DRG: Verschlüsseln leicht gemacht

2020 ◽  

Kommen Sie mit der anwendergerechten Aufbereitung und Kommentierung der Deutschen Kodierrichtlinien 2020 schneller zum Ziel! Dieses praxisnahe Handbuch erleichtert Ihnen das Erlernen und die Durchführung einer sachgerechten Kodierung der Diagnosen und Prozeduren nach den Regeln der Deutschen Kodierrichtlinien 2020, der ICD-10-GM 2020 und des OPS 2020. Die nach medizinischen Gesichtspunkten gegliederten Zusammenfassungen nach Themenbereichen, wie z.B. Tumore oder Geburtshilfe, bieten Ihnen umfangreiches Schulungsmaterial, viele Beispiele, Tipps und Kommentare aus der Praxis. Auf diese Weise profitieren Sie von der jahrelangen Praxiserfahrung des Autorenteams. Ihre Vorteile im Überblick: ▪ Mit wichtigen Aktualisierungen zu den Themen Maschinelle Beatmung, Bakteriämie, Sepsis, SIRS und Corona-Viruskrankheit ▪ Viele praxisorientierte Tipps und Beispiele ▪ Umfangreiche Lern- und Schulungsmaterialien wie Übersichten, Flussdiagramme, Tabellen und Abbildungen ▪ Kompetente Autoren, die im Krankenhaus arbeiten, ärztliche Mitarbeiter schulen und genau wissen, worauf es beim Verschlüsseln ankommt. Über den Herausgeber: Dr. med. Dipl.-Math. Albrecht Zaiß, ehemaliger Leiter der Abteilung Medizincontrolling des Universitätsklinikums Freiburg, Arbeitsschwerpunkte: medizinische Klassifikation, Basisdokumentation und Kodierung, Krankenhausinformationssysteme. Damit erarbeiten Sie sich eine solide und nachhaltige Arbeitsgrundlage, die Ihnen das rechtsverbindliche Verschlüsseln jeden Tag ein bisschen leichter macht.

2015 ◽  
Vol 63 (3) ◽  
pp. 181-186 ◽  
Author(s):  
Paul L. Plener ◽  
Rebecca C. Groschwitz ◽  
Cindy Franke ◽  
Jörg M. Fegert ◽  
Harald J. Freyberger

Die Adoleszenz ist häufig die Lebensphase, in der sich psychiatrische Phänomene des Erwachsenenalters erstmals manifestieren. Darüber hinaus stellt sie auch eine Phase des Übergangs zwischen den Versorgungssystemen der Kinder- und Jugendpsychiatrie und dem der Psychiatrie und Psychotherapie des Erwachsenenalters dar. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der stationären psychiatrischen Versorgungssituation der Adoleszenten in Deutschland. Berichtet wird eine Analyse der stationären psychiatrischen Versorgung in der Altersgruppe der 15- bis 25-Jährigen in Deutschland in den Jahren 2003 bis 2012, basierend auf Krankenhaus Entlassdiagnosen. Trotz stagnierender Bevölkerungszahlen in der Altersgruppe der 15- bis 25-Jährigen findet sich eine deutliche Zunahme der stationären Behandlungen im Verlauf der letzten 10 Jahre. Es finden sich deutliche Unterschiede in der Häufigkeit der Behandlung von Störungsbildern der Kategorie F8 und F9 in der Altersgruppe der 15- bis unter 20-Jährigen im Vergleich zu den 20- bis unter 25-Jährigen. Die Brüche in den stationären Behandlungsraten der ICD-10 Kategorien F8 und F9 können als Hinweis auf eine mangelhaft ausgebaute Schnittstelle zwischen der Kinder- und Jugendpsychiatrie und der Psychiatrie und Psychotherapie des Erwachsenenalters gesehen werden. Eine durchgängig über Versorgungssysteme gedachte Adoleszenzpsychiatrie könnte es schaffen diesen Übergang zu erleichtern.


