Kognitive Beeinträchtigung im Alter

2019 ◽  
pp. 397-422
Author(s):  
Stephanie Mehl ◽  
Maria Seipelt ◽  
Christoph Tennie ◽  
Karin Ademmer
Author(s):  
M. Holtmann ◽  
K. Becker ◽  
M. El-Faddagh ◽  
M. H. Schmidt

Zusammenfassung: Einleitung: Die Rolando-Epilepsie ist das häufigste Epilepsie-Syndrom im Kindesalter. Sie ist elektroenzephalographisch charakterisiert durch das Auftreten von fokalen epilepsietypischen Potentialen, den sog. Rolando-Spikes (benigne epilepsietypische Potentiale des Kindesalters, BEPK). BEPK treten mit einer Häufigkeit von etwa 1,5 bis 2,4% bei Kindern auf; nur ein Zehntel erleidet epileptische Anfälle. Methoden: Diese Arbeit gibt einen Überblick über genetische, epidemiologische, radiologische, neurophysiologische, metabolische und neuropsychologische Befunde bei Kindern mit BEPK. Resultate: Der epileptologische Verlauf ist günstig, eventuell auftretende Anfälle sistieren spätestens mit der Pubertät; die epilepsietypischen Potentiale sind dann nicht mehr nachweisbar. Entgegen früherer Annahmen erstreckt sich das Symptomenspektrum über seltene Anfälle hinaus auf neuropsychologische Beeinträchtigungen und Verhaltensauffälligkeiten, auch bei Kindern ohne manifeste Anfälle. Der Einfluss der Rolando-Spikes auf die Entwicklung betroffener Kinder und ihr Verhalten ist unklar. Durch zwei Modelle wird versucht, den Zusammenhang von paroxysmaler EEG-Aktivität und neuropsychologischen Auffälligkeiten zu erklären. Das erste betrachtet die beobachtbaren Defizite als vorübergehende kognitive Beeinträchtigung infolge der epileptischen Aktivität; das zweite sieht als Ursache eine genetisch bedingte zerebrale Reifungsstörung mit enger Verwandtschaft zu Teilleistungsstörungen. Schlussfolgerung: Die Behandlungsnotwendigkeit neuropsychiatrischer Symptome bei Kindern mit BEPK ohne manifeste Anfälle wird derzeit kontrovers diskutiert.


Praxis ◽  
2017 ◽  
Vol 106 (22) ◽  
pp. 1221-1223 ◽  
Author(s):  
Jean-Bernard Daeppen

Zusammenfassung. Erwachsene in der Schweiz trinken durchschnittlich zwei Gläser Wein pro Tag. Alkoholmissbrauch und kognitive Störungen sind eng verknüpft, vor allem bei älteren Personen. Die klinische Untersuchung muss nach Anzeichen von Unterernährung suchen und eine neuropsychologische Untersuchung einschliessen, wenn der Mini-Mental-Status pathologisch ist. Bei Anzeichen einer Gayet-Wernicke-Krankheit muss eine intravenöse B1-Vitamin-Therapie zur prophylaktischen oder therapeutischen Behandlung eingeleitet werden. Kognitive Beeinträchtigung ist eine schlechte Prognose für die Behandlung von Alkoholabhängigkeit, sollte aber nicht dazu führen, die Behandlungsbemühungen aufzugeben.


Author(s):  
Vitus Furrer ◽  
Fabian Mumenthaler ◽  
Stefan Valkanover ◽  
Michael Eckhart ◽  
Siegfried Nagel

ZusammenfassungIm Zentrum des Beitrags stehen zwei Fragen: 1. Unterscheiden sich Kinder mit und ohne kognitive Beeinträchtigung im inklusiven Sportunterricht in ihren sozialen Interaktionen? 2. Besteht dabei ein Zusammenhang mit der Einstellung der Sportlehrkraft gegenüber inklusiver Bildung? Dazu wurden in einer Querschnittsanalyse 1502 Kinder und 84 Lehrkräfte auf Grundschulstufe befragt. Soziale Netzwerkanalysen zeigen, dass Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf (SPF) im Sportunterricht signifikant weniger soziale Interaktionen erhalten als Kinder ohne SPF, jedoch gleich viele ausgehende Interaktionen aufweisen. Die sozialen Interaktionen hängen jedoch nicht mit der Einstellung der Lehrkraft zusammen. Auf dieser Basis wird die Rolle der Lehrkraft für die sozialen Interaktionen der Kinder diskutiert.


