zu standardisieren, um vergleichbare Ergebnisse liefern zu können. Randomisierte kontrollierte Studien sollten den Einfluss struktureller Prädiktoren auf die Adhärenz genauer spezifizieren. Es ist außerdem von Bedeutung, Strategien zu finden, die die Langzeitadhärenz erhöhen, um das gesundheitsfördernde Potential von Bewegungsprogrammen am Arbeitsplatz besser nutzen zu können. Hierfür muss die Adhärenz als ein komplex determiniertes Verhalten betrachtet werden.


Pflege ◽  
2014 ◽  
Vol 27 (5) ◽  
pp. 285-296 ◽  
Author(s):  
Romy Mahrer-Imhof ◽  
Michelle Bruylands

Hintergrund: Familien haben Einfluss auf die Gesundheit von chronisch erkrankten Patientinnen und Patienten und werden durch die Krankheit selbst in ihrem Wohlbefinden beeinflusst. Familienmitglieder in die Pflege einzubeziehen, wurde in verschiedenen Studien getestet. Ziel: Das Ziel dieser Literaturübersicht war, randomisiert kontrollierte Studien und Metaanalysen zu familienzentrierten Interventionen (FI) auf die Ergebniskriterien und Effektgrößen der Veränderungen zu untersuchen. Methode: Drei Metaanalysen für den Zeitraum bis 2007 und sechs randomisierte kontrollierte Studien ab 2007 zu psychosozialen familienzentrierten Interventionen wurden eingeschlossen. Ergebnisse: Die Studien zeigten, dass FI kleine bis mittlere positive Effekte auf Depression, psychische Gesundheit, Angst von Patienten und Angehörigen sowie auf die Belastung der Angehörigen hatten. Der Effekt auf physische Gesundheitsparameter konnte nicht gezeigt werden. Die Ergebnisse hingen von der untersuchten Population, den Teilnehmenden an der FI, der Art und dem Zeitraum und der Zeitdauer (Dosis) der FI ab. Die Studien zeigten große Unterschiede in der Länge und Art der Intervention, der Zielpopulation und der Auswahl der Ergebniskriterien sowohl für Patienten als auch für Angehörige. Vergleiche der Ergebnisse sind erschwert durch die Verwendung unterschiedlichster Messinstrumente. Schlussfolgerungen: Weitere Forschung mit verschiedenen Populationen, unterschiedlicher Ausprägung der FI, aber unter Verwendung der gleichen validen Messinstrumente ist anzustreben.


2015 ◽  
Vol 63 (2) ◽  
pp. 117-124 ◽  
Author(s):  
Max Böckermann ◽  
Annika Gieselmann ◽  
Marjolijn Sorbi ◽  
Reinhard Pietrowsky
Keyword(s):  
Drop Out ◽  

Hintergrund: Dieser Artikel beschreibt die Entwicklung eines internetbasierten begleiteten Selbsthilfetrainings (Albtraumcoach) zur Bewältigung von Albträumen, das innerhalb zweier Pilotstudien auf seine Durchführbarkeit und Anwendbarkeit getestet wurde. Methoden: Innerhalb eines neunstufigen Modells wird die Entwicklung der Intervention beschrieben. Dabei wird neben der wissenschaftlichen Evidenz, die die Basis für die Intervention bildet, auf technische, ethische, datenschutzrechtliche und weitere spezifische Maßnahmen innerhalb der Interventionsentwicklung eingegangen. In zwei Pilotstudien evaluierten zudem 10 Personen mit schlechten Träumen in der Vergangenheit die Durchführbarkeit (Studie 1) und 12 Personen mit wiederkehrenden Albträumen die Anwendbarkeit sowie den Nutzen der Intervention (Studie 2). Abhängige Variablen waren die Qualität der einzelnen Sitzungen, die Zufriedenheit mit der Intervention sowie Albtraumfrequenz, Albtraumbelastung, Schlafqualität und Depressivität. Ergebnisse und Diskussion: Die Durchführbarkeit und Anwendbarkeit des Trainings wurden positiv beurteilt. Während die Drop-out-Rate verhältnismäßig hoch war, ergaben sich erste, zurückhaltend zu beurteilende, Hinweise für einen Nutzen der Intervention.


