Neue Aspekte zur Fournierschen Gangrän – Ein Rapid Review

2021 ◽  
Author(s):  
Jennifer Kranz ◽  
Desiree L. Dräger ◽  
Laila Schneidewind

ZusammenfassungDie Fourniersche Gangrän (FG) ist eine sporadische, lebensbedrohliche, nekrotisierende Infektion des Perineums, der Perinealregion und des äußeren Genitales. Aus der Literatur gibt es einige Hinweise darauf, dass die Prognose der Erkrankung in den letzten Jahren nicht wesentlich verbessert werden konnte. Daher wurde eine schnelle Evidenzanalyse mittels Literaturrecherche in MEDLINE aus den aktuellen Publikationen des Jahres 2020 durchgeführt, um mittels neuer Aspekte zu ermöglichen, die Versorgungssituation der betroffenen Patienten zu verbessern und weitere Forschungsvorhaben ideal zu planen. Insgesamt konnten für dieses Review 18 Publikationen berücksichtigt werden. Bei 15 dieser Arbeiten handelt es sich um Orginalarbeiten sowie 3 systematische Reviews. Bez. der Orginalarbeiten handelt es sich um 12 retrospektive Fallserien, 2 epidemiologische und eine prospektive Studie. 2 der systematischen Reviews inkludieren ebenfalls eine Metaanalyse. Die Mehrzahl der Autoren dieser Publikationen kommt unter anderem zu der Schlussfolgerung, dass die FG weiterhin eine ernsthafte Erkrankung mit teils inakzeptablen Mortalitätsraten für die moderne Medizin ist und es in der Therapie weiterhin Optimierungsbedarf gibt. Weiterhin wurden neue Risikofaktoren identifiziert, die mit einer erhöhten Mortalität bei FG Patienten assoziiert sind. Es handelt sich um eine Dyslipoproteinämie, Diabetes mellitus, Herzerkrankungen und akutes sowie chronisches Nierenversagen. 4 der inkludierten Arbeiten untersuchten den Zusammenhang des Auftretens von FG und der Einnahme oraler Antidiabetika, SGLT2- sowie DPP4-Hemmern. Keine Studie konnte dabei einen signifikanten Zusammenhang nachweisen, insbesondere eine Metaanalyse mit 84 Studien nicht. Vielversprechende Konzepte für die Wundbehandlung sind die hyperbare Oxygenierung (HBO), der vakuum-assistierte Wundverschluss und Wundkonditionierung mittels Larven. Zusammenfassend ist die FG ein seltenes, aber immer noch potenziell vital bedrohliches Krankheitsbild. Die Prognose konnte in den letzten Jahren nicht verbessert werden. Daher ist eine weitere Therapieoptimierung dringend erforderlich. Dies kann nur durch weitere Studien erreicht werden. Aufgrund der Seltenheit der Erkrankung sehen wir die Möglichkeit dies mit einer nationalen Registerstudie zu erreichen. Zusätzlich können aus dem Register Risikostratefizierungen erarbeitet werden, welche Patienten z. B. von einer Therapie in einem Zentrum oder bestimmten Wundkonditionierungen profitieren.

2014 ◽  
Vol 08 (02) ◽  
pp. 83-88
Author(s):  
M. Büttner ◽  
K. Benz ◽  
K. Amann

