Wie teuer wird es wirklich?

2013 ◽  
Vol 64 (2) ◽  
pp. 75-93 ◽  
Author(s):  
Eva-Maria Wunsch ◽  
Sören Kliem ◽  
Anja Grocholewski ◽  
Christoph Kröger

Psychische Störungen, insbesondere Angst- und affektive Störungen, kommen in der Allgemeinbevölkerung häufig vor und verursachen erhebliche direkte und indirekte Kosten. Ziel der vorliegenden Analyse ist es, Kosten-Nutzen-Relationen unter der Bedingung zu ermitteln, dass alle behandlungswilligen, von einer Angst- oder affektiven Störung Betroffenen in Deutschland psychotherapeutisch behandelt werden würden. Zu diesem Zweck wurden mithilfe zahlreicher Quellen statistische Kosten- und Nutzenberechnungen für unterschiedliche Ausprägungen von Therapiewilligkeit, -effektivität und -dauer vorgenommen. Bei einer mittleren Ausprägung der Behandlungswilligkeit könnten durch die zusätzliche Behandlung bis zu 100-mal so viele Personen wie aktuell durch eine Psychotherapie als remittiert gelten. Die Kosten-Nutzen-Bilanzen zeigten, dass der finanzielle Nutzen in den meisten Fällen die Behandlungskosten übersteigen würde. Vor allem der erhebliche Hinzugewinn an Lebensqualität spricht für eine breitere psychotherapeutische Versorgung von Betroffenen. Um die Ergebnisse zu validieren, wurde mithilfe der Brogden-Cronbach-Gleser-Formel eine Gewinnschätzung vorgenommen. Die Ergebnisse aus der Anwendung dieser Formel wichen am wenigsten von unseren eigenen Schätzungen ab, wenn die Formel auf konservative Art und Weise eingesetzt wurde. Dieses spricht dafür, dass die eigene Schätzung insgesamt eher konservativ ausgefallen ist. Die Ergebnisse sollten anhand von longitudinalen Psychotherapiestudien überprüft werden. Gesundheitspolitische Implikationen werden diskutiert.

2021 ◽  
Author(s):  
Christian Rauschenberg ◽  
Dusan Hirjak ◽  
Thomas Ganslandt ◽  
Julia C. C. Schulte-Strathaus ◽  
Anita Schick ◽  
...  

Zusammenfassung Hintergrund Die stationsäquivalente psychiatrische Behandlung (StäB) wurde 2018 als Krankenhausleistung für Menschen eingeführt, die die Kriterien einer stationären Behandlung erfüllen. Die rasanten Fortschritte im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologie bieten neue Chancen für innovative digitale Versorgungsangebote wie telemedizinische, eHealth- oder mHealth-Verfahren. Ziel der Arbeit Diese Übersichtsarbeit soll einen umfassenden Überblick über neue digitale Versorgungsformen geben, die zur Personalisierung der StäB bei schweren psychischen Erkrankungen beitragen und somit klinische und soziale Outcomes verbessern sowie direkte und indirekte Kosten reduzieren könnten. Methode Diese Arbeit basiert auf einer selektiven Literaturrecherche (Narratives Review). Ergebnisse Es wurden vier primäre digitale Versorgungsformen identifiziert, die in der StäB gewinnbringend genutzt werden könnten: (1) Kommunikation, Behandlungskontinuität und -flexibilität durch Online-Chat und Videotelefonie, (2) Monitoring von Symptomen und Verhaltensweisen in Echtzeit durch Anwendung des ambulatorischen Assessments („ecological momentary assessment“ [EMA]), (3) Nutzung multimodaler EMA-Daten für die Generierung von personalisiertem Feedback über subjektives Erleben und Verhaltensmuster sowie (4) auf Person, Moment und Kontext zugeschnittene, adaptive ambulatorische Interventionen („ecological momentary interventions“ [EMIs]). Diskussion Digitale Versorgungsformen haben erhebliches Potenzial die Effektivität und Kosteneffektivität der StäB zu steigern. Ein wichtiger nächster Schritt besteht darin, die Anwendung dieser Versorgungsformen im Bereich der StäB zu modellieren und deren Qualität aus Sicht der Patient*innen, Sicherheit und initiale Prozess- und Ergebnisqualität sowie Implementierungsbedingungen sorgfältig zu untersuchen.


