Adhärenz-Raten bei Interventionsprogrammen zur Bewegungsförderung älterer Menschen: Ein systematischer Literaturüberblick

Praxis ◽  
2012 ◽  
Vol 101 (24) ◽  
pp. 1535-1547 ◽  
Author(s):  
Kohler ◽  
Kressig ◽  
Schindler ◽  
Granacher

Hintergrund: Um ältere Menschen an körperliche Aktivität heranzuführen, sind Erkenntnisse zur Adhärenz bei Trainingsmassnahmen erforderlich. Das Ziel dieses Beitrages ist die Ermittlung von Adhärenz-Raten bei Interventionen zur Förderung der körperlichen Aktivität älterer Menschen. Methoden: Nach einer systematischen Literaturrecherche wurden 46 Interventionsstudien zum Ausdauer-, Kraft-, Schnellkraft-, Gleichgewichts- und Tai Chi-Training sowie multimodalen Programmen einbezogen. Die Auswertung erfolgte mittels multipler linearer Regressionsanalyse. Ergebnisse: Es wurde kein signifikanter Zusammenhang zwischen der Adhärenz und den Trainingsmassnahmen aufgezeigt. Jedoch wurde ein signifikanter Zusammenhang zur Trainingshäufigkeit (-2,9%; p=0,042), Interventionsdauer (-0,2%; p=0,016) und der Anzahl an Trainingsteilnehmern (-0,1%; p=0,008) festgestellt. Schlussfolgerung: Um eine hohe Adhärenz in Trainingsprogrammen mit älteren Menschen zu gewährleisten, scheinen weniger die Inhalte einer Trainingsmassnahme als vielmehr das Belastungsgefüge (Trainingshäufigkeit, Interventionsdauer) sowie die Teilnehmerzahl von Bedeutung zu sein.

2002 ◽  
Vol 59 (7) ◽  
pp. 323-327
Author(s):  
Baum

Der mit zunehmendem Alter beobachtbare Verlust an Kraft, Koordination, Ausdauer und Flexibilität ist nur zum Teil als Alterungsprozess per se zu verstehen. Ein wesentlicher Einflussfaktor ist die körperliche Aktivität, d.h. die impliziten oder expliziten Trainingsreize. Denn alle körperlichen Leistungsmerkmale sind noch bis ins höchste Alter unter der Voraussetzung trainierbar, dass die Trainingsintensität und die Reizdichte hinreichend hoch sind. Bei Trainingsangeboten für ältere Menschen kommen der Kraft und der Koordination eine besondere Bedeutung zu, da sie die Basis für eine selbständige Lebensführung darstellen. Um das Krafttraining aus kardio-vaskulärer Sicht möglichst sicher zu gestalten, wurde von uns eine Trainingsform entwickelt und erprobt, bei der es im Gegensatz zu herkömmlichen Methoden zu signifikant geringeren Blutdruckanstiegen kommt.


2012 ◽  
Vol 20 (2) ◽  
pp. 67-79
Author(s):  
Katja Linde ◽  
Ines Pfeffer

Zusammenfassung. Bisherige Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass körperliche Aktivität zur Aufrechterhaltung der kognitiven Leistungsfähigkeit im Alter beiträgt. Welche Wirkmechanismen dabei eine Rolle spielen, ist noch nicht eindeutig geklärt. Ziel dieser Studie ist es, die Bedeutung der kardiovaskulären Fitness, der Kraftleistung sowie der Depressivität als Mediatoren zwischen körperlicher Aktivität und verschiedenen fluiden kognitiven Fähigkeiten im Alter unter Anwendung von Strukturgleichungsmodellen zu untersuchen. N = 208 Probanden (83 männlich) im Alter zwischen 60 und 80 Jahren wurden im Rahmen einer Querschnittserhebung untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass eine hohe körperliche Aktivität im Alter mit einer hohen kardiovaskulären Fitness und Kraftleistung, sowie einer geringen Depressivität einhergeht. Eine hohe kardiovaskuläre Fitness sowie eine hohe Kraftleistung gehen wiederum mit einer hohen Verarbeitungsgeschwindigkeit und einer hohen Leistung im logischen Schlussfolgern und räumlichen Vorstellen einher. Eine hohe Kraftleistung weist darüber hinaus einen positiven Zusammenhang zur verbalen Gedächtnisleistung auf. Zwischen dem Ausmaß der Depressivität und der kognitiven Leistung konnten hingegen keine Zusammenhänge nachgewiesen werden. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass eher Indikatoren der körperlichen Fitness als psychologische Wirkmechanismen den Zusammenhang zwischen körperlichen Aktivität und kognitiven Fähigkeiten im Alter erklären könnten. Implikationen für Forschung und Praxis werden diskutiert.


