Akute Pneumokokken-Meningitis 3 1/2 Jahre nach Schädelbasisfraktur

Praxis ◽  
2005 ◽  
Vol 94 (21) ◽  
pp. 879-882
Author(s):  
Kubat ◽  
Berger ◽  
Willi ◽  
Huisman

Bei Patienten mit einer Meningitis nach Schädel-Hirn-Trauma sollte an einen traumatisch bedingten persistierenden ossären Defekt im Bereich der Schädelbasis gedacht werden. Unser Fall demonstriert, dass die Zeitspanne zwischen Trauma und Infekt erheblich sein kann. Ein hochauflösendes CT ist notwendig um einen Defekt auszuschliessen oder zu lokalisieren. Da weder Antibiotikaprophylaxe noch Impfung einen sicheren Schutz bieten, scheint eine chirurgische Intervention indiziert, sobald ein ossärer Defekt diagnostiziert wird. Eine fehlende Rhinoliquorrhoe schliesst eine Fraktur nicht aus. Zeigt das hochauflösende CT keinen Defekt und treten weitere Meningitiden auf, sollte gegebenenfalls ein CT mit intrathekaler Kontrastmittelgabe oder eine Liquorszintigraphie diskutiert werden.

Praxis ◽  
2017 ◽  
Vol 106 (1) ◽  
pp. 9-14
Author(s):  
Markus Schneemann ◽  
Daniel Hofmänner

Zusammenfassung. Als SIADH (Syndrom der inadäquaten ADH-Sekretion, Schwarz-Bartter-Syndrom) wird eine Elektrolytstörung aus dem Formenkreis der Hyponatriämie bezeichnet. Durch komplexe Mechanismen und verschiedene Ätiologien wird das im Hypothalamus gebildete, und im Hypophysenhinterlappen freigesetzte ADH (antidiuretisches Hormon) in inadäquat hohem Ausmass in die systemische Zirkulation freigesetzt. Nach Erreichen der renalen Sammelrohre führt das ADH zu einer der homöostatischen Situation unangemessenen Wasserretention, was konsekutiv eine hypoosmolare Hyponatriämie bewirkt. Mögliche Auslöser eines SIADH sind Medikamente, Neoplasien, Pneumopathien oder Pathologien des zentralen Nervensystems. Daneben können Operationen, Stress, Traumata, Schmerzen oder eine idiopathische Form zu diesem Syndrom führen. Die klinischen Symptome der Hyponatriämie sind mannigfaltig und häufig unspezifisch. Viele milde Formen verlaufen asymptomatisch. Bei schwererer Ausprägung der Elektrolytstörung treten Appetitlosigkeit, Nausea, Erbrechen, Muskelkrämpfe oder Wesensveränderungen auf. Extremformen mit komaähnlichen Zustandsbildern oder zerebralen Krampfanfällen werden heutzutage nur noch selten beobachtet. Die Differenzialdiagnose der Hyponatriämie ist breit und kann im klinischen Alltag nach definierten Abklärungsalgorithmen erfolgen. Therapeutisch bildet die Trinkmengenrestriktion den Hauptpfeiler der Behandlung.


