Bildgebende Diagnostik beim akuten Skrotum

2017 ◽  
Vol 48 (05) ◽  
pp. 443-451
Author(s):  
Natalie Ring ◽  
Gundula Staatz

ZusammenfassungDas akute Skrotum gehört zu den häufigsten urologischen Notfällen bei Kindern und Jugendlichen und bezeichnet das plötzliche Auftreten von Schmerzen im Skrotum, meist einhergehend mit begleitender Schwellung und Rötung des betroffenen Hodens. Am wichtigsten ist es zunächst festzustellen, ob ein chirurgisches Vorgehen mit Hodenfreilegung notwendig ist, oder ein konservatives Vorgehen gerechtfertigt ist. Da Anamnese und körperliche Untersuchung nicht immer eindeutig sind, kommt ergänzend oft die Sonografie mit farbkodierter Dopplersonografie als Bildgebung der 1. Wahl zum Einsatz. Hiermit gelingt es meist, eine OP-Pflichtige Hodentorsion oder auch eine Hodenruptur nach Trauma von ihren Differenzialdiagnosen, wie z. B. die Hydatidentorsion oder die Epididymorchitis zu unterscheiden. Weiterführende bildgebende Verfahren wie MRT, Szintigrafie oder kontrastmittelverstärkte Sonografie sind nur bei unklaren Fällen oder Komplikationen im Verlauf indiziert.

2019 ◽  
Vol 8 (02) ◽  
pp. 117-124
Author(s):  
Christoph Hammerstingl ◽  
Peter Bernhardt

ZusammenfassungErkrankungen des rechten Herzens wurden über viele Jahre hinweg nicht als prognostisch relevant erachtet. Die Erkenntnis über den progressiven Verlauf unterschiedlicher Pathologien mit einem direkten Einfluss auf das Outcome der betroffenen Patienten rückt moderne, teils experimentelle Therapieverfahren aktuell zunehmend in den Fokus der medizinischen Aufmerksamkeit. Basis für die Entwicklung neuer therapeutischer Ansätze ist ein grundlegendes Verständnis und die adäquate Darstellung der Anatomie des rechten Herzens und der komplexen Zusammenhänge mit der pulmonalen Hämodynamik. Unterschiedliche bildgebende Verfahren werden bereits eingesetzt für die Beurteilung der Anatomie und pathologischer Veränderungen des rechten Herzens.


2018 ◽  
Vol 50 (06) ◽  
pp. 386-392 ◽  
Author(s):  
Katharina Zetzmann ◽  
Ingo Ludolph ◽  
Raymund E Horch ◽  
Anja Miriam Boos

ZusammenfassungDas Lipödem ist eine progrediente Erkrankung, die immer mehr Frauen betrifft und zunehmend bewusster als Krankheit wahrgenommen wird. Sie ist gekennzeichnet durch eine Umfangsvermehrung durch Fettgewebsvermehrung der Extremitäten und kann im Verlauf zu Ödemen führen. Im Gegensatz dazu ist das Lymphödem durch eine umschriebene Lymphabflussstörung definiert, die zur Bindegewebsfibrose des umliegenden Gewebes führen kann. Während das Lipödem als klinische Diagnose gesichert werden kann und eine bildgebende Diagnostik meist nur zum Ausschluss von Begleiterkrankungen eingesetzt werden kann, gibt es bei einem Lymphödem die Möglichkeit zur Darstellung einer Lymphabflussstörung durch bildgebende Verfahren. Eine Ultraschalluntersuchung ist als Basisdiagnostik zur Darstellung der eingelagerten interstitiellen Flüssigkeit sowohl beim Lip-, als auch Lymphödem indiziert. Der Goldstandart zur Darstellung einer Lymphabflussstörung ist die Lymphszintigrafie, die auch in Kombination mit einer Computertomografie durchgeführt werden kann. Eine weitere dynamische Untersuchung ist die Indocyaningrün(ICG)-Lymphografie, deren Durchführung immer mehr an Bedeutung gewinnt, weil sie auch intraoperativ genutzt werden kann. Eine Magnetresonanz(MR)-Lymphografie zur dreidimensionalen Darstellung eines Lymphödems und einer Lymphabflussstörung kann eine sinnvolle Ergänzung zur Therapie eines Lip- bzw. Lymphödems sein. Zur Therapie des Lip- und Lymphödems sollte stets eine Kombination aus konservativen und operativen Maßnahmen angestrebt werden. Während die Liposuktion und andere resezierende Verfahren Möglichkeiten zur Beschwerdelinderung bei bestehendem Lipödem oder fortgeschrittenem Lymphödem bieten, stellen die neuen rekonstruktiven Verfahren, wie beispielsweise die Lymphknotentransplantation und die Schaffung von lympho-venösen Anastomosen, vielversprechende, moderne Methoden zur Behandlung eines Lymphödems dar. Durch die Schaffung neuer Lymphabflusswege können Patienten mit einem Lymphödem auf eine langfristige Volumenreduktion der betroffenen Extremität oder Körperstelle und der damit verbundenen Symptomlinderung und Verbesserung der Lebensqualität hoffen.