2003 ◽  
Vol 22 (09) ◽  
pp. 454-458
Author(s):  
M. Myrtek

ZusammenfassungMit einem 23-stündigen Monitoring wurden jeweils hundert 11- und 15-jährige Schüler während des Unterrichts und in der Freizeit untersucht. Die physiologisch definierte emotionale Beanspruchung (additional heart rate) wurde über den On-line-Vergleich der Herzfrequenz (EKG) mit der Bewegungsaktivität (Akzelero-Sensoren) auf Minutenbasis ermittelt. Subjektives Erleben und Verhalten wurden alle 15 Minuten computergesteuert erfasst. Besondere Aufmerksamkeit galt dabei dem Fernsehkonsum.Die Schüler wurden in jeder Altersstufe am Median ihres Fernsehkonsums in Viel- und Wenigseher eingeteilt. Vielseher verbrachten rund ein Drittel der Freizeit mit Fernsehen. Im Vergleich zum Unterricht ergab sich beim Fernsehen eine hohe emotionale Beanspruchung, die bei den jüngeren Schülern und den Wenigsehern stärker als bei den älteren und den Vielsehern war. Vielseher zeigten während der Freizeit eine geringere körperliche Aktivität, und ältere Vielseher waren in der Schule stärker beansprucht (Herzfrequenz) als Wenigseher. Vielseher führten weniger Gespräche, hatten seltener Kontakt zu Gleichaltrigen und eingeschränkte Interessen. Zudem wiesen sie schlechtere Noten im Deutschunterricht auf.


Author(s):  
Lisa Happe ◽  
Sandra Lau ◽  
Jessica Koschate ◽  
Rebecca Diekmann ◽  
Andreas Hein ◽  
...  

Zusammenfassung Hintergrund und Ziel Einschränkungen des öffentlichen Lebens durch die COVID-19-Pandemie dienen insbesondere dazu, Risikogruppen vor einer Ansteckung zu schützen. Darunter fallen auch ältere, multimorbide Patienten, für die körperliche Inaktivität und Auslassen von Maßnahmen wie Physiotherapie jedoch negative Folgen haben können. Die vorliegende Studie untersucht die Machbarkeit und die subjektive Bewertung videobasierter Physiotherapie (VT). Methoden Von April bis Juni 2020 nahmen 4 Einrichtungen mit 9 Patienten (6 Frauen, 64 bis 82 Jahre) an der Studie teil, die mit Tablets ausgestattet wurden. Durch semistrukturierte Telefoninterviews wurden körperliche Aktivität, funktionelle Kompetenz und Partizipation vor und während den Einschränkungen bei 8 Patienten erfasst. Patienten und Therapeuten wurden zu ihren subjektiven Erfahrungen mit der VT befragt. Ergebnisse Es fanden insgesamt 92 VT-Einheiten statt. Die Umsetzung der Übungen wurde als gut bis sehr gut bewertet. Insgesamt zeigte sich eine hohe Akzeptanz der VT. Vier von 8 Patienten beschrieben eine subjektive Reduzierung ihrer körperlichen Aktivitäten aufgrund der Einschränkungen. Diese Veränderungen wurden über die verwendeten Fragebogen zur Partizipation und zur körperlichen Aktivität nicht abgebildet. Diskussion Bei älteren Patienten ist VT mit geringer technischer Unterstützung machbar. Sowohl in Pandemiesituationen als auch in anderen Kontexten stellt sich VT als eine realisierbare Ergänzung oder Alternative zur normalen Physiotherapie dar. Weitere Studien zur Identifikation von geeigneten Patientengruppen, Effektivität der VT und Weiterentwicklung inhaltlicher Aspekte sind dringend notwendig.