2012 ◽  
Vol 31 (07/08) ◽  
pp. 510-514
Author(s):  
E. Schulz ◽  
C. Fleischhaker

ZusammenfassungSchizophrene Psychosen sind mit einer Lebenszeitprävalenz von ca. 1% keine seltenen Erkrankungen. Jeder fünfte Erkrankungsfall beginnt vor dem vollendeten 18. Lebensjahr. Von der Klassifikation hat sich eine Untergliederung der Frühmanifestationen schizophrener Psychosen mit Beginn vor dem 12./14. Lebensjahr als Very Early Onset Schizophrenia (VEOS) und mit Beginn vor dem 18. Lebensjahr als Early Onset Schizophrenia (EOS) durchgesetzt. Psychosen aus dem schizophrenen Formenkreis werden im Kindes- und Jugendalter in den Klassifikationsschemata (ICD-10 und DSM-IV) anhand der im Erwachsenenalter bekannten Symptomatik diagnostiziert und klassifiziert. Als Risikofaktoren für einen chronischen Verlauf gelten ein junges Erkrankungsalter, das Vorhandensein von Entwicklungsstörungen und eine schlechte soziale Adaptation. Der Verlauf von im Kindes- und Jugendalter beginnenden schizophrenen Psychosen hat sich in den letzten 20 bis 30 Jahren verbessert. Unter Ausnutzung aller therapeutischen Möglichkeiten (psychotherapeutische, psychopharmakologische und psychosoziale Behandlung) kann mit einem guten psychosozialen Outcome bei zwischen 20 und 50% der Patienten gerechnet werden.


Author(s):  
U.-J. Gerhard ◽  
B. Blanz ◽  
H. Kluge ◽  
M. Naumann
Keyword(s):  
Icd 10 ◽  

Zusammenfassung: Fragestellung: In dieser Studie wurde der Frage nachgegangen, inwieweit ein Zusammenhang zwischen thrombozytärem Serotoningehalt und depressivem bzw. suizidalem Verhalten bei Kindern und Jugendlichen besteht. Methodik: Innerhalb von 16 Monaten wurde bei allen stationär aufgenommenen Patienten im Alter von 4 bis 19 Jahren (n = 145) das thrombozytäre Serotonin mittels Fluoreszenzspektroskopie bestimmt. Zeitnah wurde bei einem Teil der Patienten der Schweregrad der depressiven Symptome durch das DIKJ erhoben. Die verschiedenen Diagnosegruppen wurden anhand der Kriterien der ICD-10 gebildet. Ergebnisse: Mit zunehmendem Alter zeigte sich ein Abfall des Serotiningehaltes im Thrombozyten. Die männlichen Patienten wiesen höhere Serotoninwerte im Vergleich zu den weiblichen auf, wobei die Mädchen allerdings höhere Depressivitätsscores im DIKJ zeigten. Es bestand eine negative Korrelation zwischen dem thrombozytären Serotonin und dem im DIKJ gemessenen Depressivitätsgrad über alle Diagnosegruppen. Unabhängig von der klinischen Diagnose ergaben sich signifikant niedrigere Serotoninkonzentrationen bei den Kindern und Jugendlichen, die unmittelbar vor der stationären Aufnahme einen Suizidversuch unternommen hatten. Auch bei der Gruppe der depressiven Störungen kristallisierte sich eine Untergruppe mit signifikant niedrigerem Serotoningehalt heraus, die kurz zuvor einen Suizidversuch verübt hatten. Schlussfolgerungen: Die vorliegenden Untersuchungen stützen die Auffassung, dass Depressivität in der Kindheit und Jugend mit einem Mangel an Serotonin im Thrombozyten bzw. analog zum Thrombozytenmodell in zentralen Strukturen verbunden ist und ein relatives Defizit an Serotonin ein Suizidalitätsmarker sein könnte.


