scholarly journals Peronealsehnenpathologien

2021 ◽  
Author(s):  
Madeleine Willegger ◽  
Lena Hirtler ◽  
Gilbert M. Schwarz ◽  
Reinhard Windhager ◽  
Catharina Chiari

ZusammenfassungPeronealsehnenpathologien sind selten, jedoch häufig unterdiagnostiziert. Eine Assoziation mit einer chronisch lateralen Sprunggelenkinstabilität sowie mit einer varischen Rückfußachse kann bestehen. Pathologien der Sehnen lassen sich in 3 Kategorien einteilen: Tendinitis und Tenosynovitis, Sehnenrisse und Rupturen sowie Sehnensubluxation und Sehnenluxation. Die Magnetresonanztomographie ist die Standardmethode zur radiologischen Beurteilung. Die Diagnose und Behandlung basieren jedoch in erster Linie auf Anamnese und klinischer Untersuchung. Eine primär konservative Therapie kann versucht werden, ausgenommen bei Peronealsehnenluxationen des professionellen Sportlers. Die chirurgische Therapie sollte gezielt auf die zugrunde liegende Pathologie abgestimmt werden und kann dementsprechend divers von der tendoskopischen Synovektomie bis zur anatomischen Reparatur des superioren peronealen Retinakulums mit Vertiefung der retromalleolären Rinne ausfallen. Die postoperativen Ergebnisse zeigen eine hohe Patientenzufriedenheit und niedrige Reluxationsraten.

2016 ◽  
Vol 73 (9) ◽  
pp. 533-537
Author(s):  
Eliane Angst ◽  
Thomas Malinka

Zusammenfassung. Die chronisch rezidivierenden Entzündungsschübe führen zu einem progredienten fibrotischen Umbau des Pankreasgewebes. Leitsymptom sind Schmerzen! Mögliche Folgen sind Gangstrikturen, Pankreassteine, Pseudozysten, entzündliche Schwellung (Pseudotumor) des Pankreaskopfes und Hypertrophie der vegetativen Nerven. Ziel der Therapie ist, Symptome zu lindern und Komplikationen zu behandeln. Die konservative Therapie umfasst die Schmerztherapie nach WHO-Stufenschema, Ernährung, Enzym-Substitution und die Supplementierung fettlöslicher Vitamine. Dank Fortschritten der endoskopisch interventionellen Möglichkeiten werden viele Patienten nicht primär vom Chirurgen gesehen. Ein frühes interdisziplinäres Therapiekonzept ist aber entscheidend, denn trotz häufiger endoskopischer Re-Interventionen benötigt eine Mehrheit der Patienten eine chirurgische Therapie. Endoskopische Therapien kommen bei nicht operablen Patienten und als primäre Therapie von alleinigen Gangstenosen und Pseudozysten in Frage. Chirurgische Therapien sind eine gute Option bei Nicht-Ansprechen der endoskopischen Therapien nach spätestens einem Jahr, Gallengangs- und Duodenalstenosen, infizierten Pseudozysten mit soliden Anteilen, Pseudotumoren, Tumorverdacht und obstruierenden Verkalkungen im Pankreaskopf.


Author(s):  
H.-G. Damert ◽  
F. Meyer ◽  
S. Altmann

Mit der vorliegenden Arbeit sollen mittels allgemeiner Übersicht über die Pathogenese und Therapie des Dekubitalulkus sowie anhand ausgewählter und repräsentativer Beispiele Möglichkeiten der plastischen Deckung aufgezeigt werden. Infolge der demografischen Entwicklung der Gesellschaft mit einer Zunahme des Anteils älterer Menschen sowie der Fortschritte der modernen Medizin steigt die Zahl multimorbider, geriatrischer und bettlägeriger Patienten, aber auch jener mit protrahiertem Krankenlager stetig an. Somit kommt es bisweilen an disponierten Körperarealen zur Ausbildung unterschiedlich schwerer Grade eines Dekubitalulkus. Während in frühen Stadien eine konservative Therapie zur Behandlung ausreicht, ist in fortgeschrittenen Stadien die chirurgische Therapie zur suffizienten Behandlung unabdingbar. Sowohl zur Erleichterung der Pflege als auch zur Beseitigung eines Infektionsherds kommen plastisch-chirurgische Operationstechniken zur Anwendung. Auch wenn in diesem Artikel Möglichkeiten der Sanierung und Defektdeckung exemplarisch vorgestellt werden, ist die Prophylaxe des Dekubitus noch immer seine beste Therapie.