2020 ◽  
Vol 40 (03) ◽  
pp. 153-162
Author(s):  
Alexander Pfeil ◽  
Joachim Böttcher ◽  
Peter Oelzner ◽  
Tobias Hoffmann ◽  
Gunter Wolf ◽  
...  

ZUSAMMENFASSUNGIn der Diagnostik von rheumatologischen Erkrankungen im Bereich der peripheren Gelenke und des Achsenskelettes stellt das Röntgenbild weiterhin die primäre bildgebende Diagnostik aufgrund der ubiquitären Verfügbarkeit als auch der standardisierten Durchführbarkeit dar. Die Röntgendiagnostik wird insbesondere zur Beurteilung der Manifestation einer rheumatologischen Erkrankung am Achsenskelett und an den peripheren Gelenken, zur Verifizierung des radiologischen Schweregrades und zur Quantifizierung der radiologischen Progression bei Patienten mit einer rheumatoiden Arthritis, Psoriasisarthritis, Arthrose und Osteoporose eingesetzt. Die Beurteilung des radiologischen Schweregrades ist über verschiedene Scoring-Modelle möglich, wobei die krankheitsspezifischen Scores vor allem in klinischen Studien eingesetzt werden und in der klinischen Routine kaum Beachtung finden. Eine Aussage in Bezug auf Weichteilstrukturen bzw. zu intraossären entzündlichen Veränderungen ist durch die Röntgendiagnostik nur in einem sehr begrenzten Umfang möglich, sodass hier auf additive bildgebende Verfahren, beispielsweise die Magnetresonanztomografie zurückgegriffen werden muss.


2010 ◽  
Vol 19 (01) ◽  
pp. 10-17 ◽  
Author(s):  
S. Reppenhagen ◽  
L. Rackwitz ◽  
W. Kenn ◽  
A. Roth ◽  
S. Goebel ◽  
...  

ZusammenfassungEine frühe Diagnose der atraumatischen Femurkopfnekrose ermöglicht einen frühzeitigen Therapiebeginn und damit verbunden eine bessere Prognose. Die radiologische Abklärung bei Verdacht auf eine atraumatische Femurkopfnekrose ist dabei essenziell. Die bildgebende Diagnostik sollte mit konventionellen Röntgenbildern beider Hüftgelenke beginnen, um Differenzialdiagnosen auszuschließen. Die Magnetresonanztomografie (MRT) ist heute das bildgebende Verfahren der Wahl, mit der höchsten Sensitivität und Spezifität. Mit Hilfe der multiplanaren Computertomografie (CT) kann das Vorliegen einer subchondralen Fraktur am sichersten erfasst werden. Für diese Fragestellung ist die CT der MRT derzeit noch überlegen. Die Skelettszintigrafie sollte nur noch in Ausnahmefällen eingesetzt werden, in denen Kontraindikationen für eine MRT bestehen. Die bildgebende Diagnostik mittels Röntgen, MRT und CT erlaubt eine genaue Stadieneinteilung nach der ARCO-Klassifikation und ermöglicht es, den Patienten frühzeitig einer stadiengerechten Therapie zuzuführen.


Phlebologie ◽  
2020 ◽  
Vol 49 (02) ◽  
pp. 72-78
Author(s):  
Katharina Zetzmann ◽  
Ingo Ludolph ◽  
Raymund E Horch ◽  
Anja Miriam Boos

