Wiedereingliederung – und dann? Nachhaltigkeitskonflikte um die Rückkehr an den Arbeitsplatz nach psychischer Erkrankung
Zusammenfassung Bei der Betrachtung betrieblicher Wiedereingliederung wird in der Regel der Prozess des betrieblichen Eingliederungsmanagements (BEM) fokussiert. Unberücksichtigt dabei bleibt häufig, dass Wiedereingliederung auch nachhaltig sein soll. Rückfällen und erneuter Erkrankung Betroffener soll vorgebeugt werden. Damit rückt die Zeit nach der Rückkehr an den Arbeitsplatz in den Fokus. Am Beispiel psychischer Erkrankungen wird untersucht, welche potenziell aus Arbeitsunfähigkeit und Rückkehrprozess resultierenden Folgekonflikte die Nachhaltigkeit von BEM bedrohen. Anhand problemzentrierter Interviews mit Betroffenen, KollegInnen sowie Führungskräften wird gezeigt, dass es hierbei um soziale Konflikte geht, die aus konkurrierenden Interessenkonstellationen resultieren. Diese sind zugunsten akzeptierter Lösungen auszutarieren, um den langfristigen Reintegrationserfolg nicht zu gefährden. Abstract: Occupational Reintegration – What Comes Next? Sustainability Conflicts Around Return to Work After Psychic Disorder When it comes to return to the workplace, typically the process of the return itself is focused. However, terms of sustainability are often underexposed. Relapses and newly occurring disorders should be avoided. For this reason, subsequent development at the workplace is important. By taking the example of psychic disorders, this paper examines follow-up conflicts resulting from sick leave and the return-process, which are threatening sustainability demands. Problem-centered interviews with returnees, colleagues, and local leaders show the impact of social conflicts, resulting from competing constellations of interests. To promote sustainable reintegration socially accepted solutions are needed.