Soziale Netzwerke Langzeitarbeitsloser und die Aufnahme einer Erwerbstätigkeit
(English below)Dieser Beitrag geht der Frage nach, ob die sozialen Netzwerke von Arbeitslosen deren Chancen zur Aufnahme einer Erwerbstätigkeit positiv beeinflussen. Ausgehend von in der aktuellen Literatur diskutierten Wirkmechanismen werden mehrere Hypothesen zu unterschiedlichen Aspekten des Netzwerks aufgestellt. Es wird angenommen, dass Arbeitslose umso eher in Arbeit kommen, je größer der Umfang ihrer (starken und schwachen) sozialen Beziehungen ist, je mehr Kontakt zu Erwerbstätigen sie haben und je mehr Ressourcen ihr Netzwerk enthält. Auf Basis des Panels „Arbeitsmarkt und soziale Sicherung“ mit dem Schwerpunktmodul zu sozialem Kapital werden diese Hypothesen anhand einer Fixed-Effects Panelregression getestet. Wird für alle zeitkonstanten so-wie für einschlägige zeitvariante Variablen kontrolliert, erweisen sich schwache Beziehungen, gemessen als aktive Mitgliedschaften in freiwilligen Vereinigungen, sowie der Umfang nicht unmittelbar auf die Stellensuche bezogener sozialer Ressourcen als bedeutsam für die Arbeitsmarktchancen. Der Beitrag endet mit einer Diskussion dieser Befunde. This paper examines whether the social networks of unemployed people have a positive impact on their re-employment chances. Hypotheses are derived from the literature, concerning different aspects of the network. We hypothesize that the more (strong and weak) social ties, the more em-ployed friends the unemployed have and the more resources there are in their network, the higher their chances for re-employment. We use data from the Panel Study “Labour Market and Social Security” (Panel “Arbeitsmarkt und soziale Sicherung”), where comprehensive information on the unemployed persons’ networks is available. We use fixed-effects regression to control for observed time-variant and unobserved time-invariant confounders. We find weak ties in the form of active memberships in voluntary organisations as well as network resources that are not directly related to job search to be significantly related to re-employment. The implications of this finding are discussed.