2000 ◽  
Vol 57 (3) ◽  
pp. 121-127 ◽  
Author(s):  
Ballmer-Weber

Die hypoallergene Diät schlechthin gibt es nicht. Diätverordnungen im Rahmen einer Allergie oder Intoleranzreaktion leiten sich rational von der zugrundeliegenden allergologischen Diagnose ab. Nach einer Begriffsdefinition und Erläuterung zur Einteilung unerwünschter Reaktionen auf Nahrungsmittel wird auf die Krankheitsbilder aus dem allergologischen Formenkreis im weitesten Sinne eingegangen, bei denen der Einsatz einer Diät sinnvoll ist. Bei einer echten, also IgE-vermittelten Allergie wird eine einfache Eliminationsdiät verordnet. Bei chronischen Beschwerden (z.B. chronische Urtikaria oder chronische Abdominalbeschwerden) kann nur selten eine Nahrungsmittelallergie als Krankheitsursache gefunden werden. Die Relevanz einer Sensibilisierung (Nachweis von spezifischen IgE auf Nahrungsmittel) kann hier mittels einer diagnostischen Eliminationsdiät und nachfolgenden oralen Provokationen mit verdächtigen Nahrungsmitteln belegt werden. Bei Risiko-Kindern (ein oder beide Elternteile respektive Geschwister mit atopischer Erkrankung) ist eine präventive Diät während des ersten Lebensjahres empfehlenswert. Diese umschließt Stillen bis zum 6. Lebensmonat, spätes Einführen von solider Kost und Vermeiden von allergenen Proteinen (Kuhmilch, Eier, Fisch etc.) während des ersten Lebensjahres. Bei Intoleranzreaktionen stehen je nach Diagnose eine additiva-freie Diät oder eine Diät arm an biogenen Aminen zur Verfügung. Da Patienten mit chronischer Urtikaria oder atopischem Ekzem zum Teil eine verminderte Histamintoleranz aufweisen, kann eine Diät arm an biogenen Aminen bei diesen Patienten allenfalls eine Verbesserung ihrer Beschwerden bewirken.


Praxis ◽  
2003 ◽  
Vol 92 (49) ◽  
pp. 2110-2113
Author(s):  
Rogge

Die Dysphagie und/oder die Odynophagie sind ernste Symptome, welche einer sofortigen und sorgfältigen Abklärung bedürfen. Beide Symptome sind im jungen Erwachsenenalter eher selten; tauchen sie – ev. begleitet von Dyspnoe und rezidivierenden pulmonalen Infektionen – bereits in den ersten Lebensjahren auf, sollte an eine organische Ursache im Sinne einer Malformation der thorakalen Gefässe gedacht werden, welche zu einer Kompression der Trachea und/oder des Oesophagus führt. Bekannt ist die Dysphagia lusoria, welche durch einen aberranten Ursprung und Verlauf der rechten A. subclavia hervorgerufen wird. Eine absolute Rarität stellt der doppelte Aortenbogen dar, der durch die fehlende Involution der paarig angelegten Kiemenbogenarterien entsteht. Die meist schwerwiegenden Symptome, welche durch diese Gefässmissbildung verursacht werden, treten in der Regel bereits in den ersten Lebensmonaten auf und haben dann eine Chance, zur richtigen Diagnose zu führen. Sind die Beschwerden weniger ausgeprägt, wird die Diagnose leicht übersehen. Die Patienten erreichen somit das Erwachsenenalter, in welchem der Grund ihrer – allerdings typischen – Symptomatik dann oft durch einen Zufallsbefund entdeckt wird. Eine chirurgische Intervention sollte in Erwägung gezogen werden.


Praxis ◽  
2014 ◽  
Vol 103 (8) ◽  
pp. 445-451 ◽  
Author(s):  
Simon H. Sündermann ◽  
Diana Reser ◽  
Martin Czerny ◽  
Volkmar Falk

Die häufigsten Herzklappenvitien in den westlichen Industrienationen sind die Aortenklappenstenose und die Mitralklappeninsuffizienz. Seltener liegt eine Aortenklappeninsuffzienz oder eine Mitralklappenstenose vor. Noch seltener sind Vitien der Trikuspidalklappe oder der Pulmonalklappe. Die einzig kurative Therapie – im Sinn einer Sanierung der Grunderkrankung – ist bei Vorliegen einer schweren Herzklappenerkrankung die chirurgische Intervention. Der richtige Zeitpunkt des Eingriffes ist vor allem bei asymptomatischen Patienten entscheidend für das Ergebnis, da bei fehlenden Beschwerden das Krankheitsbewusstsein naturgemäss nicht ausgeprägt ist. 2012 wurden von der Europäischen Gesellschaft für Herz-Thoraxchirurgie (EACTS) und der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie (ESC) Leitlinien zur Therapie der Herzklappenvitien publiziert. In diesem Artikel werden die Empfehlungen der Guidelines zu den häufigsten Vitien bezüglich des Zeitpunkts der Operation zusammengefasst.


