Herausforderungen und Bedürfnisse von Familien mit Neugeborenen mit Zwerchfellhernie - Musiktherapie als unterstützende Maßnahme?
Zusammenfassung. Hintergrund: Neugeborene mit Zwerchfellhernie (CDH) verbringen ihre ersten Lebenswochen auf der Intensivstation, was für sie und ihre Familien eine große Belastung ist. Musiktherapie wird bereits bei Frühgeborenen auf der Neonatologie zur Stabilisierung des Kindes, zur Entlastung der Eltern und zur Stärkung der Eltern-Kind-Bindung eingesetzt. Der Nutzen für intensivmedizinisch versorgte reife Neugeborene und ihre Familien wurde dagegen bisher nicht umfassend untersucht. Ziel: Ziel dieser Arbeit war die Untersuchung der spezifischen Bedürfnisse, Herausforderungen und Erfahrungen von Kindern mit CDH und ihrer Eltern und die Ableitung passender musiktherapeutischer Interventionen. Methoden: Mithilfe der QDA-Software f4analyse wurden 15 Elternberichte mit einer inhaltlich strukturierenden qualitativen Inhaltsanalyse ausgewertet und anschließend die musiktherapeutischen Aspekte an einem hypothetischen Fallbeispiel verdeutlicht. Ergebnisse: Eltern leiden vor allem unter organisatorischen und emotionalen Herausforderungen. Sie möchten für ihr Kind sorgen und suchen seine Nähe. Unterstützt werden sie durch ihr soziales Umfeld und das medizinische Personal. Protektive Faktoren sind eine gelungene Selbstfürsorge, Abgrenzung und das Vertrauen auf einen positiven Verlauf. Schlussfolgerungen: Im Mittelpunkt der Bedürfnisse und Herausforderungen stehen medizinische Aspekte wie der Entzug, die Eltern-Kind-Bindung und das elterliche Wohlbefinden. In der musiktherapeutischen Literatur finden sich Hinweise auf verschiedene Interventionen, die diese Aspekte ansprechen können.