Immer müde – Narkolepsie und Hypersomnie
ZusammenfassungZu den zentralen Hypersomnien zählen Narkolepsie Typ 1 (NT1) und Typ 2 (NT2), idiopathische Hypersomnie und Kleine-Levin-Syndrom. Am häufigsten ist die NT1 mit einer Prävalenz von 1/2000. Erste Symptome treten häufig vor dem 15. Geburtstag auf. Leitsymptome sind exzessive Tagesmüdigkeit, Kataplexie (affektiver Tonusverlust), hypnagoge Halluzinationen, Schlafparalyse und fragmentierter Nachtschlaf. Die Kataplexie kann bei Kindern durch eine anhaltende faziale Hypotonie und Zungen-Protrusion gekennzeichnet sein. Der Verlust des Neurotransmitters Hypocretin im Liquor gilt als spezifischer Biomarker. Die differenzialdiagnostische Einordnung der zentralen Hypersomnien gelingt in der Regel anhand der Anamnese und der Befunde von Polysomnografie (PSG) und multiplem Schlaflatenz-Test (MSLT). Frühe Diagnosestellung und Therapie führen zu einer Verbesserung der Lebensqualität und erleichtern die Eingliederung in das Berufsleben. Die Tagesmüdigkeit kann durch regelmäßigen Nachtschlaf und kurze Schlafpausen tagsüber gelindert werden, in der Regel werden zusätzlich Stimulanzien verabreicht. Das bei der NT1 häufig eingesetzte Natriumoxybat ist auch gegen die Kataplexie wirksam.