Ultraschalldiagnostik von Darmwandveränderungen bei der Katze
Zusammenfassung:Gegenstand und Ziel: Ziel dieser Studie war, bei Katzen sonographisch erfassbare Darmwandveränderungen zu beschreiben und ihren diagnostischen Wert zu bestimmen. Material und Methoden: In den Jahren 2002–2005 konnten bei 30 Katzen mit klinisch unspezifischen gastrointestinalen Symptomen sonographische Veränderungen an der Darmwand dargestellt werden. Die Ultraschallbefunde wurden in Veränderungen von Darmwanddicke und -schichtung, Echogenität, Symmetrie und Mitbeteiligung benachbarter Abdominalorgane eingeteilt und beurteilt. Mithilfe ultraschallgeführter Tru-cut-Biopsie (18-Gauge-Nadel) oder Vollschichtbiopsie nach Laparotomie erfolgte eine Gewebeprobenentnahme zur histopathologischen Untersuchung. Ergebnisse: Die sonographischen Befunde bei den 30 Katzen umfassten eine isoliert verdickte Muskularis (n = 14) oder eine symmetrisch (n = 10) bzw. asymmetrische Darmwandverdickung (n = 6). Ferner fanden sich vergrößerte abdominale Lymphknoten, freie Flüssigkeit und gequollenes Gekröse oder Rundherde in anderen Organen. Die histopathologische Untersuchung ergab in 12 Fällen eine entzündliche Veränderung, bei 13 Katzen ein malignes Lymphom und bei vier Tieren ein Adenokarzinom. Bei einer Probe ließ sich histologisch keine pathologische Veränderung nachweisen. Schlussfolgerungen: Eine isolierte Muskularisverdickung bei sonst erhaltener Wandschichtung kommt am häufigsten bei Entzündungen des Darmtrakts der Katze vor (10 von 12 Fällen). Dagegen ist bei neoplastischen Veränderungen meist die gesamte Darmwand symmetrisch oder asymmetrisch verdickt. Klinische Relevanz: Die Ultraschalldiagnostik nimmt bei der Diagnostik von Veränderungen der Wand des felinen Darmtrakts eine wichtige Rolle ein. Die endgültige Diagnose, ob es sich dabei um Entzündungen oder um eine Neoplasie handelt, kann allerdings nur anhand einer histopathologischen Untersuchung gestellt werden.