2021 ◽  
Author(s):  
Jürgen Abrams

ZusammenfassungIn den letzten Jahren wird eine steigende Anzahl odontogener Entzündungen der Kieferhöhle beobachtet. Voraussetzung für eine bakterielle Infektion der Kieferhöhle ist die Perforation der Schneider’schen Membran. Pathogenetisch ist die ostiomeatale Einheit durch die vom Kieferhöhlenboden aufsteigende Infektion erst sekundär involviert. Wichtig sind neben der Anamnese bildgebende Verfahren, wobei der hochauflösenden CT und der DVT wegen der 3-dimensionalen Auflösung eine besondere Aufgabe zukommt. Eine zahnärztliche Röntgenaufnahme oder eine zahnärztliche Untersuchung zur Diagnostik ist in vielen Fällen nicht ausreichend. Aufgrund der Anatomie sind vor allem die Molaren als Auslöser einer dentogenen Sinusitis anzusehen. Das Keimspektrum ist polymikrobiell mit einer Dominanz von Anaerobiern. Therapeutisch favorisieren wir die 1-zeitige Operation mit Sanierung des zugrunde liegenden Prozesses und funktioneller Nebenhöhlenchirurgie. Auch in der Implantologie kann die funktionelle Nebenhöhlenchirurgie einen wesentlichen Beitrag zur Sanierung entzündlicher Komplikationen leisten.


2005 ◽  
Vol 25 (01) ◽  
pp. 1-5
Author(s):  
B. W. Böttiger ◽  
F. Spöhr

ZusammenfassungTrotz einer jährlichen Inzidenz von 40–90/100 000 Einwohnern mangelt es noch an therapeutischen Optionen, um die sehr ungünstige Prognose der vom prähospitalen Kreislaufstillstand betroffenen Patienten zu verbessern. Etwa 50–70% aller Kreislaufstillstände werden durch einen akuten Myokardinfarkt (AMI) oder eine fulminante Lungenembolie (LE) verursacht. Die Thrombolyse ist eine etablierte, effektive und kausale Therapie für Patienten mit AMI oder LE, die keinen Kreislaufstillstand erleiden. Hingegen sind die Erfahrungen mit der Anwendung der Thrombolyse während eines Kreislaufstillstands bisher begrenzt. Experimentelle Untersuchungen weisen darauf hin, dass die thrombolytische Therapie während der Reanimation einerseits Thromben oder Emboli, die einen AMI oder eine LE verursachen, kausal behandeln, andererseits zu einer Verbesserung der Mikrozirkulation während der Reperfusionsphase beitragen. Die intra-und prähospital durchgeführten Fallserien und Studien zur Thrombolyse während CPR legen nahe, dass diese Therapie zu einer Wiederherstellung eines Spontankreislaufs und zum Überleben von Patienten führen kann, die mit konventionellen Maßnahmen vergeblich reanimiert worden waren. Darüber hinaus gibt es Hinweise auf ein verbessertes neurologisches outcome von Patienten, die eine thrombolytische Therapie während CPR erhielten. Ob diese neue Therapieoption die Prognose von Patienten mit Kreislaufstillstand ganz allgemein verbessern kann, wird eine große randomisierte, doppelblinde Multicenterstudie zeigen.


