Abbau kognitiver Leistungen bei Hochbetagten im SIDAM
Zusammenfassung: Dem altersassoziierten Abbau kognitiver Leistungen wird in den Verfahren zur Demenzdiagnose wenig Rechnung getragen. In der Leipziger Langzeitstudie in der Altenbevölkerung LEILA 75+ wurde anhand von Querschnittsdaten bei einer Stichprobe von nichtdementen Studienteilnehmern (n = 1036) geprüft, welche Leistungen in einem kognitiven Test vom Alter beeinflusst werden. Dafür wurde der Leistungsteil des SIDAM (Strukturiertes Interview zur Diagnose einer Demenz vom Alzheimer Typ, Multiinfarktdemenz und Demenzen anderer Ätiologie) einer statistischen Analyse unterzogen. Eine logistische Regression wurde über die einzelnen Items angewendet und hinsichtlich der Änderung der Lösungswahrscheinlichkeit vom jüngsten bis zum ältesten Probanden interpretiert. Der Gesamtscore nimmt mit dem Alter signifikant ab. Items des Kurz- und des Langzeitgedächtnisses unterliegen einem Alterseffekt. Das Orientierungsvermögen ist altersunabhängig. Die Aufgaben zur Zeichnerischen Reproduktion zeigen eine hohe Schwierigkeit für ältere Menschen und lassen sie demzufolge als Bestandteil von Demenztests fraglich erscheinen. Die Notwendigkeit einer Normierung für Hochbetagte des SIDAM-Leistungsteils und anderer Demenztests wird damit begründet.