Management des Lymphödems

2017 ◽  
Vol 142 (24) ◽  
pp. 1790-1794
Author(s):  
Rüdiger Baumeister

Was ist neu? Aktueller Stand Gerade ist die S2k-Leitlinie „Diagnostik und Therapie der Lymphödeme“ bei der AWMF akkreditiert worden (AWMF Reg.-Nr. 058 – 001). Auf diese Leitlinie wird in dem Artikel besonders Bezug genommen und Angaben daraus verwendet 1. Diagnostik des Lymphödems Mögliche Störungen des Lymphtransportes sollen frühzeitig beachtet und zunächst basisdiagnostisch durch lymphbezogene Anamnese, Inspektion und Palpation erkannt werden. Insbesondere durch die Lymphszintigrafie lässt sich – falls nötig – eine genauere Quantifizierung des Lymphabstroms bestimmen. Konservative Therapie Alle Elemente der komplexen physikalischen Entstauungstherapie (KPE) sollten als Basis der Behandlung eines Lymphödems zum Einsatz kommen. Dies sind: Hautpflege, manuelle Lymphdrainage, Kompressionstherapie und/oder lymphologische Kompressionsstrumpfversorgung, entstauungsfördernde Sport-/Bewegungstherapie sowie eine Aufklärung und Schulung zur individuellen Selbsttherapie. Chirurgische Therapie Operative Maßnahmen, vor allem solche, die eine Verbesserung des Lymphabtransportes bewirken, sind bei Leidensdruck der Patienten und einer Zunahme sekundäre Gewebeveränderungen indiziert.

2016 ◽  
Vol 73 (9) ◽  
pp. 533-537
Author(s):  
Eliane Angst ◽  
Thomas Malinka

Zusammenfassung. Die chronisch rezidivierenden Entzündungsschübe führen zu einem progredienten fibrotischen Umbau des Pankreasgewebes. Leitsymptom sind Schmerzen! Mögliche Folgen sind Gangstrikturen, Pankreassteine, Pseudozysten, entzündliche Schwellung (Pseudotumor) des Pankreaskopfes und Hypertrophie der vegetativen Nerven. Ziel der Therapie ist, Symptome zu lindern und Komplikationen zu behandeln. Die konservative Therapie umfasst die Schmerztherapie nach WHO-Stufenschema, Ernährung, Enzym-Substitution und die Supplementierung fettlöslicher Vitamine. Dank Fortschritten der endoskopisch interventionellen Möglichkeiten werden viele Patienten nicht primär vom Chirurgen gesehen. Ein frühes interdisziplinäres Therapiekonzept ist aber entscheidend, denn trotz häufiger endoskopischer Re-Interventionen benötigt eine Mehrheit der Patienten eine chirurgische Therapie. Endoskopische Therapien kommen bei nicht operablen Patienten und als primäre Therapie von alleinigen Gangstenosen und Pseudozysten in Frage. Chirurgische Therapien sind eine gute Option bei Nicht-Ansprechen der endoskopischen Therapien nach spätestens einem Jahr, Gallengangs- und Duodenalstenosen, infizierten Pseudozysten mit soliden Anteilen, Pseudotumoren, Tumorverdacht und obstruierenden Verkalkungen im Pankreaskopf.


2021 ◽  
Author(s):  
Madeleine Willegger ◽  
Lena Hirtler ◽  
Gilbert M. Schwarz ◽  
Reinhard Windhager ◽  
Catharina Chiari

ZusammenfassungPeronealsehnenpathologien sind selten, jedoch häufig unterdiagnostiziert. Eine Assoziation mit einer chronisch lateralen Sprunggelenkinstabilität sowie mit einer varischen Rückfußachse kann bestehen. Pathologien der Sehnen lassen sich in 3 Kategorien einteilen: Tendinitis und Tenosynovitis, Sehnenrisse und Rupturen sowie Sehnensubluxation und Sehnenluxation. Die Magnetresonanztomographie ist die Standardmethode zur radiologischen Beurteilung. Die Diagnose und Behandlung basieren jedoch in erster Linie auf Anamnese und klinischer Untersuchung. Eine primär konservative Therapie kann versucht werden, ausgenommen bei Peronealsehnenluxationen des professionellen Sportlers. Die chirurgische Therapie sollte gezielt auf die zugrunde liegende Pathologie abgestimmt werden und kann dementsprechend divers von der tendoskopischen Synovektomie bis zur anatomischen Reparatur des superioren peronealen Retinakulums mit Vertiefung der retromalleolären Rinne ausfallen. Die postoperativen Ergebnisse zeigen eine hohe Patientenzufriedenheit und niedrige Reluxationsraten.