2018 ◽  
Vol 58 (06) ◽  
pp. 392-397
Author(s):  
Gert Krischak ◽  
Lena Tepohl ◽  
Julia Dannenmaier ◽  
Ulrich Hartschuh ◽  
Ramona Auer ◽  
...  

Zusammenfassung Hintergrund Chronischer Rückenschmerz ist die häufigste Indikation der medizinischen Rehabilitation. Zahlreiche Vorher-Nachher-Vergleiche belegen positive Effekte dieser Rehabilitation auf den Gesundheitszustand. Allerdings fehlt der Nachweis der absoluten Wirksamkeit, da eine valide Vergleichsgruppe bisher nicht identifiziert werden konnte. Methodik Mithilfe eines verknüpften Routinedatensatzes der Deutschen Rentenversicherung Bund und Baden-Württemberg sowie der AOK Baden-Württemberg wurde eine Vergleichsgruppe definiert, die aufgrund ihrer Patientenkarriere mit hoher Wahrscheinlichkeit einen Reha-Bedarf hat, die jedoch aus unklaren Gründen keinen Rehabilitationsantrag stellte. Zur Untersuchung des Nutzens wurden direkte und indirekte Kosten mit und ohne Rehabilitation verglichen. Ergebnisse Die direkten Kosten der Rehabilitation betrugen 2472 €, hinzu kamen indirekte Kosten in Höhe von 2597 €. Rehabilitanden nahmen in den beiden Folgejahren der Rehabilitation weniger akutstationäre Leistungen in Anspruch und verursachten geringere, indirekte Kosten durch Arbeitsunfähigkeit. Der Nutzen einer Rehabilitation im Vergleich zur Gruppe ohne Rehabilitation betrug im ersten Jahr 727 € pro Fall und zusätzliche 37 € im zweiten Folgejahr. Schlussfolgerung Rehabilitationsmaßnahmen bei chronischen Erkrankungen tragen zum Erhalt der Erwerbsfähigkeit bei. Durch die positiven Effekte der Rehabilitation sinken die AU-Dauer und die Inanspruchnahme des Gesundheitssystems, wodurch direkte und indirekte Krankheitskosten reduziert werden. Weitere ökonomische Effekte auf die möglicherweise vermiedene bzw. verzögerte Berentung durch die Rehabilitation sind hier noch nicht erfasst.


2012 ◽  
Vol 74 (10) ◽  
pp. e84-e92 ◽  
Author(s):  
H.-P. Dimai ◽  
K. Redlich ◽  
H. Schneider ◽  
U. Siebert ◽  
H. Viernstein ◽  
...  

2004 ◽  
Vol 33 (1) ◽  
pp. 33-41 ◽  
Author(s):  
Harald Baumeister ◽  
Michael Höfler ◽  
Frank Jacobi ◽  
Hans-Ulrich Wittchen ◽  
Jürgen Bengel ◽  
...  

