Hypertriglyzeridämie und HDL-Mangel

Praxis ◽  
2017 ◽  
Vol 106 (17) ◽  
pp. 941-948 ◽  
Author(s):  
Arnold von Eckardstein

Zusammenfassung. Mit steigenden Plasma-Konzentrationen der Triglyzeride nehmen die Risiken für atherosklerotische Herz-Kreislauf-Erkrankungen (ASKVK) und akute Pankreatitis zu. Ein niedriger HDL-Cholesterin-Spiegel erhöht das ASKVK-Risiko. Bei hohen Konzentrationen von HDL-Cholesterin ist das Risiko für ASKVK nicht vermindert, aber das für Mortalität erhöht. Hypertriglyzeridämie und niedriges HDL-Cholesterin treten häufig gemeinsam und zusammen mit anderen Risikofaktoren auf. Genetische Studien und gescheiterte Interventionsstudien machen eine kausale Beziehung zwischen HDL-Cholesterin und ASKVK unwahrscheinlich, sodass die Erhöhung des HDL-Cholesterin-Spiegels kein Behandlungsziel ist. Genetische Analysen sprechen zwar für eine kausale Beziehung der triglyzeridreichen Lipoproteine zum kardiovaskulären Risiko, aber es gibt keine Erfolgsnachweise aus Interventionsstudien. Deswegen ist die Senkung der Triglyzeride nur bei Chylomikronämie primäres Behandlungsziel. Bei moderater Hypertriglyzeridämie (<10 mmol/l) und niedrigem HDL-Cholesterin ist die Kontrolle anderer ASKVK-Risikofaktoren, insbesondere die Erreichung des LDL-Cholesterin-Zielwertes, primäres Behandlungsziel. Hohe Triglyzerid-Konzentrationen lassen sich besonders gut durch Lebensstil (körperliche Aktivität), Ernährungsweise (Vermeidung von Alkohol, gesättigten Fettsäuren und leicht resorbierbaren Kohlenhydraten) und Behandlung der Grundkrankheit (vor allem Diabetes) senken. Fibrate und Omega-3-Fettsäuren kommen in Betracht, wenn diese Massnahmen versagen.

2012 ◽  
Vol 27 (02) ◽  
pp. 67-72
Author(s):  
Peter Singer ◽  
Iris Löhlein
Keyword(s):  
Omega 3 ◽  

2020 ◽  
Vol 18 (06) ◽  
pp. 242-246
Author(s):  
Leonie Adam ◽  
Thomas Bobbert

ZUSAMMENFASSUNGDie diabetische Stoffwechsellage korreliert häufig mit einer Dyslipidämie, die sich typischerweise durch erhöhte Triglyzeride, niedriges HDL-Cholesterin und eine hohe Konzentration an small dense LDL-Cholesterin (LDL: low-density lipoprotein) auszeichnet. Zur kardiovaskulären Risikostratifizierung bei Diabetes mellitus Typ 2 eignet sich die Verwendung von Non-HDL-Cholesterin (HDL: high-density lipoprotein), um sämtliche potenziell atherogene Lipoproteine – VLDL (very-low-density lipoprotein), IDL (intermediate-density lipoprotein), LDL, Lipoprotein(a), Chylomikronen, Remnants – zu erfassen.


2020 ◽  
Vol 18 (06) ◽  
pp. 234-240
Author(s):  
Ulrich Julius

ZUSAMMENFASSUNGIn dieser Übersicht wird der gegenwärtige Kenntnisstand zu Erhöhungen der Lipoproteinkonzentrationen bei Menschen mit Diabetes im Hinblick auf die Prognose in 3 Kategorien dargestellt: Entwicklung von kardiovaskulären Ereignissen, akute Pankreatitis, Neuauftreten eines Diabetes. Triglyzeridanstiege sind sehr wahrscheinlich atherogen. Exzessiv erhöhte Triglyzeridspiegel werden im Rahmen eines Chylomikronämie-Syndroms beobachtet, das akute Pankreatitiden induzieren kann. Im Fokus steht bei Diabetespatienten LDL-Cholesterin, das auch bei einer leichten Anhebung das Risiko für Arteriosklerose erhöht, zumal die LDL-Partikel chemisch modifiziert sein können. Hier stehen als Therapieoptionen Statine, aber auch Ezetimib und PCSK9-Inhibitoren und als ultima ratio eine Lipoproteinapherese zur Verfügung. Die jüngsten internationalen Richtlinien der ESC/EAS haben die LDL-Cholesterin-Zielwerte deutlich herabgesetzt. Es wird die Relevanz der Parameter Non-HDL-Cholesterin und Apolipoprotein B diskutiert. Eine zunehmend größere Bedeutung als Risikofaktor hat der Lipoprotein(a)-Spiegel. Triglyzeriderhöhungen sind mit dem Neuauftreten eines Diabetes verknüpft, während dies bei hohen Lipoprotein(a)-Spiegeln eher nicht der Fall ist.