ZusammenfassungEpidemiologische Studien zeigen, dass Adipositas, unabhängig von dem Vorliegen eines Diabetes mellitus, einer arteriellen Hypertonie oder anderer Komorbiditäten, ein Risikofaktor für chronische Nierenerkrankungen ist. Weitere Befunde gibt es hinsichtlich einer Verbindung von chronischen Nierenerkrankungen bei Adipositas und Veränderungen der Adipokinsekretion (Hyperleptinämie, Adiponektinmangel), einer Aktivierung des Renin- Angiotensin-Systems, einer chronischen Inflammation, einer endothelialen Dysfunktion, einer Lipidakkumulation, einer beeinträchtigten renalen Hämodynamik und einer im Verhältnis zum Körpergewicht verminderten Nephronanzahl. Ganz allgemein aggraviert das Vorliegen einer Adipositas den Verlauf zahlreicher primärer Nierenerkrankungen, z.B. Glomerulonephritiden, aber sie beeinflusst auch die Nierenfunktion nach Nierentransplantation. Mikroalbuminurie, Proteinurie, Hyperfiltration und eingeschränkte Nierenfunktion sind mit Adipositas assoziiert. Histologisch findet sich eine spezielle Form einer sekundären fokal- segmentalen Glomerulosklerose, die bevorzugt bei Adipositas vorkommt. Klinisch relevant sind Beobachtungen, dass drastischer Gewichtsverlust entweder durch Modifikation des Lebensstils oder durch bariatrische Chirurgie die Nierenfunktionsstörungen, vor allem die Albuminurie und Hyperfiltration, bei ehemals adipösen Patienten verbessern kann, so dass davon auszugehen ist, dass Nierenerkrankungen bei Adipositas stringenten Präventionsprogrammen zugänglich sind. Die diabetische Nephropathie (DN) ist die führende Ursache für ein chronisches Nierenversagen bei Erwachsenen in der westlichen Welt. Typische morphologische Veränderungen umfassen eine Verbreiterung der glomerulären Basalmembranen, eine Expansion des Mesangiums mit diffuser oder nodulärer Glomerulosklerose (Kimmelstiel-Wilson-Knoten) und eine arterioläre Hyalinose. Normalerweise entsteht die DN nach einem ca. 10–15 jährigen Krankheitsverlauf und weist dann einen progressiven Verlauf auf bis hin zum terminalen Nierenversagen. Es gibt jedoch inzwischen Hinweise, dass glomeruläre und tubulointerstitielle Läsionen bei DN bis zu einem gewissen Maß nach Korrektur der Blutzuckerwerte reversibel sind. Die vorliegende Übersicht beschäftigt sich vor allem mit der Pathogenese und Morphologie der Nierenfunktions- und Strukturveränderungen bei Adipositas und assoziierter Nierenerkrankungen wie der diabetischen Nephropathie.


2019 ◽  
Vol 36 (5) ◽  
pp. 557-568 ◽  
Author(s):  
T. Karagiannis ◽  
P. Andreadis ◽  
A. Manolopoulos ◽  
K. Malandris ◽  
I. Avgerinos ◽  
...  

2019 ◽  
Vol 47 (06) ◽  
pp. 419-424
Author(s):  
Mirjam Weiß ◽  
Fabian Schramm ◽  
Dorothee Dahlem

Zusammenfassung Gegenstand und Ziel Der Nachweis von Ketonkörpern erfolgt in der Regel über einen Urinschnelltest, der aufgrund der fehlenden Testung auf β-Hydroxybutyrat zu falsch negativen Ergebnissen führen kann. In der Humanmedizin wird eine direkte Bestimmung von β-Hydroxybutyrat aus dem Blut mithilfe von portablen Messgeräten bevorzugt, die mit einer höheren Sensitivität verbunden ist. In der Veterinärmedizin stehen nur wenige evaluierte Geräte zur Verfügung, die bei höheren β-Hydroxybutyrat-Konzentrationen deutliche Limitationen zeigten. Ziel der Studie war eine Vergleichsmessung mit dem portablen Ketonmessgerät GlucoMen®LX PLUS und der Referenzmethode zur quantitativen Bestimmung der β-Hydroxybutyrat-Konzentration in venösem Blut von Hunden und Katzen. Material und Methoden Aufnahme in die prospektive Studie fanden insgesamt 47 Hunde und 55 Katzen mit diabetischer Ketoazidose, Diabetes mellitus, einer katabolen Stoffwechsellage sowie gesunde Tiere. Es erfolgte eine vergleichende Untersuchung der Proben mit dem zu evaluierenden Ketonmessgerät GlucoMen®LX PLUS und einem automatischen Analysegerät als Referenzmethode. Die Messresultate der Proben von Hunden und Katzen wurden getrennt ausgewertet. Ergebnisse Es zeigte sich eine hohe Korrelation zwischen den Messungen des GlucoMen®LX PLUS und der Referenzmethode bei Hunden (R = 0,986, p < 0,001) und Katzen (R = 0,98, p < 0,001). Die gemessenen Werte variierten bei Hunden (Mittelwert 0,01 mmol/l, SD ± 0,20) und Katzen (Mittelwert 0,05 mmol/l, SD ± 0,29) nur geringfügig. Bei 44 % aller Hunde und Katzen ergaben sich mit dem GlucoMen®LX PLUS niedrigere Werte als bei der Referenzmethode, wobei eine stärkere Differenz der Messwerte insbesondere bei niedrigen und höheren β-Hydroxybutyrat-Konzentrationen bestand (Hunde: R = –0,762; Katzen: R = –0,86). Schlussfolgerung Das Gerät GlucoMen®LX PLUS weist eine sehr gute Korrelation zur Referenzmethode auf und ist zur Messung von β-Hydroxybutyrat in venösem Blut von Hunden und Katzen geeignet. Seine Limitationen liegen insbesondere in höheren Messbereichen, in denen das Gerät im Vergleich zur Referenzmethode geringfügig niedrige β-Hydroxybutyrat-Konzentrationen misst. Klinische Relevanz Das GlucoMen®LX PLUS stellt eine kostengünstige Alternative zur Ketonkörperbestimmung im Urin dar.