2019 ◽  
Vol 35 (05) ◽  
pp. 235-245 ◽  
Author(s):  
Christian Thiel ◽  
Sascha Sommer ◽  
Liane Günther ◽  
Anke Osterhoff ◽  
Oliver Koch ◽  
...  

Zusammenfassung Einführung Das Potenzial einer Verschränkung technikgestützten Trainings körperlicher und kognitiver Fähigkeiten zur Förderung der sozialen Teilhabe und Gemeinschaft Älterer im Wohnquartier erscheint beträchtlich. Derartige Ansätze sind aber in der Praxis selten und kaum wissenschaftlich erprobt. Im BMBF-Projekt Quartier Agil – aktiv vor Ort wird ein solches Programm entwickelt und seine Machbarkeit überprüft. Methoden Vorgestellt werden die Ergebnisse aus dem ersten von 2 6-monatigen Interventionszyklen einer explorativen, nicht-kontrollierten Studie. Unterstützt von 2 Teilhabementorinnen, nahmen n = 19 selbstständig im gleichen Ortsteil Bochums lebende ältere Menschen wöchentlich für 90 Minuten an Smartphone-Schulungen, körperlichem und kognitiven Training teil. Teilnehmer wurden mittels Smartphone und spezieller Apps angeregt, weitere individuelle Trainingseinheiten sowie körperlich und geistig aktivierende Angebote mit Bezug zu Identifikationspunkten („hot spots“) im Quartier zu nutzen oder diese selbst zu organisieren. Diverse Indikatoren der Machbarkeit wurden erhoben. Pre / Post-Erhebungen körperlicher und kognitiver Variablen und der Lebensqualität ergänzt durch Selbstbewertungen der sozialen Teilhabe dienten der ersten Einschätzung möglicher Effekte. Ergebnisse Die Teilhabementorinnen investierten wöchentlich ca. 6 Stunden Zeit und schätzten das Programm als gut machbar ein, wenngleich die App / Smartphone-Einweisung mehr Zeit als erwartet in Anspruch nahm. Die durchschnittliche Anwesenheit in den Veranstaltungen lag bei 76 ± 15 %. Insgesamt traten keine adversen Ereignisse auf. Allerdings brachen 2 Teilnehmer / innen die Studie ab, weitere 4 waren bei den Posttests verhindert. Alle Befragten (n = 13) waren mit dem Programm zufrieden, und 9 von 13 sagten, dass Quartier Agil ihre soziale Vernetzung gefördert habe. Die Smartphones generierten großes Interesse und wurden regelmäßig genutzt, trotz durchwachsener Zufriedenheit mit der projekteigenen App. Vom Pre- zum Posttest verbesserten sich Balance (Berg Balance Scale) und 6 Minuten Gehstrecke tendenziell. Die Kraft der unteren Extremität und körperliche Aktivität blieben auf hohem Niveau erhalten. Eine tendenziell effizientere kognitive Verarbeitung zeigte sich bspw. im Bereich der Wortflüssigkeit. Fazit Der Quartier Agil-Ansatz erscheint machbar und bietet Potenzial zur Förderung von sozialer Teilhabe inklusive verbesserter Bindung an das Wohnquartier und Smartphone-Kompetenz sowie zur Aufrechterhaltung körperlicher und kognitiver Funktionen. Organisatorische und methodisch-didaktische Erkenntnisse flossen in die Anpassung des Programms für einen 2. Interventionszyklus ein. In künftigen Studien sollten körperlich und kognitiv weniger inaktive Teilnehmer adressiert werden. Erhebungen des Aktionsradius und der Dual-Task-Fähigkeiten könnten zukünftig eine spezifischere Quantifizierung möglicher Effekte gestatten.