2013 ◽  
Vol 2 (2) ◽  
pp. 65-76 ◽  
Author(s):  
Anne Fischbach ◽  
Kirsten Schuchardt ◽  
Janin Brandenburg ◽  
Julia Klesczewski ◽  
Christina Balke-Melcher ◽  
...  
Keyword(s):  

In dieser Studie wurden die Prävalenzraten von Lernschwächen und Lernstörungen und hierbei auftretende Geschlechtsunterschiede in der Mitte der Grundschulzeit anhand einer großen deutschen Stichprobe (N = 2195) untersucht. Bei Lernschwächen und -störungen treten isolierte oder mehrfache Minderleistungen in den drei basalen schulischen Grundkompetenzen Lesen, Rechtschreiben und Rechnen trotz einer unbeeinträchtigten Intelligenz auf. Die Lernstörung wird hier als eine Untergruppe der Lernschwäche verstanden und liegt nach ICD-10 (WHO, 2005) dann vor, wenn neben der Leistungsabweichung von der Norm zusätzlich eine deutliche Diskrepanz zwischen der Minderleistung und der Intelligenz eines Kindes besteht (sogenanntes doppeltes Diskrepanzkriterium). Die Ergebnisse zeigen, dass insgesamt bei 23.3 % der Kinder eine Lernschwäche in einem oder mehreren Leistungsbereichen vorliegt. In etwa die Hälfte dieser Kinder verfehlt das zusätzliche Kriterium für eine Lernstörungsdiagnose. Betrachtet man die einzelnen Prävalenzraten für isolierte und multiple Lernschwierigkeiten im Lesen, Rechtschreiben und/oder Rechnen, liegen diese bei den Lernschwächen zwischen 4 und 6 % und bei den Lernstörungen zwischen 2 und 4 %. Deutlich mehr Jungen sind von Lese-Rechtschreib- und deutlich mehr Mädchen von Rechenschwierigkeiten betroffen. In bisher vorgelegten Prävalenzstudien wurden nicht alle basalen Schulleistungen berücksichtigt, sondern nur die jeweils diagnosespezifisch fokussierten Minderleistungen. Dadurch sind das Erkennen mehrfach lernbeeinträchtigter Kinder und eine eindeutige Diagnose nach ICD-10 nicht möglich. In der vorliegenden Studie zeigte sich eine Verdoppelung der Prävalenzraten durch das alleinige Berücksichtigen der diagnosespezifisch relevanten Leistungen. Die Befunde werden vor dem Hintergrund der praktischen Relevanz einer ICD-Diagnose und der Bedeutung einer umfassenden Schulleistungsdiagnostik diskutiert.


2005 ◽  
Vol 18 (4) ◽  
pp. 177-187 ◽  
Author(s):  
Thomas Beblo ◽  
Stephanie Schrader ◽  
Christina Brand

Zusammenfassung: Depressive Störungen bleiben häufig unentdeckt, obwohl sie zu den häufigsten psychischen Störungen gehören und bekannt ist, dass sich eine fehlende Behandlung negativ auf den Erkrankungsverlauf und die Entwicklung körperlicher Krankheiten auswirken kann. Aufgrund eines veränderten Symptomprofils und zusätzlicher differenzialdiagnostischer Fragestellungen, z. B. in der Abgrenzung zu demenziellen Erkrankungen, ergeben sich gerade bei älteren Patienten schwierige diagnostische Fragestellungen. Eine angemessene Diagnostik setzt zum einen den Einsatz kategorialer Untersuchungsverfahren voraus, die an den Klassifikationssystemen ICD-10 oder DSM-IV orientiert sind. Zur Einschätzung des Depressionsschweregrades und der Beurteilung von Krankheitsverläufen müssen zusätzlich Ratingskalen eingesetzt werden. Selbst- und Fremdratingverfahren ermöglichen dabei einen unterschiedlichen Zugang zur depressiven Symptomatik, weshalb beide Verfahrenstypen verwendet werden sollten. Da die meisten bekannten Verfahren nicht für die Diagnosestellung im höheren Lebensalter konstruiert wurden, erfordert der diagnostische Prozess einen feinfühligen, die Besonderheiten depressiver Störungen im Alter berücksichtigenden Umgang mit diesen Verfahren.