Zusammenfassung. Hintergrund: Ein signifikanter Anteil der Patienten mit einer chronischen körperlichen Erkrankung weist eine komorbide psychische Störung auf. Ob und in welchem Ausmaß sich die Prävalenzraten psychischer Störungen bei Patienten mit einer chronischen Erkrankung von denen der Allgemeinbevölkerung unterscheiden, ist bislang noch kaum untersucht. Fragestellung: Die vorliegende epidemiologische Studie untersucht geschlechts- und altersadjustierte 4-Wochen, 12-Monats- und Lebenszeitprävalenzen psychischer Störungen bei Rehabilitationspatienten mit muskuloskelettalen und kardiovaskulären Erkrankungen im Vergleich zu Prävalenzraten der Allgemeinbevölkerung. Methode: Die Daten der drei Stichproben (N = 4192) basieren jeweils auf einem zweistufigen, epidemiologischen Untersuchungsansatz mit einer schriftlichen Befragung der Patienten bzw. Probanden zu ihrem psychischen Befinden (GHQ-12; M-CIDI-S) und einem anschließenden Interview (M-CIDI) bei einem randomisiert ausgewählten Teil der Gesamtstichprobe. Ergebnisse: Mit adjustierten Lebenszeitprävalenzen von 59.3% (OR: 1.6) und 56.2% (OR: 1.4) weisen die Patienten mit einer muskuloskelettalen und kardiovaskulären Erkrankung im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung (47.9%) eine deutlich erhöhte Prävalenz psychischer Störungen auf. Am häufigsten sind affektive Störungen (22.5% bis 34.9%) und Angststörungen (18.4% bis 33.8%). Schlussfolgerung: Der im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung deutliche Zusammenhang zwischen chronischen körperlichen Erkrankungen und psychischen Störungen verdeutlicht die Bedeutsamkeit einer verstärkten Diagnostik und Behandlung komorbider psychischer Störungen bei chronisch erkrankten Patienten.


Author(s):  
Manfred Reisinger ◽  
Florian Knasmüller ◽  
Jan Aden ◽  
Brigitte Sindelar

ZusammenfassungDas Versorgungsmodell der Universitätsambulanz der SFU folgt der Zielsetzung, einen niederschwelligen Zugang zur Psychotherapie zu eröffnen, indem niedrige Tarife und kurze Wartezeiten für die Patient*innen die Regel darstellen. Um die Klientelstruktur der Ambulanz systematisch beschreiben zu können, wurden über einen Erhebungszeitraum von 2015–2018 Patient*innenmerkmale einer Untersuchungsstichprobe von n = 629 Patient*innen erhoben. Auf Basis soziodemographischer und krankengeschichtlicher Informationen sowie der aktuellen Lebensqualität (WHOQOL) wurde eine Clusteranalyse nach der WARD-Methode durchgeführt: Es konnten vier inhaltlich plausible, empirisch trennscharfe Klient*innen-Cluster eruiert werden, die sich hinsichtlich der Dimensionen Bildungsabschluss, Hauptdiagnose, Erwerbstätigkeit und Migrationshintergrund signifikant unterscheiden. Die Cluster definieren sich hinsichtlich der Diagnosen in drei Cluster mit den Hauptdiagnosen F3 (Affektive Störungen), F4 (Neurotische, Belastungs- und somatoforme Störungen), F6 (Persönlichkeitsstörungen) und einen Cluster mit Patient*innen mit der Diagnose F3 oder F4. Dieser (n = 178) hebt sich als einer von Indikatoren hoher Vulnerabilität geprägter von den anderen drei Clustern ab. Die Patient*innen dieses Clusters sind mittleren Alters, überwiegend erwerbslos, weisen ein niedriges Bildungsniveau auf und leben mit betreuungspflichtigen Kindern in einem Haushalt und berichten eine niedrige Lebensqualität.Bemerkenswert ist die Altersstruktur in dieser Stichprobe mit über 72 % von Patient*innen in der Lebensphase der Emerging Adulthood in den anderen drei Clustern. Diskutiert werden die Implikationen der Ergebnisse für die psychotherapeutischen Ausbildungscurricula sowie für die Relevanz von Universitätsambulanzen für die psychotherapeutische Versorgung einer Klientel, die in dieser Lebenssituation wohl keine Möglichkeit zur Inanspruchnahme einer großteils selbstfinanzierten Psychotherapie fände.