2003 ◽  
Vol 60 (1) ◽  
pp. 43-47
Author(s):  
Rüfer ◽  
Wuillemin

Unter dem Begriff der venösen Thromboembolie werden in der aktuellen Literatur tiefe Venenthrombose und Lungenembolie zusammengefasst. Dies trägt der Ansicht einer vergleichbaren Pathogenese, Therapie und Prognose Rechnung. Als wichtigste Behandlung hat sich die Antikoagulation durchgesetzt. Die initiale Therapie wird mit einem Heparin durchgeführt, welches mindestens an fünf Tagen verabreicht werden soll. Aufgrund pharmakokinetischer Vorteile sind dafür die niedermolekularen Heparine Mittel der Wahl. Diese sind ebenso effizient und sicher wie unfraktioniertes Heparin und erlauben bei den meisten Patienten eine gewichtsadaptierte Dosierung mit täglich einer bis zwei subkutanen Injektionen. Auch sind regelmäßige Laborkontrollen bei niedermolekularen Heparinen bis auf wenige Ausnahmen nicht notwendig. So ist bei den meisten Patienten eine ambulante oder verkürzte stationäre Therapie der tiefen Venenthrombose möglich. Trotz vielversprechender Daten kann die ambulante Therapie der Lungenembolie außerhalb von Studien dagegen (noch) nicht generell empfohlen werden. Überlappend zur Heparintherapie kann schon am ersten Tag nach Diagnosestellung einer venösen Thromboembolie mit der oralen Antikoagulation mit Cumarinen begonnen werden. Dabei sollte mit Ausnahme spezieller Indikationen der angestrebte INR in einem Bereich zwischen 2.0 und 3.0 liegen. Bei massiven, hämodynamisch relevanten oder fulminant verlaufenden venösen Thromboembolien kann eine Thrombolyse oder eine chirurgische Intervention indiziert sein. Das Risiko der Entwicklung eines postthrombotischen Syndromes nach einer tiefen Venenthrombose wird durch das konsequente Tragen adäquat angepasster Kompressionsstrümpfe vermindert.


2017 ◽  
Vol 107 (11-12) ◽  
pp. 808-812
Author(s):  
Y. Yan ◽  
M. Bohn ◽  
D. Schäfer ◽  
U. Prof. Heisel

Die ISO (International Organization for Standardization)-Norm „Geometrische Produktspezifikation“ (GPS) definiert die Linienprofiltoleranz. Die Linie ist entweder eine extrahierte Linie eines Bauteils – spezifiziert durch eine Schnittebene – oder eine abgeleitete Linie. Diese Definition kommt in der Praxis kaum zur Anwendung. Auch können so funktional erforderliche Toleranzinformationen nicht vollständig beschrieben werden. Die Autoren empfehlen in diesem Fachbeitrag eine neue Systematik, basierend auf der Analyse von Bauteilfunktionen, um die Definition der Linienprofiltoleranz zu ergänzen und zu erweitern. Dazu zeigt der Artikel Praxisbeispiele und es wird eine erweiterte Definition des Linienprofils erstellt.   According to the ISO standard on Geometrical Product Specification (GPS), the tolerance symbol of line profile describes a derived middle line or an extracted line of a part specified by an intersection plane. This definition is rarely applied in practice and some functionally required tolerance information of parts made of sheet metal cannot be described by the current ISO definition. This article suggests a new holistic methodology to complete and extent the definition of line profile based on the analysis of product functions and gives practical examples. As a result, this paper presents an enhanced definition of line profile.


2017 ◽  
Vol 42 (04) ◽  
pp. 301-309
Author(s):  
G. Riemekasten ◽  
S. Schinke

ZusammenfassungDie systemische Sklerose gehört zu den rheumatischen Erkrankungen mit dem höchsten Einfluss auf die Prognose und Lebensqualität. Organmanifestationen wie die interstitielle Lungenfibrose, die pulmonale arterielle Hypertonie (PAH) und die Herzbeteiligung bestimmen die Mortalität, während Schmerzen, Bewegungseinschränkungen und digitale Ulzerationen häufig die Lebensqualität beeinflussen. Mangelernährung, Sarkopenie, Depression, Osteoporose, kardiovaskuläre Erkrankungen und Tumorerkrankungen treten möglicherweise bedingt durch die chronische Aktivierung des Immunsystems gehäuft auf. Es gibt derzeit erste Ansätze, Krankheitsmechanismen und die Beziehung zwischen der obliterativen Vaskulopathie und der variabel vorhandenen Fibrose zu verstehen. Die Therapie sollte frühzeitig beginnen. Eine Reihe von Substanzen beeinflusst die Raynaud-Symptomatik und die obliterative Gefäßerkrankung. Leider werden diese Therapien oftmals nicht ausreichend genutzt. Immunsuppressiva wie Cyclophosphamid, MMF oder eine autologe Stammzelltransplantation haben zu einer deutlichen Verbesserung der inflammatorischen Fibrose in klinischen Studien geführt. Neue Therapieansätze, die Krankheitsmechanismen beeinflussen und nebenwirkungsärmer sind, erscheinen erfolgversprechend und könnten künftig zu einer Zulassung führen. Derzeit wird eine Vielzahl von Studien durchgeführt. Die konsequente zielorientierte und individuelle Therapie stellt einen wichtigen Schlüssel zum Therapieerfolg dar.