Author(s):  
Kathrin Rothmann ◽  
Jana-Mareike Hillmer ◽  
Daniela Hosser

Fragestellung: Die vorliegende Studie überprüft die Wirksamkeit des Musikalischen Konzentrationstrainings mit Pepe (MusiKo mit Pepe) für fünf- bis zehnjährige Kinder mit Aufmerksamkeitsproblemen. Methodik: In einem Prä-Post-Kontrollgruppendesign (N = 108) wurden Veränderungen der Aufmerksamkeitsleistung mittels der Testbatterie zur Aufmerksamkeitsprüfung für Kinder (KiTAP) sowie Veränderungen der kindlichen Lebensqualität mittels des Fragebogens für Kinder (KINDL-R) erfasst. Zusätzlich wurden Fremdbeurteilungsbögen zur Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (FBB-ADHS) sowie zur Störung des Sozialverhaltens (FBB-SSV) des Diagnostik-Systems für psychische Störungen nach ICD-10 und DSM-IV für Kinder und Jugendliche II und der Eltern- und der Lehrerfragebogen über das Verhalten von Kindern und Jugendlichen (CBCL, TRF) eingesetzt. Ergebnisse: Es zeigen sich für die am Training teilnehmenden Kinder im Vergleich zu der Kontrollgruppe über die Zeit signifikante Verbesserungen der Aufmerksamkeitsleistung sowie der Lebensqualität. Darüber hinaus ergibt sich eine signifikante Reduktion der ADHS-Symptomatik im Eltern- und Lehrerurteil sowie eine Verminderung der Internalisierenden Probleme im Elternurteil. Die Behandlungseffektivität ist unabhängig von Alter, Geschlecht, Intelligenz und Migrationshintergrund der teilnehmenden Kinder. Schlussfolgerung: Das musikbasierte Trainingsprogramm MusiKo mit Pepe stellt eine wirkungsvolle Maßnahme zur Behandlung von Aufmerksamkeitsproblemen dar, sollten sich diese Effekte in Replikationsstudien bestätigen.


Author(s):  
Jona T. Stahmeyer ◽  
Melissa Hemmerling ◽  
Birte Burger ◽  
Sveja Eberhard ◽  
Christian Krauth ◽  
...  

Zusammenfassung Hintergrund Die nichtalkoholische Fettlebererkrankung (NAFLD) zählt zu den häufigsten Lebererkrankungen in Deutschland. Langfristig besteht das Risiko einer Leberzirrhose und weiterer Folgeerkrankungen. Epidemiologische Studien zur NAFLD in Deutschland liegen kaum vor. Ziel der vorliegenden Arbeit ist eine dezidierte Analyse der administrativen Inzidenz und Prävalenz (der diagnostizierten Erkrankungen) im Zeitraum von 2008 bis 2018. Methodik Die Grundlage der Analysen bilden GKV-Routinedaten. Es wurden Personen mit durchgängiger Versicherung im Analysejahr sowie im 3-jährigen Vorbeobachtungszeitraum eingeschlossen (1,7–2 Mio. Versicherte pro Analysejahr). Erkrankte Personen wurden über relevante ICD-10-Codes (K76.0 und K75.8) identifiziert. Ergebnisse Im Jahr 2018 wurde bei 4,66 % der Versicherten eine NAFLD-Diagnose gestellt, eine erstmalige Diagnose lag bei 0,87 % vor. Diagnosen einer Fettleberentzündung (NASH) waren mit 0,09 % selten. Im Zeitverlauf zeigt sich eine steigende NAFLD-Prävalenz, wobei sich die Zahl der jährlich erstmals diagnostizierten Patienten kaum verändert hat. Bei Vorliegen von Erkrankungen des metabolischen Syndroms war die Wahrscheinlichkeit einer NAFLD signifikant erhöht. Schlussfolgerungen Es zeigt sich, dass eine NAFLD im ärztlichen Alltag häufig diagnostiziert wird, auch wenn Daten aus populationsbasierten Untersuchungen eine noch höhere Prävalenz vermuten lassen.