2020 ◽  
Vol 69 (04) ◽  
pp. 223-229
Author(s):  
Jens Freese ◽  
Sebastian Proschinger

ZusammenfassungSport und körperliche Aktivität haben nicht nur präventivmedizinische Bedeutung für die Gesundheit, sondern auch für die Leistungsfähigkeit des Immunsystems. Entscheidend ist die Dosis: Diabetiker profitierten in einer Studie von moderater Aktivität mit besserer kardiorespiratorischer Fitness, niedrigerem Körperfettanteil, niedrigerem LDL-Cholesterin und besserer Insulinsensitivität. Leistungssportler hingegen leiden auffällig häufig an Infekten der oberen Atemwege, gastrointestinalen Störungen und Erschöpfungssyndromen.Die sportimmunologische Forschung ist in den letzten Jahrzehnten exponentiell gewachsen. Auf Basis des derzeitigen Wissens kann abgeleitet werden: Das Immunsystem lässt sich trainieren, mit der individuell angepassten Dosis. Die Immunoseneszenz ist durch tägliche Bewegung positiv beeinflussbar. Und immer deutlicher zeigt sich: Die Intensität ist ein entscheidender Faktor, um das Immunsystem zu stimulieren.


2019 ◽  
Vol 144 (17) ◽  
pp. 1212-1217
Author(s):  
Ulrike Gonder ◽  
Clemens von Schacky ◽  
Nicolai Worm ◽  
Benjamin Lechner ◽  
Markus Bock ◽  
...  

ZusammenfassungDie Prävalenz der Demenz ist in den letzten Jahren gestiegen und nimmt mit dem Alter exponentiell zu. In Deutschland sind ca. 1,7 Mio. Menschen betroffen, die jährliche Neuerkrankungsrate wird auf 300 000 geschätzt. Der Begriff Demenz umfasst verschiedene Krankheitsformen mit unterschiedlichen Ätiologien. Dem demenziellen Syndrom des höheren Lebensalters liegen meist vaskuläre und metabolische Risikofaktoren zugrunde, die der klinischen Demenzmanifestation um Dekaden vorausgehen. Dies bietet ein enormes Zeitfenster für die Prävention, welche insbesondere vor dem Hintergrund weitgehend fehlender kurativer pharmakologischer Ansätze eine große Bedeutung erlangt. Lebensstilmaßnahmen, die eine hohe Nahrungsqualität und eine ausreichende Versorgung mit Omega-3-Fettsäuren, körperliche Aktivität und erholsamen Schlaf beinhalten, verbessern metabolische und vaskuläre Risikofaktoren und mindern das Demenzrisiko. Da multimodale Konzepte synergistisch wirken, versprechen sie den größten präventiven Nutzen.


Author(s):  
Yvonne Rogalski ◽  
Muriel Quintana

The population of older adults is rapidly increasing, as is the number and type of products and interventions proposed to prevent or reduce the risk of age-related cognitive decline. Advocacy and prevention are part of the American Speech-Language-Hearing Association’s (ASHA’s) scope of practice documents, and speech-language pathologists must have basic awareness of the evidence contributing to healthy cognitive aging. In this article, we provide a brief overview outlining the evidence on activity engagement and its effects on cognition in older adults. We explore the current evidence around the activities of eating and drinking with a discussion on the potential benefits of omega-3 fatty acids, polyphenols, alcohol, and coffee. We investigate the evidence on the hypothesized neuroprotective effects of social activity, the evidence on computerized cognitive training, and the emerging behavioral and neuroimaging evidence on physical activity. We conclude that actively aging using a combination of several strategies may be our best line of defense against cognitive decline.


2005 ◽  
Vol 36 (9) ◽  
pp. 52
Author(s):  
BRUCE JANCIN
Keyword(s):  

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