2018 ◽  
Vol 81 (11) ◽  
pp. 866-880 ◽  
Author(s):  
Sabrina Rudolph ◽  
Arne Göring ◽  
Dennis Padrok

Zusammenfassung Ziel der Studie Sport- und Bewegungsinterventionen erfahren im betrieblichen Kontext eine hohe Aufmerksamkeit. Aufgrund einer zunehmenden Digitalisierung finden insbesondere softwaregestützte Interventionen zur Bewegungsförderung immer häufiger den Weg in die Praxis. Empirische Nachweise hinsichtlich der Effektivität sind im betrieblichen Kontext bislang gering. Der Beitrag untersucht die Fragestellung, inwiefern softwaregestützte Interventionen eine höhere Effektivität als personalgestützte Interventionen hinsichtlich der Steigerung körperlicher Aktivität darstellen. Methodik Es wurde ein systematischer Review nach den Vorgaben der Cochrane Collaboration durchgeführt. Dazu wurden Einschluss- und Sollkriterien festgelegt und mittels der Sollkriterien ein Qualitätsscore der Studien errechnet. In 2 Summary-of-findings-Tabellen werden die software- und personalgestützten Interventionen nach den Kategorien Autor, Jahr, Land, Stichprobe, Ziel der Intervention, Methodik, Outcome und Studienqualität präsentiert. Ergebnisse Es wurden insgesamt 25 Studien in die Auswertung einbezogen (12 personal- und 13 softwaregestützte Interventionen). Der Qualitätsscore lag zwischen 3 und 9 und die Ergebnisse sind insgesamt sehr heterogen. In jeweils 5 personal- als auch softwaregestützten Interventionen konnte eine Steigerung der körperlichen Aktivität erzielt werden. Weitere positive gesundheitliche Effekte zeigten sich z. B. in der Verringerung des Blutdrucks und des Body Mass Indexes. In wenigen Studien kam es zu keiner Verbesserung gesundheitsbezogener Parameter. Schlussfolgerung Der vorliegende Beitrag zeigt auf, dass sich durch beide Interventionsformen positive Effekte generieren lassen. Softwaregestützte Interventionen weisen Vorteile durch den Einsatz neuer Technologien auf. Durch die Verwendung von z. B. Desktop- und App-Anwendungen werden die Organisation, Kommunikation und Datenerfassung erleichtert und es werden weniger Ressourcen in der Durchführung benötigt. Der Einsatz eines geschulten Trainers hat dahingegen den Vorteil, dass dieser auf die spezifischen, variierenden Bedürfnisse der Mitarbeiter eingehen kann. Dieser Aspekt sollte als besonders bedeutsam bewertet werden.


2008 ◽  
Vol 17 (01) ◽  
pp. 24-30
Author(s):  
W. Kemmler ◽  
K. Engelke ◽  
S. v. Stengel
Keyword(s):  

ZusammenfassungGanzkörpervibrationstraining ist eine neue Trainingsmethode, deren Effektivität zur Osteoporoseprävention derzeit untersucht wird. In tierexperimentellen Studien konnte gezeigt werden, dass mechanische Reize mit geringer Intensität eine hohe osteoanabole Wirkung entfalten, wenn sie mit einer hohen Reizfrequenz appliziert werden. Im Gegensatz dazu weisen die wenigen klinischen Vibrationsstudien mit humanen Kollektiven heterogene Ergebnisse auf. Dennoch deuten sie darauf hin, dass Ganzkörpervibrationstraining auch beim Menschen einen Effekt im Zusammenhang mit der positiven Beeinflussung osteoporotischer Risikofaktoren haben könnte. Die Interpretation der Studienergebnisse zur Aussprache konkreter Trainingsempfehlungen gestaltet sich auf Grund großer Unterschiede hinsichtlich des angewendeten Vibrationsreizes, der Trainingsprotokolle, der untersuchten Kollektive und der gewählten osteodensitometrischen Endpunkte äußerst schwierig. Sollte der positive Effekt von Vibrationstraining in weiteren Studien bestätigt werden, so würde dieses Training besonders für ältere Menschen, bei denen intensive, knochenwirksame Reize innerhalb eines körperlichen Trainings schwer realisierbar sind, eine wirksame Methode zur Reduktion des Osteoporoserisikos darstellen.


Schlaf ◽  
2017 ◽  
Vol 06 (01) ◽  
pp. 14-19
Author(s):  
SYLVIA KOTTERBA

Das Restless-Legs-Syndrom (RLS) zeigt bei älteren Menschen eine hohe Prävalenz. Dennoch ist die Anamnese und Diagnostik in dieser Altersgruppe schwierig. Die Therapie muss insbesondere auch die Grunderkrankungen berücksichtigen, da durch diese selbst oder die verordnete Medikation ein sekundäres RLS ausgelöst werden kann. Da ältere Menschen u.U. schon länger bezüglich eines RLS behandelt werden, wird in diesem Artikel auch auf das Problem der Augmentation eingegangen.