2021 ◽  
Vol 146 (15) ◽  
pp. 994-997
Author(s):  
Selina Hein ◽  
Jutta Kappes

Was ist neu? Stellenwert des thorakalen Ultraschalls in der Diagnostik des Pneumothorax In der Akutdiagnostik ist die thorakale Ultraschalluntersuchung in der Hand erfahrener Untersucher eine Alternative zur Röntgen-Thorax-Untersuchung, insbesondere bei Intensivpatienten, geworden. Bei unerfahrenen Untersuchern besteht jedoch die Gefahr von Fehlinterpretationen bei eingeschränkten objektivierbaren Befunddokumentationsmöglichkeiten. Primär konservative Therapie beim mittelgroßen bis großen Pneumothorax Eine konservative Therapie ist unter bestimmten Voraussetzungen der interventionellen Therapie nicht unterlegen, was die Resorption des Pneumothorax betrifft. Darüber hinaus ist ein konservatives Therapiekonzept mit einer kürzeren Krankenhausverweildauer und weniger Komplikationen assoziiert. Der internistische Blick auf ein chirurgisches Krankheitsbild Eine detaillierte Anamnese und eine ganzheitliche körperliche Untersuchung können Hinweise auf genetische Erkrankungen und Syndrome liefern. Die Diagnose einer genetischen Ursache erlaubt auf assoziierte Erkrankungen hin zu untersuchen und Familienmitglieder zu screenen. Darüber hinaus kann die Kenntnis der Ätiologie die Rezidivrisikoevaluation beeinflussen und eine primäroperative Therapie sinnvoll machen.


2015 ◽  
Vol 43 (06) ◽  
pp. 368-373
Author(s):  
A. Wöckel ◽  
C. Felton ◽  
J. Schwarzenberger ◽  
A. Sobiraj ◽  
K. Kubus

ZusammenfassungDie Urachusfistel ist eine neonatale Erkrankung. Es wird zwischen einer kongenitalen und einer erworbenen Form unterschieden. Beschrieben wird der Fall eines 6 Stunden alten weiblichen Alpaka-Cria, das mit einem nicht abgetrockneten Nabelstumpf und einer Mekoniumobstipation vorgestellt wurde. Die konservative Therapie der Urachusfistel (Reinigung und Desinfektion des Nabelstumpfs, lokale sowie systemische Antibiose) führte innerhalb von 6 Tagen nicht zum gewünschten Erfolg, so dass eine chirurgische Behandlung in Form einer Nabelresektion unter Allgemeinanästhesie durchgeführt wurde. Die Rekonvaleszenz verlief komplikationslos.


Praxis ◽  
2011 ◽  
Vol 100 (24) ◽  
pp. 1475-1485 ◽  
Author(s):  
Stienen ◽  
Cadosch ◽  
Hildebrandt ◽  
Gautschi

Der lumbale Bandscheibenvorfall stellt durch seine hohe Prävalenz und sozialmedizinische Bedeutung ein wichtiges Krankheitsbild dar. Klinisch imponiert er durch Rückenschmerzen mit radikulärer Schmerzausstrahlung; gegebenenfalls auch Sensibilitätsausfällen oder Paresen. Die klinische Verdachtsdiagnose sollte durch eine geeignete Bildgebung überprüft werden, sofern eine Operation in Erwägung gezogen wird. Eine hohe Remissionsrate rechtfertigt in vielen Fällen eine initial konservative Therapie mit adäquater Analgesie und Physiotherapie. Führt dieses Vorgehen in 5 bis 8 Wochen nicht zu einer signifikanten Beschwerdelinderung, ist gegebenenfalls eine Operation indiziert, um das Risiko chronischer Nervenschädigungen zu reduzieren. Das Standardverfahren ist hierbei die posteriore interlaminäre Fensterung in mikrochirurgischer Technik. Nach Monaten bis Jahren kommt es in bis zu 10% der Fälle zu einem lokalen Rezidivvorfall, was bei entsprechender Symptomatik meist eine nochmalige Operation erfordert.