Author(s):  
Cornelia Bessler ◽  
Dorothea Stiefel ◽  
Steffen Barra ◽  
Belinda Plattner ◽  
Marcel Aebi

Zusammenfassung. Fragestellung: Die Prävalenz psychischer Störungen unter inhaftierten Jugendlichen ist hoch. Offen ist die Frage, ob damit eine erhöhte kriminelle Rückfälligkeit einhergeht. Methodik: Zwischen dem 01.08.2010 und 31.10.2012 wurden im kantonalen Jugendgefängnis Zürich alle inhaftierten männlichen Jugendlichen bei Eintritt psychiatrisch untersucht (N = 122). Die psychischen Störungen wurden anhand eines standardisierten Interviews erfasst. Nach der Haftentlassung wurden die Probanden im Kantonalen Rechtsinformationssystem betreffend Rückfälligkeit während eines Jahres nachkontrolliert. Ergebnisse: 90.2 % der Insassen litten unter mindestens einer psychiatrischen Störung. Über 70 % der Jugendlichen waren zum Zeitpunkt ihrer Inhaftierung von mehreren psychiatrischen Erkrankungen betroffen. Es konnten vier voneinander unabhängige Störungskategorien unterschieden werden: affektive Störungen, Angststörungen, Verhaltensstörungen und Abhängigkeitserkrankungen. Betreffend Rückfälligkeit fand sich, dass Jugendliche mit Verhaltensstörungen und/oder einer Abhängigkeitserkrankung häufiger mit einer Gewaltstraftat rückfällig wurden als aus dem Gefängnis entlassene Jugendliche ohne psychische Erkrankungen. Zudem zeigte sich, dass je jünger die inhaftierten Jugendlichen waren, desto kürzer war die Zeit nach ihrer Entlassung, bis sie eine Gewaltstraftat verübten. Schlussfolgerungen: Aufgrund der hohen Prävalenz von psychischen Störungen unter inhaftierten Jugendlichen ist es notwendig, dass diese Minderjährigen auch jugendpsychiatrisch-psychologisch untersucht und adäquat behandelt werden. Neben der psychiatrischen Versorgung der minderjährigen Gefängnisinsassen kann so auch den Anforderungen eines effektiven Opferschutzes und dem Sicherheitsbedürfnis unserer Gesellschaft entsprochen werden.


2008 ◽  
Vol 27 (03) ◽  
pp. 127-132
Author(s):  
R. Winkler ◽  
T. Schläpfer

ZusammenfassungDie nach ICD-10 theoretisch klare Abgrenzung einzelner Störungskategorien affektiver Erkrankungen entspricht in neurobiologischer Hinsicht nicht der Realität. Eine dimensionale Beschreibung der mit der Störung einhergehenden Dysregulationen des Verhaltens, der Kognition und der Emotionen, oder aber eine Beschreibung der Beeinträchtigungen auf biologischer Ebene kann zusätzlich wichtige Information liefern. Aus biologischer Sicht sind psychische Störungen charakterisiert durch Beeinträchtigungen auf der Ebene der Neurotransmission, der Konnektivität oder der Proteinsynthese.Heute wird klar eine multifaktorielle Ätiopathogenese affektiver Erkrankungen angenommen, bei der sowohl genetische, wie auch biologische und psychosoziale Faktoren interagieren und je nach individueller Disposition zur Ausprägung von Krankheitssymptomen führen. Die relativ uniforme Prävalenzrate in unterschiedlichen Kulturkreisen, das familiär gehäufte Auftreten und das relativ niedrige Erstmanifestationsalter bipolarer Störungen im Vergleich zur unipolaren Depression weisen auf eine starke genetische Disposition und relativ geringere Modulierbarkeit durch äußere Stressoren hin. Bipolare Störungen gehen wie andere affektive Erkrankungen mit strukturellen Veränderungen und funktionellen Störungen des Gehirns einher. Bei bipolaren affektiven Störungen werden Auffälligkeiten in der gesamten Kaskade der neuralen Signaltransmission – von Neurotransmittern und Neuromodulatoren über rezeptorgekoppelte intrazelluläre Signaltransduktion bis hin zur Genexpression – beobachtet.Lang anhaltende unbehandelte affektive Störungen mit strukturellen Veränderungen und funktionellen Störungen des Gehirns einhergehen. Das Ziel einer Behandlung besteht darin, diese Veränderungen rückgängig zu machen. Dieser Prozess kann langwierig sein und einige Zeit dauern, weshalb eine Langzeitbehandlung unumgänglich ist.