2009 ◽  
Vol 20 (1) ◽  
pp. 47-58 ◽  
Author(s):  
Simon Forstmeier ◽  
Andreas Maercker

Die Reservekapazität des Gehirns ist seine Fähigkeit, neuropathologische Veränderungen so zu tolerieren, dass ihre klinische Manifestation hinausgezögert wird. Diese Studie untersucht, inwiefern frühere motivationale („motivationale Reserve“), kognitive und körperliche Fähigkeiten bzw. Aktivitäten unabhängige Prädiktoren einer leichten kognitiven Beeinträchtigung im Alter sind. Eine Stichprobe von 147 nicht-dementen Personen zwischen 60 und 94 Jahren absolvierte kognitive Tests und Fragebogen zur Berufsbiographie sowie früheren körperlichen Aktivitäten. Frühere motivationale und kognitive Fähigkeiten wurden auf der Basis des Hauptberufs unter Anwendung der Datenbank des Occupational Information Networks (O*NET) geschätzt. Die früheren motivationalen Fähigkeiten und die kristallisierte Intelligenz sagten ein reduziertes Risiko einer leichten kognitiven Beeinträchtigung voraus, nicht aber frühere körperliche Aktivitäten. Die Ergebnisse legen nahe, dass insbesondere die motivationale Reservekapazität als protektiver Faktor gegen kognitive Beeinträchtigung im Alter wirkt.


2017 ◽  
Vol 44 (05) ◽  
pp. 299-311
Author(s):  
Martin Dichgans ◽  
Michael Böhm ◽  
Hans-Christoph Diener ◽  
Gerhard Hamann ◽  
Heinz-Peter Herbst ◽  
...  

Zusammenfassung Hintergrund Vaskuläre kognitive Beeinträchtigung (engl. Vascular Cognitive Impairment, VCI) umfasst das gesamte Spektrum von einer milden vaskulär bedingten kognitiven Beeinträchtigung (Mild Cognitive Impairment, MCI) bis hin zur vaskulären Demenz und beinhaltet neben rein vaskulären Pathologien auch gemischte Fälle von vaskulärer und neurodegenerativer Pathologie. Im klinischen Alltag bestehen oft erhebliche Unsicherheiten bezüglich des optimalen diagnostischen und therapeutischen Vorgehens. Methoden Für die aktuelle Leitlinie (S1-Niveau) wurde seitens einer Expertengruppe mit den Schwerpunkten vaskuläre Neurologie, kognitive Neurologie, Gerontologie und akuter Schlaganfall in einem strukturierten Prozess zunächst eine Literaturrecherche durchgeführt. Darauf basierend wurden Empfehlungen erarbeitet mit folgenden Themenschwerpunkten: (1) Definition und Klassifikation der VCI unter Berücksichtigung der Vielzahl an vaskulären Ursachen und zerebralen Manifestationen; (2) Pathophysiologie; (3) Diagnostisches Vorgehen unter Einbeziehung bildgebender Verfahren (MRT und CT) und von Laboruntersuchungen (Blut und Liquor); (4) Diagnostische Algorithmen; und (5) Therapie. Die Regeln der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e. V. (AWMF) und der DGN zum Umgang mit potenziellen Interessenkonflikten wurden berücksichtigt. Ergebnisse Zu den wesentlichen Ergebnissen zählen: (1) Die Inzidenzrate von Demenz nach intrazerebraler Blutung bleibt auch über das 1. Jahr nach der Blutung hinaus hoch; (2) für die Diagnose einer vaskulär kognitiven Beeinträchtigung (VCI) ist es nicht erforderlich, dass Gedächtnisdefizite vorliegen, sofern Defizite in anderen kognitiven Domänen nachweisbar sind; (3) Die Behandlung umfasst etablierte Strategien zur Schlaganfallprävention, die nicht medikamentöse Behandlung sowie psychiatrische Begleittherapie, die spezifische Pharmakotherapie und neurorehabilitative Maßnahmen. Zusammenfassung Die neue Leitlinie liefert praktische Empfehlungen zur Diagnostik und Behandlung der wachsenden Gruppe an Patienten mit vaskulär bedingter kognitiver Störung.


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