2017 ◽  
Vol 42 (04) ◽  
pp. 310-315
Author(s):  
A. Keck ◽  
V. Jaeger ◽  
U. Walker

ZusammenfassungDiese Übersichtsarbeit fokussiert auf die Overlap- und undifferenzierten Myopathien, welche bei der Systemischen Sklerose (SSc), dem systemischen Lupus erythematodes (SLE) und dem Sjögren Syndrom beobachtet werden. Am häufigsten findet sich ein Myositis-Overlap bei der SSc. Da eine einheitliche Definition nicht existiert, schwanken die Angaben über die Prävalenz stark. Grundsätzlich aber sind myopathische Symptome bei der diffusen SSc deutlich häufiger als bei der limitierten Unterform. Es werden 2 myopathische Muster bei der SSc beschrieben: die „einfache“ Myopathie (milde proximale Muskelschwäche, eine normale oder nur leicht erhöhte Creatinkinase (CK) und polyphasische Potenziale im EMG von normaler Dauer und Amplitude) sowie die „komplizierte“ Myopathie (mit mindestens 3 von 4 Befunden: symmetrische Schwäche, bioptischer Nachweis eines entzündlichen Infiltrates, EMG-Veränderungen, Erhöhung der Muskelenzyme im Serum). Neuere Befunde der sogenannten Blood Oxygenation Level Dependent (BOLD) Magnetresonanztomografie legen jedoch nahe, dass die bei SSc im Muskel beobachtete Mikroangiopathie zu einer dynamischen, d. h. sich erst bei Kraftausdauer manifestierenden Muskelschwäche führen könnte. Im Allgemeinen wird angenommen, dass Patienten mit “komplizierter” Myopathie und histologisch nachgewiesener Myositis im Vergleich zur „einfachen“ Mypoathie besser auf eine immunsuppressive Therapie ansprechen. Empfohlen wird eine Glucokortikosteroid-Therapie in möglichst geringer Dosierung, da Steroide eine lebensbedrohliche renale Krise triggern können. Beim SLE werden Myalgien oder eine Muskelschwäche von bis zu 70% der Patienten beklagt, schwere Paresen und Muskelatrophien sind jedoch selten. Eine Myositis, definiert als Muskelschwäche mit begleitender CK-Erhöhung und charakteristischen EMG oder inflammatorischen Biopsiebefunden, wurde bei 6,5% der Patienten beobachtet und war in ungefähr der Hälfte der SLE Patienten bereits Teil der Initialmanifestation. Die Lupus-Myositis wird als milde Erkrankung beschrieben, obwohl sie allerdings von Rezidiven mit abwechselnden Remissionen geprägt ist. Evidenz-basierte Therapieempfehlungen existieren nicht. In der Praxis hat sich jedoch neben Kortikosteroiden der Einsatz von Methotrexat oder Azathioprin bewährt. Beim Sjögren-Syndrom wird die Prävalenz der Myositis zwischen 3 und 7% beziffert, unspezifische Myalgien wurden bei einem Drittel der Patienten beobachtet. Die Muskelsymptome korrelieren beim Sjögren-Syndrom nur schlecht mit den Biopsie-Ergebnissen, welche eine sogar noch häufigere Prävalenz der Myositis nahe legen. Allerdings ist die Ausprägung der Muskelschwäche beim Sjögren-Syndrom meist relativ mild und nur langsam progredient. Bereits geringe Initialdosen von Prednison führen in aller Regel zu einer lang anhaltenden Remission mit nur geringer Rezidivrate. Einheitliche Kriterien zur Klassifikation und Verlaufsbeurteilung der Overlap-Myositis fehlen. Eine Standardisierung der diagnostischen Methoden aller involvierten Fachdisziplinen sowie eine länderübergreifende Harmonisierung der Myositis-Definitionen und der Erfassungsgrundlagen in Registern wären wichtig.


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