2017 ◽  
Vol 142 (24) ◽  
pp. 1790-1794
Author(s):  
Rüdiger Baumeister

Was ist neu? Aktueller Stand Gerade ist die S2k-Leitlinie „Diagnostik und Therapie der Lymphödeme“ bei der AWMF akkreditiert worden (AWMF Reg.-Nr. 058 – 001). Auf diese Leitlinie wird in dem Artikel besonders Bezug genommen und Angaben daraus verwendet 1. Diagnostik des Lymphödems Mögliche Störungen des Lymphtransportes sollen frühzeitig beachtet und zunächst basisdiagnostisch durch lymphbezogene Anamnese, Inspektion und Palpation erkannt werden. Insbesondere durch die Lymphszintigrafie lässt sich – falls nötig – eine genauere Quantifizierung des Lymphabstroms bestimmen. Konservative Therapie Alle Elemente der komplexen physikalischen Entstauungstherapie (KPE) sollten als Basis der Behandlung eines Lymphödems zum Einsatz kommen. Dies sind: Hautpflege, manuelle Lymphdrainage, Kompressionstherapie und/oder lymphologische Kompressionsstrumpfversorgung, entstauungsfördernde Sport-/Bewegungstherapie sowie eine Aufklärung und Schulung zur individuellen Selbsttherapie. Chirurgische Therapie Operative Maßnahmen, vor allem solche, die eine Verbesserung des Lymphabtransportes bewirken, sind bei Leidensdruck der Patienten und einer Zunahme sekundäre Gewebeveränderungen indiziert.


Author(s):  
Udo Barth ◽  
Roland Albrecht ◽  
Zuhir Halloul ◽  
Frank Meyer

Zusammenfassung Einleitung Verbindungen abdomineller Arterien zu umgebenden luminären Organen, insbesondere bei triggernden Begleitumständen, sind seltene Erkrankungen, die jedoch im Rahmen der Verbreitung endovaskulärer Therapien und komplexer viszeral-/tumorchirurgischer Eingriffe mit nachfolgenden langwierigen adjuvanten Therapien zunehmend in Erscheinung treten. Methode Narrative Übersicht auf Basis aktueller wissenschaftlicher Referenzen und eigener klinischer und operativer Erfahrungen im entscheidungstechnischen Herangehen, im taktischen Vorgehen, den operativen Möglichkeiten sowie deren perioperativem Management anhand von 5 repräsentativen Fallkomplexen. Ergebnisse Ureteroarterielle Fisteln werden i. d. R. durch eine rezidivierende und intermittierende Makrohämaturie symptomatisch. Das Diagnostikum der Wahl stellt nach wie vor die Angiografie bei gleichzeitiger Möglichkeit der endovaskulären Therapie dar, die aufgrund der minimalen Invasivität, geringen Morbidität und Mortalität die offen chirurgischen Verfahren verdrängt hat. Aortoösophageale Fisteln können Folge von infektiösen und malignen Grunderkrankungen sowie offener und endovaskulärer Therapien an der Aorta sein. Das Mehrzeilen-Kontrast-CT des Thoraxes und Abdomens sowie die Gastroskopie haben in der Diagnostik Vorrang. Endovaskuläre Verfahren können nur als Bridging-Verfahren verstanden werden, allein der Prothesenausbau mit aortaler und gastrointestinaler Rekonstruktion gilt als kurativ. Aortoenterale Fisteln sind in sekundärer Form seltene Komplikationen der offenen und endovaskulären Aortenchirurgie. Das kontrastmittelverstärkte Mehrzeilen-CT weist eine hohe Sensitivität und Spezifität auf. Die offen chirurgische Therapie unterscheidet eine In-situ-Rekonstruktion von der extraanatomischen Rekonstruktion mit Aortenligatur. Die endovaskuläre Therapie ist Ausnahmefällen vorbehalten. Entzündliche Aneurysmen viszeraler Arterien können im Zusammenhang mit nahe gelegenen Entzündungsprozessen auftreten, wobei es sich meist um Pseudoaneurysmen handelt. Das geeignetste diagnostische Mittel besteht in der kontrastmittelverstärkten Dünnschicht-CT-Angiografie. Therapie der Wahl ist die endovaskuläre Ausschaltung mittels gecoverter Stents oder Embolisation. Schlussfolgerung Arterioviszerale/-lumenale Fisteln sind in Pathogenese, prädisponierenden Faktoren und klinischen Symptomen ähnlich. Unterstützt durch ein modernes Mehrzeilen-CT mit Kontrastmittel ist eine schnelle Verifizierung und Therapieplanung möglich. Die Suche nach einem individuellen Therapieansatz im interdisziplinären Konsil sollte berücksichtigen, dass die endovaskulären/interventionellen Verfahren primär sicher und effektiv sind, während die offene chirurgische Sanierung meist einzig kurativ ist.


