Operationen und akute Erkrankungen bei Typ-1-Diabetes
ZUSAMMENFASSUNGEine kontinuierliche intravenöse Insulininfusionstherapie minimiert Blutzucker (BZ)-Schwankungen und damit das Risiko für Stoffwechselentgleisungen bei Kindern und Jugendlichen mit Diabetes mellitus Typ 1 (T1D), während einer Operation oder einer akuten Zweiterkrankung. Die Datenlage hinsichtlich sicherer BZ-Zielbereiche, adäquater Flüssigkeit- und Insulindosierungen während einer Insulininfusion bei pädiatrischen Patienten ist jedoch spärlich. Das hauseigene Schema zur Insulinfusionstherapie wurde nun hinsichtlich seiner Effektivität und Sicherheit in 124 Fällen bei 62 Patienten (n = 78 chirurgische Eingriffe, n = 46 akute Zweiterkrankung, mittleres Alter 9,6 ± 5,4 Jahre) evaluiert. In > 60 % der Infusionszeit lagen die BZ-Werte im Zielbereich, in nur 6 % der Zeit kam es zu kritischen Hypo- und Hyperglykämien. Damit erwies sich das Protokoll als effektiv und sicher. Allerdings erlebten Kinder < 12 Jahre signifikant mehr kritische Hypoglykämien im Vergleich zu Jugendlichen (Hypoglykämie/Fall 2,4 ± 2,7 vs. 0,9 ± 2,0; p < 0,001). Daher erscheint das Schema für Jugendliche geeigneter zu sein. Wir haben folglich das Protokoll für jüngeren Patienten durch Reduktion der Insulindosierung angepasst.