Author(s):  
H.-G. Damert ◽  
F. Meyer ◽  
S. Altmann

Mit der vorliegenden Arbeit sollen mittels allgemeiner Übersicht über die Pathogenese und Therapie des Dekubitalulkus sowie anhand ausgewählter und repräsentativer Beispiele Möglichkeiten der plastischen Deckung aufgezeigt werden. Infolge der demografischen Entwicklung der Gesellschaft mit einer Zunahme des Anteils älterer Menschen sowie der Fortschritte der modernen Medizin steigt die Zahl multimorbider, geriatrischer und bettlägeriger Patienten, aber auch jener mit protrahiertem Krankenlager stetig an. Somit kommt es bisweilen an disponierten Körperarealen zur Ausbildung unterschiedlich schwerer Grade eines Dekubitalulkus. Während in frühen Stadien eine konservative Therapie zur Behandlung ausreicht, ist in fortgeschrittenen Stadien die chirurgische Therapie zur suffizienten Behandlung unabdingbar. Sowohl zur Erleichterung der Pflege als auch zur Beseitigung eines Infektionsherds kommen plastisch-chirurgische Operationstechniken zur Anwendung. Auch wenn in diesem Artikel Möglichkeiten der Sanierung und Defektdeckung exemplarisch vorgestellt werden, ist die Prophylaxe des Dekubitus noch immer seine beste Therapie.


2021 ◽  
Vol 146 (15) ◽  
pp. 994-997
Author(s):  
Selina Hein ◽  
Jutta Kappes

Was ist neu? Stellenwert des thorakalen Ultraschalls in der Diagnostik des Pneumothorax In der Akutdiagnostik ist die thorakale Ultraschalluntersuchung in der Hand erfahrener Untersucher eine Alternative zur Röntgen-Thorax-Untersuchung, insbesondere bei Intensivpatienten, geworden. Bei unerfahrenen Untersuchern besteht jedoch die Gefahr von Fehlinterpretationen bei eingeschränkten objektivierbaren Befunddokumentationsmöglichkeiten. Primär konservative Therapie beim mittelgroßen bis großen Pneumothorax Eine konservative Therapie ist unter bestimmten Voraussetzungen der interventionellen Therapie nicht unterlegen, was die Resorption des Pneumothorax betrifft. Darüber hinaus ist ein konservatives Therapiekonzept mit einer kürzeren Krankenhausverweildauer und weniger Komplikationen assoziiert. Der internistische Blick auf ein chirurgisches Krankheitsbild Eine detaillierte Anamnese und eine ganzheitliche körperliche Untersuchung können Hinweise auf genetische Erkrankungen und Syndrome liefern. Die Diagnose einer genetischen Ursache erlaubt auf assoziierte Erkrankungen hin zu untersuchen und Familienmitglieder zu screenen. Darüber hinaus kann die Kenntnis der Ätiologie die Rezidivrisikoevaluation beeinflussen und eine primäroperative Therapie sinnvoll machen.


2018 ◽  
Vol 57 (06) ◽  
pp. 463-469 ◽  
Author(s):  
Martina Henniger ◽  
Stefan Rehart