2007 ◽  
Vol 26 (11) ◽  
pp. 1018-1026
Author(s):  
R. Alnabary ◽  
K. H. Rühle ◽  
A. Büttner
Keyword(s):  

ZusammenfassungPatienten, die am obstruktiven Schlafapnoe-Syndrom (OSAS) erkrankt sind, leiden unter anderem an einer Beeinträchtigung der Daueraufmerksamkeit und vermutlich auch unter einer Einschränkung ihrer Gedächtnisprozesse und kognitiver Funktionen. In dieser Studie sollen die Gedächtnisprozesse bei OSAS-Patienten mittels Zahlen-Verbindungs-Test (ZVT) und Benton-Test untersucht werden. Insgesamt nahmen 50 Patienten mit obstruktivem Schlafapnoe-Syndrom teil. Sie wurden mittels ZVT und Benton- Test vor Therapieeinleitung und nach 3-tägiger nCPAP-Therapie untersucht. Die OSAS-Patienten wurden anhand ihrer klinischen Diagnose (ICD-10) ausgewählt. Dazu erfolgte eine Polysomnographie nach den Kriterien der DGSM zur Diagnosestellung. Die Überprüfung der Gedächtnisprozesse ergab sowohl beim ZVT als auch beim Benton-Test signifikante Unterschiede (p < 0,001) zwischen Gesunden und OSAS-Patienten. Bereits unter 3-tägiger nCPAP-Therapie verbesserte sich die Gedächtnisleistung der Patienten in den beiden Testverfahren signifikant (p < 0,001 für alle Parameter), das heißt die Gedächtnisprozesse sind somit bei Schlafapnoe-Patienten deutlich eingeschränkt. Im Therapieverlauf ergab sich eine deutliche Verbesserung der Gedächtnisleistung. Die nCPAP-Therapie ist daher die kausale Therapie zur Beseitigung der obstruktiven Ereignisse.


Author(s):  
Johann Haffner ◽  
Jeanette Roos ◽  
Nicole Goldstein ◽  
Peter Parzer ◽  
Franz Resch

Zusammenfassung: Fragestellung: Zur Effektivität körperorientierter Therapieverfahren bei hyperkinetischen Störungen liegen bisher kaum methodisch gut kontrollierte Studien vor. Ziel der Arbeit war die Prüfung der differentiellen Wirksamkeit eines an kindliche Bedürfnisse angepassten Yoga Trainings im Vergleich zu einem herkömmlichen Bewegungstraining. Methodik: Bei 19 Kindern mit klinischer Diagnose einer hyperkinetischen Störung (nach ICD-10) wurden nach randomisierter Gruppenzuordnung im 2×2 cross-over Design die Trainingseffekte (Yoga vs. Bewegungstraining) anhand von Varianzanalysen mit Messwiederholung geprüft. Ergebnisse: Es zeigte sich eine deutliche Überlegenheit des Yoga Trainings sowohl hinsichtlich der Verbesserungen der Testleitungen im Dortmunder Aufmerksamkeitstest (DAT) als auch bei der Reduktion der hyperkinetischen Symptomatik im standardisiert erhobenen Elternurteil mit Effektstärken (ES) im mittleren bis hohen Bereich (ES = 0.60-0.97). Bei Trainingsende lagen die Gruppenmittelwerte im unauffälligen Bereich und unterschieden sich nicht bedeutsam von den Werten einer repräsentativen Vergleichsstichprobe. Kinder mit Methylphenidat Behandlung profitierten mehr vom Training und zeigten aufgrund höherer Ausgangswerte zu Studienbeginn deutlichere Symptomverbesserungen als Kinder ohne pharmakologische Unterstützung. Schlussfolgerungen: Die Befunde der Pilotstudie legen nahe, dass Yoga als Intervention oder begleitende Therapie bei hyperkinetischen Störungen erfolgreich eingesetzt werden kann. Sie fordern dazu auf, die Wirksamkeit körperorientierter Therapieverfahren bei der Behandlung hyperaktiver Störungen in weiteren Studien systematisch zu prüfen.