Praxis ◽  
2002 ◽  
Vol 91 (37) ◽  
pp. 1476-1484 ◽  
Author(s):  
Sauer ◽  
Rödel

Die adäquate chirurgische Therapie bildet die Voraussetzung jeglicher adjuvanter Behandlung des Rektumkarzinoms. Seit mehr als 20 Jahren wird der Stellenwert der Radiotherapie in randomisierten Studien untersucht. Aus den derzeit verfügbaren Ergebnissen lassen sich zumindest zwei Erkenntnisse destillieren: 1. Die Kombination der Radiotherapie mit einer 5-FU-haltigen Chemotherapie ist der alleinigen postoperativen Bestrahlung überlegen. Dies veranlasste das National Institute of Health der USA im Jahre 1990 und die Deutsche Krebsgesellschaft im Jahre 1999, die postoperative Radiochemotherapie bei Patienten im UICC-Stadium II und III ausserhalb klinischer Studien zu empfehlen. 2. Die präoperative Bestrahlung besitzt eine hohe biologische Wirksamkeit und ermöglicht eine deutliche Tumorverkleinerung. Bei zunächst nicht R0-resektablen T4-Rektumprimärtumoren und lokoregionären Rezidiven ist die konventionell fraktionierte Radiotherapie mit simultaner Chemotherapie daher an vielen Zentren Standardtherapie. Bei primär resektablen Tumoren wird die Kurzzeitvorbestrahlung nach dem schwedischen Konzept (5x5 Gy) wegen der kurzen Gesamtbehandlungszeit und dem frühen Operationszeitpunkt vielerorts favorisiert, wegen wichtiger strahlen- und tumorbiologischer Defizite jedoch auch kritisiert. Laufende Studien untersuchen den Stellenwert einer präoperativen Kurzzeitvorbestrahlung bei optimierter Chirurgie mit totaler Entfernung des Mesorektums sowie die mögliche Überlegenheit der präoperativen im Vergleich zur postoperativen Radiochemotherapie bei Tumoren im UICC-Stadium II und III.


2020 ◽  
Vol 52 (06) ◽  
pp. 490-496
Author(s):  
Philippe Welter ◽  
Seung-Min Ryu ◽  
Thomas Pierson ◽  
Henrik Menke

Zusammenfassung Einleitung Seit ungefähr einem Jahrzehnt erfährt die elektronische Zigarette (E-Zigarette) in Europa eine zunehmende Beliebtheit, sei es als Nikotinersatztherapie, als trendige Verführung für Jugendliche, oder für Gelegenheitsraucher mit oder ohne Nikotinzusatz. Neben dem noch weitgehend unbekannten pulmonalen Schadenspotenzial einer Langzeitexposition kann es zu einer Explosion von Akkumulatoren mit spezifischen Verletzungsmustern kommen. Die meisten Anwender sind sich der Gefahr in der Hosentasche nicht bewusst. Material und Methoden Zwischen Februar und Juli 2019 wurden 4 Patienten mit Verbrennungen durch explodierte E-Zigaretten im Zentrum für Schwerbrandverletzte im Sana Klinikum Offenbach am Main behandelt. Die Ursache, das Ausmaß der Verletzung sowie deren Behandlung werden im Folgenden dargestellt. Ergebnisse Das Durchschnittsalter der ausschließlich männlichen Patienten betrug 37 (25–50) Jahre. Die Ursache war bei allen Patienten ein sog. „thermal runaway“ (sehr rasche Entladung des Akkumulators). Die Verbrennungstiefe reichte von Grad I bis tief Grad IIb. Die verbrannte Körperoberfläche betrug durchschnittlich 3 (0,5–4,5) % vKOF und betraf die Körperregionen, die bei den Benutzern typischerweise in unmittelbarem Kontakt mit der E-Zigarette sind: Oberschenkel, Genital und Hände. Eine konservative Therapie war in 1 Fall und eine chirurgische Therapie in 2 Fällen erfolgreich (2 alloplastische Deckungen, 1 Spalthauttransplantation). Ein Patient entließ sich nach Erstversorgung gegen ärztlichen Rat. Die durchschnittliche Hospitalisationsdauer von 3 Patienten lag bei 15,6 Tagen (6–17). Fazit Verbrennungen durch eine explodierende E-Zigarette stellen eine neue seltenere Entität dar. Durch die Wucht der Explosion eines Batteriekörpers kommt es zu Verletzungsmustern, die eine Behandlung in spezialisierten Zentren mit dem gesamten Spektrum der Verbrennungsmedizin erfordern. Es entstehen Mischverletzungen an den Prädilektionsstellen mit tiefen Verbrennungen durch thermische Einwirkung, Kolliquationsnekrosen durch austretende Elektrolytflüssigkeit und eine Kontamination durch Fremdkörper (metallisches Lithium, Splitter des zerstörten Gehäuses), die besondere Erstmaßnahmen erfordern. Auch die Löschung von Bränden durch E-Zigaretten erfordert spezielle Maßnahmen. Ein sachgemäßer Umgang mit CE-zertifizierten Geräten ist essenziell. Eine Manipulation des Gerätes bei defekten Funktionen bzw. defekten Akkus ist höchst gefährdend und sollte strengstens untersagt werden. Allgemeine Sicherheitsvorgaben müssen beachtet werden.


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