Die Weitergabe von Traumata und Schuldverstrickungen zwischen den Generationen
Zusammenfassung. Der Text setzt sich nach einem kurzen historischen Abriss zur Entstehung der Erkenntnisse über transgenerationale Übertragungen mit aktuellen Auffassungen zu psychischem Trauma und verschiedenen Formen der Traumatisierung auseinander. Im Zentrum steht die Frage nach den psychischen Mechanismen der unbewussten Weitergabe von nicht verarbeiteten Traumata. Die Autorin verweist auf Zusammenhänge mit körpersprachlicher und affektiver Kommunikation, beginnend in der frühen Kindheit, und auf die Bedeutung von szenischem Erinnern und Verstehen nonverbaler Mitteilungen. Dabei werden auch unterschiedliche Reaktionen bei Nachkommen von Überlebenden des Holocaust oder Folteropfern und bei Nachkommen von Täter/innen in den Blick genommen. Abschliessend werden einige Schlussfolgerungen für die klinische Praxis vorgestellt.