ZusammenfassungDas Lipödem ist eine progrediente Erkrankung, die immer mehr Frauen betrifft und zunehmend bewusster als Krankheit wahrgenommen wird. Sie ist gekennzeichnet durch eine Umfangsvermehrung durch Fettgewebsvermehrung der Extremitäten und kann im Verlauf zu Ödemen führen. Im Gegensatz dazu ist das Lymphödem durch eine umschriebene Lymphabflussstörung definiert, die zur Bindegewebsfibrose des umliegenden Gewebes führen kann. Während das Lipödem als klinische Diagnose gesichert werden kann und eine bildgebende Diagnostik meist nur zum Ausschluss von Begleiterkrankungen eingesetzt werden kann, gibt es bei einem Lymphödem die Möglichkeit zur Darstellung einer Lymphabflussstörung durch bildgebende Verfahren. Eine Ultraschalluntersuchung ist als Basisdiagnostik zur Darstellung der eingelagerten interstitiellen Flüssigkeit sowohl beim Lip- als auch Lymphödem indiziert. Der Goldstandard zur Darstellung einer Lymphabflussstörung ist die Lymphszintigrafie, die auch in Kombination mit einer Computertomografie durchgeführt werden kann. Eine weitere dynamische Untersuchung ist die Indocyaningrün (ICG)-Lymphografie, deren Durchführung immer mehr an Bedeutung gewinnt, weil sie auch intraoperativ genutzt werden kann. Eine Magnetresonanz (MR)-Lymphografie zur 3-dimensionalen Darstellung eines Lymphödems und einer Lymphabflussstörung kann eine sinnvolle Ergänzung zur Therapie eines Lip- bzw. Lymphödems sein. Zur Therapie des Lip- und Lymphödems sollte stets eine Kombination aus konservativen und operativen Maßnahmen angestrebt werden. Während die Liposuktion und andere resezierende Verfahren Möglichkeiten zur Beschwerdelinderung bei bestehendem Lipödem oder fortgeschrittenem Lymphödem bieten, stellen die neuen rekonstruktiven Verfahren, wie beispielsweise die Lymphknotentransplantation und die Schaffung von lymphovenösen Anastomosen, vielversprechende, moderne Methoden zur Behandlung eines Lymphödems dar. Durch die Schaffung neuer Lymphabflusswege können Patienten mit einem Lymphödem auf eine langfristige Volumenreduktion der betroffenen Extremität oder Körperstelle und der damit verbundenen Symptomlinderung und Verbesserung der Lebensqualität hoffen.


2020 ◽  
Vol 04 (04) ◽  
pp. 268-274
Author(s):  
Karsten Schöller ◽  
Sebastian Siller

ZusammenfassungDie degenerative zervikale Myelopathie (DCM) ist die häufigste Form der Rückenmarksaffektion im Erwachsenenalter. Die zugrundeliegenden pathophysiologischen Veränderungen sind komplex und eine operative Therapie ist in aller Regel spätestens dann notwendig, wenn relevante klinische Symptome einer stenosebedingten Rückenmarkskompression vorliegen. Für die Planung der Operation ist eine akkurate bildgebende Diagnostik essenziell. Diese soll dabei helfen, die zur klinischen Symptomatik beitragenden Wirbelsäulensegmente zu identifizieren.Die konventionelle Magnetresonanztomografie (MRT) ist das heutzutage am häufigsten angewendete bildgebende Verfahren bei DCM, da sich v. a. T2-gewichtete MRT-Sequenzen hervorragend für die morphologische Beurteilung der Rückenmarkskompression und die Identifikation einer Myelomalazie („Myelopathiezeichen“) eignen. Insbesondere bei multisegmentalen degenerativen Veränderungen kann die Grenze der diagnostischen Aussagekraft des MRTs jedoch schnell erreicht werden.Die Diffusion Tensor Bildgebung (diffusion tensor imaging, DTI) ist eine auf der MRT basierende, neuartige Untersuchungsmodalität, die auf der Messung der Diffusionseffekte von Wassermolekülen auf zellulärer Ebene basiert und eine Beurteilung der Integrität der weißen Rückenmarkssubstanz ermöglicht. Die beiden wichtigsten DTI-Größen, FA (fraktionelle Anisotropie) und ADC (apparent diffusion coefficient), stellen Surrogatparameter für das Ausmaß der strukturellen Myelonschädigung dar und zeigen Unterschiede zwischen DCM-Patienten und gesunden Probanden. Ein Vorteil dieser Technik könnte in einer sensitiven und frühen Detektion einer Rückenmarksschädigung liegen, zudem ist die Nutzung als prognostischer Marker oder bei der Operationsplanung denkbar.Unser Artikel beschäftigt sich mit den Einsatzmöglichkeiten des DTI bei der zervikalen Myelopathie und gibt einen Ausblick auf mögliche zukünftige Entwicklungen.


Pneumologie ◽  
2016 ◽  
Vol 70 (07) ◽  
pp. 454-461
Author(s):  
W. Windisch ◽  
B. Schönhofer ◽  
F. Magnet ◽  
E. Stoelben ◽  
H.-J. Kabitz

ZusammenfassungEine Störung der Zwerchfellfunktion ist vielschichtig und kann alle Komponenten der Atempumpe betreffen. Dabei erscheint insbesondere die Diagnostik und Therapie der uni- und bilateralen Zwerchfellparese schwierig. Neuromuskuläre Erkrankungen, Verletzungen, iatrogene Bedingungen, Tumorkompressionen, aber auch infektiöse oder inflammatorische Bedingungen können ebenso Gründe für eine Zwerchfellparese sein wie die neuralgische Schultermyatrophie oder die idiopathische Zwerchfellparese. Die Diagnostik umfasst zunächst die Anamnese, die körperliche Untersuchung, die Blutgasanalyse, die Lungenfunktion sowie die Diagnostik der Grunderkrankung. Zusätzlich stehen jedoch heute auch spezifische Tests zur atemmuskulären Funktionsdiagnostik und bildgebende Verfahren wie die Zwerchfellsonografie zur Verfügung. Therapeutisch sind primär ein Atemmuskeltraining, die nicht-invasive Beatmung und die operative Zwerchfellraffung in selektierten Patientengruppen etabliert.