Author(s):  
D. Krishna Veni ◽  
N. Vishal Gupta

Diabetes mellitus is a chronic and metabolic disorder which results from defects in a section of insulin, action of insulin, or both. Primarily drugs are used to control the symptoms and save life. Secondary aims are to prevent long-term diabetic complications and by eliminating various risk factors to increase longevity. In type I diabetes mellitus, new innovative therapies such as pancreatic transplantation, pancreatic islet transplantation, stem cell therapy, transdifferentiation, and gene therapy are discussed, and regarding type II diabetes mellitus, treatment is based on drugs which stimulates the secretion of insulin such as conventional therapy, antihypoglycemic agents such as insulin, insulin secretagogues, and insulin sensitizers, α-glucosidase inhibitors, dipeptidyl peptidase-4 inhibitors, and sodium-glucose cotransporter 2 inhibitors, and a list of patents for the treatment of diabetes mellitus are discussed in this review article.


Author(s):  
D. Krishna Veni ◽  
N. Vishal Gupta

Diabetes mellitus is a chronic and metabolic disorder which results from defects in a section of insulin, action of insulin, or both. Primarily drugs are used to control the symptoms and save life. Secondary aims are to prevent long-term diabetic complications and by eliminating various risk factors to increase longevity. In type I diabetes mellitus, new innovative therapies such as pancreatic transplantation, pancreatic islet transplantation, stem cell therapy, transdifferentiation, and gene therapy are discussed, and regarding type II diabetes mellitus, treatment is based on drugs which stimulates the secretion of insulin such as conventional therapy, antihypoglycemic agents such as insulin, insulin secretagogues, and insulin sensitizers, α-glucosidase inhibitors, dipeptidyl peptidase-4 inhibitors, and sodium-glucose cotransporter 2 inhibitors, and a list of patents for the treatment of diabetes mellitus are discussed in this review article.


1998 ◽  
Vol 39 (5) ◽  
pp. 663-668 ◽  
Author(s):  
Harry N. Bawden ◽  
Aidan Stokes ◽  
Carol S. Camfield ◽  
Peter R. Camfield ◽  
Sonia Salisbury

Author(s):  
Bruce R. Pachter

Diabetes mellitus is one of the commonest causes of neuropathy. Diabetic neuropathy is a heterogeneous group of neuropathic disorders to which patients with diabetes mellitus are susceptible; more than one kind of neuropathy can frequently occur in the same individual. Abnormalities are also known to occur in nearly every anatomic subdivision of the eye in diabetic patients. Oculomotor palsy appears to be common in diabetes mellitus for their occurrence in isolation to suggest diabetes. Nerves to the external ocular muscles are most commonly affected, particularly the oculomotor or third cranial nerve. The third nerve palsy of diabetes is characteristic, being of sudden onset, accompanied by orbital and retro-orbital pain, often associated with complete involvement of the external ocular muscles innervated by the nerve. While the human and experimental animal literature is replete with studies on the peripheral nerves in diabetes mellitus, there is but a paucity of reported studies dealing with the oculomotor nerves and their associated extraocular muscles (EOMs).


1971 ◽  
Vol 104 (4) ◽  
pp. 442-444 ◽  
Author(s):  
R. Tankel
Keyword(s):  

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