2013 ◽  
Vol 32 (04) ◽  
pp. 185-191
Author(s):  
T. Ziemssen

ZusammenfassungBei extrapyramidal-motorischen Erkrankungen werden häufig nicht motorische Symptome z. B. Verhaltensauffälligkeiten, Dysautonomien, Schlafstörungen und sensorische Störungen beobachtet, die deutliche Implikationen auf die Lebensqualität haben können. Obwohl autonome Dysfunktionen wichtiger Bestandteil extrapyramidaler Erkrankungen (wie idiopathisches Parkinson-Syndrom, Multisystematrophie, progressive supranukleäre Blickparese, Lewy-Body-Demenz) sind, werden sie oft formal nicht mit untersucht und häufig nicht diagnostiziert. Eine geeignete symptomorientierte Diagnostik der unterschiedlichen Funktionssysteme des autonomen Nervensystems und eine symptomatische Therapie im Rahmen eines interdisziplinären Konzepts können von größtem Nutzen für die betroffenen Patienten sein. Leider sind doppelblinde, randomisierte, kontrollierte Studien selten, was zur Folge hat, dass die meisten Empfehlungen nicht evidenzbasiert sind. Im Folgenden sollen die wesentlichen pathophysiologischen Erkenntnisse neben der jeweiligen Diagnostik und Therapie dargestellt werden, wobei der Schwerpunkt auf den kardiovaskulären Funktionsstörungen liegt.


2005 ◽  
Vol 24 (03) ◽  
pp. 217-226 ◽  
Author(s):  
A. Frese ◽  
A. May ◽  
G. Sixt ◽  
A. Straube ◽  
S. Evers

ZusammenfassungDie Kopfschmerzklassifikation der International Headache Society unterscheidet in ihrem Kapitel 4 verschiedene idiopathische Kopfschmerzerkrankungen, die als selten gelten, aber als eigenständige Entitäten aufgefasst werden müssen. Zu diesen gehören der primäre stechende Kopfschmerz, der primäre Hustenkopfschmerz, der primäre Kopfschmerz bei körperlicher Anstrengung, der primäre Kopfschmerz bei sexueller Aktivität, der primäre schlafgebundene Kopfschmerz, der primäre Donnerschlagkopfschmerz, die Hemicrania continua und der neu aufgetretene tägliche Kopfschmerz. Es handelt sich um harmlose Erkrankungen mit einer guten Prognose, die aber die Lebensqualität der Betroffenen erheblich einschränken können. Aufgrund einer Analyse der publizierten Fallberichte und einem Expertenkonsens werden für diese Kopfschmerzerkrankungen Therapieempfehlungen gegeben, auch wenn große randomisierte, kontrollierte Studien nicht vorliegen. Die meisten dieser Erkrankungen sprechen neben einer spezifischen Therapie unter anderem auf Indometacin an.


2012 ◽  
Vol 21 (5-6) ◽  
pp. 145-172
Author(s):  
Yair Galily ◽  
Orly Kayam ◽  
Michael Bar-Eli

Abstract Human resources are the most crucial element in the selection of suitable fitness instruction trainers (FIT) and the results of the screening process impact greatly on the entire physical training system in the Israeli army, both in the short-term and the long-term (potential officers, young officers and developing and veteran officers). The aim of the current study is to examine the effectiveness, validity and reliability of the screening process for acceptance to the female fitness instructors training course in the Israel Defense Forces (IDF). The screening process aims to identify those that are most suitable from a large pool of candidates, in order to ensure the highest possible level of candidates and the lowest possible drop-out rate from the training course and subsequent army service. The paper examines the reliability of the classification exam currently administered in the course and its validity in predicting those candidates who will succeed in the course and in their assignments afterwards. The sample is based on a data analysis of nine screening dates over three years (three each year). The evaluation of validity is based on the relationship between the course entrance exam grades (administered a year before enlistment), exam grades at the beginning of the course and additional data relating to success in the field.


2021 ◽  
pp. 1-19
Author(s):  
Nina Lindblom ◽  
Lars Lindquist ◽  
Jacob Westman ◽  
Mikael Åström ◽  
Roger Bullock ◽  
...  