ZusammenfassungDie orthopädische Rheumatologie befasst sich mit der Diagnostik und der konservativen sowie der operativen Behandlung von rheumatischen Erkrankungen am muskulo-skelettalen System. Um eine dauerhafte Remission der entzündlichen Aktivität einer rheumatischen Erkrankung zu erreichen, ist ein multidisziplinäres Therapiekonzept notwendig. Begleitend zur medikamentösen Therapie und angepasst an die Schwere der Erkrankung, bzw. die entzündliche Aktivität und den Grad der Destruktion von Gelenken, umfasst dieses verschiedene konservative und operative Maßnahmen. Die enge interdisziplinäre Kooperation mit internistischen Rheumatologen, Radiologen, Nuklearmedizinern, Anästhesisten und nicht zuletzt Ergo- und Physiotherapeuten sowie Orthopädietechnikern ist dabei unabdingbar. In der Therapie von rheumatischen Erkrankungen erfolgt in der Regel neben einer medikamentösen Basistherapie eine konservative Therapie an den Strukturen des muskulo-skelettalen Systems. Je nach Gelenk und Zustand umfasst diese alle lokalen Maßnahmen der physikalischen Therapie, Physiotherapie, Ergotherapie, Schienenversorgung, Einlagen- und Schuhversorgung, bzw. zuletzt Gelenkinfiltrationen. Erst, wenn mit diesen konservativen Maßnahmen keine ausreichende Wirkung erzielt wird, kommen operative Maßnahmen zum Einsatz. Ausnahmen hiervon sind absolute oder dringliche OP-Indikationen wie Nervenausfälle, ausgeprägte Achsabweichungen von Gelenken, ein rasches Fortschreiten der Destruktionen oder Sehnenrupturen. Je nach Gelenk und radiologischem Destruktionsgrad werden bei der operativen Therapie präventive/gelenkerhaltende von rekonstruktiven/gelenkersetzenden Verfahren unterschieden. Aufgrund des multilokulären Befalls sowohl artikulärer als auch ligamentärer Strukturen, v. a. aber der besonderen Medikation und deren potentiellen Nebenwirkungen gilt es, im operativen Bereich die Besonderheiten dieser Patientengruppe zu berücksichtigen.


VPT Magazin ◽  
2019 ◽  
Vol 05 (03) ◽  
pp. 16-17
Author(s):  
Eva-Maria Streicher

Zusammenfassung2017 wurde die Leitlinie zur Therapie und Diagnostik der Lymphödeme veröffentlicht. Eva-Maria Streicher war in der Arbeitsgruppe Konservative Therapie mit vertreten. Im Rahmen einer Literatrurecherche wurde der Frage nachgegangen, welche Maßnahme derzeit die effektivste Therapie ist. Für die Komplexe Physikalische Entstauungstherapie konnte die höchste Effektivität nachgewiesen werden, nicht aber die Manuelle Lymphdrainage als Monotherapie bestätigt werden. Die klassischen Säulen der KPE wurden um die Säule des Selbstmanagments erweitert.


Der Chirurg ◽  
2020 ◽  
Author(s):  
Jens Hoeppner ◽  
◽  
Patrick Sven Plum ◽  
Heinz Buhr ◽  
Ines Gockel ◽  
...  

OP-Journal ◽  
2018 ◽  
Vol 34 (03) ◽  
pp. 261-268 ◽  
Author(s):  
Michael Kreinest ◽  
Sven Vetter ◽  
Paul Grützner ◽  
Klaus Wendl ◽  
Stefan Matschke

ZusammenfassungNur 5 – 10% aller Wirbelsäulenverletzungen betreffen Kinder. Über 90% dieser Kinder mit einer Verletzung der Wirbelsäule haben ihr 16. Lebensjahr bereits erreicht. Bei Kindern unter dem 10. Lebensjahr ist am häufigsten die Halswirbelsäule betroffen. Zwischen 12 und 27% der Kinder mit einer Verletzung der Wirbelsäule haben begleitende neurologische Defizite bis hin zur kompletten Querschnittsymptomatik. Sowohl für die Diagnostik als auch für die Therapie von Verletzungen der Wirbelsäule im Kindesalter sind Kenntnisse über die Ossifikation der Wirbelkörper sowie über weitere anatomische und biomechanische Besonderheiten der heranwachsenden Wirbelsäule erforderlich. Neben der klinischen und neurologischen Untersuchung erfolgt die Diagnostik hauptsächlich mittels Röntgen und kernspintomografischer Bildgebung. Für die Frakturen der Wirbelsäule im Kindesalter existieren spezielle Klassifikationssysteme. Im Vergleich zum Erwachsenen ist bei Kindern mit Verletzungen der Wirbelsäule häufiger eine konservative Therapie möglich. Alle stabilen Frakturen sowie die typischen Verletzungen der Endplatten können prinzipiell funktionell nachbehandelt werden. Auch Verletzungen, die eine geringgradige Veränderung des physiologischen Alignments verursachen, können oftmals noch konservativ therapiert werden. An der Halswirbelsäule wird die Indikation zur Stabilisierung vor allem bei deutlich gestörtem zervikalen Alignment gestellt. Oftmals erfolgt die Therapie im Halofixateur. Alternativ kann die Stabilisierung mittels Fixateur interne oder direkter Verschraubung erfolgen. Bei Verletzungen der Brust- und Lendenwirbelsäule wird eine operative Therapie empfohlen, wenn sich eine posttraumatische Segmentkyphose von über 20° ausbildet. Nach Reposition erfolgt hier meist die dorsale Instrumentierung. Generell zeigen Kinder mit Verletzungen der Wirbelsäule ein gutes Outcome.


