scholarly journals Nutzenbewertung digitaler Gesundheitsanwendungen – Herausforderungen und Möglichkeiten

Author(s):  
Lars G. Hemkens

ZusammenfassungDigitale Gesundheitsanwendungen (DiGA) versprechen, die Gesundheit und medizinische Versorgung von Patienten zu verbessern. Dieser Beitrag gibt eine kurze Übersicht zur evidenzbasierten Nutzenbewertung und den Herausforderungen an die zugrunde liegende Evidenz als Voraussetzungen für eine optimale, patientenorientierte Entscheidungsfindung. Es werden klassische Konzepte des Studiendesigns, aktuelle Entwicklungen und innovative Ansätze beschrieben mit dem Ziel, zukünftige Entwicklungsfelder für innovative Studiendesigns und strategische Evaluationskonzepte für DiGA aufzuzeigen. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Anwendung pragmatischer Studiendesigns.Evidenzbasierte Nutzenbewertung hat fundamentale Anforderungen und Maßstäbe unabhängig von der Art der evaluierten Behandlungen. Zuverlässige Evidenz ist unverzichtbar. Eine schnelle, effiziente, zuverlässige und praxisrelevante Evaluation von DiGA gelingt nicht durch eine Hinwendung zu nichtrandomisierten Studien, sondern vielmehr durch bessere, pragmatische randomisierte Studien. Sie sind machbar und verbinden die Charakteristika von DiGA, klassische methodische Konzepte und neue Ansätze der Studiendurchführung. Routinedaten, kontaktarme Studiendurchführung („virtual trials“, „remote trials“) und digitale Biomarker fördern nützliche randomisierte Real-World-Evidenz als solide Evidenzbasis von DiGA. Eine kontinuierliche, lernende Evaluation im Versorgungsalltag mit in die Routine eingebetteten randomisierten Studiendesigns ist der Schlüssel zur nachhaltigen und effizienten Nutzenbewertung von DiGA und kann entscheidend für eine strategische Verbesserung der Gesundheitsversorgung sein.

2019 ◽  
Vol 08 (06) ◽  
pp. 234-242
Author(s):  
Christoph Klein

Die Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen ist nicht nur ein völkerrechtlich bindendes Dokument, das Kindern umfassende Rechte gewährt, sondern ist auch im Rang eines einfachen Gesetzes in Deutschland verbindlich. Mit Blick auf die medizinische Versorgung ist darin das „Recht auf das erreichbare Höchstmaß an Gesundheit“ sowie das Prinzip des „Vorrangs des Kindeswohls“ bei allen Entscheidungen öffentlicher oder privater Institutionen festgeschrieben. In diesem Beitrag sollen einige grundlegende Aspekte der Kinderrechtskonvention und der Monitorierung ihrer Umsetzung dargestellt sowie aktuelle Entwicklungen der Kinder- und Jugendmedizin in Deutschland im Licht der Konvention beleuchtet werden.


2009 ◽  
Vol 66 (4) ◽  
pp. 301-308
Author(s):  
Jan Steffel ◽  
Thomas F. Lüscher

Die Hemmung der Gerinnung stellt ein Schlüsselprinzip der Therapie des akuten Koronarsyndroms dar. Zahlreiche Substanzen wurden für die Thrombozyteninhibition sowie zur Hemmung der plasmatischen Gerinnung entwickelt und befinden sich im täglichem klinischen Einsatz. Die therapeutische Hemmung der Aktivierung und Aggregation von Thrombozyten erfolgt über die Hemmung der Thromboxan-Synthese (durch Acetylsalicylsäure), Blockierung des ADP-Rezeptors (durch Thienopyridine), sowie durch die Hemmung des GP IIb/IIIa-Rezeptors. Die plasmatische Gerinnung wird vor allem durch Inhibition verschiedener Faktoren der Gerinnungskaskade geleistet, wofür klassischerweise vor allem unfraktioniertes Heparin und niedermolekulare Heparine zur Verfügung stehen. Über diese etablierten Therapien hinaus werden zunehmend neue Präparate (wie der ADP-Rezeptorantagonist Prasugrel oder die direkten Thrombin- und Faktor Xa-Hemmer) zur Gerinnungshemmung im akuten Koronarsyndrom entwickelt und eingesetzt. Welchen Platz sie schlussendlich für diese Indikation einnehmen, und ob sie zu einem breiten Einsatz oder lediglich zur Anwendung in speziellen Subpopulationen (z.B. bei Patienten mit hohem oder niedrigem Blutungsrisiko, bei Vorliegen von Aspirin- oder Clopidogrelresistenz etc.) kommen, werden erst große randomisierte Studien und «Real world»-Register zeigen können. Diese Review fasst die Wirkmechanismen sowie die klinische Verwendung der zum Einsatz kommenden Gerinnungshemmer im akuten Koronarsyndrom zusammen.


