Korrelate der Sturzangst im Alter
Zusammenfassung. Mit der vorliegenden Untersuchung wurde der Zusammenhang von Sturzangst (Survey of Activities and Fear of Falling in the Elderly: SAFE), funktionalem Gleichgewicht/Mobilität (Timed-Up-and-Go-Test, TUG; Gehgeschwindigkeit) und körperlicher Funktionsfähigkeit (SAFE Aktivitäten, Reduktionen; SF-36) bei älteren Erwachsenen untersucht. Darüber hinaus sollte die Mediatorfunktion sturzassoziierter Selbstwirksamkeit (Activities-Specific Balance Confidence (ABC) Scale) in einem Strukturgleichungsmodell an 91 Erwachsenen (17 Männer, 74 Frauen) im Alter von 60 bis 93 Jahren ohne Sturzhistorie geprüft werden. Man findet signifikant negative Pfade von der Subskala SAFE Angst auf die sturzassoziierte Selbstwirksamkeit (β = -0.931; t = -8.117, p.001), d. h. dass ältere Menschen ohne aktuelle Sturzbiographie und nur geringer Sturzangst eine hohe sturzassoziierte Selbstwirksamkeit berichten. Ebenso ist der Effekt von Sturzangst auf die körperliche Funktionsfähigkeit hochsignifikant (β = -0.432, t = -2.686, p = .007). Für die sturzassoziierte Selbstwirksamkeit liegt ein hoher Zusammenhang mit dem funktionalen Gleichgewicht/Mobilität vor (β = 0.482, t = 2.050, p = .040), jedoch nicht mit der körperlichen Funktionsfähigkeit (β = 0.118, t = 0.916, p = .359). Für den Zusammenhang zwischen Sturzangst und funktionalem Gleichgewicht/Mobilität liegt eine vollständige Mediation durch die sturzassoziierte Selbstwirksamkeit vor. Der signifikante Einfluss von funktionalen Messungen und Verhaltensdaten auf die Sturzangst verdeutlicht die Notwendigkeit von Interventionen, die auf die Stärkung der sturzassoziierten Selbstwirksamkeit fokussieren, um so zur Reduktion von Sturzangst beizutragen.