2007 ◽  
Vol 14 (2) ◽  
pp. 74-86 ◽  
Author(s):  
Nadja Schott

Zusammenfassung. Mit der vorliegenden Untersuchung wurde der Zusammenhang von Sturzangst (Survey of Activities and Fear of Falling in the Elderly: SAFE), funktionalem Gleichgewicht/Mobilität (Timed-Up-and-Go-Test, TUG; Gehgeschwindigkeit) und körperlicher Funktionsfähigkeit (SAFE Aktivitäten, Reduktionen; SF-36) bei älteren Erwachsenen untersucht. Darüber hinaus sollte die Mediatorfunktion sturzassoziierter Selbstwirksamkeit (Activities-Specific Balance Confidence (ABC) Scale) in einem Strukturgleichungsmodell an 91 Erwachsenen (17 Männer, 74 Frauen) im Alter von 60 bis 93 Jahren ohne Sturzhistorie geprüft werden. Man findet signifikant negative Pfade von der Subskala SAFE Angst auf die sturzassoziierte Selbstwirksamkeit (β = -0.931; t = -8.117, p.001), d. h. dass ältere Menschen ohne aktuelle Sturzbiographie und nur geringer Sturzangst eine hohe sturzassoziierte Selbstwirksamkeit berichten. Ebenso ist der Effekt von Sturzangst auf die körperliche Funktionsfähigkeit hochsignifikant (β = -0.432, t = -2.686, p = .007). Für die sturzassoziierte Selbstwirksamkeit liegt ein hoher Zusammenhang mit dem funktionalen Gleichgewicht/Mobilität vor (β = 0.482, t = 2.050, p = .040), jedoch nicht mit der körperlichen Funktionsfähigkeit (β = 0.118, t = 0.916, p = .359). Für den Zusammenhang zwischen Sturzangst und funktionalem Gleichgewicht/Mobilität liegt eine vollständige Mediation durch die sturzassoziierte Selbstwirksamkeit vor. Der signifikante Einfluss von funktionalen Messungen und Verhaltensdaten auf die Sturzangst verdeutlicht die Notwendigkeit von Interventionen, die auf die Stärkung der sturzassoziierten Selbstwirksamkeit fokussieren, um so zur Reduktion von Sturzangst beizutragen.


2001 ◽  
Vol 14 (3) ◽  
pp. 113-122 ◽  
Author(s):  
Constanze Aurich ◽  
Susanne Singer ◽  
Herbert Matschinger ◽  
Steffi G. Riedel-Heller ◽  
Matthias C. Angermeyer

Zusammenfassung: Dem altersassoziierten Abbau kognitiver Leistungen wird in den Verfahren zur Demenzdiagnose wenig Rechnung getragen. In der Leipziger Langzeitstudie in der Altenbevölkerung LEILA 75+ wurde anhand von Querschnittsdaten bei einer Stichprobe von nichtdementen Studienteilnehmern (n = 1036) geprüft, welche Leistungen in einem kognitiven Test vom Alter beeinflusst werden. Dafür wurde der Leistungsteil des SIDAM (Strukturiertes Interview zur Diagnose einer Demenz vom Alzheimer Typ, Multiinfarktdemenz und Demenzen anderer Ätiologie) einer statistischen Analyse unterzogen. Eine logistische Regression wurde über die einzelnen Items angewendet und hinsichtlich der Änderung der Lösungswahrscheinlichkeit vom jüngsten bis zum ältesten Probanden interpretiert. Der Gesamtscore nimmt mit dem Alter signifikant ab. Items des Kurz- und des Langzeitgedächtnisses unterliegen einem Alterseffekt. Das Orientierungsvermögen ist altersunabhängig. Die Aufgaben zur Zeichnerischen Reproduktion zeigen eine hohe Schwierigkeit für ältere Menschen und lassen sie demzufolge als Bestandteil von Demenztests fraglich erscheinen. Die Notwendigkeit einer Normierung für Hochbetagte des SIDAM-Leistungsteils und anderer Demenztests wird damit begründet.


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