Demenzabklärung: Validität der Diagnose im Follow-Up – Eine deskriptive Analyse der ersten 143 Patienten der Memory Clinic St. Gallen
Bei 143 von 1995 bis 1999 in der Memory Clinic St. Gallen mit Verdacht auf Demenz ambulant abgeklärten Patienten wurden soziodemographische, medizinische und Follow-Up-Daten deskriptiv ausgewertet. 63% der Untersuchten litten an einer Demenz, 14% an «mild cognitive impairment», 1% an einer vorbestehenden Minderbegabung und 22% wiesen keine kognitive Störung auf. Bezüglich Demenzursachen war der Alzheimer-Typ mit 40% am häufigsten, vaskuläre Demenz und «reversible Demenzformen» mit 2,8% bzw. 2,1% hingegen unterrepräsentiert. Bei 63 von 143 Patienten wurde der medizinische und soziale Verlauf über ein Mittel von 16 Monaten retrospektiv untersucht mit der Frage, ob die Durchführung weiterer diagnostischer Massnahmen, wie bildgebende Verfahren, erweiterte Labordiagnostik oder die probatorische medikamentöse Therapie durch den Hausarzt, die initial gestellte Diagnose beeinflusste. Bei 87,3% der Patienten bestätigte sich im Follow-Up die bei der ambulanten Abklärung gestellte Diagnose. In den meisten Fällen von Demenz kann somit auf teure Zusatzdiagnostik verzichtet werden.