2018 ◽  
Vol 57 (06) ◽  
pp. 470-478
Author(s):  
Matthias Uhrmann ◽  
Uwe Lange ◽  
Christian Gissel

Zusammenfassung Hintergrund Tumornekrosefaktor-α-Inhibitoren für die Behandlung entzündlich-rheumatischer Erkrankungen gehören zu den umsatzstärksten Arzneimitteln in der Gesetzlichen Krankenversicherung in Deutschland. Hohen Arzneimittelkosten stehen eine hohe Wirksamkeit, der Erhalt der Erwerbsfähigkeit und die Vermeidung chirurgischer Eingriffe gegenüber. Potentielle Einsparungen sind mit der Zulassung von Biosimilars verbunden. Ziel unserer Studie ist es, ein Simulationsmodell zur Kosten-Nutzwert-Analyse der Biosimilar-Therapie bei ankylosierender Spondylitis (AS) zu entwickeln und das Kosten-Nutzwert-Verhältnis des Biosimilars Inflectra® gegenüber dem Infliximab-Originator-Präparat Remicade® zu bestimmen. Material und Methoden Wir entwickeln ein Individual Patient Sampling Modell zur Simulation von 10 000 virtuellen Patienten über ihre gesamte Lebenszeit. Die Patienten erhalten entweder Remicade® oder Inflectra®. Eine Evaluation der Therapie findet nach jedem 6-monatigen Zyklus statt. Die Verbesserung des funktionellen Status (BASFI) wird erfasst, in Lebensqualität konvertiert und mit der natürlichen Progression verglichen. Für jeden simulierten Patienten werden die zusätzlich gewonnenen, qualitätskorrigierten Lebensjahre (QALYs) sowie direkte und indirekte Kosten protokolliert. Ergebnisse Die Patienten erzielen durchschnittlich 4,61 QALYs mit Remicade® ggü. 4,86 QALYs mit Inflectra®. Die direkten Kosten betragen exklusive Mehrwertsteuer und Zwangsrabatten 96.407,67 € für Remicade® ggü. 77.194,65 € für Inflectra®. Die indirekten Kosten belaufen sich auf 440.972,54 € ggü. 439.314,28 € über die Lebenszeit eines Patienten. Die Gesamtkosten betragen 537.380,21 € ggü. 516.508,93 € exklusive Mehrwertsteuer und Zwangsrabatten. Das inkrementelle Kosten-Nutzwert-Verhältnis ist für Inflectra® negativ, d. h. die Patienten gewinnen mehr QALYs bei geringeren Gesamtkosten. Die Sensitivitätsanalysen zeigen die Robustheit der Ergebnisse bei der Veränderung von Therapiedauer, natürlicher Progression, Mortalitätsrate, Behandlungszeit mit nichtsteroidalen Antirheumatika und Inflationsrate. Schlussfolgerung Unser gesundheitsökonomisches Modell für AS simuliert Kosten und Nutzen verschiedener Therapien über die gesamte Lebenszeit von 10 000 virtuellen Patienten. Die Simulationsergebnisse zeigen das Einsparungspotenzial durch den Einsatz des Infliximab-Biosimilars Inflectra® im Vergleich zum Originator-Präparat Remicade®. Der Einsatz des Biosimilars führt durchschnittlich zu einer Senkung der direkten Kosten um 23.573,55 €. Für den internationalen Vergleich der Ergebnisse ist es sinnvoll, die deutsche Mehrwertsteuer sowie Zwangsrabatte von den Arzneimittelkosten abzuziehen. In diesem Fall beträgt die Ersparnis 19.213,02 €. Die Zulassung weiterer Biosimilars für die ebenfalls umsatzstarken Wirkstoffe Adalimumab und Etanercept hat das Potenzial, Arzneimittelkosten für entzündlich-rheumatische Erkrankungen weiter zu senken. Klinische Studien müssen vor der gesundheitsökonomischen Analyse die Vergleichbarkeit der Biosimilars in Wirkung und Nebenwirkungsprofil sicher stellen.


2011 ◽  
Vol 24 (3) ◽  
pp. 172-177 ◽  
Author(s):  
H.M. Hamer ◽  
A. Strzelczyk ◽  
R. Dodel

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