2005 ◽  
Vol 62 (11) ◽  
pp. 779-786
Author(s):  
Blum

Bei neurologischen Zeichen einer fokalen Entzündung, eines Tumors oder einer Meningoenzephalitis sollte vor allem bei wechselnder Lokalisation der Symptome, einer bereits bekannten Helminthiase oder bei einer positiven Expositionsanamnese (Reiseanamnese, Einnahme nicht genügend gekochter Lebensmittel oder Tierkot) an eine Wurmerkrankung gedacht werden. Als erster Abklärungsschritt wird eine Eosinophilie im Blut und/oder Liquor gesucht. Später werden serologische Abklärungen und bildgebende Verfahren eingesetzt. Da eine Wurmbehandlung zu einer entzündlichen Reaktion mit Verschlechterung des klinischen Bildes führen kann, sollte sie vorsichtig und unter Schutz von Kortikosteroiden durchgeführt werden.


2018 ◽  
Vol 75 (5) ◽  
pp. 316-328
Author(s):  
Christian Ansprenger ◽  
Emanuel Burri

Zusammenfassung. Die Diagnose und auch die Überwachung von chronisch entzündlichen Darmerkrankungen ruht auf mehreren Säulen: Anamnese, körperliche Untersuchung, Laborwerte (im Blut und Stuhl), Endoskopie, Histologie und Bildgebung. Die Diagnose kann nicht anhand eines einzelnen Befundes gestellt werden. In den letzten Jahren hat sich das Therapieziel weg von klinischen Endpunkten hin zu endoskopischen und sogar histologischen Endpunkten entwickelt. Für einige dieser neuen Therapieziele existiert allerdings noch keine allgemein gültige Definition. Regelmässige Endoskopien werden von Patienten schlecht toleriert, weshalb Surrogat-Marker wie Calprotectin untersucht wurden und eine gute Korrelation mit der mukosalen Entzündungsaktivität nachgewiesen werden konnte. Entsprechend zeigte sich bei Morbus Crohn eine Algorithmus-basierte Therapiesteuerung – unter anderem basierend auf Calprotectin – einer konventionellen Therapiesteuerung überlegen. Die Überwachung der medikamentösen Therapie («Therapeutic Drug Monitoring» [TDM]) ist ein zweites Standbein des Monitoring von chronisch entzündlichen Darmerkrankungen. Mit zunehmendem Einsatz vor allem der Biologika-Therapien wurden sowohl reaktives TDM (in Patienten mit klinischem Rezidiv) als auch proaktives TDM (in Patienten in Remission / stabiler Erkrankung) untersucht und haben (teilweise) Eingang in aktuelle Richtlinien gefunden. Zukünftige Studien werden die vorgeschlagenen Therapieziele besser definieren und den Nutzen der medikamentösen Therapieüberwachung auf den Krankheitsverlauf weiter untersuchen müssen.


2014 ◽  
Vol 71 (3) ◽  
pp. 135-139 ◽  
Author(s):  
Christian Löser

Mangelernährung ist ein hochrelevanter unabhängiger klinischer Risiko- und signifikanter Kostenfaktor mit wissenschaftlich überzeugend belegten klinischen Folgen. Die Ursachen für das Auftreten einer Mangelernährung sind komplex und in der Regel multifaktoriell und beinhalten neben einer Vielzahl unterschiedlicher medizinischer Faktoren sehr häufig auch nicht medizinische Gründe, wie soziale Isolation, die Unfähigkeit, sich selbständig gesundes Essen zu beschaffen und zuzubereiten sowie Armut. Die Entwicklung einer klinisch relevanten Mangelernährung äußert sich neben einem Gewichtsverlust in einer Vielzahl unspezifischer und spezifischer körperlicher Symptome und Beschwerden und im Einzelfall durch konkrete Symptome/Erkrankungen bei spezifischem Mikronährstoffmangel. Bei Patienten mit Risiko für Mangelernährung sollte durch systematisches Nachfragen und eine gezielte körperliche Untersuchung eine relevante Mangelernährung frühzeitig diagnostiziert und die individuell zugrunde liegenden Ursachen evaluiert werden, damit möglichst zeitgerecht eine adäquate Ernährungsintervention eingeleitet werden kann.


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