Author(s):  
Pompiliu Piso ◽  
Hans Stefan Hofmann

ZusammenfassungDie multimodale Therapie von begrenzten peritonealen Metastasen kann bei ausgewählten Tumorentitäten die Prognose der Patienten günstig beeinflussen, sollte eine komplette Resektion erfolgen (Pseudomyxoma peritonei, malignes peritoneales Mesotheliom, kolorektales Karzinom, Magenkarzinom und Ovarialkarzinom). Oft wird additiv eine hypertherme intraperitoneale Chemotherapie (HIPEC) intraoperativ durchgeführt. Wenn die Behandlung in erfahrenen (und zertifizierten) Zentren durchgeführt wird, ist diese mit einer niedrigen Letalität verbunden. Die intrakavitäre hypertherme Perfusionschemotherapie (HITOC) in der Pleura kann zur Behandlung bösartiger Pleuratumoren eingesetzt werden. Wesentliche Indikationen sind das Pleuramesotheliom oder der sekundäre Pleurabefall durch ein Thymom (Stadium IV a). Die HITOC wird in Einzelfällen auch bei Patienten mit einer Pleurakarzinose durchgeführt. Beide Verfahren (HIPEC und HITOC) sind komplex und der genaue Stellenwert der lokoregionalen hyperthermen Chemotherapie muss durch weitere prospektiv randomisierte Studien geklärt werden.


2017 ◽  
Vol 80 (02) ◽  
pp. 191-196
Author(s):  
Christoph Klein

ZusammenfassungDie Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen ist nicht nur ein völkerrechtlich bindendes Dokument, das Kindern umfassende Rechte gewährt, sondern ist auch im Rang eines einfachen Gesetzes in Deutschland verbindlich. Mit Blick auf die medizinische Versorgung ist darin das „Recht auf das erreichbare Höchstmaß an Gesundheit“ sowie das Prinzip des „Vorrangs des Kindeswohls“ bei allen Entscheidungen öffentlicher oder privater Institutionen festgeschrieben. In diesem Beitrag sollen einige grundlegende Aspekte der Kinderrechtskonvention und der Monitorierung ihrer Umsetzung dargestellt sowie aktuelle Entwicklungen der Kinder- und Jugendmedizin in Deutschland im Licht der Konvention beleuchtet werden.


2018 ◽  
Vol 41 ◽  
Author(s):  
Michał Białek

AbstractIf we want psychological science to have a meaningful real-world impact, it has to be trusted by the public. Scientific progress is noisy; accordingly, replications sometimes fail even for true findings. We need to communicate the acceptability of uncertainty to the public and our peers, to prevent psychology from being perceived as having nothing to say about reality.


2010 ◽  
Vol 20 (3) ◽  
pp. 100-105 ◽  
Author(s):  
Anne K. Bothe

This article presents some streamlined and intentionally oversimplified ideas about educating future communication disorders professionals to use some of the most basic principles of evidence-based practice. Working from a popular five-step approach, modifications are suggested that may make the ideas more accessible, and therefore more useful, for university faculty, other supervisors, and future professionals in speech-language pathology, audiology, and related fields.


2015 ◽  
Vol 25 (1) ◽  
pp. 39-45 ◽  
Author(s):  
Jennifer Tetnowski

Qualitative case study research can be a valuable tool for answering complex, real-world questions. This method is often misunderstood or neglected due to a lack of understanding by researchers and reviewers. This tutorial defines the characteristics of qualitative case study research and its application to a broader understanding of stuttering that cannot be defined through other methodologies. This article will describe ways that data can be collected and analyzed.


2006 ◽  
Vol 40 (7) ◽  
pp. 47
Author(s):  
LEE SAVIO BEERS
Keyword(s):  

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