2018 ◽  
Vol 86 (03) ◽  
pp. 163-171 ◽  
Author(s):  
Wolfgang Gaebel ◽  
Mathias Riesbeck ◽  
Jürgen Zielasek ◽  
Ariane Kerst ◽  
Eva Meisenzahl-Lechner ◽  
...  

ZusammenfassungDie Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) hat federführend (Projektleitung WG) in Kooperation mit vier weiteren medizinischen Fachgesellschaften (DGPM, DGPPR, DeGPT, DGfS) * eine von elf der vom Bundesministerium für Gesundheit geförderten Validierungsstudien zur Unterstützung der WHO-Revision der ICD-10 zur ICD-11 durchgeführt. Die internetbasierte Feldstudie hatte zum Ziel, für ausgewählte Kategorien aus dem Bereich psychischer Erkrankungen (Betadraft, Kapitel 6 und 17) die Konsistenz (Reliabilität) der Diagnosestellung (Teilprojekt TP 1) sowie der Zuweisung diagnostischer Codes (TP 2) nach ICD-11 im Vergleich zur ICD-10 zu überprüfen sowie Anwendereinschätzungen zur Praktikabilität und Nutzerfreundlichkeit zu erheben.TP 1 untersuchte in randomisiertem Design die Konsistenz der Diagnosestellung anhand von zehn Fallvignetten mittels klinischer Diagnoseleitlinien über die WHO GCPN-Plattform ** mit Hilfe von 319 rekrutierten Mitgliedern der beteiligten Fachgesellschaften. Hypothesenkonform war die Konsistenz für ICD-11 signifikant höher als für ICD-10 (p = 0,02). Zusätzlich waren Zeitdauer der Diagnosestellung kürzer (p = 0,01) und Anwenderbeurteilungen positiver für ICD-11 hinsichtlich Nutzerfreundlichkeit (p = 0,047) und Passgenauigkeit (p < 0,001).Ebenfalls randomisiert wurde in TP 2 die Konsistenz der Kodierung für 25 explizite Diagnosen mit kurzen epikritischen Fallbeschreibungen für ICD-11 und ICD-10 mittels WHO FiT-Tool *** erfasst (n = 531 Kodierungen von 120 Teilnehmenden). Entgegen der Hypothese fand sich eine unterlegene Konsistenz korrekter Kodierung für ICD-11 vs. ICD-10 (71 % vs. 82 %; p < 0,001) sowie ein höherer Zeitbedarf für ICD-11 (p < 0,001). Hingegen war die Nutzerbewertung für ICD-11 erneut überlegen (p < 0,005).Zusammenfassend weist die ICD-11 in der diagnostischen Güte bessere, in der Kodierleistung schlechtere Konsistenzergebnisse auf als ICD-10. Die Ergebnisse belegen, dass die revidierten diagnostischen Leitlinien die Qualität des diagnostischen Prozesses günstig beeinflussen, was durch die zeitlichen Leistungsmaße und Nutzerbeurteilungen gestützt wird. Demgegenüber fallen die Kodierleistungen für die ICD-11 noch zurück, was sowohl auf die mögliche höhere Kodierkomplexität (z. B. Komplex-Codes mit sog. „post-coordination“) als auch auf den ungeübten Umgang mit dem neuen Kodiertool für ICD-11 zurückzuführen sein dürfte. Dennoch wird der neue Kodierprozess aufgrund erweiterter und systematischerer Kodieroptionen günstiger beurteilt als für ICD-10. In den Verläufen der zeitlichen Leistungsmaße zeichnen sich überdies Lernerfolge für ICD-11 ab, die darauf hinweisen, dass eingehende Schulungs- und Trainingsmaßnahmen im Rahmen der künftigen Praxisimplementierung von ICD-11 nicht nur erforderlich, sondern auch erfolgreich sein dürften. Die über Diagnosekategorien hinweg variablen Konsistenzergebnisse weisen allerdings auch darauf hin, dass es in der gegenwärtigen Entwurfsfassung der ICD-11 noch Verbesserungspotenziale für Diagnostik und Kodierung gibt, die in abschließenden und kontinuierlichen Revisionsmaßnahmen i. S. eines „living document“ zu berücksichtigen sind.


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