Background: Accumulating data suggest infectious agents are involved in Alzheimer’s disease (AD). The two primary aims of this trial were to assess safety and efficacy of an antiviral drug combination on AD progression. Objective: The trial evaluated whether Apovir, a combination of two antiviral agents, pleconaril (active on enteroviruses) and ribavirin (active on several viruses), could slow AD progression. Methods: Sixty-nine patients 60–85 years were treated with Apovir or placebo for 9 months and followed until 12 months after end of treatment. Cognitive tests, safety, biomarkers, drug plasma, and cerebrospinal fluid concentrations were assessed. Results: The tolerability of Apovir was compromised as demonstrated by the large drop-out rate and increased frequency and severity of adverse events. The primary endpoint, demonstrating a difference in change from baseline to 9 months between groups in ADAS-cog total score, was not met (p = 0.1809). However, there were observations indicating potential effects on both ADAS-cog and CDR-SB but these effects need to be verified. Also, there was a decrease in cerebrospinal fluid amyloid-β in Apovir at 9 months (p = 0.0330) but no change in placebo. Conclusion: This was the first randomized, placebo controlled clinical trial exploring antiviral treatment on AD progression. The trial is considered inconclusive due to the large drop-out rate. New trials are needed to verify if the indications of effect observed can be confirmed and which component(s) in Apovir contributed to such effects. Pleconaril alone may be studied to improve the tolerability and to verify if enterovirus is involved in the disease process.


Author(s):  
Susanne Greber-Platzer ◽  
◽  
Nadja Haiden ◽  
Almuthe Christina Hauer ◽  
Roland Lanzersdorfer ◽  
...  

ZusammenfassungEine tägliche Vitamin-D-Supplementierung für Säuglinge bis zum zweiten erlebten Frühsommer zur Prävention der Rachitis und die Gabe von Vitamin K1 bei Neugeborenen zur Prävention von Vitamin-K-Mangel-Blutungen sind empfohlen.Seit einiger Zeit sind in Österreich Kombinationsprodukte der beiden fettlöslichen Vitamine D3 und K2 auf dem Markt erhältlich, die mit gesundheitsfördernden Effekten wie verbesserter Knochenmineralisation und Schutz vor vaskulärer Kalkeinlagerung beworben werden.Die Wirkung einer kombinierten Supplementierung von Vitamin D und Vitamin K2 bei Kindern ist aus physiologischer Sicht gesehen zwar potenziell sinnvoll, um Effekt, Risiken oder unerwünschte Nebenwirkungen zu evaluieren. Zuvor werden aber Dosisfindungs- und Sicherheitsstudien für die kombinierte Verabreichung benötigt. Insbesondere sind randomisierte kontrollierte Studien bei Risikokindern und Frühgeborenen notwendig. Solange diese Daten nicht vorliegen, erscheint die Gabe von Vitamin D in Kombination mit Vitamin K2 im Kindesalter nicht gerechtfertigt und kann daher auch nicht empfohlen werden.


2014 ◽  
Vol 42 (6) ◽  
pp. 747-759 ◽  
Author(s):  
Stella W. Y. Chan ◽  
Malcolm Adams

Background: The IAPT services provide high and low intensity psychological treatments for adults suffering from depression and anxiety disorders using a stepped care model. The latest national evaluation study reported an average recovery rate of 42%. However, this figure varied widely between services, with better outcomes associated with higher “step-up” rates between low and high intensity treatments. Aims: This study aimed to compare the two intensity groups in an IAPT service in Suffolk. Method: This study adopted a between groups design. A sample of 100 service users was randomly selected from the data collected from an IAPT service in Suffolk between May 2008 and February 2011. The treatment outcomes, drop-out rate, and other characteristics were compared between those who received high and low intensity treatments. Results: The high intensity group received, on average, more sessions and contact time. They received more CBT sessions and less guided self-help. There were no group differences in terms of the drop-out and appointment cancellation rates. Analyses on clinical outcomes suggested no group difference but demonstrated an overall recovery rate of 52.6% and significant reduction in both depression and anxiety symptoms. Conclusions: Despite methodological limitations, this study concludes that the service as a whole achieved above-average clinical outcomes. Further research building upon the current study in unpacking the relative strengths and weaknesses for the high and low intensity treatments would be beneficial for service delivery.


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