2015 ◽  
Vol 43 (06) ◽  
pp. 368-373
Author(s):  
A. Wöckel ◽  
C. Felton ◽  
J. Schwarzenberger ◽  
A. Sobiraj ◽  
K. Kubus

ZusammenfassungDie Urachusfistel ist eine neonatale Erkrankung. Es wird zwischen einer kongenitalen und einer erworbenen Form unterschieden. Beschrieben wird der Fall eines 6 Stunden alten weiblichen Alpaka-Cria, das mit einem nicht abgetrockneten Nabelstumpf und einer Mekoniumobstipation vorgestellt wurde. Die konservative Therapie der Urachusfistel (Reinigung und Desinfektion des Nabelstumpfs, lokale sowie systemische Antibiose) führte innerhalb von 6 Tagen nicht zum gewünschten Erfolg, so dass eine chirurgische Behandlung in Form einer Nabelresektion unter Allgemeinanästhesie durchgeführt wurde. Die Rekonvaleszenz verlief komplikationslos.


Author(s):  
Christoph Ammer-Herrmenau ◽  
Volker Ellenrieder ◽  
Albrecht Neesse

Zusammenfassung Hintergrund Die chronische Pankreatitis (CP) ist eine häufige Ursache für stationäre Einweisungen in die Gastroenterologie und ist mit einer reduzierten Lebensqualität und Lebenserwartung assoziiert. Die Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselerkrankungen (DGVS) hat in der aktuellen S3-Leitlinie „Pankreatitis“ die neuesten Erkenntnisse von Epidemiologie, Diagnostik und Behandlung der akuten und chronischen Pankreatitis zusammengefasst. Hier werden praxisrelevante Aspekte für die chronische Pankreatitis zusammengefasst. Ergebnisse Die häufigste Ursache der CP ist der chronische Alkoholabusus. Weitere Ursachen sind die hereditäre Pankreatitis, die Autoimmunpankreatitis, ein Hyperparathyreoidismus und idiopathische Formen der CP. Neben der klassischen hereditären Pankreatitis (PRSS1-Mutation), sind in den letzten Jahren eine Vielzahl an Genen identifiziert worden, die mit einem erhöhten Risiko für die Entwicklung einer idiopathischen CP assoziiert sind. In der konservativen Therapie der CP steht die Behandlung der exokrinen und endokrinen Insuffizienz sowie die Prävention und Behandlung von Sekundärkomplikationen (z.B. Osteoporose, Vitaminmangel, Mangelernährung) im Vordergrund. Lokale Komplikationen (Gallengangsstenose, Duodenalstenose, Pseudozysten und chronische Schmerzen) sollten in Pankreaszentren im interdisziplinären Konsens zwischen Viszeralchirurgie, Radiologie und der interventionellen Endoskopie abgestimmt werden. Während die Drainage von Pseudozysten die Domäne der Endoskopie ist, zeigen neueste Daten, dass die chirurgische Therapie von opiatabhängigen Schmerzen bei Patienten mit einem erweiterten Pankreasgang der Endoskopie überlegen ist. Schlussfolgerung Die CP weist eine erhöhte Morbidität und Mortalität auf und führt häufig zu stationären Krankenhauseinweisungen. Das klinische Management dieser Patienten verlangt ein hohes Maß an Interdisziplinarität, um für jeden Patienten abhängig von den Komorbiditäten und dem Erkrankungsstadium ein individualisiertes Vorsorge- und Therapiekonzept zu entwerfen.


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